Wiedersehen mit Freunden
Aus der Bucht von Sa Pedra Pera führte uns die Reise weiter nach Arbatax bzw. in die Bucht vor Arbatax. Eigentlich wollten wir uns in Arbatax mit unseren Freunden Manuela und Natale treffen und hatten uns auch schon verabredet. Die dortigen Hafengebühren haben uns im wörtlichen Sinn jedoch umgehauen. Bei der Internetvoranmeldung veranschlagte man für unser Boot unserer Größe 141 € die Nacht. Das ist in unserem Budget nun wirklich nicht drin, da wir für mehrere Tage hätten buchen müssen, um ein paar Tage im Landesinnere zu bleiben. Demnach änderten wir kurzfristig unsere Pläne und zielten die Ankerbucht nördlich vor dem Hafen an.
Auf dem Weg nach Arbatax hatten wir endlich Anglerglück und zogen unseren ersten Fisch an Bord. Hey super, heute Abend gibt es anstelle der geplanten Pasta frischen Fisch! Auch wenn der Arme ein bissle zu klein für 2 Personen war, haben wir dennoch geteilt. Und zu groß sollten die Fische auch nicht sein, damit diese in unsere kleine Backröhre passen.
Wir ankern kostenlos vor der Hafeneinfahrt von Arbatax und bereiten unser leckeres Nachtmahl zu. Lecker war das!
Am nächsten Abend suchen wir wieder free Wi-Fi. Die Suche war äußerst langwierig, da in der am Strand gelegenen Strandbar kein Internet zur Verfügung stand. Wir laufen gefühlte 5 km in die Stadt, entlang der befahrenen Straße durch Industriegebiete und ohne Bürgersteig, bis wir am Hafenende dann endlich in einem Kiosk Wi-Fi kostenlos nutzen können. Dort buchen wir uns für 3 Tage in den nächsten Hafen Porto Turistico von Santa Maria Navarrese ein und das für „nur“ 35 €/ Nacht. Wir sind glücklich, einen günstigeren Hafen gerade auf der anderen Buchtseite gefunden zu haben. Unseren Freunden geben wir Bescheid, dass sie uns dann bitte dort abholen möchten. „Alles klar“, schreibt uns Manu per Facebook, „wir werden euch schon finden, Natale kennt den Hafen“.
Ein paar Tage bleiben wir vor dem Hafen von Arbatax liegen, machen Musik und fahren am 03.09.15 dann das kurze Stück nach Santa Maria Navarrese unter Motor, ohne noch einmal mit Manuela Kontakt gehabt zu haben.
Das Anlegemanöver klappt gut, haben wir auch kaum Wind, viel Platz und einen Helfer am Steg, der die Leinen in Empfang nimmt.
Ganz aufgeregt ob wir unsere Freunde um 14:00 Uhr treffen, warten wir auf dem Boot und machen die TRISKÈLE soweit fertig, dass wir sie ein paar Tage alleine lassen können. Die Zeit vergeht, und es ist schon weit nach 14 Uhr. Wir machen uns mittlerweile Sorgen. Haben sie uns eine weitere Nachricht geschrieben, dass es doch nicht klappt? Haben sie auf dem Weg hierher vielleicht eine Autopanne? Ohne Internet und Telefon haben wir die beiden dann nachmittags ca 15:30 Uhr im Hafen erspäht. Vor lauter Freude ruft Anja ein lautes „Manuuuuuu“ in den Hafen. Der Hall von den Bergen lässt den Namen wahnsinnig laut erschallen. Sofort sehen die beiden von dem anderen Ende des Hafens zu uns rüber und winken Freude strahlend. Wir weinen Freudentränen, als wir uns am Steg C72 verschwitzt in die Arme fallen! So glücklich sind wir, uns wieder zu sehen!
Bei unserer Verabschiedung aus Freisbach hatte nicht jeder von uns an ein Wiedersehen hier auf Sardinien geglaubt, und nun sind wir wieder zusammen, wenn auch nur für ein paar Tage.
Gleich wollen unsere ersten Gäste an Bord natürlich alles sehen. Wir machen daher einen Rundgang, erklären alles an Bord bevor wir unsere 7 Sachen packen und uns mit den beiden mit einem Fiat Panda uns ins Landesinnere kutschieren lassen.
