Korsika – Entlang der Westküste

P1080836Die Fahrt durch die Straße von Bonifacio war sehr gut zu passieren. Das Meer war flach, keine hohen Wellen und die befürchtete Berufsschifffahrt hielt sich auch in Grenzen. Es war friedlich. Eigentlich schön, wenn wir hätten ein bisschen Segeln können. So hatten wir das nervige Motorengeräusch ständig in den Ohren. Da aber der wenige Wind uns auf die Nase wehte, mussten wir die Strecke motoren. Die Steilklippe von Bonifacio ist sehr beeindruckend und immer wieder schön anzusehen. Wir überlegten beim Vorbeifahren noch ob wir dort nicht doch einen Zwischenstopp machen sollten. Aber da das Ankern nicht in der Seekarte verzeichnet ist, einigten wir uns darauf weiter zu fahren.

P1080844Als Ankerplatz wählten wir die Bucht Golfe de Murtoli aus. Beim Einfahren in die Bucht sehen wir bereits, dass Dünung in die Bucht steht. Es ankerten jedoch noch ein Segelboot und ein Ausflugsboot dort. Wir hatten Hoffnung, dass es ruhiger werden würde. Unsere Nachbarn machten sich im Laufe des Abends dann aber noch vom „Acker“, und wir waren alleine in der Bucht. Der Strand leerte sich auch allmählich von den Badegästen. Die Ortschaft bestand nur aus ein paar Häusern. Ob es überhaupt ein Ort war, wussten wir nicht so recht. Wir waren uns sicher, dass es dort keine Bäckerei geben würde. Die Brandung an den Strand war auch heftig, sodass wir von einem Landgang absahen und lieber den Abend auf dem Boot verbrachten. Michael holte den Dudelsack hervor und spielte ein paar Lieder, diesmal sogar im Kilt auf dem Vordeck 🙂

P1080874Am nächsten Morgen war nur ein kleiner Windhauch aus NW zu spüren, jedoch wieder sonnig bei 25 °C. Wieder werfen wir den Motor an und fahren die 4 Stunden zur nächsten Ankerbucht bei Propriano. Der Anker fällt bei 8 Meter Wassertiefe unweit vom Strand entfernt. Wir können direkt auf einen Friedhof an der Küste blicken. Hier wollen wir in der Stadt nach einer Prepaid-Karte für Anja’s Handy suchen und nach einem Surfstick für Wi-Fi, damit wir auch vom Boot aus Wetterberichte und Emails abrufen können. Wir paddeln an Land und laufen in die große Stadt. Hier gibt es viele kleinere Geschäfte sowie auch einen Tabakladen, in dem wir dann eine Prepaid-Karte bekommen. Nun brauchen wir nur noch den Surfstick. Wir suchen weiter und im nächsten Kiosk verweist man uns auf einen Laden in der Nähe eines Einkaufszentrums (Casino). Dieses wäre aber etwas weiter weg. Ein Franzose, der unser Gespräch verfolgt hat, bietet uns spontan an, uns dort hin zu fahren. Wir nehmen sein Angebot gerne an und lassen uns zum Casino-Einkaufszentrum fahren. Hier gibt es zwei mögliche Adressen für unsere Belange. Wir versuchen es erst im France-Orange-Laden. Doch leider haben sie hier nur Surfsticks mit Vertrag/Abo bzw. wir bräuchten dazu ein Konto. Wir lehnen ab, haben wir schließlich kein Konto in Frankreich und laufen zum nächsten Laden SFR. Hier bekämen wir normalerweise einen Surfstick ohne Vertrag und Abo, jedoch haben sie keinen auf Lager. Vielleicht bekommen sie morgen eine Lieferung – „peut-être“. Wir sollten morgen noch einmal kommen. Unverrichteter Dinge laufen wir die 2 km wieder zurück zum Boot, kaufen vorher jedoch noch im Spar-Markt in der Nähe des Hafens ein paar Lebensmittel ein.

P1080891An Bord wollen wir die Prepaid-Karte für’s Handy freischalten. Das gestaltete sich etwas schwierig, da man auch hier eine Adresse zur Registrierung benötigt. Anja ist nun daher im Spar-Markt von Porpriano gemeldet – die haben wir einfach vom Einkaufsbeleg abgelesen 🙂 Was soll man denn sonst auch angeben, wenn man keine Adresse vorweisen kann. Es funktioniert, und wir haben eine französiche Handy-Nr. für Notfälle. Abends paddeln wir wieder an Land und gehen zwecks free Wi-Fi einen Rotwein an der touristischen Hafenpromenade trinken. Ein Restaurant folgt dem Nächsten. Die Besucher sind nach unserer Meinung meistens reiche Schnösel, die sich den noch lebenden Hummer aus den Aquarien bestellen. Wir genießen unsere zwei Gläser Rotwein und sehen dem Treiben zu, bevor wir auf die TRISKÈLE zurück paddeln.

P1080915Wir bleiben noch einen Tag in der Bucht und beschließen noch einmal das Einkaufszentrum wegen des Surfsticks bzw. Clé-Wifi aufzusuchen. Leider kam noch keine Lieferung an, und somit gab es auch heute keinen Surfstick für uns. Zurück an Bord gesellte sich eine deutsche Yacht zu uns in die Bucht. „Spirit of Winter“ mit Jürgen und Diana als Crew. Die beiden haben an Bord ein Problem mit deren Toilette und benötigen Ersatzteile, die sie in der Stadt erhoffen zu bekommen. Wir kommen ins Gespräch. Lustiger Weise kommen die beiden aus Kallstadt, also gar nicht weit weg von unserem alten Zuhause. Wir einigen uns auf die Landessprache nämlich den Pfälzer Dialekt. 🙂
Die beiden bräuchten eine 4er-Mutter. Welch ein Glück, wir haben solche an Bord und bieten den beiden gleich an, diese für den Abend zu richten. Falls sie keine im Ort finden würden, könnten sie diese natürlich haben. Tagsüber versuchen wir in der Bucht mit der Angel zu fischen. Leider klappt das im stehenden Zustand nicht. Die Fische fressen schön den Köder vom Haken, ohne dass sie zubeißen. Schade, da waren auch ein paar schöne Exemplare dabei.

Am Abend paddeln wir an Land und gehen im Restaurant vom Vorabend ins Internet. Dort treffen wir auch auf die Crew der „Sprit of Winter“ und überreichen den beiden die 4er-Mutter. Die beiden sind glücklich, da sie nämlich nicht fündig wurden. Wir quatschen bei einem weiteren Glas Rotwein über wo wir herkommen, wie wir zum Segeln so gekommen sind usw. Die Beweggründe ähneln den unseren. Schließlich laden uns die beiden auf ihre Yacht ein, um noch einen Riesling-Schorle zu trinken. Diese Einladung schlagen wir natürlich nicht ab und erleben noch einen schönen Abend mit den beiden.

P1080930Am folgenden Morgen, den 18.09.15, haben wir Wind aus NW mit ca. 4-5 Beaufort und sonnigen 23 °C. Die TRISKÈLE sowie die SPIRIT OF WINTER verlassen gleichzeitig die Bucht mit Fahrtziel nordwärts Richtung Calvi. Wir streben die Bucht von Ajaccio an. Anfangs fahren wir gegen den Wind. Mit Motor geht es aus der Bucht um das nächste Kap herum, um dann die Segel zu setzen. Wir haben die Fock und das Groß im 1. Reff angeschlagen. Später wechseln wir auf die Arbeitsfock. Wir machen bis zu 6,5 Knoten und haben ca. 2 m hohe Wellen.

