Das Jahr neigt sich dem Ende zu
Vor dem Jahreswechsel melden wir uns noch einmal kurz und geben kund, dass sich bei uns ein Türchen aufgemacht hat….
Zuvor jedoch ein kleiner Rückblick der letzten Wochen.
Der Weihnachtsmarkt in Cap d’Agde wurde von uns inspiziert, jedoch sind wir davon nicht wirklich verzaubert worden. An der Hafenpromenade wurde eine Kunsteislaufbahn aufgebaut. Richtiges Eis hierher zu zaubern wäre auch eine klimatische Katastrophe. Ist es doch nach wie vor noch um die 12 °C warm. Um diese Bahn sind Stände aufgebaut, die jedoch nicht allzu sehr Weihnachtliches anbieten. Gut, es gibt immerhin einen Glühweinstand und einen Weinstand. Auf der Suche nach Bratwürsten wurden wir jedoch nicht fündig. Lediglich ein Crèpes- Stand und Maronen werden angeboten. Also sehr übersichtlich und klein gehalten das Ganze. Da nun aber auch die Besucher größtenteils fehlen, wundern wir uns nicht all zu sehr. Morgens ertönt hier und da ein wenig Weihnachtsmusik aus den Lautsprechern. Gegen Nachmittag und Abend wird dann allerdings Disko-Musik abgespielt. Da haben wir schon Schöneres gesehen – und gehört. Na immerhin steht noch ein geschmückter Tannenbaum dort. Aber es wirkt irgendwie unrealistisch und weihnachtliche Stimmung kommt nicht so wirklich auf.
Generell hat man es mit der Weihnachtsdekoration sowieso nicht so. Ein paar wenige Balkone tragen Lichterketten. Die Geschäfte, die geöffnet haben, sind nicht übermäßig geschmückt. Auffallend sind jedoch 3-4 Boote, die wohl die ganze Beleuchtung der Stadt aufgekauft haben müssen. Diese sind von Bugspitze rund um die Reeling bis in den Mast bekleidet mit Lichterketten. Es funkelt und flackert nur so. Wie wir herausfinden, findet eine Prämierung der schönsten Weihnachtsbeleuchtung unter Privatleuten, Geschäften und Seglern statt. Diese wird wohl eine der 4 Yachten bekommen, denken wir uns und schmunzeln.
Was wir in unserem letzten Bericht nicht angekündigt hatten, war unser geplanter Besuch in die Heimat. Wir wollten unsere Freunde überraschen und sind somit „heimlich“ und ohne Vorankündigung bei einem Nikolausgrill-Fest von Freunden aufgeschlagen. Dort konnten wir endlich wieder offenes Feuer genießen und waren uns sicher, dass dort recht viele Bekannte Gesichter anzutreffen wären. Natürlich was dies von uns schon etwas länger geplant, und wir hatten hier und da eins, zwei Verbündete, die über unseren Besuch Bescheid wussten. Sie waren zum Schweigen verdonnert und durften nix verraten. Es war für uns schön und auch aufregend zugleich. Die meisten Besucher des Festes haben uns zweimal angesehen, bis sie realisierten, dass wir es sind. Wir hatten jede Menge zu erzählen und der Abend war ganz schön lange geworden.
Ebenso haben wir überraschend bei unseren Ex-Nachbarn und Freunden geklingelt. Diese sind total aus dem Häuschen gewesen, und konnten es nicht glauben, wen sie da vor sich stehen hatten. Die Überraschung ist uns durchaus gelungen.Unserer alte Tanzschule statteten wir einen Besuch ab und konnten seit Langem wieder das Tanzbein schwingen. Natürlich durfte auch ein Treffen mit unseren Freunden aus Waldsee nicht fehlen. Dort verbrachten wir einen tollen Abend und schauten uns wieder Bilder unserer Reise an.
In dieser Woche besuchten wir dann noch Michael’s früheren Arbeitgeber.
Und wie es manchmal die Umstände und Zufälle so wollen, hat sich arbeitstechnisch ein Türchen für uns aufgemacht. Anfang Januar werden wir somit wieder in die Pfalz zurückkehren und vorerst eine Pause von der Segelwelt einlegen. Wie, wie lange und was genau wird sich noch zeigen. Wir lassen es auf uns zukommen.
Bis Ende März hat unsere Triskèle ihren Platz hier im Hafen, im Wasser von Cap d’Agde. Für die Zeit danach müssen wir mal sehen, ob wir sie direkt an Land stellen, um dort weitere Arbeiten durchzuführen, oder ob wir den Aufenthalt in Deutschland noch verlängern und sie noch ein paar Monate im Wasser lassen können. Evtl. wird sie auch an einem anderen Ort gebracht werden müssen. Soweit wissen wir das alles aber noch nicht. Für die vorgesehenen Arbeiten muss das Boot allerdings aus dem Wasser.
