Refit/Umbau Jan-Mrz 2020

Rostloch in Herzform Bb-seitig unterhalb der Wasserlinie

Ein im Dezember 2019 entdecktes Rostloch unterhalb der Wasserline im Bugbereich muss dringend gemacht werden. Eigentlich wurde der Rost nur von der Außenfarbe in Kombi mit dem entfernten Bauschaum zusammen gehalten. Das wäre auf der Fahrt in allzu naher Zeit ein Desaster geworden! Ob wir den Wassereinbruch hätten orten können? Nach eingehender Prüfung an der Stelle und an den Stahlstellen drumherum, entscheiden wir uns hier zwei größere neue Stahlplatten einzuschweissen. Demnach flexen wir in DIN A4 Größe auf Steuer-und Backbord den Stahl entsprechend heraus und passen zwei neue Stahlplatten ein. Das sollte dicht sein!

Bei den kühlen Temperaturen arbeiten wir so peu à peu was geht.

Michael streicht kopfüber den Dieselzusatztank

So passen wir für Streicharbeiten des neuen Dieselzusatztankes die 5 bzw. 10 Grad empfohlene Verarbeitungstemperatur ab. Irgendwie freut man sich auf das Streichen, denn das ist immer so ein Zeichen von „fertig“ und motiviert.

Dass man bis zu dem „FERTIG“-Status jedoch einige Farbschichten vor sich hat, bei denen man sich mit dem Pinsel kopfüber in enge Ecken quält, dabei fluchend und schimpfend seinen Unmut kundtut, wird oftmals verdrängt. Entweder passt nur der Kopf in das Loch, dann sieht man was, oder eben nur der Pinsel, dann streicht man auf Gefühl. Von diesen Situtationen werdern wir noch genügend erleben, bis wir „FERTIG“ sind.

In der zukünftigen Vorkabine haben wir zusätzliche Eisen zur Versteifung des Rumpfes vorgenommen. Diese sollen der Stabilität des Stahlkörpers dienen. Sicher, ist sicher! Eigentlich bzw. ursprünglich wollten wir eine großflächige Eisenverstärkung im Sinne von Stahlplatten im Bugbereich vornehmen. Michael würde sich da beruhigter wissen, aber wir verzichten auf dieses Großprojekt.
Stattdessen erbauen wir steuerbords achtern einen Werkstatt/Technikbereich. Die Eisenkonstruktion soll als kleine Werkbank und Staufläche für Maschinen und Geräte dienen.

Unbemerkt ist der Mast während des Sturmtiefs „Sabine“ von seiner Lagerung gefallen

In der Backskiste entfernen wir auch noch die alte Bauschaum-Isolierung. Hier stellen wir ein paar fragwürdige Stellen fest, die wir wohl durch neue Stahlstücke ersetzen müssen. Der Rost ist leider in jedem Bereich zu finden und besonders da, wo zwei unterschiedliche Materialen aufeinander treffen (Edelstahl – Stahl) Anm. des Skippers: Wenn dann der Lack noch schadhaft ist und Salzwasser dazu kommt, dann korrodiert das (unedlere) Metall in Windeseile.

Im Februar erleben wir dann eine schlaflose Nacht, als das Sturmtief „SABINE“ über das Land fegt. Haben wir doch Angst, dass die Triskèle am nächsten Morgen auf der Seite liegt. Aber zum Glück steht sie brav an Ort und Stelle. Wir sind froh, dass nichts passiert ist und haben dabei den Mast ganz ausser Acht gelassen. Dieser ist etwas weiter weg vom Boot auf Paletten gelagert. Erster Schock am Telefon: der 15 Meter Alu-Mast liegt auf dem Boden! Wenn der nun gebrochen ist, oder geknickt ist….Totalschaden! Was machen wir dann? Ein finanzielles Drama für uns. Mit mulmigen Gefühl betrachten wir die Situtation, jedoch kein Knick, kein Bruch zu sehen. Wir lagern den Mast etwas tiefer und stellen eine Biegung im oberen Drittel fest. Ob diese Biegung nicht schon vor dem Sturz war, wissen wir ehrlich gesagt nicht. Soweit belassen wir das Thema dann erst einmal.

 Für unsere geplanten Batteriebänke haben wir uns zwei Kunststoffwannen anfertigen lassen. Diese sind säurebeständig (der Starterbatterien wegen) und werden mittig vom Boot platziert werden. Leider gab es in der benötigten Größe/Form kein Standardmaß zu finden, daher die Einzelanfertigung.
 