Anja packt mal wieder das Jagdfieber und so hängt die Schleppangel hinten heraus. Es sah schon aus, als würde es heute nichts mehr mit frischen Fisch werden, da zieht Anja eine prächtige Makrele aus dem Wasser. Natürlich wieder bei voller Fahrt und Schräglage. Wir freuen uns mächtig, gibt es heute Abend nun wieder frischen Fisch, und wir müssen nicht mehr überlegen, was wir denn kochen wollen. Michael nimmt den Fisch natürlich gleich aus und legt ihn mit seinen 550 g in unseren Kühlschrank. Die Größe ist gut für den kleinen Backofen, den wir an Bord haben. Viel größer dürfen die Fische nicht werden. Und satt werden wir allemal von dem Prachtkerl.

P1080949Wir sind froh dann in Ajaccio angekommen zu sein, denn der Wind nimmt auch kurz vor dem Hafen noch einmal kräftig zu. Sollen wir an eine Boje oder ankern wir, stellen wir uns die Frage. Von Weitem sehen wir schon ein großes Kreuzfahrtschiff und ein paar große Fähren im Hafen liegen. Der Hafen ist riesig und es sind sehr viele Ankerbojen ausgebracht, welche auch sehr gut von den Yachties genutzt werden. Wir fahren eine Runde im Hafenbecken um die Bojen herum und entscheiden uns jedoch, neben dem Bojenfeld zu ankern. Hier ist es einiger Maßen ruhig und wir sollten eine gute Nacht zum Schlafen haben.

P1080953Nach einem Gewaltmarsch ins Gewerbegebiet finden wir auch nun endlich einen Surfstick, sprich einen Clé-Wifi, und sogar noch die Triologie von „der Hobbit“ auf französisch. Wir beschließen für uns, dass heute Weihnachten ist und freuen uns über unsere Geschenke (Fisch, Wifi und den Hobbit auf französisch). Beim Anblick eines großen Rosmarinfeldes geht Anja noch einmal das Herz auf.

Abends genießen wir den Fisch im Tomaten-Kartoffel-Beet mit einer Flasche sardinischen Weißwein. Welch ein toller Tag!

Da für Sonntag bis zu 8 Beaufort Wind gemeldet sind, beschließen wir, bis Montag in der Bucht zu bleiben und noch einmal in Ajaccio spazieren zu gehen. Hier sind wir gut geschützt und können noch etwas am Boot arbeiten. So klettert Michael z.B. zum Ankerkasten in der Vorschiffskabine und entwirrt die Ankerkette von innen. Dazu bindet er das am Boot befestigte Ende der Ankerkette los und zieht die 10 Meter Kette, die nicht ausgebracht sind, ins Innere und entwirrt diese. Danach wird sie wieder eingebunden und gut ist.

P1080983Mittags machen wir uns in die Stadt auf und entdecken eine wunderschöne, alte Bibliothek „FESCH“, die nicht nur wahnsinnig alte Bücher beherbergt sondern auch daneben ein Museum hat. Ja, wir finden uns in einem Museum wieder 🙂 Das Museum „FESCH“ stellt Kunstwerke der italienischen Renaissance aus und zu unserer Verwunderung ist der Eintritt kostenlos. Das wäre was für Michael’s Bruder bzw. auch Vater, denken wir uns und ziehen weiter Richtung Citadelle, die wir auch noch gerne sehen möchten. Leider ist diese militärisch besetzt und hat somit kein Eintritt für Touristen. Wir genießen stattdessen die Aussicht auf das Meer und ziehen wieder los zurück zum Boot.

P1080993Auf dem Weg dort hin finden wir eine Tankstelle, die Petroleum an der Zapfsäule anbietet. „Hey hier gibt es endlich Petroleum“, sagen wir uns und fragen nach dem Preis. Der junge Angestellte macht uns jedoch leider klar, dass es nur im Winter Petroleum gibt und wir somit keines bekommen könnten. Na prima! Also wieder nichts mit Petroleum. So langsam gehen unsere Vorräte wirklich zur Neige, und wir brauchen dringend Sprit zum Kochen. In der Hinterhand haben wir zum Glück noch Klaus aus W. mit dem wir uns in Calvi treffen wollen. Er hat die von uns im Internet bestellten 30 Liter Petroleum dabei. So lange muss das Zeug an Bord noch ausreichen, nur was wenn nicht?

Zurück an Bord sehen wir uns den Hobbit-Film auf französisch an und können die Nacht richtig ruhig schlafen.

P1090003Es ist Montag, der 21.09.15. Im Hafen von Ajaccio liegen heute morgen zwei Kreuzfahrtschiffe. Wir machen Anker auf und fahren bei der Ausfahrt aus Neugierde an den Kreuzfahrern näher vorbei. Das sind schon gewaltige Hochhäuser auf dem Wasser. Die TRISKÈLE wirkt wie ein kleines Spielzeugboot dagegen.

Der Wind kommt aus SW mit ca 2-3 Beaufort. Es ist wolkenlos, 25 °C.

Bis zum „Passe des Sanguinaires“ fahren wir mit Motor. Die Durchfahrt ist eng und darum wollen wir kein Risiko eingehen. Danach setzen wir die Segel. Es geht nach Sagone. Hier steht wieder etwas Schwell in der Bucht und wir schlafen recht ungemütlich.

P1090024Weiter geht es am nächsten Tag ca. 22 Seemeilen nach Girolata. Auf dem Weg dort hin genießen wir die Felsformationen der Küste. Hierbei entdecken wir einen Felsen, der wie ein Totenschädel aussieht. Einfach klasse! Es wird zunehmend kühler, gerade mal noch 20°C haben wir. Auch die Wassertemperatur wird immer kühler, je weiter wir fahren. Die Duschzeiten müssen zunehmend sorgfältig ausgewählt werden, da wir nach wie vor die Open-Air-Dusche am Heck praktizieren. Vielleicht kann Michael in der Bucht duschen. Anja hat sich bereits unterwegs eine schnelle Dusche gegönnt. Als wir in Bucht von Girolata einlaufen, laufen Einmeter hohe Wellen hinein. Wir schauen links zum kleinen Naturhafen, der ein paar Bojen zum Festmachen aufweist. Es ist eng im Hafen. Wir steuern auf die östlich gelegene Bucht zu. Dort eine Runde gedreht, schütteln wir den Kopf. Das geht nicht gut! Wir müssen in den Hafen und dort an die Boje, auch wenn’s Geld kostet. Anja hat Bammel, da der Hafen echt winzig ist und eng. Vorsichtshalber hängen wir auf dem Weg zum Bojenfeld die Fender aus. Man weiß ja nie wohin der Wind einem vertreibt. Und bevor die anderen Plastik-Yachten durch unseren Stahlkahn Schänden erleiden, sichern wir ab.

P1090034Der Hafen ist, wie im Hafenführer beschrieben, ein echtes Naturparadies! Es gibt ganze 3 Holzstege, die jedoch nicht für die Yachten reserviert sind, sonder für die Fischer und Ausflugsboote. Wir bekommen von einem Hafenbediensteten Hilfe beim Festmachen an der Boje, was auch sehr gut war. Nachdem wir das Schiff soweit fest hatten und die Blicke der Nachbarn sich beruhigt hatten, paddelten wir an den Strand zum Hafenbüro. Mit duschen open air ist hier nichts drin.

 

P1090057Am Strand erspähen wir Kühe, die sich gemütlich auf dem Kiesstrand nieder gelassen haben. Das Hafenbüro ist eine kleine Bretterbude, kaum zu erkennen. Der Hafenmeister kassiert 33 € für die Nacht + Kurtaxe 0,80 €. Wir kommen aufgrund des Bootsnamens ins Gespräch. Es ist gemütlich, ruhig und erholsam hier im Hafen. Der Hafenmeister erzählt, dass der Ort im Winter lediglich 15 Einwohner hat und nur im Sommer ca 170 Einwohner aufweist. Wir sind am „A… der Welt“, sagt er. Auf französisch „au bout du monde“. Es sind nur ein paar Steinhäuser auf dem Hügel verteilt. Dazwischen ein paar Restaurants und ein Fort. Wir wollen dieses besuchen, jedoch ist das Fort aufgrund von Einsturzgefahr geschlossen, schade. Die Wege sind alle unbefestigt, eng.

