Überführungsfahrt unserer Triskèle über die Kanäle nach Deutschland

Teil 1 Von Cap d`Agde nach Valence

Ende Februar ist es soweit. Die Zugtickets, einfache Fahrt nach Agde/Frankreich sind gekauft.

Am 25. Februar 2017 fahren wir mit dem Zug (ICE + TGV) morgens früh los um am späten Nachmittag in Agde und schließlich in Cap d’Agde bei unserer Triskèle anzukommen.

P1110682_introDie Zugfahrt ist sehr entspannend, und auch das Umsteigen in Paris vom Gare L’Est zum Gare du Lyon mit der Metro klappt gut.

In Cap d’Agde letztendlich angekommen beziehen wir unsere Koje und gehen noch einmal frische Lebensmittel einkaufen. Das Wetter ist sonnig, kaum Wind, milde Temperaturen. Es ist perfektes Wetter für uns! Morgen geht es los nach Sète über das Meer. Wir machen unsere ersten Pläne:

In Sète sind 5 Brücken zu unterfahren. Diese öffnen sich laut unserem Handbuch 2x am Tag. Einmal um 10 Uhr und einmal um 19 Uhr. Wir wollen uns am 1. Tag unserer Reise in Sète vor die erste Brücke legen und am nächsten Tag dann morgens um 10 Uhr durch alle fünf durch.

Beim nächsten Ort, Frontignan, gibt es eine weitere Brücke, unter der wir nur durchkommen, wenn diese sich öffnet. Das sollte sie nach telefonischer Voranmeldung täglich um 16 Uhr. Evtl. schaffen wir an einem Tag alle Brückendurchfahrten… Wir werden sehen wie wir vorankommen.

 

Tag 1: Cap d’Agde – Sète (26.02.2017)

Wetter: sonnig, kaum spürbarer Wind aus O, ca. 12°C

Bevor wir auf’s Meer rausfahren, haben wir an der Tanke noch 239 lt. Diesel gebunkert. Der Haupttank ist nun bis oben voll, 450 Liter. Ebenso tanken wir noch unsere zwei mobilen Kanister mit je 20 Liter voll. Wir verabschieden uns in der Capitainerie und legen ab.P1110725_1

Bei der Ausfahrt vom Hafen wird es doch ein wenig schauklig. Man merkt, dass die Triskèle leichter ist als sonst, und dass der Mast liegt. Wir werden etwas hin und her geschaukelt, aber alles im grünen Bereich! Die Konstruktion von Michael hält den Mast sicher an Deck. Es war ein schönes Gefühl wieder auf dem Meer zu sein, auch wenn wir längst keine Seebeine mehr haben.

In Sète angekommen drehen wir erst einmal ein paar Kreise im Hafenbecken und suchen nach einer geeigneten Festmacherstelle. In den Yacht-Hafen selbst wollen wir nicht unbedingt, da wir uns dazu entschlossen haben, sollten die Brücken heute Abend noch aufmachen, wir noch durchfahren wollen. An einem ausgedienten Anleger machen wir fest. Das Terrain in dem wir uns befinden ist abgesperrt, und so kommen wir leider nicht in die Stadt. Es kommen noch weitere Segelboote in den Hafen, die allen Anschein nach auch durch die Brücken wollen. Wir beschließen ihnen zu folgen.
Ca. um 18 Uhr geht das Spektakel der ersten Brückenöffnung los. Wir sind beeindruckt und aufgeregt! Den anderen Booten folgen wir. Die drei letzten Brücken öffnen sich einfach nicht, und es wird immer dunkler. Wir wissen nicht genau, wo wir hinter den Brücken festmachen können, und so machen wir einfach im Bassin du Midi zwischen der P1110714_2zweiten und dritten Brücke am Kai fest. Irgendetwas stimmt mit unserer Welle nicht. Diese leckt und macht seltsame Geräusche. Michael grübelt was die Ursache sein kann! Das müssen wir uns unbedingt näher anschauen und reparieren. So ist eine Weiterfahrt nicht möglich! Michael denkt sogar, dass wir evtl. noch einmal aus dem Wasser müssen, um die Welle zu reparieren.

Anmerkung Michael: So ein Scheiß! Die Sachen gehen aber auch immer dann kaputt, wenn man`s nicht gebrauchen kann! Hat doch die ganze Zeit auch funktioniert! Und dann hat man nicht einmal das richtige Werkzeug dabei. Und eine Explosionszeichnung von dem defekten Teil sowieso nicht. So ein Scheiß hoch zwei!

Etmal: 11,5 sm
2 Brücken

 

 

Tag 2: Sète – Frontignan (27.02.2017)
P1110738_3Bevor wir ablegen macht sich Michael daran, die Welle zu reparieren. Er hat die zündende Idee, warum wir eine Leckage an der Welle haben. Die Packung sitzt fest, und das was sich dreht, sollte sich eigentlich nicht mitdrehen. Er lockert also die Packung (Stoffbuchse), sprüht Öl hinein und versucht die Welle wieder frei zu bekommen. Nach ein bisschen Schimpfen (Anm. Michael: Ein Glück war mein Kopf im Motorraum und dieser ist Schallgedämpft) ist die Welle dann wieder frei und das noch vor der Brückenöffnung. Wir legen ab, etwas zu früh, denn die Brücken öffnen sich noch nicht. Anja kann aber dann ein paar Runden im Bassin du Midi drehen. Um 10:15 Uhr ist es dann soweit. Die dritte Brücke von Sète öffnet sich und auch die nachfolgende Vierte und Fünfte. Wir haben etwas Gänsehaut, denn es ist einfach beeindruckend diese Bauwerke senkrecht nach oben stehen zu sehen und sie zu passieren.
Wir fahren in den Etang de Thau ein und haben doch ein wenig mulmiges Gefühl, als wir zum erstem Mal in den Kanal einfahren. Alles ist enger und wir haben ein bisschen Bammel wegen der Tiefe. Immerhin haben wir einen Tiefgang von 1,70 m, und die Kanäle sind mit 1,80 m, bzw. dieser mit 2,20 m angegeben. Mittlerweile scheint die Sonne und die Welle ist dicht. Die ersten Kanal-Kilometer liegen nun vor uns.
Vor der Brücke in Frontignan angekommen machen wir am Haltesteg fest. Wir wollen uns telefonisch für die Brückenöffnung anmelden, jedoch stimmt von allen Telefonnummern, die in unserem Handbuch stehen, keine Einzige! Und nun? Wir laufen zur Brücke und lernen auf dem anderen Flussufer Karen und Hans kennen. Hans, ein Däne, teilt uns mit, dass die Brücke immer um 16 Uhr aufmacht. Es kommt jemand, der schaut, ob jemand durchfahren möchte. Das macht uns glücklich und zufrieden. Wir unterhalten uns noch ein wenig mit ihm und einem hinzu gestoßenen Holländer, wo sie her kommen, wo wir herkommen und wo jeder von uns hin möchte.P1110750_4
Aber jeder versichert uns, dass sich die Brücke um 16 Uhr öffnet. Wir vertreten uns noch ein wenig die Füße und bekommen noch Besuch von unserem franz. Freund Michel. Mit ihm wollten wir uns noch treffen, bevor sich keine Gelegenheit mehr ergeben würde.
Um 16 Uhr öffnet sich die Brücke und wir machen direkt hinter der Brücke am Kai fest. Hans hilft uns mit den Leinen und läd uns auf sein Boot heute Abend ein. Er hat nützliche Infos über die Rhône, wenn wir wollen. Das ist natürlich sehr hilfreich, und wir verbringen den Abend mit den beiden Dänen Karen und Hans auf ihrem Holzboot „Mahogny“.

Anm. Michael: Karen und Hans hatten einen gaaanz tollen Holzofen auf ihrem Boot, den sie eigens für uns angemacht haben. So einen wo man die Flammen sieht. Michael freut sich und Anja ist beeindruckt. Jetzt ist in dem Budget für den Umbau ein Holzofen mit drin. Den hätte Michael so nie genehmigt bekommen ? )
Tagesgericht: Bratwürste mit Kartoffeln

Etmal:  10 km
4 Brücken

 

Tag 3: Frontignan – Fourques (28.02.2017)
Kanal Sète à Rhone + Petit Rhône

P1110769_5Gleich nach den ersten 3 km hatten wir eine Grundberührung. Dort wo der Kanal mit dem der Berufsschifffahrt zusammenkommt. Unsere Augen auf den Tiefenmesser gerichtet, zeigt er uns nur noch 0,9m – 1m an. Wir schauen zurück, wir wirbeln ganz schön Grund auf! Unsere Herzen schlagen schneller, und wir hoffen, dass es nur ein kurzes Stück sein wird.

Anm. Michael: Ich habe bestimmt ganz schön blöd dreingeschaut. Die Triskèle wird trotz erhöhter Motordrehzahl immer langsamer. Wir stehen beinahe. Eigentlich sollte hier eine Wassertiefe von 2,20 m sein, und wir pflügen uns durch den Schlick. Hoffentlich bleiben wir nicht stecken.

Bald wird es auch schon wieder tiefer, wir haben es geschafft. Die Weiterfahrt verläuft reibungslos. Michael hält sich eigentlich nie an die vorgeschriebenen Geschwindigkeitsbeschränkungen in den Fluss – Häfen. Er will vorwärtskommen.

P1110810_6Wir melden uns bei der ersten Schleuse „Écluse Staint Gilles“ an. Unser erstes Schleusenmanöver – wir sind ganz schön aufgeregt – klappt aber recht gut (es sind aber auch nur 30 oder 50 cm Hubhöhe)! Wir sind alleine in der Schleuse und haben allen Platz der Welt.

Es ist sonnig, warm. Wir fahren jetzt auf der Petit Rhône und weichen hier und da entgegenkommendem Treibgehölz aus. Kurz vor unserem Anlegen kommt noch ein Regenschauer auf, und wir werden beim Anlegen an einem Steg entlang des Ufers bei Fourques klatschnass.
Tagesgericht: Rührei mit Kartoffeln

Etmal: 82 km
Gesamt: 92 km
1 Schleuse

 

Tag 4: Fourques – Roquemaure / Rhône (01.03.2017)
Wir starten um 07:45 Uhr. Bei Tarascon ist die Strömung sehr stark. Die erste Schleuse für heute, „Écluse Beaucaire“ P1110837_8mit 15,50 m Hub (man ist das hoch), erreichen wir um 10:15 Uhr. Wir haben dort etwas Wartezeit und kommen erst um 11:30 Uhr wieder weiter. Das Schleusen selbst ist ganz einfach. Wir machen auf der Höhe der Schiffsmitte an einem der Schleusenpoller fest. Diese fahren beim Schleusen auf dem Wasserniveau mit. Wir müssen uns nur vorne und hinten von der (glibberigen) Schleusenwand abdrücken.

Wir peilen in Avignon die Tankstelle an. Diese hat offiziell zwar offen, jedoch tatsächlich kein Diesel im Tank und ist somit geschlossen. Die Stunde Umweg ist nun etwas ärgerlich für uns, jedoch nicht so schlimm. Wir haben noch genügend Diesel an Bord. Noch kein Grund zur Panik. Wir wollten eben nur ein wenig nachtanken. Die zweite Schleuse für heute ist die „Écluse Villeneuve les Avignon“ mit 10 m Hub.P111086_7
Wir machen Halt in Roquemaure. Bei ruhigem Wasser, sonnigen Wetter legt diesmal Anja am Steg an. Es ist ein guter Haltepunkt hier auf der Rhône. Der Ort ist schön und zu unserem Kai recht nah gelegen. Wir machen den Haupttank mit den Kanistern voll und befüllen diese auch gleich wieder an einer Tankstelle im Ort. Unser Verbrauch ist o.k. ca. 3 l/h und das trotz Strömung.
Tagsüber war es schön warm, sonnig. Die Nächte sind leider recht kühl.

Anm. Michael: Zweimal laufen wir mit unseren beiden 20ltr.  Kanistern zu der Tanke. Über Schotterpisten! Auf dem Rückweg mit den vollen Kanistern und unserm Klapp-Sackkarren ist das eine ganz schöne Tortur! Bin ganz schön ins Schwitzen gekommen.  Und dann: Wir füllen bis zum Rand auf, und die Tankentlüftungsleitung ist leicht Undicht. Wir merken das erst nach dem 2. Mal laufen, als es tierisch nach Diesel stinkt und sich etwas Diesel in unserer Bilge verteilt hat. Mann, geht denn diesmal gar nix glatt? Wieder hänge ich mich kopfüber in den Motorraum.

Etmal: 51 km
Gesamt: 143 km
2 Schleusen

 

Tag 5: Roquemaure – Châteauneuf du Rhône (02.03.2017)
P1110886_9Nachdem Michael noch schnell ein paar Baguette und Postkarten im Ort besorgt hat, geht es um 08:00 Uhr weiter. Es liegt sanfter Dunst auf dem Wasser. Der Morgen ist magisch. Gegenüber liegt das Château de l´Hers und die Morgensonne wirft ihr erstes sanftes Licht auf die Ruine. Tagsüber wird es recht warm, sonnig, 16°C, Wind etwas von vorne. Wir machen gut Fahrt mit 4-4,8 ktn und erreichen die Schleuse „Écluse Caderrousse“ um 08:50 Uhr. Sie hat einen Hub von 9,50 m.  Es geht ruck zuck. Die Schleuse ist auf unserem Wasserniveau, und wir sind bereits um 09:15 Uhr durchgeschleust. Die nächste Schleuse „Écluse Bollène“ mit 23 m Hub erreichen wir um 12:26 Uhr.P1110926_11 Da uns vom Schleusenwärter eine Wartezeit von einer Stunde angekündigt wurde, nutzt Michael die Zeit um etwas Dudelsack zu spielen. Die Akustik vor der Schleuse ist super. Und siehe da, eine viertel Stunde früher dürfen wir rein. Ob das an Michael`s spielen lag? Nach einer ¾ Std. sind wir auch hier durch.
Bei Donzière haben wir wieder starke Strömung und kommen mit 2,9 ktn langsamer voran. Wir halten uns nahe am Ufer, dort ist die Strömung nicht ganz so stark.

Anm. Michael: Wohlwissend, dass immer Untiefen in der Nähe des Ufers sein können, sind wir dennoch nahe am Ufer gefahren (wann immer es ging) um besser voranzukommen. Natürlich haben wir den Tiefenmesser dabei nie aus den Augen gelassen und haben uns an eine Wassertiefe von etwa 5 – 6 mtr. gehalten. Dabei behielten wir ein zweites Auge auf der Wasseroberfläche, von wegen auffälligem Kräuseln des Wassers. Buhnen waren auch keine in den Karten eingetragen. Es ist ja auch (noch) nix passiert. ?

