Auf geht’s zum Winterquartier…. 1. Etappenziel: Marseille

P1090653Wir finden richtig Gefallen an dem Ort La Ciotat und könnten uns die Gegend, den Ort richtig gut für eine Zukunft im Süden vorstellen. Seit fast einem Monat sind wir nun schon hier. Davon haben wir 2 Wochen in der Ankerbucht und 2 Wochen im Hafen verbracht.

Wir verbringen noch ein paar weitere Tage im Hafen, da in dieser Woche Sturm aus Ost zu erwarten ist. Und ja, wir tun ganz gut dabei, fest im Hafen zu liegen. Bei Windstärke bis zu 9 Beaufort und 5 Meter Wellen da draußen wollen wir weder in der Bucht vor Anker liegen noch an eine Weiterfahrt denken. Der Wind bläst ordentlich auch in das Hafenbecken und die TRISKÈLE schwankt sogar am Schwimmsteg gut hin und her.

An Bord wird weiter an der Dusche gearbeitet. Leider hat es mit der ersten Variante, wir tapezieren die Wände mit abwaschbarer Vliestapete, nicht funktioniert. Der Kleber klebt nicht richtig, und die Bahnen lösen sich spielerisch wieder ab. Schade für das ausgegebene Geld, aber das hält nicht so, wie wir uns das erhofft hatten.P1090668

Also doch Variante II. Michael streicht mit wasserfestem Lack die Wände. Dann ist zwar alles in weiß, ohne Muster, aber es hält. Wieder fahren wir zum Baumarkt ins Centre Commercial (Gewerbegebiet) und besorgen Vorhangstangen für zum Aufhängen der Duschvorhänge, eine neue Duschbrause und diverse Kleinteile. Jetzt kann Anja auch mal was tun und näht den Duschvorhang auf entsprechende Größe/Länge um. Michael montiert die Duschbrause und Vorhangstangen für die Duschvorhänge. Anschließend verfugt er noch die Ecken mit Sikaflex, damit an den Ecken kein Wasser eindringen kann. So langsam wird die Dusche nun wirklich fertig gestellt und ist einsatzbereit.

Eines Abends als es auch noch heftig regnet, ist unser Landstrom weg. Der Heizlüfter macht keinen Mux mehr. Und so ohne Heizung wird es doch abends ganz schön frisch. Auf der Suche nach der Stromabsicherung werden wir leider nicht so recht fündig. An unserem Stromverteilerkasten ist die Sicherung nicht raus geflogen. Beim Nachbar-Katamaran ist auch der Strom weg. Wir kommen ins Gespräch mit der Crew. Das franz. Ehepaar Katie und Pierre leben schon ein paar Jahre auf ihrem Katamaran und sind auf dem Weg nach Italien. Wegen des Sturms machen sie hier in La Ciotat einen Zwischenstopp. Der Katamaran ist von neuester Technik. P1090669Michael bekommt natürlich alles gezeigt. Sie hatten vor Jahren ein Flussboot, mit dem sind sie die französchischen Flüsse und Kanäle durchreist. Dann haben sie Wohnung und Flussboot verkauft und haben sich den Katamaran zugelegt. Damit bereisen sie nun das Mittelmeer. Die Verständigung ist leider ein bisschen schwierig wegen unseres noch so schlechten Vokabulars. Dennoch ist der Abend bei einem warmen Tee nett.

Nach 3 Tagen ist der Spuk vom Sturm auch schon wieder vorbei. Wir beschließen noch einmal ins Gewerbegebiet zu fahren und den zu viel gekauften Duschvorhang zurück zugeben. Das klappt auch ganz prima. Außerdem besorgen wir uns noch einen 4 GB SFR-Internet-Zugang, damit wir für die Weiterreise mit Internet ausgestattet sind.

P1090672Gleich neben dem SFR-Laden im Centre Commercial befindet sich ein Frisörladen, der rein zufällig freie Kapazitäten hat.

Michael bekommt nämlich heute kurzen Prozess mit den langen Haaren gemacht. Die Frisörin fragt noch einmal mehr nach, ob wirklich kurz geschnitten werden soll. Ja, die Wolle kommt ab! Dann setzt sie an und die Haarbüschel fallen nur so auf den Boden. Unter dem blonden Deckhaar kommt nach dem Ansetzen des Kurzhaarschneiders ein flächendeckendes Grau zum Vorschein. Wow, wo ist all das Blond hin? Das Endergebnis ist auf jeden Fall sehenswert. Anja freut’s und Michael muss nun vorerst keine Sorgen um Spliss haben. 🙂P1090693

Wir planen unsere Abreise und Weiterfahrt nach Marseille. Die letzte Segeletappe bis zum Winterquartier in Cap d’Agde steht an. Am 04.11. soll angenehmer Segelwind 3-4 Beaufort von Osten kommen. Die Wellen beruhigen sich.