P1090036Der Ort ist nur zu Wasser zu erreichen, kein Wifi natürlich und auch mit unserem Stick haben wir keinen Empfang. Ein paar unbefestigte, schmale Wege führen in die Berge. Auto’s gibt es keine. Die Bewohner bewegen sich mit Quad’s fort. Hier scheint die Zeit still zu stehen. Außer den paar Yachties sind ein paar Wanderer unterwegs. In einem Restaurant gönnen wir uns ein Gläschen Rotwein und genießen einfach die Ruhe und die Stimmung. Abends telefonieren wir mit Klaus, wo er ist, und wann er mit seiner Crew in Calvi ankommen wird. Des Wetters wegen ist es ungewiss, ob er vom Festland aus am nächsten Tag mit dem gecharterten Segelboot losfährt. Wir wissen auch noch nicht 100%-ig, ob wir weiter fahren werden. Wir wollen uns aber so um den 25.09. in Calvi treffen, das steht fest.

P1090062Am nächsten Tag sind wir doch noch geblieben. Der Wind sollte laut Wetternachrichten noch einmal zunehmen, und das wollen wir uns nicht unbedingt antun. Wobei wir angeblich Rückenwind hätten auf dem Weg nach Calvi. Aber wir entscheiden uns dafür, den Tag hier zu nutzen und ein wenig wandern zu gehen. Unser Fußweg führt uns zunächst an der Steilküste entlang, bis er irgendwann ins Innere der Insel abbiegt. Der Weg ist ausgetreten und steinig und gesäumt von Büschen und niederem Gehölz. Es wachsen wilde Curry-Büsche am Wegesrand. Nach etwa einer Stunde machen wir Pause, essen und kehren um. Leider haben wir keine Wanderkarte, wissen also nicht wohin der Weg führt, wie lange dieser ist, und ob wir uns vielleicht in einer Sackgasse befinden.

Abends checken wir das Wetter und überlegen, ob wir am nächsten Tag fahren sollen. Noch eine Nacht im Hafen wird so teuer für uns, und in der Bucht vor dem Hafen steht bestimmt noch gut Schwell. Wir werden am nächsten Tag aufbrechen.

P1090111Am Morgen machen wir uns auf nach Calvi. Der Wind weht gut mit 4-5 Beaufort aus Nord. Da wir nach Norden wollen, heißt das mal wieder voll gegen an. Wir versuchen anfangs dennoch zu kreuzen, scheitern jedoch, da uns die 2 m Wellenberge mehr nach hinten versetzen, als dass wir vorankommen. Wir sehen ein, dass Segeln so nicht geht und machen dann doch den Motor für die restlichen 15 Seemeilen an. Schließlich wollen wir auch ankommen und nicht nur auf der Stelle hin und her segeln. Anja hängt natürlich wieder die Schleppangel raus und kurz vor Calvi hängt dann auch wieder eine schöne Makrele am Hacken. Ja super, dann gibt’s heute Abend wieder frischen Fisch. Das Abendessen ist gerettet.

P1090114Der Wind lässt nach und um ca. 17 Uhr machen wir an einer Boje vor dem Hafen von Calvi fest. Diese kostet 20 € die Nacht. Leider darf man aber nicht vor dem Hafen ankern und so bleibt uns nichts anderes übrig, als hier auf unsere Freunde zu warten. Mit Klaus hatten wir telefoniert und er sagte uns, dass er in ca. 1 Stunde einlaufen würde. „Wir sind hier im Bojenfeld alleine, nicht zu verfehlen“, teilt Anja Klaus mit.

Wir genießen eine Open-Air-Dusche, gehen kurz in den Ort einkaufen und bereiten unsere bislang größte Markele im Backofen vor. Hoffentlich kommt Klaus mit Crew erst, wenn wir gegessen haben oder noch vorher, damit wir denen einen ordentlichen Empfang bieten können.

P1090148Dann kommt eine Yacht direkt auf uns zu ins Bojenfeld, gibt Lichthupe. Wir sind außer uns vor Freude. Das muss Klaus und Crew sein. Wir schnappen uns den Dudelsack und Drehleier, gehen aufs Vordeck und bescheren der Crew der IMAGINE einen ordentlichen Empfang.

Klaus dreht eine Runde um die TRISKÈLE und wir begrüßen uns gegenseitig herzlich. Leider hat die IMAGINE ein paar von der langen Überfahrt geplagten Crewmitglieder an Bord. Somit fällt das Bojenfeld flach und Klaus muss im Hafen festmachen, damit die Crew sich erholen kann. „Kein Thema,“ sagen wir. „Wir kommen am nächsten Morgen zu euch an den Steg. Dort können wir uns dann richtig treffen.“

Wir genießen unsere Makrele mit Weißwein und bringen zur Sicherheit wegen des Schwells noch einen Heckanker aus. Das ist zwar verboten, aber wir tun es trotzdem. Dann können wir wenigstens auch noch gut schlafen in der Nacht.

Gesagt getan. Am nächsten Morgen machen wir neben der IMAGINE am Steg fest. Wir fallen uns in die Arme und drücken uns herzlich. Wahnsinn, es hat auch dieses Treffen geklappt.

P1090153Selbstverständlich gibt es eine Führung durch die TRISKÈLE für die Crew der IMAGINE. Klaus berichtet uns, dass er natürlich alles für uns an Bord hat, wie abgemacht. Somit war die IMAGINE unser Versorgungsschiff. Wir freu’n uns schon sehr auf die Köstlichkeiten und vor allem ganz wichtig das Petroleum. Ebenso bekommen wir unsere Post überreicht, die wir von der Postadresse zu ihm haben schicken lassen. Wir verabreden uns für den Abend zum Essen an Bord der IMAGINE und zwischenzeitlich gönnen wir der TRISKÈLE eine Dusche, gehen im großen SuperU einkaufen. Dort werden wir von dem Angebot förmlich erschlagen. Wahnsinn, welch umfangreiches Angebot. Das ist uns eindeutig viel zu viel und wir sind froh, als wir unseren Einkaufszettel abgearbeitet haben und nicht den ganzen Laden dabei gekauft haben.

P1090166Der Abend auf der IMAGINE beginnt mit einem Apparativ, Ziegenkäse und Baguette. Auf einmal sagt dann Petra, dass es aus den kleinen Gläsern ja keinen Spaß mache zu trinken und stellt die für uns mitgebrachten 2 Schoppengläser auf den Tisch. Diese werden natürlich sogleich mit Müller-Schorle gefüllt. Wir freuen uns wie kleine Kinder, blöd aber so war’s tatsächlich. Wenn man so lange in der Pfalz gelebt hat, weiß ein jeder, was es bedeutet, einen guten Schorle zu trinken.

Als Hauptgang wird leckeres Sauerkraut mit Speck und Schupfnudeln gereicht. Wir essen ausgiebig, quatschen, lachen und natürlich musizieren wir an Bord. Von Hartmut und Frederic bekommen wir noch besten Kaffee und Espresso serviert. Petra und Evi reichen zu unserem Erstaunen noch eine Schwarzwälder – Torte, einfach lecker! Den ganzen Abend bis halb drei ist die IMAGINE ein pfälzer Partyschiff. Durch die Musik kommen auch immer wieder Leute auf uns zu, interessieren sich für die Instrumente und klatschen. So auch Luc, ein Belgier, der uns, sollten wir nach Antwerpen kommen, auf ein Abendessen einladen möchte. Die Restaurantbesucher an der Hafenpromenade bekommen ein Konzert der besten Klasse vorgeführt.P1090168

Wir überreichen der Crew der IMAGINE als Dankeschön für die mitgebrachten Dinge noch die von uns mitgebrachten sardischen Köstlichkeiten (sardische Wurst und Käse sowie Cannonau-Rotwein und einen leckeren Mirto-Likör). Endlich können wir Müller-Schorle an Bord der TRISKELE trinken, haben leckeres Sauerkraut und ganz wichtig das Petroleum zum Kochen.

