Fahrt von Diafani nach Agios Nikolaos

Von der Insel Karpathos aus dem Hafen Diafani machten wir bereits früh um 07:45 Uhr los. Bei leichtem Halbwind sind wir ca. 5 Seemeilen gesegelt bis der Wind einschlief und wir unter Motor weiter gefahren sind. Unser nächstes Ziel sollte auf der Insel Kasos der Hafen Fri sein. Zwischen der Insel Karpathos und Kasos hatten wir den vorhergesagten Düseneffekt mit ca. 6 Beaufort Windstärke aus Nord und Wellen bis maximal 1,5 m. Immer wieder kontrollieren wir unterwegs die Bilge auf Wassereintritt, jedoch alles in Ordnung. Die Maßnahme in Diafani das vordere undichte Luk abzudichten hatte wohl Früchte getragen und alles blieb trocken.

Da wir den Wind wieder voll auf die Nase bekommen haben, sind wir die restliche Strecke von 34 Seemeilen unter Motor gelaufen. Der Hafen von Fri auf der Insel Kasos sieht von weitem sehr ausgestorben aus. Als wir einlaufen, sehen wir große Betonstege, die wohl für die Großschifffahrt reserviert sind. Für Schiffe unserer Größe ist eigentlich kein Anlegesteg vorgesehen. Auf der Rückseite der Betonstege liegen kleinere Boote, kleinere Fischerboote und ein einsamer Segler unseres Formates. Vor dem Segler möchten wir gerne uns platzieren, jedoch werden wir von einem Marinerio am Steg darauf hingewiesen, dass das der Anleger für die Fähre sei. Demnach hier kein Platz für uns. Hinter dem Segler sollen wir festmachen, meint er. Für uns ist die Lücke zwischen dem Segler zum nächsten Fischerboot jedoch zu klein und auch die Wassertiefe ist uns nicht geheuer. Sind überall unter Wasser dort Betonklötze und große Steine verteilt. Wir fragen, ob wir nicht dort bei der Großschifffahrt festmachen könnten. Irgendwie hat er unsere Frage nicht wirklich verneint und uns somit die Freigabe zum Festmachen an dem großen Betonsteg erteilt. Sollte hier ein Schiff festmachen wollen, müssen wir eben weg, denken wir uns. Außerdem ist ja auch genügend Platz hier. Der Marinerio ist dann auch schon verschwunden bevor wir richtig festmachen. Wir liegen gut, denken wir uns und erfreuen uns, dass wir die Nacht ohne Schwell am Steg verbringen können.

Am selben Abend noch kommt eine Segelyacht, die sich zu uns an den Steg legt. Wir helfen beim Anlegen mit deren Leinen. Es ist ein belgisches Paar. Die Yacht trägt den Namen Wild & Wei und die zwei kommen von Kreta gesegelt. Demnach von da, wo wir hin wollen. Wir fragen nach dem Wind und den Wellen. Es soll ganz schön blasen dort und bis zu 2 m Wellen haben. Besser wir würden einen Tag warten, denn der Wind würde schwächer werden und demnach wäre es dann nicht mehr so bewegt.
Bei einem kleinen Rundgang auf der Suche nach einem Supermarkt finden wir einen kleinen Shop, der gesalzene Preise hat. Wir kaufen nur das Nötigste für das Abendessen und bekommen an der Kasse eine selbstgemachte Süßspeise in die Hände gedrückt. Das war vielleicht lecker und eine nette Geste von der Kassiererin! Gleich nebenan ist ein kleiner Obst- und Gemüseladen. Die Qualität der Ware ist wünschenswert. Vieles schon vertrocknet, verschimmelt und sieht überlagert aus. Selbst in den wenigen Kühlschränken ist die Ware bereits verdorben und gammelt vor sich hin. Aber wir finden noch alles Notwendige für uns, das in Ordnung ist.

Am nächsten Tag (21.07.) kommen wir mit den Belgiern wieder ins Gespräch. Auf deren Boot empfehlen sie uns auf Kreta den Hafen von Sitia anzulaufen. Dort wäre nichts los und man liege sicher, ruhig und könne längsseits festmachen. Die Buchten an der Ostküste von Kreta seien kritisch und nicht so sicher. Wir verlegen unser erstes Ziel auf Kreta daher nach Sitia. Ebenso erzählen sie uns von einer Insel mit weißem Sandstrand, herrliche Bucht, kein Schwell und unweit von hier. Wir beschließen wegen Müdigkeit der Crew noch einen Tag bis zur Überfahrt nach Kreta zu warten und den Tag und die kommende Nacht in der empfohlenen Bucht der Insel Armathia zu verbringen. Können wir dort wieder schnorcheln und nachts die Sterne beobachten. Nach 3 Seemeilen Fahrt unter Motor erspähten wir den wohl gemeinten Sandstrand mit dessen Bucht. Nach dem Ankermanöver hatte Michael irgendwie das Gefühl, dass wir treiben, jedoch waren wir fest verankert und nur der Schwell bewegte die Triskèle hin und her. Ganz so ruhig war diese Bucht dann leider doch nicht, aber wir sind geblieben. Beim Schnorcheln konnten wir leider nur wenige kleine Fische ausfindig machen. Der Anker aber war gut eingegraben, und wir hätten nach dem Beobachten des nächtlichen Sternenhimmels zumindest mental gut schlafen sollen. Zu unserem Leid war die Bucht nicht so ruhig wie angekündigt, und wir rollten die ganze Nacht mit der Triskèle von einer Seite zur Anderen.