P1110892_10Bis zur nächsten Schleuse „Écluse Châteauneuf du Rhône“ geht es wieder mit 4 ktn voran. Davor bekommen wir noch ein tolles Schauspiel. Vier Löschflugzeuge üben auf der Rhône das Auftanken, und fliegen wie im Gänsemarsch hintereinander her, setzen kurz auf der Wasseroberfläche auf um sofort danach ihren Inhalt wieder abzuwerfen.

Diesmal sind es 18,5 m die wir nach oben geschleust werden. Hinter der Schleuse machen wir für die kommende Nacht fest und vertreten uns ein wenig die Füße. Die Nacht wird mit 4°C wieder einmal saukalt und wir gehen dick eingepackt ins Bett, denn eine Heizung gibt es nicht an Bord.
Tagesessen: Schafskäse mit Baguette

Etmal: 61,5 km
Gesamt: 204,5 km
3 Schleusen

Tag 6: Châteauneuf du Rhône – Valence Port (03.03.2017)
Um 07:45 Uhr starten wir heute den Motor mit Tages-Ziel Valence. Draußen ist es frisch und etwas nebelig, die Sicht jedoch gut. Man kann den Atem sehen. Wir haben achterlichen Wind. Die Strömung ist wieder etwas stärker.
P1110987_12Die Schleuse „Écluse Logis Neuf“ (Hub 13,75m) teilen wir uns heute mit einem Handelsschiff. Das wird noch einmal etwas aufregend, denn in dessen Schraubenwasser wird man evtl. etwas durchgewirbelt. Vorher jedoch muss das große Containerschiff erst einmal raus aus der Schleuse, bevor wir rein können. Und die Ausfahrt war echte Millimeterarbeit. Weil wir wegen der paar Minuten Wartezeit nicht anlegen wollen, halten wir uns hinter dem Handelsschiff im Strom. Michael hält die Triskèle gut in der Strömung auf Position. Mit 1400 U/min. bleiben wir „stehen“. Normalerweise haben wir bei der Motordrehzahl fast Marschgeschwindigkeit! Der Hub geht diesmal 13,75 m nach oben. Das Schleusen war aber auch hier kein Problem.
Die nächste Schleuse „Écluse Beaucastel“ hätten wir fast verpasst. Irgendwie haben wir nicht so recht auf die Seezeichen geschaut und wären fast falsch abgebogen.

Anm. Michael: Ich weiß nicht, wo ich mit meinen Gedanken war. Ich sehe noch ein Schild, dass hier nur Paddelboote rein dürfen, deute es aber auf einen abzweigenden Seitenarm. Die Strömung wird auch erfreulicherweise viel besser. In meinem Freudentaumel, dass es jetzt wieder besser vorangeht, erblicke ich links von uns die Schleuse und schon sind wir auch fast wieder daran vorbei. Und hinter den „Einfahrt verboten“ Zeichen! Schnell umdrehen! Zum Glück hat`s keiner gesehen.

Diesmal geht es 13,65 m nach oben. Der Schleusenwärter ist richtig nett und wir machen sogar kurz persönliche Bekanntschaft mit ihm. Hinter der Schleuse ist der Seegang fast wie auf dem Meer. 0,5 m  Welle und  6-7 bft. P1120012_13achterlichen Wind dazu noch sehr starke Strömung von vorne. Mittlerweile ist es bedeckt und etwas kühler. Im Hafen von Valence, dem größten Binnenschiffhafen für Sportboote von Europa, machen wir am Ankunftssteg fest. Wir wollen eigentlich nur eine Nacht in Valence bleiben. Wir freuen uns auf eine ausgedehnte Dusche an Land. In den nächsten 2 Tagen könnten wir es bis zu den Schließungen der Rhône-Schleusen nach Lyon schaffen. Doch finden wir im Internet und Hafenführer keinen Hafen in Lyon, der sicher geöffnet hat! Wenn wir dann dort 7 Tage festsitzen würden, ohne Strom, Wasser, etc. das wäre absolut nicht gut. Abends schauen wir noch einmal im Internet nach, wie die Schließungen auf der Rhône und auf der weiterführenden Saône bei Lyon sind. Wir sind schneller vorangekommen als wir das geplant hatten. So haben wir die Schließung der Saône ab Lyon nicht mehr berücksichtigt. Diese ist erst wieder ab dem 16.03. befahrbar! Demnach sitzen wir so oder so ein paar Tage fest. Wir entschließen uns daher, hier in Valence eine Woche zu verbringen und dann weiter nach Lyon zu fahren. Nachts ist es auch richtig starkwindig mit Regen, sehr ungemütlich.
Tagesessen: Spaghetti mit Tomatensauce

Etmal: 52 km
Gesamt: 256,5 km
Flussvolumen: 1957m³/s
3 Schleusen

Vorbereitungen für unsere nächste Fahrt

Es wird Zeit, unsere Triskèle auf ihre nächste Fahrt durch die franz. Kanäle vorzubereiten.

Ende Januar machen wir uns daher auf den Weg nach Cap d’Agde, um innerhalb einer Woche die Triskèle entsprechend umzurüsten und vorzubereiten.
Mit einem gemieteten Bus fahren wir mit Lebensmittel für ca. 4 Wochen beladen am Sonntag, den 29.01. um 21:45 Uhr, in Lustadt los. Wir wollen über die Nacht fahren. Um diese Uhrzeit sollte recht wenig Verkehr auf den Autobahnen in Frankreich herrschen.
Zuvor stärken wir uns jedoch noch im Stefano’s Restaurant in Freisbach und essen uns gut satt.
Die Fahrt durch Frankreich verläuft recht gut, auch wenn ein paar LKW’s mehr auf der Autobahn unterwegs sind als angenommen. Nach elf Stunden kommen wir ein wenig abgeschlagen und müde in Cap d’Agde im Hafen und bei unserer Triskèle an. Sie liegt wie zuletzt gesehen brav im Hafenbecken in der Technikzone mit ihren Rostflecken um den Süll herum. Als erstes machen wir die Vorschiffskoje klar und legen uns erst einmal ein paar Stunden auf’s Ohr. Ein bisschen Schlaf muss dann doch sein nach so einer langen Fahrt durch die Nacht. Wir sind eben doch keine zwanzig mehr und benötigen ein wenig Erholung.

 

P1110562Nach unserem Nickerchen wollen wir die sanitären Anlagen aufsuchen. Leider haben sie wohl in unserer Abwesenheit den Code für die Türöffnung geändert. Was ein Mist! Jetzt muss man mal auf Toilette und kommt nicht rein! Wie wir es von bislang allen Franzosen kennen, sind diese sehr hilfsbereit. Der erste Franzose, der uns ratlos vor der Tür stehend entdeckt, führt uns sogleich zu einer öffentlichen Toilette hin. Leider hängt jedoch ein Vorhängeschloss davor, somit ein Betreten unmöglich. 🙁 In der Winterzeit sind diese wohl außer Betrieb. Ein weiterer Franzose bemerkt unsere traurigen Gesichter vor dieser Toilette und spricht uns an. Wir erklären ihm, dass wir ja eigentlich in die Anlagen vom Hafen wollten, jedoch der Code geändert wurde, und wir nicht hineinkämen. Er macht keine großen Worte und sagt, dass er einen Schlüssel mit richtigem Code hätte und uns aufschließen könne. Das nennen wir hilfsbereite Franzosen! Gesagt getan, er öffnet uns die Tür zu den Hafentoiletten, und wir bedanken uns vielmals! Wir sind glücklich und zufrieden und gehen nach der Aktion als allererstes zum Hafenbüro am anderen Ende des Hafens und bitten um die richtige Codierung unseres Schlüssels. Das ist natürlich kein Problem, und somit stehen uns nun die Türen jederzeit offen, wenn wir einmal müssen :-). Bei der Gelegenheit gehen wir kurz am Strand vorbei und schauen auf’s Meer – schon lange nicht mehr gesehen.

 

P1110563.1Am Boot zurück machen wir einen kleinen Schlachtplan. Zuerst wollen wir in der Technikzone den Krantermin für Donnerstag 02.02. noch einmal bestätigen. Danach geht es an’s Eingemachte.

Die Triskèle muss für ihre Fahrt durch die Kanäle leichter gemacht werden. Es wird mit unseren 1,70 m Tiefgang eine knappe Sache werden, da die Kanäle laut unseren Büchern einen Tiefgang von 1,80 m haben sollen. Jeder Millimeter zählt, den wir höher aus dem Wasser kommen.

Leider können wir nicht nur ausräumen, sondern müssen auch einräumen. Die Lebensmittel müssen schließlich mit auf unsere Fahrt. Somit räumen wir einerseits aus, andererseits ein.

P1110564Als erstes geht es den Segeln an den Kragen. Diese benötigen wir definitiv nicht auf dieser Fahrt durch die Kanäle. Wegen den unzähligen Brücken muss ja der Mast gelegt werden und somit die komplette Takelage abgebaut werden. Die Fahrt wird komplett unter Motor gefahren.
Gegen Mittag wollen wir den Motor starten. Doch was nun? Wir sind überrascht, er springt nicht an! Anscheinend sind die Batterien durch die lange Standzeit hinüber. Wir probieren es mit den Servicebatterien, jedoch auch damit kein Erfolg. Guter Rat ist bekanntlich teuer und so vermuten wir schon, dass wir uns für diese 4 Wochen noch 2 neue Starterbatterien kaufen müssen.
Generell wollen wir in Deutschland die Batterien komplett auf ein anderes System umstellen, jedoch erst im Zuge des Komplettumbaus. Wir lassen dem Motor noch eine Schonfrist und wollen später noch einmal versuchen zu starten.

P1110578Derweil räumen wir weiter aus und ein. Durch das Hin-und Herräumen entsteht schon ein kleines Chaos an Bord.
Wir haben Dienstag und am Donnerstag muss der Motor zum Krantermin laufen. Am späten Nachmittag versucht Michael erneut den Motor zu starten, und er springt doch tatsächlich wieder an! Hurra! Jetzt soll er sich erstmal ein paar Stunden warmlaufen. Vielleicht geht es ja doch noch mit den alten Batterien weiter, das wäre natürlich klasse!

 

P1110572Mittwochs demontieren wir dann die Solarpaneele, den Windgenerator, den Geräteträger selbst und die Windsteueranlage. Der Geräteträger ist für unter die Brücken durch zu fahren zu hoch und muss daher auch weichen.

Ebenso bereiten wir die Kanthölzer vor, auf denen am Donnerstag der Mast aufgelegt werden soll. Michael hat sich da ein stabiles Konstrukt vorgestellt. Die Festmacherleinen werden auf das Ablegen vorbereitet. Wir sind bereits jetzt aufgeregt und hoffen, dass morgen alles klar gehen wird! Die letzten Tage waren sehr ruhig vom Wind her. Es ist zwar bewölkt, jedoch angenehme 10-12 Grad. Natürlich, wie sollte es anders sein, ist für morgen zu unserem Termin ein stärkerer Wind vorhergesagt. Wir werden sehen, ob bei dem Wind ein Mastlegen überhaupt durchgeführt wird.

Der Tag X ist gekommen. Donnerstag um 11 Uhr haben wir Termin. Eine halbe Stunde vorher melden wir uns bei der Technikcrew. Wind ist zwar da, jedoch für den Kran kein Problem. Das könnte eher für uns beim Ablegen ein Thema werden, denkt Anja. Michael ist da zuversichtlich, das kriegen wir schon hin.
Mit Anja geht er die Leinenführung zum Ablegemanöver durch. Von der Technikcrew kommt zur Hilfe noch Willi an Bord. Das Ablegemanöver kann beginnen. Willi ist da ein wenig zu schnell mit „Leinen losmachen“ und die Triskèle bewegt sich rückwärts vom Steg weg. Michael am Ruder hat das Gefühl, als reagiere die Triskèle gar nicht. Rückwärtsfahren ist bei Langkielern immer eine aufregende Sache, das bestätigt sich nun wieder. Wir drehen im engen Hafenbecken eine Pirouette ohne jedoch andere Boote arg zu gefährden.
Auf einmal macht es einen Schlag und die Motorschraube steht still. Auch du große „S….“, was war das? Ein Blick nach hinten ins Wasser bringt Klarheit. Wir haben uns die Festmacherboje eingefangen, und diese blockiert nun mit Kegel und Kette die Motorschraube! Was nun? Wir hängen fest!
Aus Angst noch mehr Schaden am Boot und Boje anzurichten, lassen wir über Willi die Technikcrew und den Hafenmeister kommen. Das dauert natürlich ein paar Minuten. In der Zeit überlegt Michael, ob er uns vielleicht doch die Schmach ersparen könnte, indem er versucht noch einmal den Motor anders herum drehen zu lassen, und somit eventuell die Boje wieder frei werden würde. Anja und Willi legen Widerspruch ein! Vielleicht wird es dadurch nur noch schlimmer. Von hier oben sieht man auch nichts Genaueres. Die Technikcrew kommt mit 4 Mann, und wir versinken im Boden! Wie peinlich ist das denn nun?! Es wäre ja nicht so schlimm gewesen, wenn man uns nicht noch vorher gefragt hätte, ob wir beim Ablegen Hilfe bräuchten. Und nun das! Wir sind vorgeführt und hängen an der Hafenboje fest, kein Vor und kein Zurück mehr.

P1110589Wir bekommen Sicherungsleinen gelegt. Leider kann die Hafen-Crew nicht feststellen, wie das Problem an der Schiffsschraube genau aussieht. Es muss ein Taucher kommen! Den Krantermin können wir somit erst einmal an den Nagel hängen. Mist aber auch! Wir verlassen die Triskèle und werden an Land gebracht. Dort sollen wir nun auf den Taucher warten. Das kann natürlich dauern sagt man uns. Ohje…
Wir warten also und schauen unserer Triskèle vom Steg aus zu, wie sie alleine im Hafenbecken festhängt (und die Durchfahrt zu den hinteren Anlegern blockiert).

 

P1110597Nach nicht einmal so langer Zeit kommt dann unser Taucher angefahren. Wow, für südfranzösische Verhältnisse finden wir das dann doch recht schnell!
Er schwingt sich sogleich in seine Montur und hangelt sich an der Leine zur Triskèle, um sich ein Bild von der Lage zu verschaffen. Michael begleitet ihn in unserem Beiboot. Nach nicht allzu langer Zeit hat er das Problem gelöst und die Triskèle ist befreit.

Hurra!