Wir verabreden uns noch für den nächsten Morgen zum Frühstück. So schnell wollen wir nun doch nicht Adieu sagen müssen.

Nach einem ausgiebigen Frühstück machen wir ein weiteres Treffen auf der Insel Porquerolles aus. Dort wollen wir uns noch ein letztes Mal treffen, bevor die Crew der IMAGINE wieder nach Hause in die Pfalz muss.

P1090200Klaus interessiert es, die TRISKÈLE mal zu steuern und so fährt er unser Schifferl an die Tanke im Hafen und sagt ganz klar, dass das Boot sehr träge reagiert. Aber für den erfahrenden Skipper natürlich kein Problem, und so warten wir dann auf den Tankwart, der leider kurz vor unserem Anlegen in die 2-stündige Mittagspause verschwunden ist. Mit Klaus quasseln wir noch über unsere Zukunftspläne ob und wie oder wo es weiter gehen wird. Wir sind uns einig, dass wir die Entscheidung über die Zukunft der Crew der TRISKÈle auf nächstes Jahr vertagen wollen. Als Klaus sich zu seinem Boot am anderen Ende des Hafens aufmacht, stehen uns wieder Tränen in den Augen. Diese Abschiede sind einfach schrecklich. Ein Trost bleibt, wir sehen uns in Porquerolles noch einmal. Bis dahin sind wir wieder alleine.

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Die letzten Tage auf Sardinien

P1080602Nachdem uns unsere Gäste in Santa Maria Navarrese verlassen haben, verlassen auch wir den Hafen und machen uns auf in Richtung Norden. Der Wind kommt mal wieder aus der Richtung wo wir hin wollen, also kreuzen wir. Zuerst segeln wir gerefft. Später als der Wind dann nachlässt reffen wir aus. Die Strecke führt uns entlang eines Naturschutzgebietes. Hier begegnen uns hauptsächlich Ausflugsboote. Diese bieten den Touristen Ausflüge zu Grotten an oder Tagesausflüge zu wunderschönen Sandstränden, die nur zu Wasser erreichbar sind. Wir fahren entlang der steilen Felsküste, die sehr beeindruckend ist.
Der Wind nahm dann aber wieder ab, und so fuhren wir das letzte Stück mit Motor zur ausgewählten Bucht Cala Sisine, die auch eine Traumbucht auf Postkarten darstellt. Zu unserem Leid haben wir beim Ankermanöver richtig Probleme. Die Ankerwinde macht wieder alles, nur nicht das was sie tun sollte. Die Kette klemmt, oder rauscht ungehindert aus. Der Anker hält nicht, wir müssen noch einmal Anker auf und von vorne mit dem Ankern beginnen. Das Kabel der Bedienung klemmt sich zwischen Kette und Winde ein. Michael ist verzweifelt, flucht wie ein Rohrspatz und hat keine Kraft mehr. Nachdem er sich ein paar Male die Hände an der Kette wundgescheuert hat, ist genug. Michael hat die Schnauze voll! „Das Boot wird verkauft! Ich habe keine Lust mehr!“

Anja sieht hilflos vom Steuerstand aus zu, wie sich Michael vorne am Bug abmüht und mit den Nerven am Ende ist. Hoffentlich klemmt er sich die Hand nicht so heftig ein, dass Finger gequetscht werden oder er sich gar die Hand bricht bei der Aktion. Leider kann sie ihm in der Situation nicht helfen. „Wir können hier nicht einfach weg laufen“, ruft Anja zu Michael. „Sobald wir in Frankreich sind, wird das Boot zum Verkauf angeboten. Solange müssen wir noch durch.“

P1080627Der Anker hält letztendlich dann und wir liegen in einer eigentlich wunderschönen Bucht. Leider ist an einen Landgang nicht zu denken, da die TRISKÈLE so arg schaukelt, dass wir sie nicht alleine lassen können. Auch ein Schnorchelgang wäre schön, ist aber wegen des heftigen Schwells und dem gewittrigem Wetter gestrichen. So können wir nur die Aussicht auf den Strand und die Felsen so gut es geht genießen. Wenn keine Gewitterwolken über uns hingen, Der Himmel wolkenlos wäre, wäre es wirklich wie auf den Postkarten hier. Aber wir ahnen für die Nacht Schlimmes, und so kam es auch. Wir machen beide kein Auge zu, denn wir werden ordentlich durchgeschaukelt. Gewitter ziehen über uns hinweg, alles scheppert, wackelt und knarrt im Boot. Wir fallen in unserer Koje von einer Seite auf die Andere. Es geht hoch und runter, nach links und nach rechts und im Kreis herum. Das war die schlimmste Nacht, die wir bislang erlebt hatten! Wir sind froh, als der Morgen anbricht. Nichts wie weg hier!
Wirklich schade für diese schöne Bucht, aber bei dem Wetter einfach unmöglich.

P1080637Zum Glück ist der nächste Hafen nicht allzu weit weg, und wir flüchten wörtlich genommen in den Hafen um uns auszuruhen und auszuschlafen. Der Anker geht zum Glück gut auf und wir fahren unter Motor verfolgt von Gewitterwolken in den Hafen von Gonone ein. Dieser ist sehr klein und hat für Yachten unserer Art eigentlich keine extra Liegeplätze. Neben den Ausflugsbooten ist ein bisschen Platz. Dort versuchen wir festzumachen.

 

P1080640Das Anlegemanöver war wegen des Seitenwindes schwierig. Nach mehreren Versuchen hat es schließlich geklappt. Am Heck der TRISKÈLE haben wir uns aber durch eine Berührung mit dem Betonsteg eine Schramme zugezogen. Hier müssen wir wieder den Lack neu streichen. Wir sind froh fest gemacht zu haben und laufen zum Hafenbüro. Wieder einmal verlangt man aber völlig überteuerte Preise. Keine Sanitäranlagen, kein Wi-Fi gibt es hier, und das soll 60 € die Nacht kosten! Absoluter Wucher! Wir lassen uns dann jedoch auf 2 Tage für 60 € ein, aber auch nur, weil wir absolut übernächtigt sind, fix und alle und am Horizont ringsum überall Gewitter toben. Wie wir später im Wetterbericht erfahren, toben zwischen Sardinien und Sizilien heftige Unwetter und die Ausläufer waren bis hierher zu spüren.

 

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Nachmittags nach dem Ausschlafen machen wir einen kleinen Stadtrundgang, suchen eine Bäckerei und gönnen uns ein Eis. Am Abend gehen wir für free Wi-Fi in eine Salsa-Bar mit Live-Musik. Hier haben wir endlich einmal Gelegenheit ein bisschen zu tanzen. Der Abend war wunderschön und tat der Seele richtig gut. Am Folgetag im Hafen bessern wir die Lackschäden am Heck aus und erholen uns. Den Abend verbringen wir wieder in der Salsa-Bar und tanzen.

Am nächsten Morgen suchen wir als erstes die Poststelle in Gonone auf. Anja hatte am Vortag ein paar Postkarten geschrieben, die wir noch abgeben wollten. Dass man dazu viel Zeit mitbringen muss, hätten wir nicht gedacht. Das Postamt war voll und nur ein Schalter besetzt. Die Stimmung der wartenden Leute ist aber gelassen. Nach ca. einer Stunde konnten wir endlich weiter um noch unsere Einkäufe zu tätigen.

