Refit/Umbau 2017-2019

11.2017 „Ausbau von allem“

Nachdem Michael ein Holzgerüst um die TRISÈLE gebaut hat kann es mit den Umbauarbeiten beginnen.

Als erstes fangen wir mit dem Ausbau aller Gerätschaften und Teile incl. kompletten Ausbau des Mobilars an. Teile, die wir evtl. später wieder verbauen wollen, versuchen wir zu retten.

Viele haben uns gefragt, warum wir alles, wirklich alles herausreißen! Die ganze Arbeit!
Hier unsere Gründe dafür:

Da wir das Boot auch für kältere Regionen tauglich machen wollen, soll es neu isoliert werden. Die alte Isolierung, 40 Jahre alter PU-Schaum mit schlechter Dämmeigenschaft, soll durch Dämmung aus der Kältetechnik (Armaflex) ausgetauscht werden. Anm. des Skippers: Das war eine gute Entscheidung. Teilweise war der Schaum nicht richtig aufgegangen, nur 0,5 mm dick und hatte somit keine Isoliereigenschaften.
Um an die unterste Schicht, den Stahl zu kommen, muss obenauf eben alles raus. Den Stahl wollen wir unbedingt auf Rostlöcher und Rostblasen untersuchen. Hier stellt sich heraus, dass das eine gute Idee war! So haben wir einige durchgerostete und baufällige Stellen entdeckt.

Eine Webasto Heizung, ein Dieselofen/Gasherd und auf besonderen Wunsch ein Holzofen wollen eingebaut werden.
Des weiteren hatten wir auf der Fahrt immer wieder Wassereinbruch im Boot. Von irgendwo lief uns die Bilge mit Süsswasser voll. Zum Glück Süsswasser, so musste das Leck aus dem Inneren der Verrohrung beikommen. Leider haben wir durch die unsichtigen Stellen das Leck nicht orten können. Demnach ist es auch hier besser, alles neu zu machen.
Viele Teile sind veraltet, entsprechen nicht unseren Vorstellungen sei es von der Leistung, der Bauart oder sind sogar brandgefährlich. Hier sind z.B. Kühlschrank (Eigenbau), Petroleum-Herd, Verkabelung, Elektrogeräte, Wassertanks, etc. zu nennen. Einige Dinge waren auf der Fahrt zu abenteuerlich für unseren Geschmack. Anm. des Skippers: Schwarze Kabel konnten Plus oder Minus sein!!!

03.2018 „Beginn der Motor-Inspektion“

Nächste Baustelle ist der Motor. Gelaufen ist er ohne Probleme, hatte aber in der letzten Zeit im Auspuff-Kühlwasser Öl gehabt. So können wir natürlich nicht weiterfahren. Diesem Problem wollen wir auf den Grund gehen und auch alle Verschleißteile tauschen und einen Neuanstrich verpassen.
Dass wir da ein größeres Projekt aufreißen, werden wir noch erfahren. Ganz so easy war/ist das dann auch wieder nicht. Wir stellen Ölkohle und Rost in den Zylinderlaufbuchsen fest.
Demnach wir bauen den Motor dann doch komplett auseinander und wieder zusammen.  Nach dem Zerlegen lassen wir neue Laufbuchsen und Kolben sowie deren Verschleissteile austauschen. Das können wir nicht alles selbst machen.
Nach der Aktion ist das Thema Motor auch noch immer aktuell, denn etwas Öl im Abgaswasser haben wir nach der Komplett-Revision dann doch noch….

07.2018 „Begin mit dem Deckshausaufbau“

Ein weiteres Projekt ist die Erweiterung des Salonbereiches durch ein Deckshaus-Aufbau. Wir wollen dadurch mehr Komfort und Sicherheit erlangen, indem wir uns einen Innensteuerstand ermöglichen, der uns bei schlechteren Wetterverhältnissen vor Wind und Wetter schützt.

Die Ankeraufnahme soll neugestaltet werden. Das Frontloch im Rumpf durch das bislang die Ankerkette geführt wurde, hatte uns schon zu unangenehmenen Situationen gebracht. Dabei soll die Ankerwinsch nach oben an Deck versetzt werden und die Ankerkette in den Ankerkasten laufen, der von oben zugänglich sein wird.
Michael macht sich viele Gedanken und entscheidet sich auch dazu, einen Bugspriet anzuschweissen. Wir steigen demnach um von dem geführten Doppelstag auf zwei getrennte hintereinander liegende Stage (Kutterrig). Außerdem soll zusätzlich noch ein Sturmstag angeschlagen werden können.

Bei der ganzen Planerei ändern wir dann auch die Raumaufteilung im Boot. Der Salonbereich wird verkleinert, dafür die Pantry vergrößert Anm. des Skippers: Essen ist existentiell, Kochen gaaaanz wichtig 😊.
Die zwei einzelnen 1-Mann-Achterkabinen werden zu einer Doppelkoje zusammengelegt. Dadurch entsteht auf der Steuerbordseite ein Raum für die Bordtechnik bzw. kleine Werkstatt.
Die Dieselzusatztanks aus Kunststoff fliegen altersbedingt raus und werden durch einen festen Dieselzusatztank, den wir im Bootsrumpf mittig schaffen, ersetzt. Dadurch dass die Verrohrung zu den Tanks nicht großgenug dimensioniert war, konnte der Diesel nicht schnell genug abfließen und blubberte beim Befüllen über. Wir haben diese daher nie befüllen können und sie waren somit unnütz auf unserer Reise.
Die Sanitärräume werden verlegt und anders gestaltet. Es soll zukünftig ein „größeres“ Bad geben mit Nasszelle und ein kleineres separates Bad mit Nottoillette.
Ebenso wird die TRISKÈLE mit einem Watermaker ausgestattet werden, damit wir das Wasser selbst produzieren können und nicht auf die Häfen angewiesen sind.