 

Nachdem er uns sagt, dass die Schiffsschraube wohl keinen Schaden genommen hat, sind wir noch mehr erfreut. Wir haben uns beim Manövrieren eine alte Leine eingefangen, die an der Boje festgeknotet war. Diese hat sich dann einmal um unsere Schraube gewickelt, und mit dem Kegel die ganze Maschinerie blockiert. Gott sei Dank, wir können die Triskèle wieder festmachen. Er hilft uns dabei.
Der Spaß hat uns dann 100 € + Trinkgeld gekostet.P1110598

Wir gehen zur Technikzone und geben Bescheid, dass wir wieder startklar wären. Wenn möglich, dann hätten wir den Krantermin auf Freitag terminiert. Das geht klar. Natürlich müssen wir uns dann beim Herausheben die Schraube genauer ansehen. Nicht, dass diese doch einen Schaden abbekommen hat!
Den restlichen Nachmittag verbringen wir nun damit nach Agde zu fahren. Wir wollen uns in Agde über die Vignetten für die Kanäle erkundigen und ggf. gleich eine kaufen. Leider treffen wir in dem Verkaufsbüro keine Menschenseele an und auch auf unseren Anruf reagiert niemand. Ok, das war wohl ein Satz mit X. Wir fragen jemanden, der im Kanal an einem Kahn arbeitet. Wir sollten diese Vignette doch am besten im Internet kaufen, das gehe am Einfachsten. Wir bedanken uns und fahren noch in die Einkaufsmeile, um ein paar Besorgungen zu machen.

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Am nächsten Tag, Freitag 10 Uhr, ist unser Krantermin Nr. 2 angesagt. Das Wetter ist heute glücklicherweise ruhiger. Zwar tröpfelt es ein wenig, aber der Wind ist ruhig. Wir legen diesmal nur zu zweit ab, ohne Helfer Willi. Vor allem aber können wir vorwärts aus der Parkbox rausfahren. Es klappt alles wunderbar.
Auch beim Mastlegen und Herausheben klappt alles.

 

 

P1110627Die Holzkonstruktion für den Mast aufzulegen, von Michael konstruiert, findet bei der Technikcrew große Anerkennung. Wir sind dennoch aufgeregt und nervös bis hin zum Schluss bis der Mast endlich liegt und festgezurrt ist.Anschließend wird unsere Triskèle an Land gehoben und bleibt über die Mittagszeit am Kranen hängen. So haben wir die Gelegenheit uns das Unterwasserschiff genauer anzusehen und vor allem die Schraube zu inspizieren.

 

 

P1110633Als der Kran die Triskèle dann aus dem Wasser hebt, bebt Anja’s Herz und zaubert ein Lächeln tief in ihr Inneres. Welch bewegender Augenblick, unsere Triskèle in voller Größe wieder zu sehen.
Wir sind begeistert! Wir haben in der Türkei super Arbeit geleistet!
Der komplette Unterwasseranstrich ist dran. Es sind keine Farbplatten abgeplatzt, und trotz der langen Standzeit im Wasser hat das Antifouling überhaupt keinen stärkeren Bewuchs, wie wir es von anderen Booten kennen. Ein paar wenige Algen hier und da, aber das ist auch alles. Die Technikcrew ist wie wir sehr begeistert von der Qualität unseres Antifoulings.

 

P1110635Lediglich an den Stellen, an denen kein Antifouling gestrichen wird (Anoden, Schiffsschraube), haben sich Seepocken festgesetzt, welche wir dann mit einer Spachtel entfernen.

Wir inspizieren die Schiffschraube. Diese hat zum Glück wirklich nichts abbekommen! Jedoch muss eine Anode an der Welle getauscht werden. Diese ist aufgrund ihres Alters auszutauschen. Dann kontrollieren wir noch den Tiefenmesser. Dieser ist frei, ohne Bewuchs und sollte uns zuversichtlich die Tiefen messen können, welche bei unserer kommenden Fahrt im März sehr wichtig sein werden. Eine Handbreit Wasser sollten wir immer unter unserem Kiel haben.

P1110646Die Triskèle wird wieder zu Wasser gelassen und Michael hat nun das Einpark-Manöver vor sich. Von der Hafen-Crew hat leider keiner Zeit und so müssen wir das Manöver irgendwie alleine schaffen. Aber Michael ist da recht relaxed und parkt doch wie ein Wunder perfekt rückwärts ein!

Unser Mann von der Technikzone ist am Steg hinzugekommen und beobachtet uns. Er beglückwünscht uns zu dem einwandfreien Manöver und nimmt uns die Festmacherleine ab, macht uns fest. Prima gemacht Michael 🙂 Jetzt haben wir ihn ja doch noch nach der gestrigen Schande beindrucken können.

P1110660Nach der geglückten Aktion wollen wir abends ans Meer! Wir schnappen uns Baguette und Rotwein und verbringen den Abend beim Sonnenuntergang auf einem Felsvorsprung am Meer. Die Wellen sind noch immer vom vortäglichen Starkwind aufgepeitscht und donnern mit lautem Getöse an die Felsen. Es ist einfach herrlich….

Am Tag vor unserer Abreise, es ist Samstag, misten wir weiter aus. Ebenso machen wir einen Ölwechsel und einen Keilriemenwechsel. Diese Aktionen dauern leider etwas länger als geplant, aber auch nur, weil wir das zum ersten Mal machen, und uns in der Enge des Motorraumes noch nicht so gut auskennen. Mittags machen wir noch einmal einen Abstecher ans Meer. Einfach schön!

P1110671Zum Abschluss unserer Frankreichwoche gehen wir abends in einem Fischrestaurant lecker essen.

Sonntag früh um sechs Uhr wollen wir gepackt und beladen zurück nach Deutschland fahren. Die Triskèle ist nun reisefertig für unsere Tour Anfang März durch die franz. Kanäle.

Wir sind gespannt, wie die Reise durch Frankreich werden wird und hoffen natürlich, dass alles klargeht. …

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Michael beim Einladen unseres Gepäcks

Unsere alten Batterien sind wohl bald am Ende ...

Unsere alten Batterien sind wohl bald am Ende …

Warten auf Hilfe! Wir hängen an einer Festmacherboje fest ...

Warten auf Hilfe! Wir hängen an einer Festmacherboje fest …

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Der leichteste wird am Mast hochgezogen

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Demontage der Stage

Der Mast wird gelegt

Der Mast wird gelegt

Ölfilterwechsel unter engsten Bedingungen

Ölfilterwechsel unter engsten Bedingungen

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Keilriemenwechsel

Prost Neujahr – Bonne Année 2017!

Ein neues Jahr hat begonnen und wir wünschen allen Freunden, Bekannten und Familienmitgliedern ein gesundes, glückliches Jahr 2017.

Kaum zu glauben, es ist schon ein Jahr her, als wir von Cap d’Agde/ Frankreich nach Deutschland wieder eingewandert sind!

Das letzte Jahr hat uns immer wieder vor die Entscheidung gestellt, wie wir nun weiter verfahren möchten – Segeln wir weiter?

Es ist nicht einfach eine klare Entscheidung zu treffen, da sind wir uns einig. So haben wir doch unterwegs die Vor- und Nachteile unserer Reise durchlebt.
Wir haben davon geträumt, ein ruhiges Bett zu haben, welches nicht schaukelt. Wir nicht aus dem Bett samt Matratze fliegen, weil sich gerade eine Welle an der Triskèle zu schaffen macht. … schlaflose Nächte. …
Wir haben es so sehr genossen den Delfinen, Walen und Schildkröten zu begegnen und bei absoluter Naturverbundenheit in einzigartige Sonnenuntergänge zu segeln, atemberaubenden Sternschnuppennächte auf offener See zu erleben. …

Wir bereuen nicht, dass wir diese Reise quer über’s Mittelmehr gemacht haben und auch nicht, dass wir unser Abenteuer aktuell unterbrochen haben. Eigentlich sind wir genau an dem Punkt, an dem wir sein wollten. Erst einmal das Mittelmeer durchqueren, in Frankreich andocken und dann weitersehen, so hatten wir uns das vorgestellt.
Wird es notwendig sein, das Boot weiter auszurüsten, umzubauen? Können wir in Frankreich arbeiten und das Boot umbauen? Wollen wir weitersegeln? Was kostet uns ein Um-/Ausbau? Sind die Ausgaben überschaubar und rechnet sich der ganze Aufwand?

In der Tat haben wir so einige Dinge auf See vermisst, das sagen wir ganz offen. Es wäre auch unglaubwürdig, wenn wir das nicht so wäre. Aber wie stark ist der Wunsch nach Land, wie stark der Wunsch nach Meer?

Man könnte sich das ungefähr so vorstellen, als säße auf unserer einen Schulter das Engelchen, welches alles toll, schön und traumhaft redet. Auf der anderen Schulter sitzt der Teufel und gibt Kontra, was alles schlecht an so einem Abenteuer ist. Die Streitgespräche zwischen den zweien werden schier endlos und ein eindeutiges Resultat gibt es nach dem Pro und Contra nicht.

Zum Glück sind wir nicht großartig an irgendeiner Sache gebunden. Demnach können wir recht flexibel handeln und agieren.

So haben wir uns nun dazu entschlossen, unsere Triskèle nach Deutschland zu holen. Sie soll und muss sich unseren Wünschen anpassen, damit wir es, sagen wir einmal, „komfortabler“, an Bord haben. Und hierbei geht es uns nicht um einen Flachbildschirm oder ein Smartphone mit Satellitenempfang oder so. Vielmehr handelt es sich um bequemeres und sicheres Reisen, das wir anstreben.

Anfang Februar fahren wir für eine Woche nach Cap d’Agde. Dort wollen wir den Mast legen und das Boot so gut es geht ausräumen, bzw. leichter machen und auf die nächste Reise vorbereiten.

Die Fahrt geht dann nach aktuellem Zeitplan im März los. Bei Sète geht es in die französischen Kanäle und dann weiter zum Rhein-Rhône-Kanal bis wir dann in Germersheim am Rhein ankommen werden. Da die Fahrt unter Brücken hindurchführt, muss daher der Mast gelegt werden. Die Kanäle sind bis zu einem Tiefgang von 1,80 m freigegeben. Unsere Triskèle hat einen Tiefgang von 1,70 m. Es wird eine enge Sache werden und wir hoffen, dass wir nicht aufsitzen werden. Deshalb wollen wir so viel wie möglich Gewicht rausnehmen, damit sie nicht noch tief im Wasser liegt.
Die Fahrt wird auf jeden Fall spannend, und wir sind auch schon ganz aufgeregt. Hoffentlich klappt alles so wie wir uns das vorstellen. Unterwegs müssen wir hunderte Schleusen managen. Da wir in dem Sektor noch keine Erfahrung haben, wird auch das sehr interessant werden. Bis wir in Deutschland ankommen, sind wir dann wohl Meister und Meisterin im Schleusen! Bei Germersheim wird die Trsikèle dann auf einen Schwertransport verladen und an ihren Bestimmungsort gebracht.

Im April wird unsere Triskèle dann an Land stehen und von da ab um-und ausgebaut werden.

Wo genau das sein wird? Ihr werdet es bestimmt herausfinden 🙂

Unsere Triskèle aktuell in der Technikzone in Cap d'Agde

Unsere Triskèle aktuell in der Technikzone in Cap d’Agde

Aufenthaltsverlängerung

Grillabend bei uns zu Hause

Grillabend bei uns zu Hause

Kaum im Arbeitsleben wieder fest verwurzelt purzeln die Wochen und Monate gerade nur so dahin. Eine gefühlte „Ewigkeit“ ist seit unserem letzten Bericht vergangen und eigentlich jedes Wochenende nimmt sich Anja vor, wieder einen aktuellen Bericht für unsere Homepage zu schreiben. Schon von einem schlechtes Gewissen wird sie geplagt, denn auf Facebook können wir tagtäglich Zugriffe auf unsere Seite sehen und sie kommt einfach nicht dazu. 🙁
Die da draußen wollen doch wissen, ob es Neuigkeiten gibt, interessieren sich dafür was wir vorhaben, ob eine Entscheidung getroffen wurde – wie geht es weiter…wann?

Und ja, wir denken viel über unsere Zukunft und die unserer SY-Triskèle nach. Dennoch sind wir aktuell hin-und hergerissen. Es sind einfach zwei Welten für uns, zwischen denen wir uns entscheiden müssen. Klar ist, dass wir eine Weiterreise auf unbestimmte Zeit nicht ohne Zubrot machen können/wollen.

Besuch bei Anja's Schwester in Bayern

Besuch bei Anja’s Schwester in Bayern

Um uns mehr Luft bezüglich der Entscheidungsfindung zu verschaffen, haben wir unseren Arbeitgebern bis nächstes Jahr erst einmal zugesagt. Wir machen das Arbeitsjahr auf jeden Fall voll.
Vielen Dank hierbei an unsere Abeitgeber, dass ihr das so unkompliziert mitmacht!

Fest steht, dass wir auch unseren Landgang in vollen Zügen genießen. Wir erfreuen uns an Familien-und Freundesbesuchen. Wir können endlich wieder das Tanzbein regelmäßig schwingen, können Feuerabende machen, wie es uns gerade in den Sinn kommt. Michael gibt sich ausgiebig der Musik hin, Anja erfreut sich über ihre neu gepflanzten Kräuterchen im Garten. Ja so ein festes Haus hat doch seine Vorzüge. Wir können Duschen wann wir wollen und so oft wir wollen, müssen nicht 500m zur nächsten Toilette laufen, können komfortabel kochen und das Schlafen in einem großen gemeinsamen Bett finden wir sehr entspannend 🙂

Aber auch die Segelwelt hat so einige Vorzüge, die wir vermissen. So ist das Meer nun weit weg. Die schönen Sonnenuntergänge auf See, der atemberaubende Sternenhimmel mit den tollten Sternschnuppen, die wir unterwegs sehen durften und das Rauschen des Meeres vermissen wir. Auf See zu sein, der Natur ihren Lauf zu lassen und zu beobachten… Delfine, Schildkröten, Wale zu sehen und auch hin und wieder einen Fisch an Bord zu ziehen, das sind Momente des Glücks – unbeschreiblich schön und unvergesslich. Das Gefühl der Gemeinschaft, das uns mit anderen Seglern verbindet, ist etwas ganz Besonderes und eine tolle Erfahrung.

Ja es ist nicht einfach zu entscheiden, jetzt wo wir beide Seiten kennen.

Und dann hatten wir in der Familie einen Trauerfall. Der Onkel von Anja verstarb leider plötzlich und überraschend an seiner Krankheit. Und wieder wenden sich die Gedanken an die Welt auf See, zumindest geht es Anja so. Ist das Leben doch so kurz und kann plötzlich zu Ende sein, oder man ist nicht mehr in der Lage, seine Träume zu verwirklichen.

Sicherlich haben wir auch Glück gehabt, hier in Deutschland beide so schnell wieder in der Arbeitswelt Fuß fassen zu können. So einfach wird es im Ausland nicht sein, wenn überhaupt möglich.