Die Fahrt in die Berge nach Gadoni, wo Natale zu Hause ist, war schon sehr abenteuerlich. Die Straßen sind eng und kurvig, und wir schaukeln im Fiat Panda von links nach rechts. Er erzählt uns von Banditos, die hier in der Gegend Geldtransporter überfallen. Wie im Wilden Westen ginge es hier zu, Straßenschilder sind teilweise zerschossen. Manuela übersetzt alles fleißig, was uns Natale alles erzählt, da er nur italienisch spricht. Wir genießen die Fahrt, sitzen wir seit langen mal wieder in einem Auto und können die Landschaft genießen. Michael ist ganz stumm und saugt die Eindrücke wie ein Schwamm in sein Inneres auf. Er sieht richtig entspannt, zufrieden und glücklich aus. Wir fahren entlang der mit Kakteen am Straßenrand bewachsenen Straßen. Diese wachsen in großen Büschen wild am Wegesrand und tragen Früchte. Die Bauern nutzen diese Kakteen auch, um ihre Grenzen zu markieren, da durch die enorm stacheligen Kakteen kein Dieb ein Durchdringen hat. Die Früchte der Kakteen sind essbar, jedoch ohne Handschuhe nicht abzupflücken, da diese sehr stachelig sind.
Weiter geht es durch einen Ort namens Desolu. „Hier wohnt seltsames Volk“, erzählt uns Natale. Man solle dort am Besten nicht anhalten. Die Leute morden gerne und gibt ordentlich Gas. Wir befinden uns bereits in den Bergen. Der Ort ist, wie Gadoni auch, in den Hang gebaut. Die Häuser sind in Terrassen gebaut.
Unterwegs halten wir an einer natürlichen Quelle und füllen den Wasserbehälter auf. Diese Quellen gibt es zu Hauf am Straßenverlauf, und das Trinkwasser ist sehr gesund. Die Bewohner hier nutzen diese Quellen für ihren täglichen Wasserbedarf. Überall halten die Menschen und füllen an den Quellen ihre Wasserkanister.
Unterwegs durch die Orte zeigt Natale uns immer wieder große Wandgemälde, die an die Hauswände gemalt wurden. Meistens zeigen diese die traditionellen Trachtengewänder der Bewohner. Ebenso zeigt er uns Bäume, die bis zur Krone keine Rinde mehr tragen. Man erntet alle 8-10 Jahre die Rinde von den Korkbäumen und macht daraus Schalen und sonstige Korkwaren. In Natales Haushalt finden wir auch verschiedene Korkschalen.
In Natales Haus angekommen beziehen wir unser Gästezimmer und legen uns vor Freude gleich einmal in das Doppelbett. Endlich mal wieder zusammen in einem Bett liegen und vor allem ohne Geschaukel! Hurra! Wir haben viel Spaß an dem Abend und quatschen, lachen, essen, trinken nach Herzenslust. Draußen ziehen Gewitter über die Berge, es donnert und kracht. Bekannt für Sardinien ist auch der Mirto-Likör. Natale hat selbstverständlich einen Selbstgemachten, den wir ebenfalls verkosten dürfen. Natale ist übrigens Schreiner von Beruf und hat in seinem Haus schöne geschnitzte Holzarbeiten stehen. Besonders die schönen Holztruhen haben es uns angetan, jedoch haben diese auf unserem Boot keinen Platz, schade.
Am gleichen Abend stopfen wir auch seine Waschmaschine mit unserer Schmutzwäsche ein paar Male voll. Die Bettwäsche hatte es besonders nötig, nach fast 3 Monaten ohne Wechsel! Vielen Dank an der Stelle nochmals, dass wir diese nutzen durften. Endlich wieder Wäsche, die fein duftet und nicht vor Salz klebt.
Am nächsten Morgen wollen wir nach einem kurzen Besuch auf dem Amt, um Manuela’s italienischen Pass abzuholen, in den Wald. Michael stellte fest, dass er die Zahnbürste auf dem Boot vergessen hat und falls möglich, im Ort eine kaufen möchte. Anja würde gerne einen Brief noch auf dem Postamt abgeben. Zuerst fahren wir das Postamt an. Dort lässt man uns freundlicher Weise vor. Eine Dame freut sich darüber, dass wir Deutsche sind und begrüßt uns mehrmals mit einem „guten Morgen“. Irgendwie war diese Dame jedoch seltsam, hörte sie mit dem begrüßen nicht so wirklich auf. Weiter ging es auf’s Amt. Dort sind Natale und Manuela natürlich bekannt wie bunte Hunde und die Dame freut sich ohne Ende, als sie die beiden sieht. Die Frau hinterm Tresen hört nicht mehr auf zu erzählen und es wird alles Mögliche über deren Familien getratscht. Natale erzählt ihr natürlich auch unsere Geschichte von der Triskèle. Anja steht höflich dabei und lächelt, wenn es nötig ist, da sie ja die Gespräche nicht wirklich verseht. Nachdem Manu dann endlich ihren Pass in den Händen hält, geht es weiter zum nächsten Kiosk. Dort werden wir nach einer Zahnbürste für Michael fündig. Auch hier werden die beiden herzlich in Empfang genommen, unsere Geschichte der Triskèle erzählt. Leider beginnt es zu tröpfeln und dennoch haben wir Hoffnung, dass wir unseren geplanten Grilltag in den Bergen machen können. Bei Natale zu Hause gab es dann erst einmal ein Frühstück deluxe. Manuela ruft ihre Mutter an und berichtet kurz. Thea ist aus dem Häuschen und freut sich, auch als wir mit ihr sprechen. Eigentlich hätten wir uns auch mit ihr und ihrem Mann getroffen, jedoch reisen die beiden zu spät an, und wir können nicht so lange auf die beiden warten.