P1080684Gegen Mittag haben wir die Segel gesetzt und sind mit Großsegel und Fock bis nach St. Lucia gesegelt. Der Himmel bescherte uns kurz vor dem Ankern noch kurzfristig ein bisschen Regen. Der Ankerplatz war erträglich trotz dem leichten Schwell, der in die Bucht stand. Am Abend machen wir Musik zusammen. Das war wieder richtig schön.

 

 

 

 

 

P1080707Am nächsten Tag wollten wir eigentlich früh los, sind jedoch erst gegen halb zehn aufgebrochen. Unter Segel sollte uns die TRISKÈLE in die Bucht Cala Sabina bringen. Das Verkehrstrennungsgebiet bei Olbia haben wir gut passiert. Nur ein paar Fähren haben wir beachten müssen. Bei 6 Knoten Fahrt unter Segel hat Anja 2 Fische (Makrelen) an Bord geholt. Super, heute Abend gibt es frischen Fisch 🙂 Der Wind frischt auf 6 Beaufort auf, sodass wir die Arbeitsfock anschlagen. Beim Ankermanöver hat eigentlich alles gut geklappt.

 

P1080735Nur fällt unser Anker nicht auf Sand sondern auf felsigem Untergrund. „So wie das aussieht, hängt der Anker zwischen Felsbrocken“, so das Ergebnis nach Michaels Ankerschnorcheln. Ob wir den morgen früh einfach so wieder rausbekommen? Ach das wird schon, sagen wir uns. „Halten tut er auf jeden Fall für die Nacht“, sagte Michael und widmete sich der Zubereitung des Abendessens. Zu den zwei Makrelen im Kartoffeln – Tomatenbeet gab es einen leckeren Weißwein aus Sardinien. Das ist wieder herrliches Segeln, sagen wir uns, und alles ist gut. Schlafen konnten wir dann auch recht akzeptabel, da der Wind unsere TRISKÈLE immer schön im Wind hielt, und wir nicht quer zu den Wellen standen. Die einzige Sorge galt jedoch dem Ankermanöver am nächsten Morgen.

P1080784Trotz aller Bedenken ist der Anker ohne Probleme frei gekommen. Das hätten wir nicht gedacht, sind aber darüber froh. Es ist Sonntag und somit gibt es auch wieder Kaffee für den Capitän Michael. Heute geht es durch das Maddalena Atoll. Wir segeln anfangs bei 3-4 Beaufort später durch die Straße von Maddalena bei 2 Beaufort und raumen Wind (Rückenwind). Bis zur Einfahrt in das Atoll bei Cabo Ferro liefen die Wellen von schräg achtern unter der TRISKÈLE durch und ließen diese ordentlich rollen. Im Atoll war die See aber ganz flach. Das war super tolles Schönwetter- Sonntagssegeln 🙂 Wir glitten sanft dahin, und der Wind zog uns zwischen den Inseln hindurch. Hier war nun wesentlich mehr Segelverkehr als sonst bisher, und wir mussten dann auch auf die Anderen mal aufpassen. Ebenso waren teure Rennyachten und Show-Segelfahrer unterwegs. Aber die sollten uns nicht stören.

Ach ja, Anja erhielt heute „Angelverbot“. Nach dem gestrigen Erfolg mussten wir diesen Abend erst einmal die Reste von Vorgestern vertilgen. Nicht dass die Pasta schlecht wird. Den Abend verbringen wir ruhig in der Bucht von Porto Puddu. Diese Bucht liegt kurz vor dem Absprung nach Korsika und unserem Tor nach Frankreich. Hier bleiben wir, bis gutes Wetter für die Überfahrt vorhergesagt wird. Die Straße von Bonifatio ist unter Seglern gut bekannt, denn oftmals bläst der Wind hier ordentlich durch, sodass sich eine raue See aufbaut. Dann wird das Meer ungemütlich und das muss man sich nicht freiwillig antun. Wir haben ja schließlich noch ein paar Tage Zeit bis zu unserem Treffen mit Klaus und Familie bei Calvi auf Kosika. Demnach no stress und abwarten. P1080800

Am Abend liegen wir gemeinsam vorne auf dem Deck und schauen uns ein herannahendes Gewitter an, bzw. die Wolkenformationen. Das Gewitter kam zum Glück nicht in unsere Bucht, jedoch wurde es ganz schön windig und frisch und der geplante Landgang viel daher aus. Proviant hatten wir noch genügend nur Wi-Fi wäre wegen der Wetterdaten ganz gut gewesen. So hielten wir uns nur an den Wetterinformationen unseres Navtex-Gerätes fest (Navtex: Kurzwetterberichte, Warnnachrichten in Form von Textnachrichten per Seefunkt).

Am nächsten Tag beschließen wir noch einen Tag in der Bucht zu bleiben und evlt. einen Landgang zu machen. Als wir jedoch alle Sachen gepackt haben, frischt der Wind auf und wir wollen die TRISKÈLE dann doch nicht alleine lassen. Wir haben zudem beobachtet, dass der benachbarte Katamaran auf Drift ging. Wir halten daher Ankerwache und beobachten den Katamaran. Michael versuchte mit dem Beiboot den Nachbarn Bescheid zu geben, dass sie den Anker beobachten sollten. Von denen schien keiner den Abdrift zu bemerken. Der Außenborder unseres Beibootes ließ uns jedoch mal wieder im Stich, und außer dass sich Michael wieder maßlos geärgert hatte, konnten wir nichts tun. Hätte Michael nicht zuvor noch den Tank aufgefüllt, er hätte den Motor vor lauter Zorn im Meer versenkt. Glück also für den alten Johnson-Zweitakter, der wieder seinen Platz am Heck der TRISKÈLE einnehmen durfte, ohne etwas geleistet zu haben. Michael kam dann nach seinem Wutanfall unverrichteter Dinge wieder zurück an Bord. Die Tagesration Ärgernis wegen nicht funktionierendem Außenborder war dann auch genug für den Tag.

Schwimmen oder schnorcheln war leider wegen dem bewegtem Wasser und dem starken Wind eindeutig zu ungemütlich, fiel daher auch als Beschäftigung für Anja aus. So saßen wir lange im Cockpit und sahen den vorbei flitzenden Surfern zu, die zu Hauf die Bucht belagerten und sich gegenseitige Rennen um die ankernden Boote lieferten. Michael ärgerte sich derweil weiter über den nicht laufenden Außenborder und beobachtete den Katamaran.

Am nächsten Tag gingen wir Anker auf und fuhren aus der Bucht in der Hoffnung auf guten Wind. Leider war kein Wind in Sicht, auch wenn das Navtex dieses uns versprochen hatte. Immer wieder suchten wir den leisesten Hauch für zum Setzen der Segel, jedoch überhaupt keine kleine Brise zum Segeln.

Anja bringt das dann immer auf die Palme. Motoren heißt Sprit verbrauchen, und das hat wiederum zur Folge, dass wir nachkaufen müssen.

Anja ist so etwas wie die Finanzbehörde der TRISKÈLE und bekommt bei Michaels Aussagen wie „dann wir müssen halt motoren“ oder „wir haben keinen Wind“ = „mach den Motor an“ immer Schlechte Laune. Nicht nur dass ihr das Motorengeräusch auf den Zeiger geht, sie sieht dann die Dollarzeichen von der Tanke, und damit das schwindende Geld im Portemonnaie. Für Leute wie uns, die aktuell keine Einnahmen haben, ein schwieriges Thema.