Morgens früh um 07:45 Uhr (22.07.) gingen wir Anker auf Richtung Sitia auf Kreta. Da der Wind genau einmal wieder aus der Richtung kam wo wir hin wollten, sind wir die ganze Strecke unter Motor mit Sützsegel gefahren. Motort sind wir aber auch aus dem Grund, weil es uns für einen Tagestrip zu weit war, und es wegen des Düseneffekts zwischen den Inseln ungemütlich werden sollte. Der Wind wehte zwischen 4 und 5 Beaufort aus WNW bei Wellen mit ca. 1 bis 1,5 m Höhe und 30 °C.

Es war eigentlich nicht so schlimm wie wir befürchtet hatten. Dennoch tauchte die Triskèle immer wieder in die Wellen ein und warf Wasser über das Deck nach hinten. Wir erfreuten uns schon an der Küste von Kreta, als Anja um ca. 13 Uhr ungewöhnliche Motorenge räusche vernahm und Michael darauf aufmerksam machte. Ja, da stimmt etwas nicht und Michael rennt sofort zur Motorbilge, öffnet diese und bekommt auch schon einen Schreck! „Motor aus!“ schreit er hoch zu Anja, die sofort nichtsahnend was denn nun los war, den Motor stoppte. „Wassereinbruch! – Fall ab!“ Der Motorraum stand bis zur Motorölwanne im Salzwasser. Mit Tauchpumpe und Pütz kämpfte Michael gegen den Wassereinbruch. Woher kam das nur und vor allem in der Menge? Ist der Seewasserkühlschlauch geplatzt? Nein, der ist es nicht. Ein Loch im Rumpf? Nein, das ist es auch nicht. „Wird es weniger?“ fragt Anja ein paar Mal nach, aber Michael konnte noch keine Antwort darauf geben. Sorgenvoll steht Anja am Ruder, und lässt die Triskèle im Wind bei Halbwindkurs auf 140° MgK treiben. Michael kämpft Eimer für Eimer gegen das Wasser. Mit jeder Welle hat er Mühe sich festzuhalten und gleichzeitig den Eimer mit Wasser hinaus ins Cockpit mit Wasserablauf zu hieven. Er ist erschöpft und entkräftet, bis klar ist, dass das Wasser weniger wird und keines weiter eintritt. Wir versuchen den Motor zu starten – er läuft – gehen wieder auf den alten Kurs. Ein Rest Wasser in der Bilge verbleibt. Wir beobachten wieder halbstündlich die Bilge, ob das Wasser auch nicht mehr wird. Aber alles im grünen Bereich wieder. In Sitia angekommen sind wir geschafft und froh angekommen zu sein. Hätten wir in der Türkei doch nur noch die Bilgepumpe gekauft. Hier besteht akuter Handlungsbedarf. Michael montiert wieder den Niedergang ab und holt mit der Pütz das restliche Wasser aus der Bilge. Die große Trocknung des kompletten Schiffs und Begutachtung machen wir dann am nächsten Tag.

Es stellte sich heraus, dass das Wasser aus dem Grauwassertank über die Dusche in die Bilge lief. Die Triskèle stampfte im Seegang und nahm so Wasser über die Ankeröffnung im Bug in den Ankerkasten auf, in der die Ankerwinsch eingebaut ist. Deren Ablauf war mit einem Leinenende eines Fenders verstopft. Das Wasser konnte nicht abfließen und lief über die Kettendurchführung in den Kettenkasten und somit in den Grauwassertank, der dann in die Motorbilge überlief. Wir müssen daher in Zukunft erst einmal darauf achten, dass wir während so einer bewegten Fahrt regelmäßig den Grauwassertank entleeren. Als Endlösung muss jedoch die Ankerwinsch und deren Aufnahme auf Deck montiert werden. Die Durchführung im Bug zum Kettenkasten wird geschlossen. Dieser Umbau muss jedoch bis wir in Frankreich sind warten. Bis dahin bleibt es wie es ist.

Am nächsten Tag (23.07.) blieben wir im kostenlosen Hafen und befreiten unser Schiff im Innern von dem Salzwasser. Das bedeutete ziemliches Chaos an Bord. Alle Bodenplatten mussten aufgemacht, der Inhalt der Bilge ausgeräumt, gesäubert und zur Trocknung in die Sonne platziert werden. Danach haben wir die Stadt zu Fuß erkundet. Sitia ist größtenteils eine hässliche, Betonplattenbau Stadt und wirkt wie ein Häuserklumpen. Rund um die Hafenpromenade mit den Tavernen und Musikbars erstrecken sich jedoch Palmen und lockern das Ambiente etwas auf. Auch findet man sehr viele Benjamini – Bäume! Welche bei uns in Töpfen sorgsam klein heranwächsen sind hier große ausgewachsene Bäume! Wow, wie groß die werden können! Abends ist hier gut was los und die Musik ertönt aus den Lokalen. In zweiter Reihe hinter der Hafenpromenade erstrecken sich viele kleine Geschäfte, die mittags geschlossen sind. Abends wird geöffnet. Dann wenn es kühler wird, und die Menschen sich in den Gassen tummeln.

Der alte Teil der Stadt mit dem venezianischen Fort ist schön. Leider haben wir die Öffnungszeit verpasst und können das Fort nicht von innen besichtigen. Wir schlendern durch die kleinen Gassen und immer wieder geht unser Blick durch die Häuserreihe hindurch zum Ausblick auf den Hafen und das Meer. Nachdem wir abends das Wetter für den nächsten Segeltag gecheckt haben, gehen wir zum Boot und planen die Route nach Agios Nikolaos. Dort wollen wir ja dann auf die Ankunft unserer Paletten warten.