Bis wir alle Sachen in unseren „Safari-Panda“ gepackt haben ist es schon Mittag. Natale möchte alles für uns perfekt machen und ärgert sich über das Wetter, da es immer noch verregnet ist. Aber für’s Wetter kann ja keiner was, und wir fahren trotzdem in den Wald in die Grillhütte. Dort sind wir geschützt und haben auch bei schlechterem Wetter ein Dach über dem Kopf. Auf dem Hinweg haben wir ordentlich Spaß. Wir lachen und albern im Fiat Panda herum, drehen lustige Videos. Müssen wir dann auch noch einmal umdrehen, da Natale den Schlüssel zur Grillhütte vergessen hatte. Weiter zeigt er uns auf der Weiterfahrt einen geschlossenen Bergstollen, der nur noch für Besucher geöffnet ist. Viele der Leute hatten hier früher gearbeitet. An der Grillhütte angekommen laden wir erst einmal alles Grillzeug aus und fahren weiter in den Wald. Feuerholz brauchen wir noch. Dieses sammeln wir unterwegs. Der Wald ähnelt dem Pfälzer Wald, haben wir so das Gefühl. Jedoch sind hier keine befestigten Straßen oder so. Die Wege sind eng, holprig und unbefestigt. Viele Wildschweine gibt es hier, man sieht ihre Spuren im Waldboden.
Natale zeigt uns dann seine Lieblingsstellen im Wald. Er kennt den Wald wie seine Westentasche und führt uns von einem schönen Aussichtspunkt zum Nächsten. Die Aussicht ist atemberaubend und wunderschön! Wir staunen und sind begeistert. Die Größe und Weite ist leider nicht auf den Bildern festzuhalten. Auch die Eindrücke, die wir hier im Wald in uns aufnehmen sind unbeschreiblich und intensiv.
Wilder Rosmarin wächst im Wald in großen Büschen, sehr zur Freude von der alten Kräuterhexe Anja. Natale gibt uns wilden Thymian zum Inhalieren in die Hand. Wir inhalieren ordentlich an dem Thymian. Wow, welch ätherische Berauschung!
Zurück in der Grillhütte fängt Natale an, die Schweinehälfte, die er extra für uns besorgt hat und mit dem Mirtogewürz eingelegt hat, zuzubereiten. Hierzu ist natürlich ein ordentliches Feuer von Nöten. Mit dem gesammelten Holz wird Feuer gemacht.
Die Schweinehälfte spießt er auf und stellt diese vor das Feuer. So soll sie gut 1,5 Stunden vor dem Feuer schmoren. Um den Hunger und die Wartezeit zu verkürzten gibt es allerdings noch Würstchen und Schweinebauch vorab. Nur nicht satt essen, denken wir uns, denn das Schwein möchten wir unbedingt auch noch verkosten. Leider kam kurz vor dem Essen wieder ein Gewitter auf, und wir mussten das Festmahl in der Grillhütte verlegen. Natale hatte sich wirklich super Mühe gemacht und war nur mit der Zubereitung des Fleisches beschäftigt. Das Schweinefleisch richtete er nach der Schmorzeit in Mirtogewürz in einer seiner Korkschalen an. Alles war einfach perfekt! Wir hatten seit langem mal wieder Holzfeuer, Grillwürstchen, Schweinefleisch vom Grill, guten Cannonau-Rotwein und vor allem Freunde um uns herum, die mit uns alles teilten. Zu schnell wurde es dunkel und wir traten den Heimweg wieder zurück nach Gadoni an. Dort vereinbarten wir, dass wir frühzeitig am nächsten Tag losfahren. Wir wollten auf dem Rückweg zum Hafen noch unbedingt Petroleum kaufen. Natale hatte sich in Santa Maria Navarrese erkundigt wo man dieses bekommen solle. Außerdem hatten wir den beiden einen Turn auf der TRISKÈlE angeboten, daher wollten wir rechtzeitig wieder an Bord sein. Die Fahrtzeit betrug immerhin wieder 2,5 Stunden zurück und das ohne Zwischenstopp. Leider wurden wir bezüglich des Petroleums nicht fündig. Es ist einfach nicht mehr zeitgemäß mit Petroleum an Bord zu kochen und somit auch nicht mehr aufzutreiben. Natale hätte noch Stunden weiter gesucht, doch baten wir, die Suche abzubrechen. Bis Korsika wird unser Restbestand hoffentlich noch halten.