Es half jedoch nichts, ohne Wind geht einfach kein Segeln. Vor lauter Frust hängt Anja dann die Angel raus, um wenigstens das Nachtessen zu sichern, so Gott will. Nur beißen die Fischlein leider bei Motorfahrt nicht an, so auch bei dieser Fahrt. Wahrscheinlich geht den Fischen das Motorengeräusch auch auf den Zeiger und nehmen daher Reißaus.

P1080831Selbstverständlich wird auf dem Weg nach Korsika die Trikolore gehisst. Dies ist Kapitänssache, und Michael nimmt das Procedere natürlich selbst in die Hand.

Frankreich wir kommen!

PS: Natürlich sind wir schon längst auf Korsika angekommen. Wir hoffen, euch diesen jedoch bald online stellen zu können.

Wiedersehen mit Freunden

Aus der Bucht von Sa Pedra Pera führte uns die Reise weiter nach Arbatax bzw. in die Bucht vor Arbatax. Eigentlich wollten wir uns in Arbatax mit unseren Freunden Manuela und Natale treffen und hatten uns auch schon verabredet. Die dortigen Hafengebühren haben uns im wörtlichen Sinn jedoch umgehauen. Bei der Internetvoranmeldung veranschlagte man für unser Boot unserer Größe 141 € die Nacht. Das ist in unserem Budget nun wirklich nicht drin, da wir für mehrere Tage hätten buchen müssen, um ein paar Tage im Landesinnere zu bleiben. Demnach änderten wir kurzfristig unsere Pläne und zielten die Ankerbucht nördlich vor dem Hafen an.
P1080258Auf dem Weg nach Arbatax hatten wir endlich Anglerglück und zogen unseren ersten Fisch an Bord. Hey super, heute Abend gibt es anstelle der geplanten Pasta frischen Fisch! Auch wenn der Arme ein bissle zu klein für 2 Personen war, haben wir dennoch geteilt. Und zu groß sollten die Fische auch nicht sein, damit diese in unsere kleine Backröhre passen.
Wir ankern kostenlos vor der Hafeneinfahrt von Arbatax und bereiten unser leckeres Nachtmahl zu. Lecker war das!
Am nächsten Abend suchen wir wieder free Wi-Fi. Die Suche war äußerst langwierig, da in der am Strand gelegenen Strandbar kein Internet zur Verfügung stand. Wir laufen gefühlte 5 km in die Stadt, entlang der befahrenen Straße durch Industriegebiete und ohne Bürgersteig, bis wir am Hafenende dann endlich in einem Kiosk Wi-Fi kostenlos nutzen können. Dort buchen wir uns für 3 Tage in den nächsten Hafen Porto Turistico von Santa Maria Navarrese ein und das für „nur“ 35 €/ Nacht. Wir sind glücklich, einen günstigeren Hafen gerade auf der anderen Buchtseite gefunden zu haben. Unseren Freunden geben wir Bescheid, dass sie uns dann bitte dort abholen möchten. „Alles klar“, schreibt uns Manu per Facebook, „wir werden euch schon finden, Natale kennt den Hafen“.
Ein paar Tage bleiben wir vor dem Hafen von Arbatax liegen, machen Musik und fahren am 03.09.15 dann das kurze Stück nach Santa Maria Navarrese unter Motor, ohne noch einmal mit Manuela Kontakt gehabt zu haben.
Das Anlegemanöver klappt gut, haben wir auch kaum Wind, viel Platz und einen Helfer am Steg, der die Leinen in Empfang nimmt.
P1080324Ganz aufgeregt ob wir unsere Freunde um 14:00 Uhr treffen, warten wir auf dem Boot und machen die TRISKÈLE soweit fertig, dass wir sie ein paar Tage alleine lassen können. Die Zeit vergeht, und es ist schon weit nach 14 Uhr. Wir machen uns mittlerweile Sorgen. Haben sie uns eine weitere Nachricht geschrieben, dass es doch nicht klappt? Haben sie auf dem Weg hierher vielleicht eine Autopanne? Ohne Internet und Telefon haben wir die beiden dann nachmittags ca 15:30 Uhr im Hafen erspäht. Vor lauter Freude ruft Anja ein lautes „Manuuuuuu“ in den Hafen. Der Hall von den Bergen lässt den Namen wahnsinnig laut erschallen. Sofort sehen die beiden von dem anderen Ende des Hafens zu uns rüber und winken Freude strahlend. Wir weinen Freudentränen, als wir uns am Steg C72 verschwitzt in die Arme fallen! So glücklich sind wir, uns wieder zu sehen!
Bei unserer Verabschiedung aus Freisbach hatte nicht jeder von uns an ein Wiedersehen hier auf Sardinien geglaubt, und nun sind wir wieder zusammen, wenn auch nur für ein paar Tage.
Gleich wollen unsere ersten Gäste an Bord natürlich alles sehen. Wir machen daher einen Rundgang, erklären alles an Bord bevor wir unsere 7 Sachen packen und uns mit den beiden mit einem Fiat Panda uns ins Landesinnere kutschieren lassen.
Die Fahrt in die Berge nach Gadoni, wo Natale zu Hause ist, war schon sehr abenteuerlich. Die Straßen sind eng und kurvig, und wir schaukeln im Fiat Panda von links nach rechts. Er erzählt uns von Banditos, die hier in der Gegend Geldtransporter überfallen. Wie im Wilden Westen ginge es hier zu, Straßenschilder sind teilweise zerschossen. Manuela übersetzt alles fleißig, was uns Natale alles erzählt, da er nur italienisch spricht. Wir genießen die Fahrt, sitzen wir seit langen mal wieder in einem Auto und können die Landschaft genießen. Michael ist ganz stumm und saugt die Eindrücke wie ein Schwamm in sein Inneres auf. Er sieht richtig entspannt, zufrieden und glücklich aus. P1080503Wir fahren entlang der mit Kakteen am Straßenrand bewachsenen Straßen. Diese wachsen in großen Büschen wild am Wegesrand und tragen Früchte. Die Bauern nutzen diese Kakteen auch, um ihre Grenzen zu markieren, da durch die enorm stacheligen Kakteen kein Dieb ein Durchdringen hat. Die Früchte der Kakteen sind essbar, jedoch ohne Handschuhe nicht abzupflücken, da diese sehr stachelig sind.
Weiter geht es durch einen Ort namens Desolu. „Hier wohnt seltsames Volk“, erzählt uns Natale. Man solle dort am Besten nicht anhalten. Die Leute morden gerne und gibt ordentlich Gas. Wir befinden uns bereits in den Bergen. Der Ort ist, wie Gadoni auch, in den Hang gebaut. Die Häuser sind in Terrassen gebaut.
Unterwegs halten wir an einer natürlichen Quelle und füllen den Wasserbehälter auf. Diese Quellen gibt es zu Hauf am Straßenverlauf, und das Trinkwasser ist sehr gesund. Die Bewohner hier nutzen diese Quellen für ihren täglichen Wasserbedarf. Überall halten die Menschen und füllen an den Quellen ihre Wasserkanister.
Unterwegs durch die Orte zeigt Natale uns immer wieder große Wandgemälde, die an die Hauswände gemalt wurden. Meistens zeigen diese die traditionellen Trachtengewänder der Bewohner. Ebenso zeigt er uns Bäume, die bis zur Krone keine Rinde mehr tragen. Man erntet alle 8-10 Jahre die Rinde von den Korkbäumen und macht daraus Schalen und sonstige Korkwaren. In Natales Haushalt finden wir auch verschiedene Korkschalen.
P1080331In Natales Haus angekommen beziehen wir unser Gästezimmer und legen uns vor Freude gleich einmal in das Doppelbett. Endlich mal wieder zusammen in einem Bett liegen und vor allem ohne Geschaukel! Hurra! Wir haben viel Spaß an dem Abend und quatschen, lachen, essen, trinken nach Herzenslust. Draußen ziehen Gewitter über die Berge, es donnert und kracht. Bekannt für Sardinien ist auch der Mirto-Likör. Natale hat selbstverständlich einen Selbstgemachten, den wir ebenfalls verkosten dürfen. Natale ist übrigens Schreiner von Beruf und hat in seinem Haus schöne geschnitzte Holzarbeiten stehen. Besonders die schönen Holztruhen haben es uns angetan, jedoch haben diese auf unserem Boot keinen Platz, schade.
Am gleichen Abend stopfen wir auch seine Waschmaschine mit unserer Schmutzwäsche ein paar Male voll. Die Bettwäsche hatte es besonders nötig, nach fast 3 Monaten ohne Wechsel! Vielen Dank an der Stelle nochmals, dass wir diese nutzen durften. Endlich wieder Wäsche, die fein duftet und nicht vor Salz klebt.
P1080439Am nächsten Morgen wollen wir nach einem kurzen Besuch auf dem Amt, um Manuela’s italienischen Pass abzuholen, in den Wald. Michael stellte fest, dass er die Zahnbürste auf dem Boot vergessen hat und falls möglich, im Ort eine kaufen möchte. Anja würde gerne einen Brief noch auf dem Postamt abgeben. Zuerst fahren wir das Postamt an. Dort lässt man uns freundlicher Weise vor. Eine Dame freut sich darüber, dass wir Deutsche sind und begrüßt uns mehrmals mit einem „guten Morgen“. Irgendwie war diese Dame jedoch seltsam, hörte sie mit dem begrüßen nicht so wirklich auf. Weiter ging es auf’s Amt. Dort sind Natale und Manuela natürlich bekannt wie bunte Hunde und die Dame freut sich ohne Ende, als sie die beiden sieht. Die Frau hinterm Tresen hört nicht mehr auf zu erzählen und es wird alles Mögliche über deren Familien getratscht. Natale erzählt ihr natürlich auch unsere Geschichte von der Triskèle. Anja steht höflich dabei und lächelt, wenn es nötig ist, da sie ja die Gespräche nicht wirklich verseht. Nachdem Manu dann endlich ihren Pass in den Händen hält, geht es weiter zum nächsten Kiosk. Dort werden wir nach einer Zahnbürste für Michael fündig. Auch hier werden die beiden herzlich in Empfang genommen, unsere Geschichte der Triskèle erzählt. Leider beginnt es zu tröpfeln und dennoch haben wir Hoffnung, dass wir unseren geplanten Grilltag in den Bergen machen können. Bei Natale zu Hause gab es dann erst einmal ein Frühstück deluxe. Manuela ruft ihre Mutter an und berichtet kurz. Thea ist aus dem Häuschen und freut sich, auch als wir mit ihr sprechen. Eigentlich hätten wir uns auch mit ihr und ihrem Mann getroffen, jedoch reisen die beiden zu spät an, und wir können nicht so lange auf die beiden warten.