Bei leichtem Wind ca 2-3 Beaufort aus NW starten wir unter Segel. Da die Strecke nicht so weit ist, beschließen wir, erst einmal aus der Bucht von Sitia zu kreuzen. Später am Kap Phaneromeni erwischt uns eine Flaute und wir müssen weiter motoren. Nach etwa drei Stunden geht es dann wieder mit raumen Wind (Wind von hinten) unter dem Focksegel weiter nach Agios Nikolaos. Bei der Einfahrt in den Hafen, der diesmal nicht kostenfrei ist, erwartete uns schon einer von der Hafenmeisterei. „Are you the friends from Udo“ fragte er und gleich war klar, dass wir erwartet wurden. Udo betreut hier in Agios Nikolaos den „Trans Ocean“ Standort. Ihn hatten wir gebeten, sich als Ansprechpartner für die Ankunft unserer Paletten zur Verfügung zu stellen. Ohne Frage hat er sich dazu bereit erklärt, dafür danken wir ihn sehr.

Ob wir ein Bugstrahlruder hätten, fragte der Marinero noch. „Nein, haben wir nicht“, sagt Anja. Ist es mit einem Bugstrahlruder doch bequemer einzuparken, da man einfach besser sich drehen und wenden kann. Michael stellt sich der Aufgabe rückwärts einzuparken und nachdem er ein paar Mal vor und zurück drehte, standen wir auch schon in der Box zwischen zwei Booten. Das eine Boot davon war unbewohnt, das andere bewohnt. Beim Einfahren in die Lücke war die Crew gleich auf Deck und hatte Angst um ihre Schickimicki Beneteau-Yacht. Zugegeben deren Boot ist nagelneu und da wären wir auch besorgt, ob da auch nichts schief geht. Wir haben dafür natürlich Verständnis.

Nun sind wir also angekommen und warten nun auf die Ankunft unserer Habseligkeiten aus Deutschland, die hoffentlich die nächsten Tage ankommen werden. Da die Marina in dem Fall Kosten verursacht, möchten wir nur so lange als nötig bleiben. Nach Aufnahme und Verstauen unserer Sachen wollen wir auch schon wieder raus, um unser Budget zu schonen.
Während wir warten, erledigen wir wieder notwendige Dinge an Bord. Vor dem 27.07. (Montag) wird sich da wohl eh nichts tun. Es ist Wochenende und da wird nichts ankommen, das ist uns leider bewusst.

Durch unsere nasse Überfahrt hat z.B. auch der Magnetschalter zum Motorabstellen Wasser genommen und der Motor lässt sich nicht mehr vom Steuerstand aus per Knopfdruck abstellen. Michael muss dazu in den Motorraum und per Hand den Motor ausmachen. Das ist kann natürlich auch kein Dauerzustand sein. Leider kann der Magnetschalter nicht weiter zerlegt werden, da benötigtes Werkzeug fehlt. Hoffentlich ist der benötigte Durchschlag auf einer der Paletten eingepackt. Dann kann auch gleich das marode Kabel getauscht werden. Vorerst wird der Magnetschalter also beiseite gelegt und Michael widmet sich den Roststellen im Ankerkasten und in der Motorbilge. Die verrosteten Stellen werden per Hand mühevoll bei 30 °C, kein Windzug, abgeschliffen und mit Grundierung gestrichen.

Anja prüft das vom Vorgänger noch als „defekt“ deklarierte Sonnensegel. Oh je, das hat einige Löcher zum Stopfen. Stoffreste werden gefunden und auch Nadel und Faden sind gleich zur Hand. Nachdem ein Teil eines Loches geflickt ist, kommt jedoch die Enttäuschung. Gleich neben dem Geflickten reißt der Stoff auch schon weiter. Zu marode und strapaziert ist das Sonnensegel. Das hat wohl keinen Sinn, die Löcher zu stopfen, auf lang oder kurz muss Anja das neu machen und legt enttäuscht den Fetzen beiseite.

Bald schon kommt die nächste Baustelle. Beim abendlichen Kochen stellt Michael fest, dass unter dem Backofen Sprit (Lampenöl) davon läuft. Es hat sich bereits schon großflächig unter dem Backofen verteilt. Entweder ist hier die Zuleitung defekt oder der Schlauch ist nicht mehr richtig befestigt. Sieht danach aus, dass die Schlauchschelle nicht fest genug saß. Michael macht noch eine zusätzlich dran und zieht beide gut fest an. Das wird hoffentlich dicht sein.

An einem Abend lernen wir zweit Boote weiter ein englisches Ehepaar kennen. Er ist durch unsere Musikrunde an Deck auf uns aufmerksam geworden und zeigt uns gleich seine Gitarre. Neugierig darauf welches Instrument Anja da in der Hand hält, bittet er uns, auf sein Boot zu kommen und ist von der Drehleier begeistert. Noch nie hätte er solch ein Instrument gesehen. Im Gegensatz zu uns macht er schon länger Musik (Gitarre, Keyboard, Trommeln) und spielt über Winter hier in den Tavernen mit anderen Musikern. Also eher ein Profi und gibt Michael beim Gitarren spielen Tipps mit der Fingerhaltung, damit er es leichter hat. Außerdem überlässt er uns noch seine tin whistle. Diese würde er eh nicht spielen, und wir könnten diese gerne behalten. Vielen herzlichen Dank dafür! Der Abend war toll und sowohl er und seine Frau als auch wir haben den Abend sehr genossen.

Dann warten wir mal weiter auf die Paletten. Hoffentlich kommen diese bald.