Nachdem die erste Konstruktion der Halterungen nicht gepasst hat, klappt es dann doch.

Bei den Wassertanks für Trink-und Grauwasser haben wir welche bestellt, die grob unseren Anforderungen entsprechen. Der vorhandene Platz wäre natürlich optimal ausgenutzt worden, hätten wir uns auch hier eine Einzelanfertigung machen lassen. Aber wir haben uns dann doch dafür entschieden, welche aus dem „www.“ zu bestellen.

Die Halterungen hierfür zu entwerfen war schon aufwändig und anspruchsvoll genug. Die Tanks sollen schließlich sicher im Boot stehen und auch bei einer, wir hoffen es nie erleben zu müssen, Durchkenterung an Ort und Stelle bleiben. Das könnten tödliche Geschosse werden, wenn diese durch die Bodenbretter herausfliegen würden. Nicht auszudenken!

Anders als zuvor bei den alten Tanks, wollen wir diese jedoch nicht mit Bauschaum einkleben, sondern so montieren, dass diese im Bedarfsfall auch recht „einfach“ demontiert werden können Anm. des Skippers: Der Schaum wirkt auch wie ein Schwamm, so dass, gerade in der Bilge, dieser oft nass war und die Korrosion begünstigt!
 
Des Weiteren wurde geschweisst was das Zeug hält. Für die Duschwanne, Gasofen z.B. oder für die Montage des Watermakers (Katadyn). Ebenso wurden/werden sämtliche Halterungen ein-und angeschweisst, an denen wir später die Holzverkleidungen für Möbel, Schränke, etc. befestigen können. Und das sind Einige, die Michael da anschweissen muss.
Für den Dieselofen bauen wir ein kleines Podest, auf den der Ofen später einmal montiert wird. Dabei gehen wir von den Maßen aus, die wir online finden und müssen darauf vertrauen, dass diese dann passen, wenn wir die entsprechende Hardware (Ofen) eines Tages kaufen. In dem Fall werden die Maße in Zoll angegeben, die wir gemäß der Umrechnungstabelle umrechnen und annehmen. Hoffentlich passt das Gestell dann auch zum Ofen!
Das ist ein Dreck und Lärm auf der Triskèle! Zwischendurch wird schon hier und da gesäubert, aber den penetranten Schweissergeruch hat man an den Klamotten, der auch durch Waschen mit Lavendelduft nicht verschwindet.
Wir machen mindestens 3 Kreuze, wenn die Schweiss-und Flexarbeiten im Inneren endlich ein Ende haben!!
Denn dann können wir endlich diverse Bereiche Sandstrahlen, streichen und uns auf den Innenausbau freuen.
And we keep on going…
Zur Bildergalerie folgt diesem Link:

Refit/Umbau 2017-2019

11.2017 „Ausbau von allem“

Nachdem Michael ein Holzgerüst um die TRISÈLE gebaut hat kann es mit den Umbauarbeiten beginnen.

Als erstes fangen wir mit dem Ausbau aller Gerätschaften und Teile incl. kompletten Ausbau des Mobilars an. Teile, die wir evtl. später wieder verbauen wollen, versuchen wir zu retten.

Viele haben uns gefragt, warum wir alles, wirklich alles herausreißen! Die ganze Arbeit!
Hier unsere Gründe dafür:

Da wir das Boot auch für kältere Regionen tauglich machen wollen, soll es neu isoliert werden. Die alte Isolierung, 40 Jahre alter PU-Schaum mit schlechter Dämmeigenschaft, soll durch Dämmung aus der Kältetechnik (Armaflex) ausgetauscht werden. Anm. des Skippers: Das war eine gute Entscheidung. Teilweise war der Schaum nicht richtig aufgegangen, nur 0,5 mm dick und hatte somit keine Isoliereigenschaften.
Um an die unterste Schicht, den Stahl zu kommen, muss obenauf eben alles raus. Den Stahl wollen wir unbedingt auf Rostlöcher und Rostblasen untersuchen. Hier stellt sich heraus, dass das eine gute Idee war! So haben wir einige durchgerostete und baufällige Stellen entdeckt.