P1080358Bis wir alle Sachen in unseren „Safari-Panda“ gepackt haben ist es schon Mittag. Natale möchte alles für uns perfekt machen und ärgert sich über das Wetter, da es immer noch verregnet ist. Aber für’s Wetter kann ja keiner was, und wir fahren trotzdem in den Wald in die Grillhütte. Dort sind wir geschützt und haben auch bei schlechterem Wetter ein Dach über dem Kopf. Auf dem Hinweg haben wir ordentlich Spaß. Wir lachen und albern im Fiat Panda herum, drehen lustige Videos. Müssen wir dann auch noch einmal umdrehen, da Natale den Schlüssel zur Grillhütte vergessen hatte. Weiter zeigt er uns auf der Weiterfahrt einen geschlossenen Bergstollen, der nur noch für Besucher geöffnet ist. Viele der Leute hatten hier früher gearbeitet. An der Grillhütte angekommen laden wir erst einmal alles Grillzeug aus und fahren weiter in den Wald. Feuerholz brauchen wir noch. Dieses sammeln wir unterwegs. Der Wald ähnelt dem Pfälzer Wald, haben wir so das Gefühl. Jedoch sind hier keine befestigten Straßen oder so. Die Wege sind eng, holprig und unbefestigt. Viele Wildschweine gibt es hier, man sieht ihre Spuren im Waldboden.
P1080417Natale zeigt uns dann seine Lieblingsstellen im Wald. Er kennt den Wald wie seine Westentasche und führt uns von einem schönen Aussichtspunkt zum Nächsten. Die Aussicht ist atemberaubend und wunderschön! Wir staunen und sind begeistert. Die Größe und Weite ist leider nicht auf den Bildern festzuhalten. Auch die Eindrücke, die wir hier im Wald in uns aufnehmen sind unbeschreiblich und intensiv.
Wilder Rosmarin wächst im Wald in großen Büschen, sehr zur Freude von der alten Kräuterhexe Anja. Natale gibt uns wilden Thymian zum Inhalieren in die Hand. Wir inhalieren ordentlich an dem Thymian. Wow, welch ätherische Berauschung!
Zurück in der Grillhütte fängt Natale an, die Schweinehälfte, die er extra für uns besorgt hat und mit dem Mirtogewürz eingelegt hat, zuzubereiten. Hierzu ist natürlich ein ordentliches Feuer von Nöten. Mit dem gesammelten Holz wird Feuer gemacht.
P1080484Die Schweinehälfte spießt er auf und stellt diese vor das Feuer. So soll sie gut 1,5 Stunden vor dem Feuer schmoren. Um den Hunger und die Wartezeit zu verkürzten gibt es allerdings noch Würstchen und Schweinebauch vorab. Nur nicht satt essen, denken wir uns, denn das Schwein möchten wir unbedingt auch noch verkosten. Leider kam kurz vor dem Essen wieder ein Gewitter auf, und wir mussten das Festmahl in der Grillhütte verlegen. Natale hatte sich wirklich super Mühe gemacht und war nur mit der Zubereitung des Fleisches beschäftigt. Das Schweinefleisch richtete er nach der Schmorzeit in Mirtogewürz in einer seiner Korkschalen an. Alles war einfach perfekt! Wir hatten seit langem mal wieder Holzfeuer, Grillwürstchen, Schweinefleisch vom Grill, guten Cannonau-Rotwein und vor allem Freunde um uns herum, die mit uns alles teilten. Zu schnell wurde es dunkel und wir traten den Heimweg wieder zurück nach Gadoni an. Dort vereinbarten wir, dass wir frühzeitig am nächsten Tag losfahren. Wir wollten auf dem Rückweg zum Hafen noch unbedingt Petroleum kaufen. Natale hatte sich in Santa Maria Navarrese erkundigt wo man dieses bekommen solle. Außerdem hatten wir den beiden einen Turn auf der TRISKÈlE angeboten, daher wollten wir rechtzeitig wieder an Bord sein. Die Fahrtzeit betrug immerhin wieder 2,5 Stunden zurück und das ohne Zwischenstopp. Leider wurden wir bezüglich des Petroleums nicht fündig. Es ist einfach nicht mehr zeitgemäß mit Petroleum an Bord zu kochen und somit auch nicht mehr aufzutreiben. Natale hätte noch Stunden weiter gesucht, doch baten wir, die Suche abzubrechen. Bis Korsika wird unser Restbestand hoffentlich noch halten.
Im Hafen angekommen verstauen wir alles, inkl. Restbestände vom Grillschwein und der Pasta des Vorabends.
Lustiger Weise und völlig überraschend treffen wir vor dem Hafenbüro dann noch 2 Freunde aus unserer Heimat. Uli und Sebastian, die mit ihrem Bus fast zeitgleich mit uns ihre Reise begonnen haben. Die beiden sind geplante 80 Tage unterwegs und machen eine Reise durch Europa mit dem Bus. Ein paar Tage zuvor hatten wir mit den beiden per Facebook Kontakt und stellten fest, dass sie ebenfalls auf Sardinien angekommen waren. Da die beiden etwas flexibler in der Routenplanung waren als wir, haben sie die Route zu uns gelegt. Evlt würde man sich ja dann treffen können, wenn es zeitlich passt. Und nun einfach so, standen die beiden da. Einfach klasse! Wir haben uns sogleich für einen Tag später zu einem Segelturn verabredet.
Zuerst aber waren Manuela und Natale für einen Ausflug auf der TRISKÈLE dran.
„Leinen los“ und los ging es mit Segel in die Bucht südlich vor Arbatax. Auf dem Weg dort hin hat Natale die Angel ausgepackt und versuchte sein Glück. Es war ein herrlicher Segeltag. Leider ohne Anglerglück, aber das war nicht schlimm. Auf dem Speiseplan stand an dem Abend Bohneneintopf. Wir hatten einen herrlichen Abend zusammen an Bord verbracht. Es wurde viel gelacht, gequatscht und musiziert. Am nächsten Morgen gingen wir Anker auf und fuhren unter Motor die Strecke wieder zurück in den Hafen, da auch kaum Wind herrschte. Manuela musste leider am nächsten Tag wieder zurück nach Deutschland fliegen und den gewohnten Arbeitstrott antreten. Natale bleibt in Sardinien zurück und wird entweder als nächstes nach Deutschland kommen oder auf den nächsten Besuch von Manuela warten.
Wir nehmen herzlichst von den beiden Abschied, natürlich unter Tränen, und dass wir irgendwann in naher Zukunft uns wieder sehen. Wo das sein wird, bleibt vorerst noch offen.
Vielen Dank euch beiden für die schönen Tage auf Sardinien! Es war einfach wunderschön!