Im Hafen angekommen verstauen wir alles, inkl. Restbestände vom Grillschwein und der Pasta des Vorabends.
Lustiger Weise und völlig überraschend treffen wir vor dem Hafenbüro dann noch 2 Freunde aus unserer Heimat. Uli und Sebastian, die mit ihrem Bus fast zeitgleich mit uns ihre Reise begonnen haben. Die beiden sind geplante 80 Tage unterwegs und machen eine Reise durch Europa mit dem Bus. Ein paar Tage zuvor hatten wir mit den beiden per Facebook Kontakt und stellten fest, dass sie ebenfalls auf Sardinien angekommen waren. Da die beiden etwas flexibler in der Routenplanung waren als wir, haben sie die Route zu uns gelegt. Evlt würde man sich ja dann treffen können, wenn es zeitlich passt. Und nun einfach so, standen die beiden da. Einfach klasse! Wir haben uns sogleich für einen Tag später zu einem Segelturn verabredet.
Zuerst aber waren Manuela und Natale für einen Ausflug auf der TRISKÈLE dran.
„Leinen los“ und los ging es mit Segel in die Bucht südlich vor Arbatax. Auf dem Weg dort hin hat Natale die Angel ausgepackt und versuchte sein Glück. Es war ein herrlicher Segeltag. Leider ohne Anglerglück, aber das war nicht schlimm. Auf dem Speiseplan stand an dem Abend Bohneneintopf. Wir hatten einen herrlichen Abend zusammen an Bord verbracht. Es wurde viel gelacht, gequatscht und musiziert. Am nächsten Morgen gingen wir Anker auf und fuhren unter Motor die Strecke wieder zurück in den Hafen, da auch kaum Wind herrschte. Manuela musste leider am nächsten Tag wieder zurück nach Deutschland fliegen und den gewohnten Arbeitstrott antreten. Natale bleibt in Sardinien zurück und wird entweder als nächstes nach Deutschland kommen oder auf den nächsten Besuch von Manuela warten.
Wir nehmen herzlichst von den beiden Abschied, natürlich unter Tränen, und dass wir irgendwann in naher Zukunft uns wieder sehen. Wo das sein wird, bleibt vorerst noch offen.
Vielen Dank euch beiden für die schönen Tage auf Sardinien! Es war einfach wunderschön!
Kaum sind die beiden im Auto und fahren los, kommt auch schon der blaue Tourbus von Uli und Sebastian zu uns an den Hafen angefahren.
Wir freuen uns sehr auf die beiden, und dass das alles so reibungslos verläuft, ganz ohne Handy und Internet. Wir drücken uns herzlich und zeigen den beiden wo sie ihren hippen Bus parken können.
Als allererste Begrüßung gibt es von den beiden endlich einen Weißweinschorle für uns! Wir sind glücklich und gerührt! Endlich einen Schorle im Schoppen genießen zu können. Seit unserer Abfahrt träumt Michael von einem guten Pfälzer Schorle im Schoppenglas mit richtigem sprudelndem Wasser. Herrlich!
Die beiden zeigen uns ihren Tourbus im Schnelldurchlauf – klasse Ausstattung auf engstem Raum. Mit ihm sind die beiden schon seit ca. 2 Monaten unterwegs quer durch Europa und laufen immer wieder Campingplätze für die Übernachtung an. Anders als wir benötigen die beiden immer wieder Landstrom und sanitäre Anlagen. Wir drängeln ein wenig, denn wenn wir noch in eine Bucht segeln wollen, so sollten wir langsam los.