Eine Webasto Heizung, ein Dieselofen/Gasherd und auf besonderen Wunsch ein Holzofen wollen eingebaut werden.
Des weiteren hatten wir auf der Fahrt immer wieder Wassereinbruch im Boot. Von irgendwo lief uns die Bilge mit Süsswasser voll. Zum Glück Süsswasser, so musste das Leck aus dem Inneren der Verrohrung beikommen. Leider haben wir durch die unsichtigen Stellen das Leck nicht orten können. Demnach ist es auch hier besser, alles neu zu machen.
Viele Teile sind veraltet, entsprechen nicht unseren Vorstellungen sei es von der Leistung, der Bauart oder sind sogar brandgefährlich. Hier sind z.B. Kühlschrank (Eigenbau), Petroleum-Herd, Verkabelung, Elektrogeräte, Wassertanks, etc. zu nennen. Einige Dinge waren auf der Fahrt zu abenteuerlich für unseren Geschmack. Anm. des Skippers: Schwarze Kabel konnten Plus oder Minus sein!!!

03.2018 „Beginn der Motor-Inspektion“

Nächste Baustelle ist der Motor. Gelaufen ist er ohne Probleme, hatte aber in der letzten Zeit im Auspuff-Kühlwasser Öl gehabt. So können wir natürlich nicht weiterfahren. Diesem Problem wollen wir auf den Grund gehen und auch alle Verschleißteile tauschen und einen Neuanstrich verpassen.
Dass wir da ein größeres Projekt aufreißen, werden wir noch erfahren. Ganz so easy war/ist das dann auch wieder nicht. Wir stellen Ölkohle und Rost in den Zylinderlaufbuchsen fest.
Demnach wir bauen den Motor dann doch komplett auseinander und wieder zusammen.  Nach dem Zerlegen lassen wir neue Laufbuchsen und Kolben sowie deren Verschleissteile austauschen. Das können wir nicht alles selbst machen.
Nach der Aktion ist das Thema Motor auch noch immer aktuell, denn etwas Öl im Abgaswasser haben wir nach der Komplett-Revision dann doch noch….

07.2018 „Begin mit dem Deckshausaufbau“

Ein weiteres Projekt ist die Erweiterung des Salonbereiches durch ein Deckshaus-Aufbau. Wir wollen dadurch mehr Komfort und Sicherheit erlangen, indem wir uns einen Innensteuerstand ermöglichen, der uns bei schlechteren Wetterverhältnissen vor Wind und Wetter schützt.

Die Ankeraufnahme soll neugestaltet werden. Das Frontloch im Rumpf durch das bislang die Ankerkette geführt wurde, hatte uns schon zu unangenehmenen Situationen gebracht. Dabei soll die Ankerwinsch nach oben an Deck versetzt werden und die Ankerkette in den Ankerkasten laufen, der von oben zugänglich sein wird.
Michael macht sich viele Gedanken und entscheidet sich auch dazu, einen Bugspriet anzuschweissen. Wir steigen demnach um von dem geführten Doppelstag auf zwei getrennte hintereinander liegende Stage (Kutterrig). Außerdem soll zusätzlich noch ein Sturmstag angeschlagen werden können.

Bei der ganzen Planerei ändern wir dann auch die Raumaufteilung im Boot. Der Salonbereich wird verkleinert, dafür die Pantry vergrößert Anm. des Skippers: Essen ist existentiell, Kochen gaaaanz wichtig 😊.
Die zwei einzelnen 1-Mann-Achterkabinen werden zu einer Doppelkoje zusammengelegt. Dadurch entsteht auf der Steuerbordseite ein Raum für die Bordtechnik bzw. kleine Werkstatt.
Die Dieselzusatztanks aus Kunststoff fliegen altersbedingt raus und werden durch einen festen Dieselzusatztank, den wir im Bootsrumpf mittig schaffen, ersetzt. Dadurch dass die Verrohrung zu den Tanks nicht großgenug dimensioniert war, konnte der Diesel nicht schnell genug abfließen und blubberte beim Befüllen über. Wir haben diese daher nie befüllen können und sie waren somit unnütz auf unserer Reise.
Die Sanitärräume werden verlegt und anders gestaltet. Es soll zukünftig ein „größeres“ Bad geben mit Nasszelle und ein kleineres separates Bad mit Nottoillette.
Ebenso wird die TRISKÈLE mit einem Watermaker ausgestattet werden, damit wir das Wasser selbst produzieren können und nicht auf die Häfen angewiesen sind.