Sicher ist, dass wir in der Zeit, die wir in der Pfalz sind, eine Bleibe brauchen und die haben wir nach längerer Suche dann auch noch gefunden. Die Woche war ganz schön erlebnisreich. Sicherlich kommt eine Menge Bürokratie und Schreibkram wieder auf uns zu. Haben wir uns ja mit Mühe und Not von Deutschland im Mai erst losgerissen und überall abgemeldet. Demnach müssen wir das ganze Procedere mit An-und Abmeldung erneut durchstehen. Fakt ist jedoch, dass wir hier in Cap d’Agde während der Winterperiode keine Möglichkeit zur Jobfindung haben. Das sagen auch die Einheimischen hier. Im Sommer sieht das schon anders aus. Dann wimmelt es hier von Touristen und Leute mit Sprachkenntnissen würden eher eine Chance haben. Aus diesem Grund haben wir uns dazu entschlossen, das Angebot in Deutschland anzunehmen. Wer weiß, was noch alles kommt.
Alles in Allem war es eine schöne Woche in der Pfalz mit Besuchen bei der Familie und Freunden.
Zurück in Cap d’Agde haben wir beim Segelmacher unsere Segel zur Reparatur abgegeben. Vor unserer Abreise waren wir noch dort gewesen und haben die Stellen am Großsegel und an der Fock besprochen, die dringend gemacht werden mussten.
Der Segelmacher war erstaunt über den doch noch guten Zustand der Segel nach 25 Jahren, die diese schon auf dem Buckel haben. Auch konnte er es gar nicht glauben, dass wir eine so große Fock haben. Als wir ihm sagten, dass wir noch eine größere Genua haben, war er sehr erstaunt. Bei der Gelegenheit haben wir auch das Thema mit einer Rollreffanlage angesprochen. Sollten wir umrüsten wollen, so könnte man die Segel noch verwenden. Ein paar Änderungen wären wohl zu machen, jedoch prinzipiell möglich. Bereits 2 Tage später war er mit der Reparatur fertig.
Jetzt wollen wir schauen, ob wir diese nun einmotten für nächstes Jahr, oder ob wir es doch noch schaffen, zwischen Weihnachten und Silvester mal raus zu fahren.
Noch vor Weihnachten hat uns noch unser französischer Freund Michel besucht. Wir hatten ihn ja in Frontignan bereits getroffen. Da er sozusagen nun um die Ecke wohnt, wollte er uns kurz mal „Hallo“ sagen. Also alles ja kein Problem. Mit ihm laufen wir hoch zum Cap und machen auch einen kleinen Stopp auf dem Weihnachtsmarkt. Wir glauben, dass er so ein bisschen traurig darüber ist, dass wir wieder nach Deutschland gehen. Aber er weiß auch, wie es um den franz. Arbeitsmarkt steht, gerade hier, wo die Arbeitslosigkeit sehr hoch ist. Wir kommen ja wieder, und der versprochene Segeltörn mit uns ist nicht vergessen. Den werden wir noch nachholen, versprochen.
Zwischenzeitlich gehen wir dann auch wieder auf die Suche nach unserem Wasserloch. Irgendwie bekommen wir in die Bilge immer wieder ein Wasser-/Ölgemisch (kein Salzwasser) und wissen nicht woher es kommt. Es ist verhext.
Irgendwo im Kreislauf muss eine undichte Stelle sein…aber wo?
Für zwischen Weihnachten und Neujahr haben sich Freunde und Michael’s Bruder angekündigt. Hurra, wir bekommen wieder Besuch auf der Triskèle! Die Freude ist natürlich riesengroß.
Jenny, Sebastian und Peter werden zwischen den Feiertagen unsere Gäste sein. Mit im Gepäck sind Ideen/Muster für unsere Innenbeleuchtung. Michael tüftelt mit Sebastian schon eine geraume Zeit an der geplanten inneren Erleuchtung der Triskèle.
Problem: Wenn es dunkel ist, greift man öfter zur Taschenlampe, damit in den Schaps deren Inhalt erspäht werden kann. Das soll geändert werden, sowie der aktuelle Stromverbrauch durch die Wohnbeleuchtung. Die Leuchten und Birnen sind altertümlich und verbrauchen einfach viel zu viel Energie.
Aber es soll auch nicht nur gearbeitet werden. Schließlich ist der Besuch auf Urlaub hier. 🙂
Vielleicht klappt’s ja eine Tour zu unternehmen….wer weiß… .