Und wieder heißt es Leinen los im Hafen von Santa Maria Navarrese mit unserem zweiten Gastpaar auf der TRISKÈLE. Unterwegs erzählen wir so von unserem Bordleben, wie die Segel zu bedienen sind, usw. Auch hängen wir wieder die Schleppangel ins Wasser in der Hoffnung auf frischen Fisch. Auf dem Weg Richtung Arbatax machen wir verschiedene Segelmanöver. Der Wind frischt auf und so erleben die beiden auch live, welchen Akt es ist, die Segel zu tauschen.
Auch haben die beiden die Chance, die TRISKÈLE selbst einmal zu steuern. Nach dem ersten Biss an der Angel schickt Anja ganz unvorbereitet Uli ans Steuer. „Halte die TRISKÈLE einfach einmal so… Wir holen derzeit den Fisch an Bord.“ Leider sprang uns der Fisch wieder vom Haken.
Auch beim zweiten Biss hatten wir keinen Erfolg, das große Tier an Bord zu holen.
Sebastian fragte kurz vorher noch: „Wie merkt man eigentlich, ob ein Fisch zugebissen hat?“ Anja zog an der Schnur. „Jetzt ist einer dran!“ Leider schaffte es auch der Fisch nicht zu uns an Bord. Uli hat das Steuer fest im Griff und findet sichtlich Spaß daran, während Sebastian und Anja die Angelleine wieder auseinander pfriemeln. Auch Sebastian machte eine gute Figur am Steuer. Die Wellen nahmen zu, und wir entschieden, die Bucht nördlich von Arbatax für die Nacht anzusteuern. Dort sollten wir nachts besser liegen können als südlich. Abends gab es leckere Schweinehälfte vom Vortag mit natürlich köstlichem Rotwein. Den ganzen Abend haben wir gequatscht und Bilder gezeigt.
Beide Teams haben in den letzten 2 Monaten schließlich reichlich erlebt. Zu schnell ging der Abend vorbei, und der Wind drehte dann doch noch auf die andere Richtung. Die Nacht verlief nicht ganz so ruhig wie erhofft. Am nächsten Morgen war es Uli und Sebastian dann doch mehr oder weniger flau im Magen. Wir beschlossen, den ruhigen Hafen anzufahren und dort noch eine Nacht zu verbringen. Die beiden boten uns an, tagsüber mit ihrem Tourbus unsere Einkäufe zu erledigen. So sind wir mittags mit den beiden in einen größeren Supermarkt im Nachbarort gefahren und haben dort ordentlich für die kommenden Tage auf See eingekauft. Nachmittags gingen die beiden an den Strand zum Schnorcheln, und wir machten uns an die Arbeit an Bord. Wollten wir vor der Abfahrt die Genua richtig einpacken, die wir irgendwann beim Segel bergen achtlos in den Segelsack gestopft hatten. Ebenso musste die Membran der Abwasserpumpe eingebaut werden. Diese hatten wir zu Natale schicken lassen und er hat uns die beim Besuch mitgebracht. Dann mussten noch die Wassertanks und Trinkwasservorräte befüllt werden. Die E-Mails haben wir geprüft und uns wieder einmal aufregen müssen. Die Spedition hat uns Mahnungen für die bereits im Voraus überwiesene Leistung geschickt. Was sollte den das schon wieder. Immer am Vortag, wenn wir los wollen kommen solche Botschaften. Anja macht gleich eine böse Mail an den Großverteiler der Spedition fertig mit ordentlich Zorn. Außerdem bestellen wir noch Online 30 Liter Petroleum und lassen diese zu Klaus in die Pfalz schicken. Er wird Ende September in Calvi mit seiner Familie sein und uns treffen. Er hat noch viel mehr im Gepäck für uns. Das gibt aber eine andere Story. Wir checken noch das Wetter und machen unsere Route fest für die nächsten Tage.
Abends laden Uli und Sebastian uns zum Italiener im Ort ein. Vielen Dank euch beiden hierfür! Das Essen und der Abend war einfach klasse mit euch.
Die Nacht verlief ruhig im Hafen und wir konnten alle richtig schlafen. Am nächsten Morgen gab es noch einmal ein gemeinsames Frühstück bevor wir auch leider von den beiden uns verabschieden mussten. Unsere Route wird nun weiter Richtung Norden gehen und die von Uli und Sebastian Richtung Süden von Sardinien. Gegenseitig wünschten wir uns noch eine gute Fahrt.
Vielen Dank nochmals hier an der Stelle an die ersten beiden Gästepaare an Bord der TRISKÈLE. Wir hatten eine super schöne Zeit zusammen!
Eure Einträge in unser Gästebuch sind für uns wichtige Begleiter auf der Weiterreise und eine lebende Erinnerung.