Unser erstes Ziel ist erreicht

Wir sind heute in Agios Nikolaos, unserer ersten Zwischenstation auf dem Weg nach Frankreich, angekommen. Hier warten wir nun auf die Ankunft unserer beider Paletten mit dem Rest unseres Haushaltes. Diese stehen nach unseren Informationen irgendwo in Athen. Kann also noch ein paar Tage dauern.

Eigentlich wollten wir hier gar nicht so lange bleiben, denn eine Marina ist uns viel zu teuer. Und eigentlich hätten die Paletten fast zeitgleich mit uns ankommen müssen. Aber irgendwas ist da wohl schiefgelaufen 🙁

Einen ausführlichen Bericht gibt es bald 🙂

 

Hafentag

Früh sind wir aufgestanden. Müde waren wir beim Frühstück. Deshalb haben wir kurzfristig entschieden, heute noch einen Tag länger hier in Diafani zu bleiben, um einige Dinge an der TRISKÈLE zu erledigen. Vermutlich kam das Wasser in der Bilge durch eine Undichte an dem Luk der Vorschiffkabine. Diese haben wir heute neu abgedichtet.P1070723 Außerdem haben wir den Motorkühlkreislauf auf Undichtigkeiten überprüft, aber keine festgestellt. Und weil heute Sonntag ist hat Anja die Wäsche gewaschen.

Und zur Nachmittagszeit gab es sogar Kaffee, leider ohne Kuchen 🙁

Posseidons Atem

Heute mittag sind wir in Diafani auf der Insel Karpathos angekommen. Der Übersetzer von Chalki war etwas ruppig.  Die See war teilweise so rau, dass das Wasser immer wieder vorne überkam und die Crew somit regelmäßig eine Erfrischung von Posseidon persönlich bekam.

Und auch der Wind wollte sich nicht so recht an die Wettervorhersage halten. Er kam erstens aus der falschen Richtung und zweites etwas stärker als vorhergesagt. Frechheit sowas!

Aber im 3. Reff und mit Arbeitsfock (zweitkleinstes Vorsegel) stampfte unsere TRISKÈLE tapfer ihrem Ziel entgegen. Dabei nahm sie irgendwo Wasser. Am Anlegesteg in Diafani haben wir Wasser in der Bilge festgestellt. Nichts Beängstigendes, aber wir sollten es nicht vernachlässigen. Morgen, bevor wir weitersegeln, müssen wir auf jedenfall noch die Dichtung der Luke der Vorkabine austauschen. Dort schwappte jedesmal, wenn vorne eine Welle überkam, Wasser in die Vorkabine. Die Dichtungen sind alt und spröde. Auch über die Drucklüfter kam Wasser ins Innere. Da waren wir aber selber Schuld! Denn wir haben vor der Abfahrt vergessen, diese von Innen zu schließen.

Achso, heute stand seit Langem mal wieder Fleisch auf dem Speißeplan. Genauer gesagt Würstchen aus Griechenland. Danke Willi für das Sponsoren dieser Köstlichkeit. Wir haben beim Abendessen an Dich gedacht 🙂

Morgen geht es weiter zu einem Ankerplatz an die Südspitze der Insel Karpathos. Danach folgt der Übersetzter nach Kreta.

So! Wir genießen jetzt noch unseren griechischen Wein in einer Taverne und planen dann die weitere Tour.

Bis bald dann….

 

 

Die ersten Segeletappen

 

Nun sind wir unterwegs. Und alles ist anders. Wir haben keine Sanitärräume der Marina zur Verfügung und duschen ab sofort auf der TRISKÈLE. Open Air versteht sich, denn die im Schiff eingebaute Dusche ist noch immer nicht funktionstüchtig, bzw. wir haben noch keine Lösung für unser Provisorium gefunden. Aber bei etwa 31°C Außentemperaturen ist das ja auch kein Problem:-)

Das weniger Gute ist, dass wir kein Internet mehr haben, und so keine Mails und noch viel wichtiger, kein Wetter mehr abrufen können. Michael hat es bisher noch nicht geschafft, das Amateurfunkmodem zu installieren. Also sind unsere Positionsreporte auf der HP leider nicht immer ganz so aktuell 🙂

Nachdem wir unsere Yacht für den ersten Törn vorbereitet hatten, ging es zunächst nach Marmaris. Dort mussten wir uns ausklarieren, so wie im Flughafen mit dem Pass und Gepäckkontrolle. Leider muss man in der Türkei dazu einen Agenten nehmen, der sich seinen Service natürlich bezahlen lässt. Mit dem hatten wir einen Termin und Treffpunkt vereinbart. Und zwar am großen Anleger der Kreuzfahrtschiffe. Entsprechend hoch war die Kaimauer und diese war mit großen schwarzen Altreifen gegen das Aufprallen der „Großen“ gesichert. Für unsere 12 m Yacht ist dieser Anleger natürlich viel zu groß. Das Anlegemanöver klappte auf Anhieb, obwohl wir das schon lange nicht mehr geübt hatten. Aber, wie sollte es anders sein, stand an dem Tag auch noch so ein Schwell, der unsere TRISKÈLE gegen die Kaimauer drückte. Immer wieder klatschten die Wellen gegen unser neues Zuhause und dieses gegen die Altreifen. Die Yacht zerrte an den Festmacherleinen wie ein wild gewordenes Pferd. Uns war nicht so recht wohl bei dem Gedanken, das Schiff für das Ausklarierungsprocedere alleine zu lassen, aber es half nix. Wir mussten zum Zoll und anschließend noch zum Hafenmeister. Dort verlief alles reibungslos, nur der Hafenmeister ließ sich etwas Zeit damit, den Stempel in unsere Papier zu drücken. Er brauchte recht lange, die Kopien des „Transit-Log“ in seinen Unterlagen zu finden.