All diese Arbeiten befinden sich in Planung und in der Umsetzung mehr oder weniger. Viele kleinere Arbeiten passieren ganz nebenbei. Jeder der z.B. einen Altbau renoviert, kann mit uns mitfühlen 😊. Und es stimmt: Es dauert immer länger und kostet immer mehr als geplant….
Bilder zu den einzelnen Projekten findet ihr in unserer Bildergalerie. Diese veranschaulichen euch die entsprechende Ausführung und den Baustellen-Fortschritt. Schaut einfach mal rein 😊:

http://www.sy-triskele.net/bildergalerie/refit-umbau-2017-2019

 

Per Schwertransport zum Trockendock

Die TRISKÈLE liegt also sicher vertaut im Hafen von Germersheim und soll als nächstes per Schwertransport zu unserem auserwählten Trockendock gebracht werden, wo wir sie in den nächsten Jahren fit für unsere Weiterreise machen wollen (Komplettumbau mit Anpassung an unsere Bedürfnisse).

Die Triskèle am „Haken“

Im Hafenbereich in Germersheim gibt es glücklicherweise einen Kran, der „unserem“ Gewicht gewachsen ist, und unsere TRISKÈLE vom Hafenbecken auf den Tieflader verladen kann.

Für den Transport haben wir im Voraus ein Untenehmen beauftragt, welches auch schon Erfahrungen mit Schiffstransporten vorzuweisen hat. Unsere TRISKÈLE ist ja kein gewöhnliches Sportboot, welches man locker einmal slippen kann und mit einem PKW-Anhänger von A nach B transportiert.

 

Ganz schön aufregend ist es dann für uns, als unsere TRISKÈLE am Kran schwebend in schwindelerregender Höhe auf den Tieflader gehoben wird. Hierbei vertrauen wir auf die Hebeschäkel, die wir an 4 Punkten am Boot an der Bordwand anschlagen. Bisher wurde das Boot mit Hebeschlaufen von unten am Rumpf durchgeschlauft und angehoben. Das machte für uns ein vertrauteres Bild. Aber laut unseren Informationen, sollten diese Hebepunkte am Boot für diese Methode geeignet sein. Alles hat aber gehalten. Gott sei Dank!

 

Auch Michael legt Hand an, indem er den Mast des Boots per Gabelstapler verläd. Der 15 Meter lange Aluminium-Mast muss genau mittig balanciert werden, sonst besteht Gefahr, dass dieser auseinanderbricht. Er macht seinen Job in gewohnter Weise sicher und souverän!

Mit knapp 13 m Länge, 3,80 m Breite, ca. 15 Tonnen und gelegtem Mast hat sie eine stattliche Höhe von ca. 4,20 m. Kritisch in unserem Fall ist einmal die Breite und die Höhe. Für die durchschnittlichen Straßen ist sie zu breit, um am Tag im „normalen“ Verkehr transportiert werden zu können. Ebenso ist die Durchfahrtshöhe bei einigen Brücken bedenklich. Das Transportunternehmen muss daher genaue Angaben von uns bekommen, um die möglichen Verkehrswege festzulegen.

Nachts gehts mit Polizeigeleit zum Stellplatz

Der geladene LKW bleibt nun bis in die Nacht stehen. Unser Schwertransport ist für ca. 5 Uhr bei der Polizei angemeldet und wird von derselbigen (ein Fahrzeug und 2 Beamte) begleitet werden.
In der Nacht schlafen wir kaum, denn die Aufregung vor den morgigen Tag beschäftigt uns. Wann hat man im Leben schon selbst einen eigenen Schwertransport! Einfach unglaublich und super spannend finden wir das und hoffen natürlich, dass alles gut verläuft, und es keine Komplikationen gibt unterwegs. Der Transport hat aber super geklappt. Der Verkehr war sehr ruhig. An einem Kreisel musste der Tieflader kurzfristig seine Höhe nach oben regulieren, damit er durch die Bodenunebenheiten nicht auf dem Asphalt aufsitzt. Unter den Brücken sind wir gut durchgekommen. Viel Platz nach oben war jedoch nicht, geschätzt ca 20 cm Luft zwischen Oberkante Bootsaufbau und niedrigste Brücke.

Wir müssen daher mit den geplanten Aufbauten im Limit bleiben, sonst ist ein Rücktransport auf gleichem Weg nicht möglich.

Am frühen Morgen erreichen wir dann den Bestimmungsort. Dort hebt ein Autokran die TRISKÈLE an den Platz, an dem sie die nächsten Jahre umgebaut und auf unsere neue Reise vorbereitet werden wird.

Der Mast wird entladen

Die ersten Abstützungen halten schon!