P1080529Kaum sind die beiden im Auto und fahren los, kommt auch schon der blaue Tourbus von Uli und Sebastian zu uns an den Hafen angefahren.
Wir freuen uns sehr auf die beiden, und dass das alles so reibungslos verläuft, ganz ohne Handy und Internet. Wir drücken uns herzlich und zeigen den beiden wo sie ihren hippen Bus parken können.
Als allererste Begrüßung gibt es von den beiden endlich einen Weißweinschorle für uns! Wir sind glücklich und gerührt! Endlich einen Schorle im Schoppen genießen zu können. Seit unserer Abfahrt träumt Michael von einem guten Pfälzer Schorle im Schoppenglas mit richtigem sprudelndem Wasser. Herrlich!
Die beiden zeigen uns ihren Tourbus im Schnelldurchlauf – klasse Ausstattung auf engstem Raum. Mit ihm sind die beiden schon seit ca. 2 Monaten unterwegs quer durch Europa und laufen immer wieder Campingplätze für die Übernachtung an. Anders als wir benötigen die beiden immer wieder Landstrom und sanitäre Anlagen. Wir drängeln ein wenig, denn wenn wir noch in eine Bucht segeln wollen, so sollten wir langsam los.
Und wieder heißt es Leinen los im Hafen von Santa Maria Navarrese mit unserem zweiten Gastpaar auf der TRISKÈLE. Unterwegs erzählen wir so von unserem Bordleben, wie die Segel zu bedienen sind, usw. Auch hängen wir wieder die Schleppangel ins Wasser in der Hoffnung auf frischen Fisch. Auf dem Weg Richtung Arbatax machen wir verschiedene Segelmanöver. Der Wind frischt auf und so erleben die beiden auch live, welchen Akt es ist, die Segel zu tauschen.
P1080537Auch haben die beiden die Chance, die TRISKÈLE selbst einmal zu steuern. Nach dem ersten Biss an der Angel schickt Anja ganz unvorbereitet Uli ans Steuer. „Halte die TRISKÈLE einfach einmal so… Wir holen derzeit den Fisch an Bord.“ Leider sprang uns der Fisch wieder vom Haken.
Auch beim zweiten Biss hatten wir keinen Erfolg, das große Tier an Bord zu holen.
Sebastian fragte kurz vorher noch: „Wie merkt man eigentlich, ob ein Fisch zugebissen hat?“ Anja zog an der Schnur. „Jetzt ist einer dran!“ Leider schaffte es auch der Fisch nicht zu uns an Bord. Uli hat das Steuer fest im Griff und findet sichtlich Spaß daran, während Sebastian und Anja die Angelleine wieder auseinander pfriemeln. Auch Sebastian machte eine gute Figur am Steuer. Die Wellen nahmen zu, und wir entschieden, die Bucht nördlich von Arbatax für die Nacht anzusteuern. Dort sollten wir nachts besser liegen können als südlich. Abends gab es leckere Schweinehälfte vom Vortag mit natürlich köstlichem Rotwein. Den ganzen Abend haben wir gequatscht und Bilder gezeigt.
Beide Teams haben in den letzten 2 Monaten schließlich reichlich erlebt. Zu schnell ging der Abend vorbei, und der Wind drehte dann doch noch auf die andere Richtung. Die Nacht verlief nicht ganz so ruhig wie erhofft. Am nächsten Morgen war es Uli und Sebastian dann doch mehr oder weniger flau im Magen. Wir beschlossen, den ruhigen Hafen anzufahren und dort noch eine Nacht zu verbringen. Die beiden boten uns an, tagsüber mit ihrem Tourbus unsere Einkäufe zu erledigen. So sind wir mittags mit den beiden in einen größeren Supermarkt im Nachbarort gefahren und haben dort ordentlich für die kommenden Tage auf See eingekauft. Nachmittags gingen die beiden an den Strand zum Schnorcheln, und wir machten uns an die Arbeit an Bord. Wollten wir vor der Abfahrt die Genua richtig einpacken, die wir irgendwann beim Segel bergen achtlos in den Segelsack gestopft hatten. Ebenso musste die Membran der Abwasserpumpe eingebaut werden. Diese hatten wir zu Natale schicken lassen und er hat uns die beim Besuch mitgebracht. Dann mussten noch die Wassertanks und Trinkwasservorräte befüllt werden. Die E-Mails haben wir geprüft und uns wieder einmal aufregen müssen. Die Spedition hat uns Mahnungen für die bereits im Voraus überwiesene Leistung geschickt. Was sollte den das schon wieder. Immer am Vortag, wenn wir los wollen kommen solche Botschaften. Anja macht gleich eine böse Mail an den Großverteiler der Spedition fertig mit ordentlich Zorn. Außerdem bestellen wir noch Online 30 Liter Petroleum und lassen diese zu Klaus in die Pfalz schicken. Er wird Ende September in Calvi mit seiner Familie sein und uns treffen. Er hat noch viel mehr im Gepäck für uns. Das gibt aber eine andere Story. Wir checken noch das Wetter und machen unsere Route fest für die nächsten Tage.

Abends laden Uli und Sebastian uns zum Italiener im Ort ein. Vielen Dank euch beiden hierfür! Das Essen und der Abend war einfach klasse mit euch.
Die Nacht verlief ruhig im Hafen und wir konnten alle richtig schlafen. Am nächsten Morgen gab es noch einmal ein gemeinsames Frühstück bevor wir auch leider von den beiden uns verabschieden mussten. Unsere Route wird nun weiter Richtung Norden gehen und die von Uli und Sebastian Richtung Süden von Sardinien. Gegenseitig wünschten wir uns noch eine gute Fahrt.

Vielen Dank nochmals hier an der Stelle an die ersten beiden Gästepaare an Bord der TRISKÈLE. Wir hatten eine super schöne Zeit zusammen!
Eure Einträge in unser Gästebuch sind für uns wichtige Begleiter auf der Weiterreise und eine lebende Erinnerung.
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