Das wissen wir natürlich und das macht die Entscheidung nicht einfacher!

Doch „wenn nicht jetzt – wann dann?“

Ende Mai machen wir erst einmal einen kleinen Urlaub auf unserer SY-Triskèle. Müssen wir unseren nun „2. Wohnsitz“ in einen anderen Hafen verlegen, denn in Cap d’Agde ist Ende Oktober eine große Bootsmesse und da muss das Schifflein vom aktuellen Platz weg.

Pfälzer Abend bei unseren Segelfreunden aus Kallstadt

Pfälzer Abend bei unseren Segelfreunden aus Kallstadt

Da hieß es natürlich die letzten paar Wochen wieder nach einem Quartier zu suchen, am besten natürlich an Land. Glücklicherweise haben wir in Gruissan einen Platz gefunden, der preislich erschwinglich ist und nur 37 sm von unserem aktuellen Liegeplatz entfernt. Wir können also einen Trip in Richtung Spanien unternehmen, denn Gruissan liegt in Richtung Westen zur Spanischen Grenze hin.

Dort liegt auch die Yacht SY-SPIRIT-OF-WINTER von unseren Freunden aus Kallstadt, die wir unterwegs auf Korsika kennen gelernt haben.

Den beiden haben wir im April hier in Deutschland einen Besuch abgestattet und zusammen einen tollen Abend verbracht! Da stimmt die Chemie einfach. Bei Sauerkraut, Brotworscht und Schorle versteht sich 😉 – zum Wohl lebe die Pfalz!

Gespannt sind wir auf den Zustand unserer Triskèle. Wie wird sie innen und außen aussehen? Wir lassen uns überraschen. Nur noch ein paar Tage, dann geht es los nach Südfrankreich ans Meer!

 

Besuch im WEINreich in Freinsheim an Michael's Geburtstag

Besuch im WEINreich in Freinsheim an Michael’s Geburtstag

 

Der Grillmeister Michael

Der Grillmeister Michael

 

 

Michael's verletzte Hand - wir dachten schon er hätte sich eine Blutvergiftung zugezogen.... aber war zum Glück keine!

Michael’s verletzte Hand – wir dachten schon er hätte sich eine Blutvergiftung zugezogen…. aber war zum Glück keine!

 

Besuch bei Anja's Schweister in Bayern - hier auf dem Viktualienmarkt in München

Besuch bei Anja’s Schweister in Bayern – hier auf dem Viktualienmarkt in München

Wiedereingliederungsphase

P1100618So eine Wiedereingliederungsphase, nach z.B. längerer Krankheit in das Berufsleben, erfolgt normaler Weise langsam und über Wochen schrittweise. Nicht so jedoch bei uns.

Gleich nach dem Einzug in unser neues Domizil in Deutschland hat Michael seinen Dienst auf der Arbeitsstelle angetreten. Tag täglich ist er gleich zu 100 % voll dabei und unterstützt seine Kollegen in der gerade einmal zu Fuß zu erreichenden Betriebsstätte. Der Betrieb ist sozusagen unser Nachbar. Er freut sich, seine „alten“ Kollegen wieder zu sehen und auch die Arbeit macht ihm riesig Spaß.

Anja hingegen hadert mit sich, ob sie sich nun jetzt arbeitslos melden soll und sich den „Zirkus“ mit dem Arbeitsamt gibt. Eigentlich hat sie ja nicht wirklich die Klamotten dabei, um ins alte Arbeitsleben einzusteigen, zumindest nicht für die industrielle Branche. Dann müssen natürlich wieder Passfotos gemacht werden, Bewerbungen geschrieben, Bewerbungsgespräche geführt und wie soll sie die möglichen Orte aufsuchen, so ohne Auto? Die Bushaltestelle ist einige Minuten weg und mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs zu sein, nicht so Anja’s Favorit. Vor allem wissen wir ja nicht, wie lange wir in Deutschland bleiben werden. Dann würde Anja einen Vertrag unterschreiben und in einem halben Jahr ist alles schon wieder passé? Sollen wir uns nun für die kurze Zeit ein Auto zulegen? Das waren so unsere Fragen, die wir uns stellten. Rechnet sich das alles für den Aufwand?

P1100630Eine Woche hängt sie somit, ja leider auch ein wenig depressiv, in der Luft und starrt missmutig aus dem Fenster. Das miese Wetter trägt dann gerade noch seinen Teil dazu bei und macht ihre Stimmung nicht gerade besser. Irgendwie mit Fernweh verbunden und der Sehnsucht nach dem „wann machen wir wieder weiter? Wie geht es für uns weiter?“ eine schwierige Sache, die zu klären gilt.

Doch dann durch Zufall wird sie auf einer Geburtstagsparty gefragt, ob sie nicht bei einem langjährigen Freund im Betrieb im Büro sich etwas dazu verdienen will in der Zeit, wo wir in Deutschland sind. Warum nicht, dann hätte sie auch Arbeit und vegetiert nicht alleine zu Hause herum. Das Thema mit arbeitslos melden hätte sich dann auch erledigt. Gesagt getan. Bereits am 18.01. schaut sie im Betrieb des Freundes vorbei.

Nun sind wir beide wieder voll berufstätig und haben daher auch leider noch keine richtige Zeit gefunden, unsere Homepage auf Vordermann zu bringen. Wollten wir doch eigentlich über Winter uns mal die Zeit nehmen für Videos von unserer Reise hochzuladen. Wir hoffen, dass wir dazu aber noch irgendwie Zeit finden.

Natürlich wollen wir auch so viel wie möglich Freunde und Bekannte treffen und das alles an den Wochenenden. Diese sind nun meist restlos ausgefüllt mit Terminen.

Es ist schön, wieder unsere Freunde zu treffen und immer wieder möchte man von uns wissen, wie war es, wann geht es wieder los? Wie lange bleibt ihr hier? Vielerorts nehmen wir unseren Laptop mit Filmen und Fotos mit, um genauer über unsere Reise zu berichten. So wurden wir auch gefragt, ob wir nicht einen offiziellen Abend machen mit Reiseberichterstattung für alle Interessierten. In Waldsee hätten wir sozusagen das „OK“ für solch einen Abend zu gestalten. Na mal sehen, da müssen wir uns aber dann noch einen roten Faden zusammen stellen.

Dennoch ist es schön zu erfahren, dass so viele brav unsere Berichte verfolgt haben.

P1100633Die ersten Wochen, in der Anja zur Arbeit fuhr, war es ganz schön kalt. Dennoch wurde von ihr die Arbeitsstätte per Fahrrad aufgesucht, dick eingemummelt. Während dessen machten wir uns auf die Suche nach einem günstigen Auto. Gar nicht so einfach, wie sich herausstellte. Wir wollen schließlich nicht viel bezahlen, jedoch soll das Auto noch TÜV haben und fahrbereit sein. Dadurch dass Regen sich angemeldet hat, die Einkäufe mit dem Fahrrad etwas umständlich sind und wir auch mobil sein wollen, wollen wir nicht besonders lange auf der Suche bleiben. Wenn wir schon beide arbeiten, dann muss auch ein Auto her.

Hier hat uns wieder einmal ein Freund einen Tipp gegeben und durch ihn konnten wir unseren grünen Ford Mondeo kaufen. Hurra, wir sind wieder mobil! Vielen Dank Jürgen an der Stelle!
Mit einem Auto öffnen sich dann doch so viele Türchen, auch wenn man dadurch etwas träge und faul wird. Das gestehen wir uns natürlich ein.

IMG_3061Ende Januar haben wir eine Einladung zu einem Wohnzimmerkonzert in Kandel. Wir sind herzlich willkommen und sollen unsere Instrumente mitbringen, um dort ein wenig zu musizieren. Das hört sich ja nett an. Ja, warum nicht sagen wir uns. So eine Session unter Laien ist doch ganz nett. Was wir jedoch erst auf dem Weg dort hin erfahren: Die meisten der dort auftretenden Musiker machen das schon ganz schön lange und haben auch teilweise Bühnenerfahrung. Oh,je! Das macht uns dann doch ganz schön „Angst“ und wir sind aufgeregt. Als wir dann auch im Wohnzimmer der Veranstalterin eine Bühne mit professionellen Equipment stehen sehen (Lautsprecher, Mikrofone, Mischpult, Bühnenbeleuchtung, etc) wird uns noch mehr mulmig. Alles halb so schlimm bekommen wir gesagt. Das ist einfach nur ein privates Wohnzimmerkonzert. Das Wohnzimmer fasste dann zum Schluss ca. 35 Leute oder so, die nicht alle musizierten. Jeder brachte etwas zu Essen bzw. Trinken mit, damit auch keiner verhungern oder verdursten musste. Nachdem die ersten Auftritte vollbracht waren, haben wir uns dann entschlossen auf die Bühne zu gehen. Für uns war das eine komplett neue Erfahrung. Ein Wohnzimmer voll gespannter Augen auf uns gerichtet und im Rampenlicht. „Oh mon dieu“ sagt so gern der Michael. Nun, es hilft nichts. Da müssen wir jetzt durch. Mit entsprechender Aufregung in den Fingern haben wir die ersten Stücke zum Besten gegeben, wobei diese nun wahrlich nicht fehlerfrei waren. Aber das hat dann keiner gestört. Wir ernteten nach unseren Stücken Applaus und Beifall. Wow! Wir hoffen, dass dies nicht nur aus Mitleid geschah 😉IMG_3163

Nach unserem Auftritt bekamen wir jedoch auch mündlich nochmal gut zugeredet. Die Instrumente Dudelsack und Drehleier sind dann eben doch nicht so üblich bei solchen Wohnzimmerkonzerten. Es waren wirklich sehr gute Musiker dort zu Gast und eine Gruppe aus Frankreich, die sich Van-Nu-Pieds de Vasgovie nennen, haben mit uns zum Schluss noch eine richtige Session gemacht. Wir spielten das uns bekannte Lied an und die Musiker stimmten mit Querflöte, Nyckelharpa und Akkordeon mit ein. Dazu gesellten sich noch weitere Musiker mit Gitarre und Kachon.

Der Abend war einzig artig genial! Wir hatten so viel Spaß und Freude am Musizieren, Wahnsinn das hätten wir zu Anfang nicht gedacht!

Vielen Dank an alle, die uns den Abend ermöglicht haben, besonders hier Simone M., Simone D.C. und Rüdiger S.!

P1100632Mittlerweile ist schon der halbe Februar vergangen. Selbstverständlich werden wir immer noch an allen Ecken und Enden gefragt, wie lange wir bleiben und wann es wieder los geht.

Leider können wir euch darauf noch keine konkrete Antwort geben.

Sicher ist, dass wir uns entscheiden müssen, wie in welchem Umfang unsere Triskèle für eine Weiterfahrt umgebaut werden soll. Dazu ist es entscheidend, welche weiter Reiseroute wir uns vornehmen wollten.

Lassen wir uns noch ein wenig Zeit, um unsere Gedanken zu sortieren.

Wir haben gelernt, im Leben nicht alles so durch zu planen. Es kommt doch immer anders, als man denkt….

Jahreswechsel mit Besuch an Bord

Nun ist auch schon das Jahr 2015 vorbei und wir sehen erwartungsvoll auf das Neue Jahr!

P1100423Die Weihnachtsfeiertage waren gemütlich an Bord der Triskèle und wir haben uns so sehr auf unseren letzten Besuch in diesem Jahr von Jenni, Sebastian und Peter gefreut!

Als erstes hatten sich Jenni und Sebastian, unsere langjährigen Freunde und auch Musikfreunde, auf der Triskèle eingefunden. Nach den Weihnachtsfeiertagen brausten sie mit dem Auto runter nach Cap d’Agde, um uns bis Neujahr zu besuchen.
Mit im Gepäck haben die beiden leckeres Met in allen Variationen, LED-Beleuchtungsmodelle für die Innenbeleuchtung und natürlich ihre Musikinstrumente zur Erweiterung unserer Musikrunde.

Michael’s Bruder, Peter, stieß dann am 31.12. mit Anreise durch die Bahn noch zur Silvesterfete hinzu.P1100461

Nachdem Jenni und Sebastian ihre Kojen bezogen hatten, gab es eine kleine Triskèle-Führung und auch eine kleine Hafenerkundung. Die beiden waren von der Fahrt noch ziemlich geschlaucht und so wollten wir sie nicht gleich am ersten Tag mit zu viel Segelplanung überanstrengen. Stattdessen hatte Sebastian seine Lenkdrachen dabei und wir liefen zum Strand um dort die Drachen auszuprobieren. Es war noch eine franz. Gruppe mit deren Lenkdrachen dort, und so kamen sich die Lenkdrachen-Fahrer recht schnell näher bzw. ins Gespräch. Sebastian hing sich ganz schön ins Zeug und war richtig ausgepowert, als wir wieder zurück zum Boot liefen. So ein Drachen hat bei entsprechender Bedienung schon richtig viel Power.

P1100469Am nächsten Tag sollte dann der Michael in den Mast gehievt werden. Da nun eine starke männliche Hand an Bord war, beschlossen wir, eine Sorgleine für das unterwegs gerissene 2. Fall für das Vorsegel in den Mast einzuziehen.

Leider haben wir bislang noch kein Ersatzfall besorgt und nun sind natürlich, wenn man sie mal braucht, alle Läden in der Technikzone wegen den Weihnachtsfeiertagen und Jahreswechsel geschlossen. Damit wir im Falle eines Neukaufs das Fall dann alleine einziehen könnten, sollte eben diese Sorgleine eingezogen werden. An dieser würde dann das Fall befestigt werden und einmal durch den Mast eingefädelt werden können, ohne dass Anja ihren Michael noch einmal irgendwie hochziehen müsste.

Leider gestaltete sich das Einfädeln der Sorgleine schwieriger als gedacht. Zuerst wollte sie nicht um die Umlenkrolle herum oben an der Mastspitze nach unten gleiten. Dann verhedderte sie sich irgendwie im Mast und die Männer hatten ganz schön viel Arbeit, bis die Sorgleine wieder entfernt werden konnte, ohne dass diese unser 1. Fall im Mast blockierte.P1100484

Zwischenzeitlich erhielten wir noch Besuch von unseren Segelfreunden von der SY SPIRIT OF WINTER. Die zwei aus Bad Dürkheim, die wir unterwegs kennengelernt haben, haben ihre Yacht unweit von uns, nämlich in Gruissan, liegen. Auf dem Weg dort hin, sind sie nun bei uns vorbei gekommen um „Hallo“ zu sagen, und um uns ein paar weihnachtliche Gewürze (Glühweingewürze) vorbei zu bringen. Diese hatte Anja per Mail angefragt, und wie es unter Seglern eben so ist, hilft man sich eben aus 🙂

Diana und Jürgen waren somit noch mit an Bord und während Anja und Jenni sich mit Diana unterhielten, bastelten die Männer wie wild an dem Ein-und wieder Herausziehen der Sorgleine.P1100479

Es war schön, die beiden wieder zu sehen, und es tut uns Leid, dass wir aufgrund des Arbeitseinsatzes uns nicht haben ausgiebig mit den beiden unterhalten können!