Nach dem wir endlich abgefertigt waren, wurden wir doch recht zügig von dem Agenten wieder zu unserem Schiff begleitet. Dieser wich uns nicht von der Seite, und drängte uns förmlich abzulegen. Was eine Hektik!

Der kurze Segelschlag in die Bucht von Icmeler war dann unsere erste Bewährungsprobe unter Segel. Leider klappte auch hier noch nicht alles. So ist uns nach dem setzten des Großsegels aufgefallen, dass die Großschot nicht festgeklemmt werden kann. Wir haben vergessen die Schotklemmen zu montieren. Auch ist uns aufgefallen, dass die Fallen der Vorsegel nicht festgeklemmt werden können. Dinge, die wir noch dringend machen müssen. Die Yacht war, und ist eben noch nicht 100%ig auf die Törns vorbereitet.

Das Ankern in der Bucht von Icmeler war dann super schön. Wir waren die einzigen in der Bucht – mal abgesehen von den hunderten von Badegästen an den Stränden. Letzten November waren wir schon einmal hier. Da waren die Strände leer.

Am Abend sind wir dann mit dem Dinghi (Beiboot) an den Strand gepaddelt. Eigentlich hätten wir die Türkei gar nicht mehr betreten dürfen, waren wir doch bereits durch den Zoll. Aber das tolle Abendessen bei Murat wollten wir uns nicht entgehen lassen. Außerdem wollten wir uns noch von unseren türkischen Freunden verabschieden.

P1070639Tags drauf ging es dann mit leichten achterlichen Winden (Wind von hinten) aus der Bucht von Icmeler ins offene Meer. Griechenland wartete auf uns. Doch kaum waren wir aus der Bucht draußen, verließ uns auch schon der Wind. Also Vorsegel runter, und Motor an – sonst kommen wir ja nie an, denn bis Symi sind es 38 SM. Das Großsegel ließen wir gesetzt, um die Yacht etwas stabil zu halten. Kaum um das Kap herum gefahren, kam auch schon wieder Wind auf. Leider aus der falschen Richtung – nämlich genau von vorne :-(. Hätten wir jetzt etwas mehr Zeit und müssten nicht bis 25. Juli auf Kreta sein, wir wären gegen an gesegelt oder hätten unser Ziel einfach nach dem Wind gerichtet. Nach Rhodos wäre der Wind perfekt gewesen. Etwas später, beim Kap von Göckce kam dann stärkerer Wind auf, so dass wir entschieden, das Großsegel etwas zu reffen. Beim Kap Karaburun drehten wir den Bug gen Symi. Ab jetzt kam der Wind aus einer guten Richtung, so dass wir das Vorsegel wieder setzten. Bis kurz vor der Einfahrt zu Symi genossen wir schönes Segeln, bis dann die Fallböen so heftig wurden, dass wir den Motor starteten und die Segel wieder einpackten. Eigentlich wollten wir in der Bucht von Ormas Pedi übernachten.P1070650 Diese ist gegen Wind gut geschützt und man könnte Symi Stadt in wenigen Gehminuten erreichen. Nur wir waren hier viel zu spät angekommen, und die Bucht war bereits voll mit Charterbooten. Platz für uns gab es keinen mehr. Also wieder raus aus der Bucht und einmal um das Kap zur Hafeneinfahrt von Symi. Dort wollten wir ja gar nicht hin. Denn der Hafen kostet Geld, das wir nicht ausgeben möchten. Bei der Einfahrt präsentierte sich die Stadt in einem wunderschönen Licht. Es war bereits früher Abend und die Sonne sollte in einer Stunde untergehen. Aber auch hier waren wir zu spät. Der kleine Hafen war übervoll. Also Yacht herumdrehen und wieder raus aus dem Hafen. In uns kamen schon die ersten Gedanken auf, dass wir über Nacht fahren müssten und so unsere Wachen einteilen. Ankerplätze sind wegen dem steil abfallenden Meeresgrund rar in dieser Gegend. Bei der Einfahrt ist uns jedoch ein freier, langer Anleger aufgefallen, an dem nur ein Arbeitsboot lag. Dort wollten wir es noch einmal versuchen, um nicht über die Nacht fahren zu müssen. Und tatsächlich, hier war ein Anlegen für uns möglich. Ein Platz der zudem völlig kostenlos war.P1070657 Zugegeben, der Schwell war nicht gerade angenehm, aber immer noch besser als völlig unerfahrene Crew über die Nacht zu fahren. Symi ist in einen Hang gebaut und wirkt mit seinen blau weißen Häusern typisch griechisch. Die engen Gassen mit den verschiedensten Geschäften wirkten auf uns romantisch. Wir kamen uns vor wie in einem Film. Es war bezaubernd und die Nacht war sehr lau! Discotheken sucht man hier vergeblich und anders als in dem türkischen Marmaris, sind die Läden und Häuser nicht so modern. Aber das macht ja den Charme der kleinen Hafenstadt aus. Dafür gibt es Tavernen im Überfluss, aus denen gelegentlich die typisch griechische Musik drang. Die Leute wirkten ausgelassen und entspannt. Und trotz der späten Stunde, es war bereits 21 Uhr als wir von unserem Anleger in die Stadt liefen, waren die meisten Geschäfte noch offen. Von Krise war hier nichts zu spüren. Es ist schön, dass der Tourismus hier noch keine riesigen Hotelanlagen hat entstehen lassen. In der Stadt versorgten wir uns mit dem Nötigsten. Und suchten vergeblich nach einem feien WIFI um das Wetter abzurufen.P1070664

Am nächsten Tag sollte es früh losgehen, doch irgendwie haben wir es nicht geschafft, vor 11 Uhr abzulegen. Nicht zuletzt deswegen, weil das mit dem Tanken nicht so recht geklappt hat. Aus der Zapfsäule kam mehr Diesel, als in unseren Tankstutzen abfließen konnte. Auch das müssen wir auf unsere TO DO Liste aufnehmen.