Wir gehen in den Waschsalon, Wäsche waschen, und während die Wäsche vor sich hin wäscht, genehmigen wir uns einen Kaffee im Le Continental an der Hafenpromenade (hier waren wir mit Susanne und Alex vor einer Woche gewesen). Lustiger Weise erinnert sich der Kellner sogar an Michael, auch mit dessen Kurzhaarschnitt.

P1090696Am Abend sagen wir noch einmal Michael H. auf seinem schwimmenden Zuhause adieu. Er wird vorerst hier in La Ciotat bleiben und seine Selbstständigkeit voran treiben. Wir wünschen ihm hierzu ganz viel Erfolg! Außerdem hält er die Augen nach Jobs für Michael offen. Evlt. hört er mal was oder bekommt etwas mit, wenn jemand gesucht wird und informiert uns dann. Das wäre echt klasse!

Dann ist es soweit. Der Tag der Abreise ist gekommen. Die TRISKÈLE ist wieder seeklar. Am Morgen des 04.11. um 10 Uhr heißt es nach Wochen mal wieder „Leinen los“ für uns. „Adieu La Ciotat, es war schön hier!“. Mit etwas Wehmut steuern wir unser Boot aus dem Hafen. Der Himmel ist bewölkt, leicht regnerisch, 17°C, Wind 3-4 bft aus ESE, 1 m Welle.P1090699

Kurz nach der Ile Verte ist das Grossegel gesetzt und die TRISKÈLE nimmt Kurs nach Marseille. Ca. 25 Seemeilen liegen vor uns. Der Wind ist gut, das Boot läuft die geplanten 5 Knoten. Zwar haben wir ein bisschen mehr Wellenhöhe als vorhergesagt, aber wir meistern diese. Es dürften doch 1-2 Meter Wellen sein. Teilweise surfen wir wieder auf den Wellen und die TRISKÈLE wird hier und da von einer Seite zur anderen geworfen. So sehr, dass sich 2 Schabs im Innern öffnen und sich deren Inhalt quer auf dem Boden der TRISKÈLE verteilt. Darunter auch unsere Teebox aus Holz. Diese platzt seitlich auf. Michael repariert sie später aber wieder. Das Geschirr bleibt Gott sei Dank heile. Es nieselt. Die Schleppangel ist natürlich auch draußen, in der Hoffnung auf einen frischen Fang.

P1090726Dann im Laufe der Fahrt, bildet sich südlich von uns ein Gewitter, hier und da donnert es. Es sind aber keine Blitze zu sehen, und die Wolken bleiben stabil südlich bzw. später östlich hinter uns. Dunkler wird es jedoch mehr und mehr am Himmel, als wir an der schönen Felsküste, den Calanques, vorbei segeln. Nachdem wir um die Ile Maire herum sind und Marseille schon in voller Breite zu sehen ist, schüttet es dann doch noch. Gut in der wetterfesten Kleidung eingehüllt, bekommen wir aber nur nasse Hände. Der Rest bleibt schön trocken.

Vorbei an der Ile du Frioul und im Rade von Marseille nimmt der Wind ab. Hier sind wir in Landabdeckung vor dem Ostwind. Wir haben einen tollen Blick auf die schöne Kirche hoch oben von Marseille, Notre Dame de la Garde. Der Himmel klart auf und es wird noch einmal richtig schön hell. Weiter im Rade von Marseille nimmt der Wind dann so stark ab, dass wir das Groß einholen und die restlichen 2 Seemeilen mit Motor weiterfahren.

P1090763Wir nehmen Kurs auf den nördlichen Hafen von Marseille (L’Estaque). Dort erhoffen wir uns, an einem Betonsteg kostenlos festmachen zu können. Und Bingo! Wir finden einen Anlegesteg, der für uns unbenutzt aussieht, abseits und dennoch sicher. Ohne Landstrom und Wasser müssen wir nun auskommen, aber das geht schon. Strom haben wir ja per Solar und Wind und Wasser haben wir erst noch gebunkert. Nur nachts wird’s frisch werden, da wir den Heizlüfter ohne Landstrom nicht laufen lassen können. Der Pier, an dem wir fest gemacht haben, sieht ein bisschen verwildert aus. Auch kommen wir nur mit dem Dingi an die Straßenseite und ins zivile Leben. Michael vergleicht es mit einem Flair aus Hitchcock – Filmen. Leer stehende Hallengebäude, die Glasscheiben sind eingeschlagen, alles verlassen und vergammelt sowie eine alte Schlittenanlage, mit dem die Schiffe aus dem Wasser auf das Trockene gezogen wurden.