Wenn der Wind uns gut gesinnt ist, könnten wir die beiden am nächsten Tag in Gruissan ja besuchen kommen. Wir gingen jedoch eher davon aus, dass es zu stressig werden würde, um auch wieder bis zur Anreise von Peter am Silvester-Tag wieder in Cap d’Agde zu sein.

Jenni und Sebastian sind das erste Mal auf einem Segeltörn. Wir wissen nicht, wie sie es vertragen und welche Strecke wir machen können. Auch sind wir selbst schon längere Zeit nicht mehr draußen gewesen, und der Wind weht nicht so optimal für einmal Hin-und Zurück. Also lassen wir es auf uns zukommen und verabschieden uns von Diana und Jürgen mit herzlichen Wünschen für den Jahreswechsel.P1100489

Nachdem Diana und Jürgen sich wieder zu ihrem Boot aufmachten, machten wir unsere Triskèle etwas segelfertig. Wir wollen am darauf folgenden Tag ja raus auf’s Meer, wohin auch immer der Wind wehen würde. Die vom Segelmacher überarbeiteten Segel könnten wir daher dann auch gleich im Einsatz begutachten. Michael schlägt mit Sebastian das Großsegel an, wobei Anja und Jenni unterstützen. Bei der Frage nach der Auswahl der Vorsegel sind wir uns nicht ganz einig, daher warten wir bis zum nächsten Tag, ob die große oder die kleine Fock angeschlagen werden soll.

Anja ist für beide Vorsegel vorzubereiten, da man unterwegs nie weiß, was kommt und aus Erfahrung meist beide gebraucht werden. Michael würde sich lieber auf eine Fock festlegen und nur bei Bedarf vor Ort dann die Andere noch anschlagen. So kommt es doch mal zu unterschiedlichen Meinungen an Bord. 🙂

P1100490Es ist „Tag der Arbeit“ bei uns und somit wird auch noch im Innern der Triskèle weiter geschraubt. Bevor es morgen losgehen soll, müssen noch die 2 Dieselfilter ausgetauscht werden. Hierbei ist Sebastian behilflich und klettert voller Tatendrang in die Bilge, um mit Michael zusammen die Filter zu tauschen. Eine ganz schön schmierige und ölige Angelegenheit. Die Dinger sind so was von fertig! Wir bezweifeln, dass diese vor 2 Jahren gewechselt wurden, so wie die aussehen! Höchste Zeit, dass da Neue rein kommen.

 

Der nächste Morgen war für unsere Gäste aufregend. Es geht los auf’s Meer, raus aus dem Hafen. Der Wetterbericht meldet uns für Mittag einen Wind mit 4 bft aus ENE und später dann mit 4 bft aus ESE. Nach Gruissan könnten wir ja schön mit achterlichen Wind segeln, nur am darauffolgenden Tag würden wir gegen an müssen, da der Wind am Silvestertag mit 5 bft uns auf die Nase wehen soll. Wir beschließen daher den Törn nach Gruissan zu Diana und Jürgen sein zu lassen. Wir wollen schließlich gemütlich segeln und keine Hetzjagd durch den Golf du Lion machen und schon gar nicht mit Gästen an Bord gegen 2m Wellen ankämpfen müssen.

P1100498Sebastian darf auch gleich von Anfang an das Ruder. „Leinen los“ heißt es am 30.12.15 und unter Michael’s Anleitung legt Sebastian ab und steuert uns durch das ewig lange Hafenbecken hinaus in den Vorhafen. Dort setzen wir dann das Großsegel. Als wir weiter aus der Hafenausfahrt hinauskommen, kommen uns schon die ersten Wellen entgegen. Anders als erwartet, waren diese doch höher und der Wind kräftiger. Somit machen wir das erste Reff ins Großsegel rein. Sebastian steuert und findet alles ganz schön aufregend, aber ihm gefällt es. Auch Jenni hat so überhaupt keine Probleme mit dem Wasser und den Wellen und genießt die Fahrt an der Seite ihres Freundes.

P1100499Anja kann es natürlich nicht lassen und hängt mal wieder die Schleppangel raus. Da wir bei Besuchern an Bord noch nie Anglerglück hatten, hat sie zwar wenig Hoffnung, aber man kann es ja probieren.

Auf geht es das erste Stück Richtung Gruissan mit schön achterlichen Wind. Wir machen gute 5-6 kn Fahrt. Bald jedoch wechseln wir den Kurs und kreuzen mühsam das Stück wieder zurück. Der Wind ist frisch, aber es scheint die Sonne. Sebastian bleibt vor lauter Freude am Segeln die ganze Zeit über am Steuer, bis es ans Festmachen im Hafen geht. Das übernimmt dann wieder Michael.

Nach einem schönen Segeltag ohne Anglerglück verbringen wir den Abend gemütlich an Bord und machen gemeinsam Musik. Das tut uns so richtig gut!

P1100516Am Silvester-Tag erwarten wir dann Michael’s Bruder, Peter. Er soll gegen Mittag am Bahnhof von Agde eintreffen und via Bus gegen 14 Uhr an der von uns mitgeteilten Bushaltestelle aussteigen. Dort wollten wir ihn abholen. Es regnet und wir warten am vereinbarten Treffpunkt.
Nachdem wir uns gefunden haben, erhält Peter an Bord eine kleine Rundführung durch die Triskèle. Anschließend gehen wir gemeinsam zum Cap hoch, unserem Aussichtspunkt und Ausblick auf das Meer. Leider sind die Tage doch sehr verregnet, ausgerechnet nun zum Jahreswechsel! Wirklich schade!

P1100528

Den Silvesterabend verbringen wir schließlich draußen, musizieren und sind doch sehr verwundert, dass wirklich kein Feuerwerk weit und breit zu sehen ist. Nicht einmal ein paar Raketen oder Böller! Absolute Stille! Aufgrund der Ereignisse in Paris im November wurden sämtliche Feuerwerke abgesagt bzw. Veranstaltungen unterbunden. Aber dass es auch hier in Cap d’Agde so ruhig sein würde, war schon gespenstig für uns. Irgendwann packen die Jungs das Nebelhorn aus blasen mal ordentlich hinein. Und siehe da, es antwortet jemand mit seinem Nebelhorn aus dem Hafenbecken. Wir lachen lauthals und wiederholen das Spiel ein paar Mal.
Beim Musizieren im Cockpit wird ein benachbartes Boot auf uns aufmerksam, jemand schwingt die Hüften an Bord und verschwindet wieder im Innern des Bootes. Als Anja hinläuft, um die Crew auf unsere Triskèle einzuladen, wird sie gefragt, ob wir Bretonen seien. Die Frage kam wohl aufgrund des musizierten Musikstückes auf. Wir blieben dann allerdings alleine an Bord ohne weiteren Besuch.P1100551

Am nächsten Morgen hieß es nach dem Ausschlafen dann auch schon fast wieder Koffer packen für unsere Gäste. Jenni und Sebastian hatten mit Peter ausgemacht, ihn auf der Rückreise nach Deutschland mitzunehmen. Vorher jedoch testet Sebastian hier und da mit Michael die Elektrik und auch die mitgebrachte LED-Beleuchtung wird demonstriert und für gut befunden!

Zum Abschied bekommen wir noch einen schönen Eintrag in unser Gästebuch 🙂

Für uns heißt es ja auch schon bald „Abreisen“ und daher nehmen die drei auf der Heimfahrt noch unsere Instrumente und sonstiges sperriges Gepäck in deren Auto mit. Auch Diana und Jürgen hatten uns angeboten, sollten wir etwas haben für die Heimreise, uns zu melden. Was genau wir aber in Deutschland alles brauchen, wissen wir noch nicht richtig bzw. haben uns noch keine großen Gedanken gemacht. Es passt aber alles soweit noch ins Auto, sodass auch Peter mit seinem Gepäck noch Platz findet. Diesmal ist der Abschied zum Glück nicht so schwer, da wir uns ja bald in Deutschland wieder sehen!

Dennoch ist die Stimmung an Bord getrübt. Wir müssen bald unsere Triskèle alleine im Hafen zurück lassen. Michael hat in Deutschland Arbeit bekommen. Wir wollen daher vorher noch klären, ob unser Boot in Cap d’Agde an Land gestellt werden kann auch ohne dass wir vor Ort sind, etc. Das wollen wir die nächsten Tage in der Technikzone besprechen, und außerdem müssen wir die Segel wieder einpacken und verstauen. Hoffentlich regnet es mal einen Tag nicht, sodass wir sie trocknen und falten können.

Die nächsten Tage bis zur Abreise am 05.01. machen wir uns und die Triskèle demnach Abreisefest. Mit der Firma in der Technikzone haben wir dann geklärt, dass diese ab April unser Boot im Hafen verlegen (ohne unsere Hilfe). Ab Juni wird das Schiff an Land können, um dort die notwendigen Arbeiten auszuführen. In welchem Umfang die Arbeiten ausgeführt werden, müssen wir noch genau festlegen. Die Wunschliste ist riesengroß.

Unseren Hafen-und Segelfreund Axel haben wir gebeten hier und da ein Auge auf unser Boot zu werfen. Selbstverständlich, er kennt die Jungs von der Technik auch gut.

Am Vorabend der Abreise wollen wir essen gehen. Der Kühlschrank ist soweit leer und alle noch offenen Lebensmittel haben wir Axel überlassen. Man muss ja nix weg werfen!

P1100584In Frankreich ist es jedoch eher Sitte mittags warm zu essen, daher stehen uns für unser Abendessen nicht allzu viel Restaurants zur Verfügung. Mal abgesehen davon, dass ja auch fast alles geschlossen hat zu der Jahreszeit. Wir haben Auswahl zwischen einer Pizza „to go“ oder einem Fischrestaurant.
Wir entscheiden uns für das Fischrestaurant. Ob wir reserviert hätten, werden wir am Eingang gefragt. „Non“ sagen wir und bekommen dennoch einen Tisch zugeteilt. Hmm, da es wohl das einzige Restaurant im Umkreis ist, welches abends geöffnet hat, muss es wohl doch gut besucht sein. Wir sind jedoch erst einmal die einzigen Gäste.

P1100588Wir bestellen uns einen leckeren Salat mit warmen Ziegenkäse, als Vorspeise. Als Hauptgang gibt es einmal gegrillte Gambas für Anja und einmal einen Marlin (Fisch) für Michael jeweils mit Gemüse. Dazu bestellen wir einen leckeren aus in der Region erhältlichen Picpoul de Pinet-Weißwein. Eine echte Köstlichkeit, auch der Chablis des Südens genannt und vor allem sehr, sehr fein und ideal zu Fischgerichten! Um uns herum füllen sich langsam die Tische. Es dauert etwas länger bei uns, bis wir die Vorspeise erhalten, aber ist ja kein Problem.

Aus Neugierde frägt Michael dann mal nach, ob er vielleicht eine einzelne Auster bekommen könnte, nur zum probieren. Wir haben beide noch nie Austern gegessen und Michael will es nun wissen. Um uns herum werden fast überall Austern bestellt. Der Kellner ist sehr freundlich und natürlich ist das kein Problem. Der Nachbartisch hinter uns hat das wohl mitgehört. Ganz gespannt verfolgen sie das Geschehen, wie Michael die Auster vernascht.
Anja filmt und amüsiert sich ebenfalls köstlich. P1100587
Fazit von Michael: Es schmeckt salzig und gehört nicht zu seinen Favoriten! Man könne es mit Matjes vergleichen, sagt er.
Nun Anja lässt vorerst mal ihre Finger von Austern. Der Hauptgang war jedoch richtig lecker und zum Abschluss gönnt sich Anja noch eine Crème brûlée.

Zurück auf der Triskèle sitzen wir dann zwischen den gepackten Rucksäcken und warten. Anja versucht noch ein wenig zu schlafen, was nicht richtig gelingt. Michael sagte von vornherein, dass er wach bleiben will bis das Taxi kommt.P1100598

Wir haben das Taxi für 4 Uhr zur Bushaltestelle bestellt. Der Zug sollte um 5 Uhr von Agde nach Marseille fahren. Dort einmal umsteigen um von Marseille mit dem TGV dann nach Karlsruhe zu gelangen. Nach einer kurzen Weiterfahrt nach Wörth wird uns dort Michael’s Bruder Peter abholen. Soweit so gut – und es kommt anders als man denkt.

Die Abholung an der Bushaltestelle durch das Taxi hat prima geklappt! Doch dann als wir im Bahnhof in Agde auf die Anzeigetafel sehen, sehen wir leider nicht unseren Zug angeschlagen, der um 5 Uhr abfahren sollte! Was nun?

P1100599Es steht ein Zug früher angeschlagen, der jedoch nach Paris Lyon fährt. Ebenso steht ein Zug später angeschlagen, der zwar nach Marseille fährt, jedoch zu spät ankommt und wir damit unseren TGV-Anschluss um ¼ Std. verpassen würden. Am Schalter ist natürlich niemand, den wir fragen können um diese Uhrzeit. Wir loggen uns ins Bahnhof-WIFI ein. Irgendwo steht dann, dass unser Zug annulliert wurde! Na prima und jetzt?

Michael hat die Vermutung, dass der frühere Zug nach Paris evtl. in Valence halten würde und unser Zug von Marseille dort auch Zwischenstopp machen könnte. Was sollten wir nun auch machen?

Wir steigen in den Zug nach Paris und erklären den zwei Schaffnern unser Problem. Unser Zug wurde wegen eines Streiks gestrichen, wir können aber mitfahren. Unterwegs nach Paris tüfteln die Schaffner unsere Optionen durch. Nicht so einfach, wenn man nicht 4-5 Mal umsteigen will und die Valence-Idee fällt auch flach, da der TGV aus Marseille nicht in Valence hält.

Wir können bis nach Paris mitfahren und dann? Unser Ticket geht ja von Marseille nach Karlsruhe und nicht von Paris nach Karlsruhe. Noch einmal ein Ticket kaufen, das kommt nicht in Frage. Wir sind an dem Streik schließlich nicht Schuld.