P1070665Die vorangeschrittene Zeit und die weite Distanz nach Chalki, unseren nächsten Stopp, zwang uns dazu, den Motor zu benutzen, auch wenn wir guten Wind hatten. Nach der Durchfahrt von Stenon Seskliou ging die Fahrt 17 sm ( ca. 31 Km) über das freie Meer. Unterwegs trieb eine verlorene, aber neue Luftmatratze an uns vorüber. Gelegenheit hier ein Mann über Bordmanöver zu fahren, und die Matratze zu bergen. Das Manöver hat gut geklappt und Anja hat jetzt eine weiche Liegegelegenheit auf der sie auch prompt eine Stunde lang im Cockpit geschlafen hat.

Die Einfahrt in unsere Ankerbucht war dann etwas aufregend, denn in dem Bereich gibt es ein paar überspülte (also nicht sichtbare Riffe). Da wir derzeit noch ohne Plotter (so etwas wie ein Navi im Auto) unterwegs sind, mussten wir ständig unsere Position mit einem alten GPS auf der Karte überprüfen. Letztendlich haben wir es geschafft in die Bucht einzulaufen. Hier in Chalki wollen wir einen Tag Ruhe einlegen, um neue Kräfte zu sammeln, denn die Weiterfahrt nach Karpathos soll nach Aussagen anderer Segler etwas ruppig werden. Also wollen wir so früh wie möglich in Chalki starten um noch mit sanfteren, frühmorgendlichen Winden zu segeln.

P1070671Die kleine Bucht, mit dem türkis schimmernden Wasser teilen wir uns mit zwei weiteren Booten. Am Ende der Bucht gibt es eine kleine Bar mit Badestrand. Just in dem Moment als wir den Anker fallen ließen kam förmlich aus dem Nichts eine amerikanische Chartercrew, die sehr dicht neben uns ebenfalls den Anker fallen ließ. So fühlten wir uns genötigt, statt 30 m, nur 20 m Ankerkette zu geben. Bei wenig Wind und keinem Schwell eigentlich kein Problem. Aber der Schwell sollte noch kommen. Die beiden Segelyachten rollten im Wasser, das man förmlich Seekrank werden könnte. In der Nacht machten wir kein Auge zu, hatten wir doch Angst, der Anker könnte nicht halten.

Heute Abend geht es noch einmal schnell zu Fuß nach Chalki Stadt, um nach einem Bäcker zu suchen.

P1070678Chalki ist für Individualtouristen, Puristen und Bagpacker ein Eldorado. Der mit Steinen gepflasterte Weg führt über einen sanften Hügel hinunter zu dem Hafen, vorbei an kleinen Vorgärten wo Rosmarin, Granatäpfel und Oliven wachsen. Hier ist der Tourismus noch nicht richtig angekommen. Keine überfüllten Tavernen, keine Discotheken und Animationsläden. Die Stadt hat ihren ursprünglichen Charme bewahrt. Nur wenige Touristen findet man in den Gassen und Läden der Stadt. Dafür mehr Einheimische. Die wenigen Fischer sind mit der Pflege der Netze beschäftigt, und die Alten spielen in den Cafés ein Spiel, das unserem Backgammon gleicht. Hier stehen kleine verfallene Häuser direkt neben den gepflegten Neuen. Diese sind alle relativ klein, meist rechteckig und haben offensichtlich nur wenige Zimmer. Es ist romantisch hier. Schade, dass wir weiter müssen nach Kreta. Gerne wären wir hier noch ein wenig geblieben und hätten die Zeit verloren. Es gäbe noch so viel zu entdecken. Eine verlassene Stadt, eine Burgruine, einige Olivenhaine durch die zahlreiche Wege zum Wandern führen. Vielleicht kommen wir ja wieder…P1070682

Morgen wollen wir dann ganz früh nach Karpathos losgehen. Wir sind gespannt und aufgeregt. Wir melden uns dann bei nächster Gelegenheit wieder 🙂

Abschied von der Türkei

Seit zwei Monaten sind wir nun hier in der Türkei. Wir haben viel gearbeitet und geschwitzt. Haben viel Neues kennengelernt und neue Freunde gefunden. Heute sind wir endlich losgefahren!

Den ganzen Tag über haben wir noch die TRISKÈLE auf die bevorstehenden Reise vorbereitet. Die Segel angeschlagen und Proviant und Wasser gebunkert. Wir haben unsere Paletten mit dem  letzten Rest unseres Haushaltes auf den Weg nach Kreta gebracht.

Um vier Uhr sind wir dann nach Marmaris zum Ausklarieren in See gestochen. Dort wartete bereits der Agent, der uns durch das Prozedere mit dem Zoll und der Hafenmeisterei half. Wir haben an dem Anlegesteg festgemacht, wo normalerweise die ganzen Kreuzfahrtschiffe anlegen. Das Ganze war neu für uns, und generell war alles heute sehr aufregend, aber das Ausklarieren verlief dann doch reibungslos. Zum Einen haben wir ohne große Vorbereitung die Manöver gefahren, zum Anderen ließen uns Zoll und Agent nicht viel Zeit zum nachdenken. Nachdem wir dann mit den Formalitäten fertig waren, wurden wir noch zu unserer Yacht begleitet und solange „bewacht“, bis wir auch endlich ablegten.