All diese Arbeiten befinden sich in Planung und in der Umsetzung mehr oder weniger. Viele kleinere Arbeiten passieren ganz nebenbei. Jeder der z.B. einen Altbau renoviert, kann mit uns mitfühlen 😊. Und es stimmt: Es dauert immer länger und kostet immer mehr als geplant….
Bilder zu den einzelnen Projekten findet ihr in unserer Bildergalerie. Diese veranschaulichen euch die entsprechende Ausführung und den Baustellen-Fortschritt. Schaut einfach mal rein 😊:

http://www.sy-triskele.net/bildergalerie/refit-umbau-2017-2019

 

Per Schwertransport zum Trockendock

Die TRISKÈLE liegt also sicher vertaut im Hafen von Germersheim und soll als nächstes per Schwertransport zu unserem auserwählten Trockendock gebracht werden, wo wir sie in den nächsten Jahren fit für unsere Weiterreise machen wollen (Komplettumbau mit Anpassung an unsere Bedürfnisse).

Die Triskèle am „Haken“

Im Hafenbereich in Germersheim gibt es glücklicherweise einen Kran, der „unserem“ Gewicht gewachsen ist, und unsere TRISKÈLE vom Hafenbecken auf den Tieflader verladen kann.

Für den Transport haben wir im Voraus ein Untenehmen beauftragt, welches auch schon Erfahrungen mit Schiffstransporten vorzuweisen hat. Unsere TRISKÈLE ist ja kein gewöhnliches Sportboot, welches man locker einmal slippen kann und mit einem PKW-Anhänger von A nach B transportiert.

 

Ganz schön aufregend ist es dann für uns, als unsere TRISKÈLE am Kran schwebend in schwindelerregender Höhe auf den Tieflader gehoben wird. Hierbei vertrauen wir auf die Hebeschäkel, die wir an 4 Punkten am Boot an der Bordwand anschlagen. Bisher wurde das Boot mit Hebeschlaufen von unten am Rumpf durchgeschlauft und angehoben. Das machte für uns ein vertrauteres Bild. Aber laut unseren Informationen, sollten diese Hebepunkte am Boot für diese Methode geeignet sein. Alles hat aber gehalten. Gott sei Dank!

 

Auch Michael legt Hand an, indem er den Mast des Boots per Gabelstapler verläd. Der 15 Meter lange Aluminium-Mast muss genau mittig balanciert werden, sonst besteht Gefahr, dass dieser auseinanderbricht. Er macht seinen Job in gewohnter Weise sicher und souverän!

Mit knapp 13 m Länge, 3,80 m Breite, ca. 15 Tonnen und gelegtem Mast hat sie eine stattliche Höhe von ca. 4,20 m. Kritisch in unserem Fall ist einmal die Breite und die Höhe. Für die durchschnittlichen Straßen ist sie zu breit, um am Tag im „normalen“ Verkehr transportiert werden zu können. Ebenso ist die Durchfahrtshöhe bei einigen Brücken bedenklich. Das Transportunternehmen muss daher genaue Angaben von uns bekommen, um die möglichen Verkehrswege festzulegen.

Nachts gehts mit Polizeigeleit zum Stellplatz

Der geladene LKW bleibt nun bis in die Nacht stehen. Unser Schwertransport ist für ca. 5 Uhr bei der Polizei angemeldet und wird von derselbigen (ein Fahrzeug und 2 Beamte) begleitet werden.
In der Nacht schlafen wir kaum, denn die Aufregung vor den morgigen Tag beschäftigt uns. Wann hat man im Leben schon selbst einen eigenen Schwertransport! Einfach unglaublich und super spannend finden wir das und hoffen natürlich, dass alles gut verläuft, und es keine Komplikationen gibt unterwegs. Der Transport hat aber super geklappt. Der Verkehr war sehr ruhig. An einem Kreisel musste der Tieflader kurzfristig seine Höhe nach oben regulieren, damit er durch die Bodenunebenheiten nicht auf dem Asphalt aufsitzt. Unter den Brücken sind wir gut durchgekommen. Viel Platz nach oben war jedoch nicht, geschätzt ca 20 cm Luft zwischen Oberkante Bootsaufbau und niedrigste Brücke.

Wir müssen daher mit den geplanten Aufbauten im Limit bleiben, sonst ist ein Rücktransport auf gleichem Weg nicht möglich.

Am frühen Morgen erreichen wir dann den Bestimmungsort. Dort hebt ein Autokran die TRISKÈLE an den Platz, an dem sie die nächsten Jahre umgebaut und auf unsere neue Reise vorbereitet werden wird.

Der Mast wird entladen

Die ersten Abstützungen halten schon!