Wir bekommen somit auf unsere Fahrkarte einen Vermerk. Wir sollen damit an den Schalter in Paris Ost gehen und dort um eine kostenlose Fahrkarte nach Karlsruhe bitten. Das würde schon gehen, sagen die zwei Schaffner. Zuvor müssen wir jedoch vom Bahnhof Paris Lyon mit der Regionalbahn und Metro zum Bahnhof Paris Ost fahren. Nun das bekommen wir auch noch hin. Einmal quer durch Paris heißt es dann also für uns. Genau deswegen haben wir uns bei der Buchung im Dezember nicht für diese Strecke entschieden, weil man quer durch Paris mit dem Gepäck muss.
Aber jetzt haben wir keine andere Wahl. Der Zug aus Paris Ost kommt immerhin fast um die gleiche Uhrzeit in Karlsruhe an, wie der TGV von Marseille. Somit bekommt Peter überhaupt gar nichts mit von unseren Umwegen und holt uns wie vereinbart mittags am Bahnhof in Wörth ab.

P1100609Deutschland hat uns somit erst einmal wieder. Zuerst laden wir das Gepäck in dem Häuschen in Lustadt ab. Der Vermieter hat glücklicherweise uns ein wenig vorgeheizt, damit es nicht so schweine kalt ist und einen Tisch mit Stühlen bereit gestellt. Richtig nett, finden wir das.

Da in dem Häusle aber ansonsten noch nichts drin ist, müssen wir uns nun um diverse Dinge wie Bett, Küche, Holz, etc. bemühen. Natürlich haben wir im Vorfeld unsere Fühler schon ausgestreckt und fahren daher weiter zu unseren Freunden und Ex-Nachbarn. Dort werden wir wie immer herzlichst empfangen. Da wir unterwegs auch noch nichts groß gegessen hatten bekommen wir noch eine Vesper aufgetischt.

In den darauffolgenden Tagen sind wir dann fast schon komplett eingerichtet.

Dank unseren Freunden, Familien und Arbeitskollegen haben wir es schon richtig wohnlich!

Vielen herzlichen Dank an alle, die uns so schnell und unkompliziert in welcher Form auch immer unterstützen!

Ihr seid echt klasse!

Das Jahr neigt sich dem Ende zu

Vor dem Jahreswechsel melden wir uns noch einmal kurz und geben kund, dass sich bei uns ein Türchen aufgemacht hat….

Zuvor jedoch ein kleiner Rückblick der letzten Wochen.

P1100380Der Weihnachtsmarkt in Cap d’Agde wurde von uns inspiziert, jedoch sind wir davon nicht wirklich verzaubert worden. An der Hafenpromenade wurde eine Kunsteislaufbahn aufgebaut. Richtiges Eis hierher zu zaubern wäre auch eine klimatische Katastrophe. Ist es doch nach wie vor noch um die 12 °C warm. Um diese Bahn sind Stände aufgebaut, die jedoch nicht allzu sehr Weihnachtliches anbieten. Gut, es gibt immerhin einen Glühweinstand und einen Weinstand. Auf der Suche nach Bratwürsten wurden wir jedoch nicht fündig. Lediglich ein Crèpes- Stand und Maronen werden angeboten. Also sehr übersichtlich und klein gehalten das Ganze. Da nun aber auch die Besucher größtenteils fehlen, wundern wir uns nicht all zu sehr. Morgens ertönt hier und da ein wenig Weihnachtsmusik aus den Lautsprechern. Gegen Nachmittag und Abend wird dann allerdings Disko-Musik abgespielt. Da haben wir schon Schöneres gesehen – und gehört. Na immerhin steht noch ein geschmückter Tannenbaum dort. Aber es wirkt irgendwie unrealistisch und weihnachtliche Stimmung kommt nicht so wirklich auf.

P1100378Generell hat man es mit der Weihnachtsdekoration sowieso nicht so. Ein paar wenige Balkone tragen Lichterketten. Die Geschäfte, die geöffnet haben, sind nicht übermäßig geschmückt. Auffallend sind jedoch 3-4 Boote, die wohl die ganze Beleuchtung der Stadt aufgekauft haben müssen. Diese sind von Bugspitze rund um die Reeling bis in den Mast bekleidet mit Lichterketten. Es funkelt und flackert nur so. Wie wir herausfinden, findet eine Prämierung der schönsten Weihnachtsbeleuchtung unter Privatleuten, Geschäften und Seglern statt. Diese wird wohl eine der 4 Yachten bekommen, denken wir uns und schmunzeln.

Was wir in unserem letzten Bericht nicht angekündigt hatten, war unser geplanter Besuch in die Heimat. Wir wollten unsere Freunde überraschen und sind somit „heimlich“ und ohne Vorankündigung bei einem Nikolausgrill-Fest von Freunden aufgeschlagen. Dort konnten wir endlich wieder offenes Feuer genießen und waren uns sicher, dass dort recht viele Bekannte Gesichter anzutreffen wären. Natürlich was dies von uns schon etwas länger geplant, und wir hatten hier und da eins, zwei Verbündete, die über unseren Besuch Bescheid wussten. Sie waren zum Schweigen verdonnert und durften nix verraten. Es war für uns schön und auch aufregend zugleich. Die meisten Besucher des Festes haben uns zweimal angesehen, bis sie realisierten, dass wir es sind. Wir hatten jede Menge zu erzählen und der Abend war ganz schön lange geworden.

Ebenso haben wir überraschend bei unseren Ex-Nachbarn und Freunden geklingelt. Diese sind total aus dem Häuschen gewesen, und konnten es nicht glauben, wen sie da vor sich stehen hatten. Die Überraschung ist uns durchaus gelungen.Unserer alte Tanzschule statteten wir einen Besuch ab und konnten seit Langem wieder das Tanzbein schwingen. Natürlich durfte auch ein Treffen mit unseren Freunden aus Waldsee nicht fehlen. Dort verbrachten wir einen tollen Abend und schauten uns wieder Bilder unserer Reise an.
In dieser Woche besuchten wir dann noch Michael’s früheren Arbeitgeber.
Und wie es manchmal die Umstände und Zufälle so wollen, hat sich arbeitstechnisch ein Türchen für uns aufgemacht. Anfang Januar werden wir somit wieder in die Pfalz zurückkehren und vorerst eine Pause von der Segelwelt einlegen. Wie, wie lange und was genau wird sich noch zeigen. Wir lassen es auf uns zukommen.

P1100314Bis Ende März hat unsere Triskèle ihren Platz hier im Hafen, im Wasser von Cap d’Agde. Für die Zeit danach müssen wir mal sehen, ob wir sie direkt an Land stellen, um dort weitere Arbeiten durchzuführen, oder ob wir den Aufenthalt in Deutschland noch verlängern und sie noch ein paar Monate im Wasser lassen können. Evtl. wird sie auch an einem anderen Ort gebracht werden müssen. Soweit wissen wir das alles aber noch nicht. Für die vorgesehenen Arbeiten muss das Boot allerdings aus dem Wasser.

Sicher ist, dass wir in der Zeit, die wir in der Pfalz sind, eine Bleibe brauchen und die haben wir nach längerer Suche dann auch noch gefunden. Die Woche war ganz schön erlebnisreich. Sicherlich kommt eine Menge Bürokratie und Schreibkram wieder auf uns zu. Haben wir uns ja mit Mühe und Not von Deutschland im Mai erst losgerissen und überall abgemeldet. Demnach müssen wir das ganze Procedere mit An-und Abmeldung erneut durchstehen. Fakt ist jedoch, dass wir hier in Cap d’Agde während der Winterperiode keine Möglichkeit zur Jobfindung haben. Das sagen auch die Einheimischen hier. Im Sommer sieht das schon anders aus. Dann wimmelt es hier von Touristen und Leute mit Sprachkenntnissen würden eher eine Chance haben. Aus diesem Grund haben wir uns dazu entschlossen, das Angebot in Deutschland anzunehmen. Wer weiß, was noch alles kommt.

Alles in Allem war es eine schöne Woche in der Pfalz mit Besuchen bei der Familie und Freunden.

P1100218Zurück in Cap d’Agde haben wir beim Segelmacher unsere Segel zur Reparatur abgegeben. Vor unserer Abreise waren wir noch dort gewesen und haben die Stellen am Großsegel und an der Fock besprochen, die dringend gemacht werden mussten.

Der Segelmacher war erstaunt über den doch noch guten Zustand der Segel nach 25 Jahren, die diese schon auf dem Buckel haben. Auch konnte er es gar nicht glauben, dass wir eine so große Fock haben. Als wir ihm sagten, dass wir noch eine größere Genua haben, war er sehr erstaunt. Bei der Gelegenheit haben wir auch das Thema mit einer Rollreffanlage angesprochen. Sollten wir umrüsten wollen, so könnte man die Segel noch verwenden. Ein paar Änderungen wären wohl zu machen, jedoch prinzipiell möglich. Bereits 2 Tage später war er mit der Reparatur fertig.

Jetzt wollen wir schauen, ob wir diese nun einmotten für nächstes Jahr, oder ob wir es doch noch schaffen, zwischen Weihnachten und Silvester mal raus zu fahren.P1100372

Noch vor Weihnachten hat uns noch unser französischer Freund Michel besucht. Wir hatten ihn ja in Frontignan bereits getroffen. Da er sozusagen nun um die Ecke wohnt, wollte er uns kurz mal „Hallo“ sagen. Also alles ja kein Problem. Mit ihm laufen wir hoch zum Cap und machen auch einen kleinen Stopp auf dem Weihnachtsmarkt. Wir glauben, dass er so ein bisschen traurig darüber ist, dass wir wieder nach Deutschland gehen. Aber er weiß auch, wie es um den franz. Arbeitsmarkt steht, gerade hier, wo die Arbeitslosigkeit sehr hoch ist. Wir kommen ja wieder, und der versprochene Segeltörn mit uns ist nicht vergessen. Den werden wir noch nachholen, versprochen.

Zwischenzeitlich gehen wir dann auch wieder auf die Suche nach unserem Wasserloch. Irgendwie bekommen wir in die Bilge immer wieder ein Wasser-/Ölgemisch (kein Salzwasser) und wissen nicht woher es kommt. Es ist verhext.

Irgendwo im Kreislauf muss eine undichte Stelle sein…aber wo?

Für zwischen Weihnachten und Neujahr haben sich Freunde und Michael’s Bruder angekündigt. Hurra, wir bekommen wieder Besuch auf der Triskèle! Die Freude ist natürlich riesengroß.

Jenny, Sebastian und Peter werden zwischen den Feiertagen unsere Gäste sein. Mit im Gepäck sind Ideen/Muster für unsere Innenbeleuchtung. Michael tüftelt mit Sebastian schon eine geraume Zeit an der geplanten inneren Erleuchtung der Triskèle.
Problem: Wenn es dunkel ist, greift man öfter zur Taschenlampe, damit in den Schaps deren Inhalt erspäht werden kann. Das soll geändert werden, sowie der aktuelle Stromverbrauch durch die Wohnbeleuchtung. Die Leuchten und Birnen sind altertümlich und verbrauchen einfach viel zu viel Energie.

Aber es soll auch nicht nur gearbeitet werden. Schließlich ist der Besuch auf Urlaub hier. 🙂

Vielleicht klappt’s ja eine Tour zu unternehmen….wer weiß… .

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Morgensonne an Bord

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und natürlich der guten Morgenkaffee 🙂

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abendliche Stimmung in der Lavabucht von Cap d’Agde

Weihnachtsgrüße

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Erste Erkundungen in Cap d’Agde

Gleich nach unserem Anlegemanöver haben wir auch schon Bekanntschaft mit Francois gemacht. Endlich ein Franzose, der Francois heißt. Nun, er ist sehr kommunikativ und reicht uns zur Begrüßung gleich ein Korb mit Maronen rüber. Er haust auf seinem Kahn (im wahrsten Sinne). Ganz schön heruntergekommen ist seine Bleibe. Man würde sagen, „wie der Herr so dass Geschirr“, bei ihm zutreffend, aber ein sehr netter Zeitgenosse. Er arbeitet im Sommer auf der Insel Porquerolles, hat nun Winterpause und will sich in zwei Tagen nach Costa Rica aufmachen. Er drückt uns außer den Maronen noch seine Telefonnr. in die Hand und weg war er mit Sack und Pack.
Zwei Wochen sind nun vergangen, seit wir im Hafen von Cap d‘ Agde festgemacht haben. Mittlerweile haben wir uns nun auch ein wenig mit den Örtlichkeiten vertraut gemacht und dabei festgestellt, dass im Winter hier absolut nix los ist.
P1100088Der Bootssteg, an dem wir liegen, ist genauso ausgestorben, wie der Rest der Hafengegend. Es sind zwar vereinzelt ein paar Boote belebt, jedoch meist nur am Wochenende. So richtig bewohnte Boote sind eine Seltenheit. In der ersten Woche war immerhin noch eine Segelflotte mit 3 Booten ab und zu in unserer Nähe gelegen. Die Crews haben eine Skipperausbildung absolviert, und wir sind kurz ins Gespräch gekommen, als Michael den Dudelsack angeworfen hat. Kurz vor Mitternacht wollte eine Crew uns zu kandierten Bananen auf deren Boot einladen. Wir waren aber leider schon Bett fertig und haben dankend abgelehnt. Nun sind aber auch diese Crews abgereist.
Die Hafenpromenade ist riesig und gesäumt von unzähligen kleineren Geschäften, die aber auch zu 95 % geschlossen haben. Immerhin öffnen am Wochenende hier und da noch ein paar mehr Geschäfte (hauptsächlich Bekleidungsgeschäfte). Täglich sind eigentlich nur 2 Cafés für die wenigen Gäste geöffnet. Unser Freund Michel hat es treffend formuliert. Im Sommer ist hier die Hölle los, und im Winter ist es absolut wie ausgestorben. Zum Glück sind auch 2 Lebensmittelläden geöffnet, die zwar zu teuren Preisen ihre Ware anbieten, aber wir können uns versorgen und das ohne große Reisen zu unternehmen. Ah, und natürlich wie in Frankreich so üblich, sind verhältnismäßig viele Bäckereien geöffnet. In den Seitengassen findet man dann aber doch noch geöffnete Geschäfte (Frisörläden, Immobiliengeschäfte, kleinere Souvenirläden, Weingeschäfte, Klamottenläden, Fischhändler).