Was der Zoll nicht weiß, wir gönnten uns heute noch ein Abendessen bei Murat im Mavera Hotel. Das ließen wir uns nicht nehmen, auch wenn wir dazu in der Bucht von Icmeler ankern mussten und noch einmal türkischen Boden betreten mussten.

Morgen geht es dann Richtung Symi nach Griechenland. Also zurück in die EU. Das sind ca. 36 Seemeilen zu segeln. Um die Strecke zu schaffen, müssen wir also zeitig los. Leider hat es Michael nicht geschafft, den Amateurfunk so einzstellen, dass der Positionsreport aktuell ist. Wir bemühen uns aber, das Problem so schnell wie möglich zu beheben.

So, und jetzt genießen wir noch den leztzen Abend in der Türkei bei Freunden mit Raki und Rotwein..

Wir melden uns dann in Griechenland wieder 🙂

 

 

Endlich im Wasser!

Heute haben wir es endlich geschafft, unsere TRISKÈLE ins Wasser zu bekommen. War ein ganz schön aufregender Moment. Ist alles Dicht? Springt der Motor gleich an und läuft der auch ohne Probleme?

Letztendlich ist aber alles gut gegangen. Alles war und ist dicht. Für uns das erste Mal, und es war ganz schön aufregend!P1070562

Jetzt haben wir einen ruhigen Liegeplatz in der „Ortsrandlage“, mit einem wunderschönen Blick über die Bucht von Marmaris.

Die nächsten Tage werden wir noch damit verbringen, die letzten Kleinigkeiten an der TRISKÈLE fertig zu stellen, um dann am 14. Juli in Richtung Griechenland aufzubrechen.

Wir sind glücklich und gönnen uns  heute mal den Luxus einen Rotwein zu genießen und unseren Blick gen Marmaris zu richten 🙂

 

Unser geplanter Krantermin ist verschoben!

Ja, wir haben an Land bis zum nächsten Mittwoch (07.04.) verlängert und liegen daher nach wie vor mit unserer Triskèle auf dem Trockendock.

Eigentlich war die Triskèle rein von dem Unterwasserschiff her bereit gewesen für den Termin ins Wasser (04.07).

Der Farbaufbau am Unterwasserschiff ist abgeschlossen und sie trägt nun auch stolz ihren Namen am Bug und präsentiert sich elegant in schwarz/weiß.

Die einzigen noch notwendigen Arbeiten für die Wasserung:

Montage der Zinkanoden und die Ankerkette einholen.

Daran hätte es nicht gelegen. Die vielen, vielen Kleinarbeiten könnten wir auch noch im Wasser erledigen.

Warum aber haben wir an Land verlängert?

Wie schon berichtet, haben wir noch weitere Arbeiten in unsere „To-Do-Liste“ aufgenommen und manche davon lassen sich besser an Land durchführen, als im Wasser.

P1070480So ist mit hoher Priorität noch die Erweiterung des Geräteträgers auf den Plan gekommen. Diesen benötigen wir dringend um noch zwei weitere Solarpaneele noch vor Abreise und später den Windgenerator montieren zu können. Schließlich benötigen wir genügend Power für den Kühlschrank, Laptop, Licht zu betreiben.

 

 

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Und diese schwindelerregenden, schwierigen Arbeiten müssen noch an Land fertig gestellt werden. Im Wasser würde sich wohl der ein oder andere Stegnachbar nicht besonders freuen, wenn wir nebenan schweißen, flexen und nicht nur „Urlaub“ machen. Außerdem sind solche Arbeiten im Wasser auch von der Marina verboten. Das können wir vollkommen nachvollziehen und bleiben daher brav an Land. Wir wollen uns nicht auf Teufel komm raus in Stress versetzen und wem sollten wir hier etwas beweisen? Der Liegeplatz an Land ist auch noch günstiger als im Wasser. Wir machen soweit die wichtigen Arbeiten des Geräteträgers hier an Land fertig und dann ab ins Wasser.

Aktuelle Arbeitslage:

Der Farbaufbau an Deck ist noch nicht fertig gestellt. Zwar hätten wir auch diese Arbeiten fertig stellen können, jedoch wurde uns hier ein kleiner Strich durch die Rechnung gemacht. Unser Berater und Farbenlieferant „Osman“, der nach wie vor wegen seinem Sohn in Ankara im Krankenhaus verweilt, hatte uns zwar mit Farbe noch vor Abreise versorgt, jedoch zu wenig. Zudem haben wir wir erfahren, dass gerade unser ausgewählter Farbton (Matterhornwhite) nicht mehr verfügbar ist → Lieferzeit 4-5 Wochen! In Marmaris sowie in dem Marinashop hier ist die Farbe nicht früher lieferbar. Das geht ja nun gar nicht! Lange haben wir daher die letzten zwei Wochen hin und her überlegt, wie wir nun weiter verfahren.

Der nette Ex-Münchner, mit Namen Willi, hat uns Einkomponenten Farbe in grau angeboten, die er noch übrig hat bzw. nicht benötigt. Sollten wir nun den letzten Anstrich (Antirutsch mit Sandkörnung) mit Einkomponenten Farbe grau gestalten oder verfahren wir wie geplant mit Zweikomponenten Farbe weiter? Aber welche Farbe?

P1070412Wir haben Werner kennengelernt. Werner ist mit seiner Frau Soni auf der „Sy-Fee“ 9 Jahre um die Welt gereist und hier vor kurzem angekommen. Von ihm haben wir sehr interessante und hilfreiche Informationen zu Technik, Ausrüstung erhalten und stehen in engerem Kontakt. Werner hat uns mit einem Grill, einer Hochsee-Schleppangel, Mehl, Kartoffeln und Büchern, die er nicht mehr benötigt versorgt. Wir konnten ihm immerhin mit etwas Spachtelmasse („Filler“) und ein paar Montagedingen aushelfen.
Er rät uns bei Zweikomponenten-Farbe zu bleiben.

Die Entscheidung fiel uns nicht leicht. Auch wenn alle sagen „Scheiß auf die Ästhetik“, soll es nach der mühevollen Arbeit nicht beim letzten, sichtbaren Anstrich einfach so dahin gestrichen sein.

Und die letzte Farbe muss nicht nur ansehnlich ausgewählt werden sondern auch funktionell sein, denn es handelt sich hier um eine Anti-Rutsch Farbe, die verhindern soll, dass man auch auf nassem Deck den Halt verliert. Die Farbe grau ist schön und gut und würde rein optisch herrlich ins die Farblinie unserer Triskèle passen. Bei Sonneneinstrahlung aber heizt sich diese Farbe so sehr auf, dass man Spiegeleier darauf braten könnte. Barfuß laufen ginge da nicht. Die Farbe muss daher in einem leichteren Ton sein.

Letztendlich haben wir uns nun für den Zweikomponenten-Anstrich entschieden in der Farbe creme mit der Antirutsch-Körnung vom Hersteller. Diese Arbeit erledigen wir am Montag (06.04.).

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Weitere Schichten aufgetragen heißt für uns natürlich jedes Mal vorher anschleifen, fegen und mit einem sauberen Tuch abreiben. Sicherlich immer auf den Knien oder in gebückter Haltung, was nicht besonders angenehm ist. Anders als in Deutschland, wo laut Hörensagen aktuell an die 40°C erreicht werden, ist es bei uns noch einiger Maßen zu ertragen bei ca 35 °C und einer Brise Wind. Ein Tag war es sogar für ein paar Stunden bewölkt.

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Am Sonntag, 05.07., waren wir von Yildiz und Imdat zum Barbecue eingeladen. Die zwei haben wir am Samstag auf ihrem Boot, unweit von unserem, kennengelernt. Dazu kam es, als Michael nach unserem Feierabend bei einem Glas Rotwein den Dudelsack auf dem Vordeck spielte. Ganz begeistert von der Musik haben die beiden uns zu eins, zwei Raki, Käse und Tomaten eingeladen. Natürlich hatten wir Dudelsack, Drehleier und Gitarre dabei. 🙂

Wir wollen hier kurz erwähnen, dass wir kein türkisch können und die beiden weder deutsch noch englisch sprechen. Der kleine Langenscheid-Übersetzer war da doch hilfreich, sowie die englisch sprechende Tochter, die zur Übersetzung hier und da angerufen wurde.P1070488

Rückblick:

P1070379Höhepunkt der letzten Woche war die Geburtstagsparty von Richard, einem englischen Freund, den wir letztes Jahr mit seiner Frau Angie in Icemeler kennengelernt hatten. Er hat uns via Facebook zu seiner Feier ins Hotel „Mavera“ bei Murat eingeladen. Das war ein super Abend und wir hatten sehr viel Spaß! Eigentlich wollten wir mit dem letzten Bus um zwölf nachts zurück. Den hatten wir jedoch verpasst und wurden von einem Freund des Hotelbesitzers zu unserer Marina gefahren. Vielen herzlichen Dank an der Stelle!

 

P1070395Am Unterwasserschiff haben wir auch weiter gewerkelt. Die offenen Flecken haben wir weiter mit dem Farbaufbau gestrichen. Das Ruder wurde wieder montiert, die Zinkanoden gereinigt, den alten Namen „TAO“ haben wir entfernt und den Untergrund für den neuen Namen vorbereitet.

 

 

P1070459Zwei Mal waren wir in der Stadt Marmaris und haben dort im Industriegebiet, d.h. Garagenviertel mit Hinterhofgewerbe, Edelstahlrohr gekauft für unsere geplante Erweiterung des Geräteträgers am Heck. Auch wenn das Viertel einen Mafia-Eindruck hinterlässt, bekommen wir die Rohre recht schnell zugeschnitten günstiger als bei uns im Hafen.

Ebenso haben wir Vergleichspreise in den Marineshops für Batterien, Solarpaneele, Heckdusche und Anker eingeholt. Die lange Suche nach einer GPS-Mouse für unsere Navigation via Laptop hat wohl auch bald ein Ende. In dem Laden, in dem wir die Bestellung für einen 30 kg Delta-Nachbau-Anker und zwei Solarpaneele aufgegeben haben, war man sichtlich bemüht, uns bei der Suche nach einer GPS-Mouse zu helfen. Eine sehr schwierige Herausforderung. Was bei uns jeder Internetshop verkauft oder im Handel erhältlich ist, ist hier so gut wie gar nicht zu beschaffen! Wir hoffen, dass wir diese bis zu unserer Abreise bekommen können.

P1070391Unsere alten Starterbatterien wurden diese Woche dann auch durch zwei Neue ersetzt. Diese haben wir aber nicht in Marmaris gekauft, sondern hier im Marineshop. Hauptsächlich aus dem Grund der Bequemlichkeit. Sind diese ja nicht so leicht zu transportieren und wir haben Lieferservice und bekommen die alten Batterien auch entsorgt.