P1100084In der ersten Woche haben wir noch einen franz. Segler kennengelernt. Er hatte uns am Steg auf unsere Triskèle angesprochen, die ihm auf den ersten Blick ganz gut zu gefallen schien. Er selbst liegt ein paar Boote weiter mit seiner Yacht „far away“. Er ist auch nicht regelmäßig auf dem Boot, wie wir später feststellen, und ob er überhaupt zum Segeln fährt, wissen wir noch nicht. Nun auf jeden Fall kamen wir mit Ihm ins Gespräch. So erfuhren wir über ihn, dass die Hafenmeisterei für eine Adresse im Hafen 700 € verlangt! Wow, was ein Wucher! Also das kommt für uns mal nicht in Frage dann. Da muss eine andere Lösung her.
Wir denken darüber nach, uns Fahrräder hier zu kaufen. Also so richtige Fahrräder, keine Klappfahrräder. Damit könnten wir zumindest unabhängig von den Bussen nach Agde in die große Stadt fahren und auch mal Ausflüge machen. Axel von der „far away“ riet uns, uns doch auf dem Flohmarkt mal nach Fahrrädern umzusehen. Dort könnte man für klein Geld (20-50 €) ganz passable Räder finden. Der Flohmarkt wäre in Marseillan-Plage immer samstags und sonntags. Ok, wäre ja eine Idee. Durch Zufall fährt Axel dann auch Samstag nach Marseillan-Plage und könnte uns one way mitnehmen. Cool, abgemacht. Nach Hause laufen wir dann am Strand entlang. Die Strecke von 6 km können wir zu Fuß gehen, sollten wir nicht fündig werden.
P1100124Auf dem Flohmarkt werden wir dann leider auch nicht fündig. Es ist wohl zu schlechtes Wetter (bewölkt, leicht regnerisch). Axel meinte, dass bei schönem Wetter mehr Fahrräder angeboten würden. Also evtl. kommen wir noch einmal dort hin, mal sehen.
Wir laufen daher gemütlich am Strand entlang nach Hause zu unserer Triskèle. Der Strand ist, wohl wegen dem regnerischen Wetter, menschenleer. Das Meer ist etwas aufgewühlt, es sind gut 7 bft Windstärke auf dem Meer. Die ankommende Brandung ist wie Musik in unseren Ohren. Wir genießen den Fußmarsch, auch wenn der Wind uns den Sand ganz schön um die Nase weht, und wir hier und da ein paar wenige Regentropfen abbekommen.P1100128
Auch beim Nudistenstrand ist null los. Die FKK-Strände sind ebenso leergefegt, wie deren Ferienanlagen-/Häuser. Dort verlaufen wir uns ein wenig so ohne Stadtplan in der Hand. Wegen einer Hafeneinfahrt, die diesen Strandabschnitt markiert, müssen wir den Strand verlassen. Wir laufen wieder zur Straße zurück und durch das ausgestorbene Nudistenviertel durch.

P1100172Die Tage ziehen wir auch die Vorsegel hoch, spritzen diese mit Wasser ab, falten sie sorgsam und packen sie in deren Segelsack. So lange wir an Bord Arbeiten durchführen wollen, müssen sie nicht an Deck zusammen geknittert auf ihren nächsten Einsatz warten.
Beim Hochziehen der Segel und deren Anblick juckt es uns dann wieder. Irgendwie hätten wir jetzt voll Lust auf einen Segeltörn! Wir müssen unbedingt mal wieder raus, wenn wir mit den ersten Arbeiten fertig sind.
Ebenso falten wir das Großssegel auf den Baum ordentlich zusammen und machen Bilder von der defekten Segeltasche und von noch so ein paar Stellen, die neu genäht werden sollten. Die Segellattentasche war uns bei einem überraschenden Gewitter und damit verbundenen Starkwind ausgerissen, da wir nicht schnell genug das Segel reffen konnten. Beim Killen (Flattern) des Großsegels flog uns damals die Latte aus der Tasche und riss diese dabei auf.
Die nächsten Wochen müssen wir dann mal bei einem Segelmacher hier in der Technikzone vorsprechen. Wir sind gespannt, ob dieser Zeit hat, und was der Spaß zur Reparatur kosten wird.
Aber eine Generalüberholung oder zumindest Schadenbegrenzung sollte gemacht werden. Auch das große Vorsegel (Fock ), hat über der gesamten Länge des Achterlieks (hintere Kante vom Segel) und Unterlieks (untere Kante des Segels) defekte Stellen, die ausgebessert werden sollten.P1100145

Die ersten Arbeitsprojekte an Bord haben wir auch schon gestartet. Die Triskèle ist im Innern mit dunklem Holz verkleidet und somit recht dunkel. Wir wollen daher mit etwas weißer Farbe den Wohnraum aufhellen. Nachdem das Bad durch die weiße Farbe schon an Helligkeit gewonnen hat, sind nun noch weitere Räume dran. Auf dem Flohmarkt in Marseillan-Plage haben wir zwar keine Fahrräder bekommen, jedoch günstig Farbe (15 € für 2,5 Liter). Welche Bereiche genau alle heller werden sollen, wissen wir noch nicht ganz, aber wir fangen an den Seitenteilen im Salon, Naviecke und Pantry an. Es bedarf mind. 4 Schichten, bis die Farbe deckt und eine Umräumaktion, wenn gestrichen wird. Baustelle und wohnen gleichzeitig ist immer ein Akt. Aber es wird gut, wir sind erstaunt, wie schnell es doch heller wird mit so ein bissle Farbe an der Wand. Der erste Farbtopf ist auch schon leer. Wir müssen daher mal wieder zum Flohmarkt und uns neue Farbe für weitere Streichaktionen zu kaufen. Im Baumarkt kostet solch ein Pott Farbe doch gleich mal 50 € und mehr.
Das bedeutet natürlich ein längerer Fußmarsch nach Marseillan-Plage, wenn wir keine Mitfahrgelegenheit haben. Bei der Gelegenheit könnten wir aber noch einmal nach Fahrrädern Ausschau halten.

P1100105Hier und da vertreten wir uns gerne die Füße. Wir laufen dann z.B. zum Aussichtspunkt der vulkanischen Steilküste. „Das Relief des Cap d’Agde ist das Ergebnis der Unterwasser-Vulkantätigkeit vor ungefähr 750.000 Jahren an den südlichen Ausläufern der Vulkankette der Auvergne. Der Weg entlang der Steilküste bietet eine spektakuläre Aussicht auf das Mittelmeer“, so ist die Route im Stadtplan beschrieben. Von hier gelangt man auch zu einer wunderschönen Bucht, an einen durch das Vulkangestein gezeichneten schwarzen Sandstrand. Die Bucht ist u-förmig nach Osten hin ausgerichtet. Der kühle Nordwestwind ist hier somit nicht zu spüren. Leider werden um 21 Uhr die Türen vom Abgang dort hin geschlossen. Der Strand ist daher nur tagsüber zu besuchen.
Am Aussichtspunkt angekommen bietet sich immer ein herrlicher Blick über das Mittelmeer. Dort lassen wir unsere Gedanken schweifen und träumen…

P1100161Die nächste Baustelle ist die Stromversorgung an Bord. Michael hat Bauchweh beim Gedanken, dass an das dünne Kabel von 1 mm² ein 2000 Watt- Heizlüfter fast Dauerbetrieb hat und auch noch Wasserkocher und unsere 2-Elektro-Kochplatten dran hängen. Wir hatten ja schon in La Ciotat den kompletten Bootssteg lahmgelegt – dank eines heiß gewordenen Steckers. Seitdem betreiben wir die Geräte nur nacheinander und nicht mehr gleichzeitig. Auf jeden Fall wird das Kabel ganz schön warm, und wir wollen schließlich nicht, dass uns die Triskèle unterm Hintern weg fackelt. Also erkundigen wir uns bei Axel, wo man hier günstig Kabel kaufen könne. In Agde im Industrieviertel werden wir fündig und kaufen dort 2,5 mm² Kabel und weitere Elektrokleinteile. Das Industrieviertel ist riesig. Hier sind alle großen Lebensmittelgeschäfte, Baumärkte auf einem Fleck.
P1100163Beim Ausbau der Elektroanschlussbuchse bekommt Michael dann wieder einen kleinen Schrecken! Was ist das denn für eine Verkabelung? Ohje, es ist wirklich höchste Zeit, dass da was Gescheites dran kommt. Verkabelung à la provisorisch mit Silikon und schon angeschmort! Wir kaufen im Bootshandel hier am Hafen eine Elektroanschlussbuchse mit EU-Steckverbindung und tauschen das mit aus. Damit sollte nun nichts mehr passieren und Michael kann wieder beruhigt schlafen.
Natürlich ist die Buchse größer und passt somit nicht in das vorhandene Loch. Also muss Michael das Loch mit der Stichsäge größer machen…
Das ist leider alles nicht so einfach, denn wenn man mal ein Loch aufgemacht hat, kommen bekanntlich noch weitere hinzu zum Stopfen…

P1100178An einem schönen Vormittag fahren wir mit dem Bus nach Agde, um dort ein wenig in der Altstadt herum zu laufen. Agde ist übrigens eine der ältesten Städte Frankreichs. Sie hat geschlagene 2600 Jahre auf dem Buckel. „In dieser mit dem Vulkangestein des Mont Saint-Loup erbauten Stadt, erwartet Sie eine in der Region einzigartige architektonische Einheit und ein Labyrinth kleiner Gassen aus vergangenen Zeiten“, so heißt es im Stadtplan. Den Mont Saint-Loup wollen wir an einem anderen Tag mal erkunden. Von dort hätte man einen super Blick über die ganze Hérault-Ebene.
In der Altstadt angekommen schlendern wir zuerst über einen kleinen Flohmarkt und kaufen uns dort ein paar DVD-Filme für die Abende, an denen wir uns von der franz. Sprache berieseln lassen wollen. Die Filme sind natürlich zweisprachig (französisch oder englisch).P1100187
Danach laufen wir an der beeindruckenden Cathédrale von Agde vorbei auf eine Brücke, unter dieser der Fluss Hérault verläuft. Leider stören hier die vorbeirauschenden Autos die Idylle und somit gehen wir weiter durch die engen Gassen der wunderschönen Altstadt mit den aus Vulkangestein erbauten Häusern. Auch hier sind die Gassen absolut leer. Die Geschäfte sind weitgehend alle geschlossen. Am meisten findet man hier Ateliers, die ebenfalls geschlossen haben.
Wir genießen aber die Ruhe und Stille und können uns somit viel Zeit zum Betrachten der schönen Häuser mit deren Wandmalereien nehmen. Zum Abschluss gönnen wir uns am Dorfplatz, an dem auch der Flohmarkt aufgebaut ist, eine Tasse Kaffee. Wahnsinn wie herrlich warm es doch noch in der Sonne ist. Wir haben den 2. Dezember, und wir sitzen mit Pulli bekleidet draußen im Café.
Also das triste Schmuddel-Wetter in Deutschland vermissen wir absolut nicht.
Wir genießen die Sonne 🙂

An der Hafenpromenade von Cap d’Agde wird ein kleiner Weihnachtsmarkt aufgebaut. Und dort steht doch tatsächlich auch ein Tannenbaum. Er wirkt etwas unwirklich so zwischen den Palmen, aber gut. Mal sehen, ob uns dieser Markt verzaubert und ob es Bratwürste und Glühwein gibt.

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interessante Steinschale in der Vulkanbucht

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Michel an der Bushaltestelle vom Gewerbegebiet in Agde

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Wir beide beim kl. abendlichen Rundgang entlang der Vulkanfelsküste von Cap d’Agde

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schickes Häusle in der Altstadt von Agde aus Lavastein gebaut

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eine der vielen schönen Gassen in der Altstadt von Agde

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Am Strand von Cap d’Agde

Bienvenu à Cap d’Agde

P1090809Die Tage vergehen wie im Flug in Marseille. Wir bleiben fast eine Woche am kostenlosen Steg im Hafen von L’Estaque im Norden von Marseille liegen. Meistens schlafen wir ausgiebig aus, genießen die warme Herbstsonne, die uns noch angenehme Temperaturen von 23 °C beschert. Es ist einfach herrlich.
Der Wind weht in diesen Tagen entweder zu schwach oder aus der falschen Richtung.

Die Weiterfahrt in Richtung unseres Winterlagers peilen wir für den 11.11.15 an. Wir haben ab dann noch eine Woche Zeit für die Strecke nach Cap d’Agde in unser Winterquartier, in dem wir bis Ende März 2016 bleiben wollen. Der 11.11. ist in Frankreich ein Feiertag (Ende des 1. Weltkrieges), es sind viele kleine Motorboote unterwegs, die zum Fischen raus auf’s Meer fahren. An einem Fleck sind diese so gebündelt, als seien die Boote an einer Kette festgemacht. Das sieht im Vorbeifahren lustig aus.

P1090805Es ist sonnig und leider haben wir keinen Wind zum Segeln. Wir fahren daher mit Motor entlang der Küste, nehmen Kurs auf Port de Bouc, unserem 2. Etappenziel auf dem Weg nach Cap d’Agde.

Das Meer ist wie ein Spiegel, so glatt, keine Wellen, kein Wind. Wir machen den Autopilot rein. Vorne am Bugkorb genießen wir die Fahrt durch’s Wasser, lassen unsere Gedanken in die Ferne schweifen. Hier vorne sind die Geräusche des Motors nicht ganz so laut wie hinten am Steuerstand. Wir sehen zu, wie die TRIKSÈLE mit Leichtigkeit durch’s Wasser zieht.

P1090851Kurz vor Port de Bouc kommt ein wenig Wind auf. Um die Segel zu setzen lohnt es sich aber nicht, da wir ja schon gleich im Hafen sind. Port de Bouc ist ein Hafen mitten im Industrieviertel der Ölraffinerien. Die Schornsteine ragen hoch in den Himmel.
Die Gegend erinnert uns an das BASF-Gelände in Ludwigshafen. Die Fabriken und deren Schornsteine ziehen sich entlang der Küste. Vor der Hafeneinfahrt warten ein paar Tanker auf deren Einfahrterlaubnis.

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In Port de Bouc dürfen wir längsseits im alten Hafen festmachen. Der Ort ist nicht besonders für einen längeren Aufenthalt für uns geeignet. Die Straßen sind trist und erinnern uns ebenfalls an einen Vorort von Ludwigshafen. Dafür sind die sanitären Anlagen im Hafen aber in einem sauberen Zustand. Nun, wir wollen ja nicht lange bleiben. Mit dem nächst besten Wind geht es weiter nach Saintes Maries de la Mer… .

 

P1100022Am Freitag, den 13.11.15, soll der Wind uns nach Saintes Maries de la Mer bringen. Die geplante Fahrtstrecke beträgt ca. 30 Seemeilen. Wir müssen daher früh raus aus der Koje, stellen uns ausnahmsweise mal den Wecker, dass wir nicht verschlafen. Um 9 Uhr wollen wir spätestens aufbrechen. Vorher müssen wir noch Baguette für’s Frühstück einkaufen, frühstücken und die Liegegebühr bezahlen. Auf dem Weg zur Capitainerie sehen wir 2 schwarze Katzen, die unseren Weg von links nach rechts kreuzen. Sollte das ein schlechtes Zeichen sein? Nun, so abergläubisch sind wir nicht, es wird schon alles gut gehen obwohl es FREITAG, der 13.te ist. Der Hafenmeister lässt auf sich warten, da er gerade an der Tanke ein Boot betankt. Während unserer Wartezeit finden wir dann sogar in der Hafenbibliothek unser heiß ersehntes Buch: „Herr der Ringe“ auf französisch, also demnach „Le Seigneur des Anneaux“ 🙂 Wir freu’n uns über den Schmöker und packen ihn in unsere Bordbibliothek. „Wenn wir den gelesen und verstanden haben, dann haben wir’s drauf“, sagt Michael.

P1090929Der Himmel ist bedeckt, ca 18 °C, als wir die Leinen losmachen und aus dem Hafengelände raus auf’s Meer fahren. Schon kurz nach dem Hafen können wir endlich mal wieder die Segel hissen. Michael setzt das Groß-Segel und die große Fock und Anja wirft natürlich die Schleppangel raus.
Schon bald bei 3 kn Fahrt hängt auch eine Makrele (28 cm) am Haken. Hey, der Tag fängt ja gut an! Zwar ist sie ein wenig klein, aber dann gibt es eben mehr Gemüse dazu, sollten wir keine zweite mehr fangen. Dies war dann auch leider der Fall, dass es bei einer Makrele geblieben ist.

Der Himmel klart zwischenzeitlich auf und die Sonne kommt raus. Wir machen gute Fahrt, bis später der Wind leider nachlässt, einschläft und uns dann genau auf die Nase weht. Also wieder die Segel runter und weiter mit Motor. Schade, unter Segel ist ein Vorankommen doch ganz etwas anderes als mit Motor zu brummen. Aber es hilft nichts, um noch vor der Dunkelheit anzukommen, müssen wir den IVECO Motor zur Hilfe nehmen. „Immerhin haben wir die Hälfte der Strecke segeln können“, sagt Michael. P1090890

Im weiteren Verlauf, an der Rhone- Mündung, sehen wir eine Gruppe Delfine, welche sich unweit von uns im Wasser tummeln. Wir genießen es den Tieren zuzusehen und nehmen natürlich die Angel raus, nicht dass sich darin noch einer verheddert.

Entlang der Carmargue führt uns unsere Fahrt. Die Küste ist sehr flach und wir sehen kilometerlange Sandstrände. Außer uns ist mal wieder kein anderes Segelboot zu sehen. Wir sind allein auf dem Wasser. Irgendwie wirkt es gespenstisch, wenn man so alleine auf dem Meer ist. Und doch fühlt es sich toll an, wenn man das Meer ganz für sich alleine hat. Später sehen wir dann aber doch noch ein paar Motorboote umherfahren.

P1090987Um 16:40 Uhr machen wir am Ankunftssteg in Saintes Maries de la Mer fest. Der Hafenmeister weist uns einen Platz am Gästesteg zu.
Es gestaltet sich ja bekanntlich mit einem Stahlboot-Langkieler schwierig rückwärts einzuparken, und wir sind uns nicht sicher, ob wir in eine dieser Parkboxen reinkommen werden. Notfalls könnten wir auch am Ankunftssteg liegen bleiben, hätten jedoch keinen Landstrom und somit keine Heizung zur Verfügung. Wir wollen es probieren und sind sehr erstaunt, dass wir gar nicht so lange für’s Einparken brauchen. Nur bis die TRISKÈLE ordentlich mit Leinen vertäut und sicher festgemacht ist, dauert ein wenig. Natürlich haben während des Einparkmanövers auch ein paar Zuschauer der am Steg stehenden Bootsbesitzer und aber auch ein paar helfende Hände.

Glücklich und zufrieden sehen wir, wie die Sonne tiefrot im Meer versinkt. Ein fabelhafter Sonnenuntergang! Jetzt geht’s ans Kochen.

Heute Abend auf dem Speiseplan: Makrele in einem Rosmarin-Kartoffel-Tomatenbeet.

Am nächsten Tag erfahren wir im Radio von den verheerenden Anschlägen in Paris. Was genau geschehen war, können wir nicht vernehmen. Francois Hollande spricht jedoch im Radio, und wir wissen genau, da muss etwas Schlimmes passiert sein! Im Internet lesen wir von den Attentaten in mehreren Pariser Ortsvierteln und sind schockiert! Als Zeichen unserer Anteilnahme, hissen wir unter der Frankreichfahne den Trauerflor. Es ist einfach unglaublich, was da die letzte Nacht passiert ist.

P1100021Tagsüber schlendern wir ein wenig am Strand entlang und sehen auf der anderen Seite der Küstenlinie in einem Salzsee die ersten Flamingos.

Saintes Maries de la Mer hat einen spanischen Einfluss. Hier befindet sich eine Stierkampfarena und das Ortsschild trägt auch den Namen des Ortes in spanischer Sprache.

Wir sind nicht zum ersten Mal hier und kennen uns daher schon ein wenig im Ort aus. Auf den Straßen ist es ruhig. Die meisten Ferienhäuser sind nicht bewohnt, und auch hier sind nur vereinzelte Geschäfte geöffnet. P1100026Viele Geschäfte sind im Winterschlaf. Das macht es für uns aber auch angenehmer, durch die schönen Gassen zu schlendern, da man nicht durchgeschoben wird. Es ist immer noch sehr angenehm warm, bei 20 °C können wir im T-Shirt spazieren gehen, obwohl leichter Mistral-Wind weht. In der Arena ist heute eine Veranstaltung. Der Stadionsprecher quasselt irgendetwas, das wir aber nicht verstehen. Vielleicht ist das auch spanisch, was der da spricht. Also wir verstehen nur spanische Dörfer 🙂

Am Folgetag, den 15.11., wollen wir dann jedoch weiter zu unserem 3. Etappenziel auf dem Weg zum Winterquartier: Frontignan. Dort haben wir uns mit einem franz. Freund, den Anja aus der früheren Arbeitswelt her kennt, auf ein Wiedersehen verabredet. Der Wind hätte uns eigentlich, den Vorhersagen nach, gutes Segelwetter bescheren sollen. Jedoch war dies, als wir dann draußen waren, nicht ganz so der Fall. Der Wind kam mehr aus der Richtung, wo wir hin wollten. Sozusagen wehte er uns aus West genau auf die Nase, und machte ein Segeln auf direktem Kurs nicht möglich. Auch nahm der Wind recht schnell von 3-4 bft auf 0-1 bft ab. Auf stundenlanges Kreuzen hatten wir keine Lust, und somit war unser IVECO-Motor wieder am Werk. Das heutige Anglerglück blieb leider aus.P1100046

Für die Tage, die wir in Frontignan bleiben wollten, durften wir am Ankunftssteg bleiben, und mussten die TRISKÈLE somit nicht verlegen. Hinter uns am Anlegesteg machte noch ein franz. Ehepaar mit Kleinkind fest. Deren Anlegemanöver war unserer Meinung nach ein wenig abenteuerlich. Wir sind ja auch nicht die Besten in Sachen Manöver, aber das war schon außergewöhnlich, wie die zwei da angelegt haben. Wir kommen mit ihnen ins Gespräch und sind am nächsten Morgen auch auf eine Tasse Kaffee auf deren Boot. Sie erzählen uns, dass sie eine Weltreise mit dem Boot planen, mit Kleinkind. Wow, denken wir uns, als wir den Zustand des Bootes sehen. Es ist doch viel kleiner als unseres und vor allem sehr, sehr heruntergekommen. Ob sie vorhaben, das Boot erst noch auf Vordermann zu bringen, haben wir jedoch gar nicht gefragt. Wer weiß, vielleicht treffen wir die beiden ja irgendwo mal wieder.

P1100053Für den Folgetag machen wir mit Michel B., unserem franz. Freund, ein Treffen aus. Er und seine Frau haben uns zum Mittagessen in deren Haus nach Villeveyrac eingeladen.

Um elf Uhr holt uns Michel mit dem Wagen am Hafen ab. Bevor wir uns jedoch ins Landesinnere aufmachen, bekommt Michel noch eine Bootsführung durch die TRISKÈLE.

Wir verbringen einen schönen Nachmittag mit viel Essen und allerlei Getränken in deren Haus in Villeveyrac. Da wir Michel schon oft von unseren Musikabenden erzählt haben, haben wir natürlich auch unsere Instrumente mit dabei und geben den beiden ein kleines privates Hauskonzert.

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Die Verständigung auf französisch klappt ganz gut und Michael wird von Moisette (Michel’s Frau) sehr für seine Sprachfortschritte gelobt. Das erste Mal, als wir die beiden vor ein paar Jahren besucht hatten, konnte Michael nicht so wirklich „mitreden“. Er hat seither sehr große Fortschritte gemacht!

Wir bieten den beiden auch eine Tour mit der TRISKÈLE an, sobald wir in Cap d’Agde sind und der Wind es für Besucher zulässt. Nicht zu stark; aber auch nicht zu schwach soll der Wind sein, denn wir wollen ja schließlich mit den beiden Segeln. Wir wollen aber auch nicht riskien, dass den beiden schlecht wird.
Die nächsten Tage sehen aber recht stark windig aus, also vertagen wir das Vorhaben und werden bei entsprechendem Wetter Bescheid geben.

P1100055Als wir uns gegen 18 Uhr dann auf dem Heimweg machen, machen wir noch einen kleinen Umweg um eine Sicherung für unseren defekten Inverter zu kaufen. Uns war vor ein paar Tagen im wahrsten Sinne des Wortes eine Sicherung durchgebrannt 🙂

Den Inverter benötigen wir, um unsere 220V – Geräte ohne Landstrom aufladen zu können. Demnach ist er wichtig, wenn wir unterwegs auf See sind, um den Computer mit Strom zu versorgen. Es geht natürlich auch mit Papierkarten zu navigieren, aber bequemer ist es eben mit den elektr. Kartenmaterial zu arbeiten.

Im Autozubehör würden wir diese Sicherung finden. Michel fährt uns daher zu einem KFZ- Zubehörladen, wo wir solche Sicherungen kaufen können und finden diese auch prompt – perfekt!

Zurück am Boot, verabschieden wir uns von Michel und machen aber klar, dass wir uns wieder sehen. Er wohnt schließlich nur ca. 30 km von unserem Winterquartier entfernt, also kein Problem, sich mal wieder zu sehen.

Am nächsten Tag, dem 17.11., machen wir uns dann auf zur letzten Etappe nach Cap d’Agde. Gerne hätten wir die kurze Strecke von nur 15 Seemeilen gesegelt. Es wurde kräftiger Wind vorhergesagt, 7 bft um Sête. Beim Rausfahren aus dem Hafen von Frontignan war jedoch kein Wind. Hmm wo sollen die 7 bft denn sein? Wir müssen wohl doch mit Motor fahren, leider. Doch schon bald kam Wind. Wir hissen die Segel. Michael setzt das Groß und die große Fock. Anja macht natürlich wieder die Angel klar. Nach kurzer Zeit, sind wir bei Sête. Der Wind wird stärker, wir reffen. Kurze Zeit später frischt der Wind dann so stark auf, dass wir überlegen, entweder noch einmal zu reffen oder mit Motor zu fahren. Den Wind haben wir leider wieder genau auf die Nase und das bei 7 bft. Auf einen sportlichen Hart-Am-Wind-Kurs haben wir ehrlich gesagt keine Lust. Wir nehmen die Segel runter und fahren das kurze Stück mit Motor zu Ende.

Kurz vor der Hafeneinfahrt sehen wir eine schöne Bucht. Die Felsen sind schwarz, der Strand ebenso. Die Bucht erinnert uns an die Insel Vulcano. Später erfahren wir dann auch warum, denn Cap d`Agde ist nahe einem erloschenen Vulkan, dem Mont St.Loup gebaut.

Plan_Port_Principal V1 - CopieWir erreichen den Hafen von Cap d’Agde. Vor uns ein kleines Segelboot mit 2 Mann Besatzung. Warum nur machen die beiden mit ihrer kleinen Schüssel genau in der Mitte der Lücke am Ankunftssteg fest? Super, für uns reicht der Platz zum Anlegen nun weder vor deren Boot noch hinten dran. Wir kreisen eine Weile, jedoch tut sich nichts. Die beiden sind in die Capitainerie gelaufen und kommen irgendwie nicht zurück. Wir überlegen uns, vor der nahegelegenen Tankstelle fest zu machen, um uns anzumelden. Die beiden kommen zurück, stören sich aber in keinster Weise daran, dass sie da mit ihrem Boot den kompletten Ankunftssteg blockieren. Na vielen Dank auch, sagen wir uns. Wir machen daher doch vor der Tankstelle fest, auch wenn dort steht, dass man hier freihalten soll.

In der Capitainerie bekommen wir unseren zukünftigen Liegesteg zugewiesen. Bezahlt haben wir ja schon im Voraus. Den Platz könnten wir uns raus suchen, welcher für uns passt. Na dass ist mal super, dann haben wir ja Auswahl. (Der kleine schwarze Pfeil auf dem Hafenplan zeigt auf unseren Liegeplatz, wenn uns jemand sucht 😉 )

Natürlich fragen wir auch nach freiem Internet nach. Schließlich ist das für uns die nächste Zeit sehr wichtig, wenn wir hier bleiben wollen.
Leider gibt es kein dauerhaftes free WIFI, gibt man uns zu verstehen. Nur alle 48 Stunden für eine halbe Stunde sei es frei. Ansonsten kostet eine Monatsgebühr 30 €. Nun, wir werden das WIFI mal testen und dann entscheiden, ob wir weiterhin unseren Web-Trotter benutzen mit leider beschränkter Datenmenge oder uns für die 30 €/mtl. im Hafen einwählen mit unbeschränkter Datenmenge.

P1100093Der Hafen ist riesig groß. Ganz am Ende des Hafens, in der Nähe der Hafenpromenade finden wir dann für unsere TRIKSÈLE ein schönes Plätzchen und machen sie fest.

Geschafft! Wir sind da!

Hier ist unser Zuhause für die nächsten 4,5 Monate.

Bienvenu à Cap d’Agde 🙂

 

 

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Auf dem Weg von Marseille nach Port de Bouc Michael genießt die Fahrt am Bugkorb…

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Auf dem Weg von Port de Bouc nach Saintes Maries de la Mer

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Schon von Weitem zu sehen, die große Kirche von Saintes Maries de la Mer

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Strandspaziergang in Saintes Maries de la Mer

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Strandspaziergang in Saintes Maries de la Mer

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Genialer Sonnenuntergang in Saintes Maries de la Mer

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Besagte Parkbox, in Saintes Maries de la Mer Hier haben wir rückwärts zwischen den Betonpfosten eingeparkt Leider war nach vorne nicht viel Platz zum Rangieren, aber es hat geklappt 🙂