Michael erfährt am Tag darauf, dass wir unser Dingi nicht alleine ohne Aufsicht fest machen sollten. Zu viele Kriminelle vor allem kriminelle Jugendliche seien unterwegs und zerstören. Der Norden von Marseille sei sowieso sehr gefährlich! Also Vorsicht!

P1090764Am Folgetag paddeln wir hinüber zum begehbaren Land und laufen in Richtung Ortsmitte. Die Kirche ist sehr schön und auch die Hafenpromenade sieht schön aus. Unser Weg führt uns zum Bahnhof. Von hier aus stünden uns alle Wege offen…

Nun, wir denken darüber nach, vielleicht nach Marseille-Stadt zu fahren, wenn wir länger hier bleiben sollten. Der Wind scheint die nächsten Tage einzuschlafen und somit ist eine Weiterfahrt vorerst nicht in Sicht. Die Temperaturen tagsüber sagen jedoch 19°C, sonnig und das für Anfang November!

Wir sind gespannt, wann es weiter gehen kann!

P1090661

Die TRISKÈLE am Steg von La Ciotat Bei einem Waschtag….wir versuchen die Glasfasern von der Duschbau-Aktion aus dem ganzen Bettzeug zu bekommen. Das Zeug hat sich überall im Boot verteilt.

P1090695

Hier ein Bild aus unserem Waschsalon. Das ist natürlich nur gestellt 🙂 Am Meistenwar Anja alleine dort und hat gewaschen 🙂

P1090709

Das Wellenbild bei der Fahrt von La Ciotat nach Marseille. Die Wellenhöhe sieht man leider nicht so ganz, wie es in Wirklichkeit war.

P1090765

Die defekte Teebox. Bei der Fahrt nach Marseille aus einem Schab geflogen. Der Inhalt war komplett auf dem Boden verteilt. In Marseille hat’s Michael wieder repariert 🙂 Zum Glück blieben die Teller ganz!

P1090770

Bild der verlassenen Gegend am Anlegesteg L’Estaque/ Marseille

P1090771

Mal abwarten wie’s Wetter wird… Wir freuen uns, bei 20 °C noch draußen sitzen zu können und den Kaffee/ Tee zu genießen Einfach herrlich!

Besuch aus der alten Heimat

Die Crew der SY Triskèle ist in freudiger Stimmung, denn der angekündigte Besuch von Alex und Susanne aus der Heimat wird Wirklichkeit.

Die beiden schaufeln sich ein verlängertes Wochenende frei um uns zu besuchen. Frei von Arbeit, Haus und Getier wollen sie von Donnerstag bis Sonntag nach La Ciotat kommen.

Wir beschließen, während deren Aufenthalt im alten Hafen fest zu machen. Die Liegekosten sind für die paar Tage erschwinglich, und so können die beiden wie sie möchten an Bord kommen. Sie haben zwei Nächte in einem Hotel in der Nähe des Hafens gebucht, werden jedoch die erste Nacht in Südfrankreich bei uns an Bord übernachten.

Die Zeit bis zu deren Anreise schaukeln wir noch ein wenig in der Bucht, machen aber bereits einen Liegeplatz im alten Hafen für die Tage klar und reservieren.
Es ist wolkig und die Temperaturen sind nachts ganz schön frisch. Da wir noch einmal in das Gewerbegebiet müssen um Material für die Indoor-Dusche zu kaufen, nehmen wir im Kaufhaus noch einen kleinen Heizlüfter mit. Wenn wir am Steg im Hafen liegen, können wir unser TRISKÈLE damit ein wenig heizen und haben es angenehm warm.

Michael arbeitet die Tage auch noch hier und da an der Indoor-Dusche weiter. Es wird das bereits verklebte Glasfaservlies geschliffen und mit einer weiteren Vliesschicht verklebt. Fertig wird die Dusche zwar bis zum Wochenende nicht werden, aber wir sind wieder einen Schritt weiter. Im Hafen können wir den Komfort der Hafen-Sanitär-Anlagen nutzen.

P1090521Es ist Donnerstag, der 22.10., und wir sind darauf eingestellt, dass unser Besuch so gegen 12-13 Uhr eintreffen wird. Der Wecker klingelt bereits um kurz nach neun. Wir wollen nach dem Frühstück die TRISKÈLE noch ein bissle aufräumen und dann in den Hafen einfahren. Evtl. können die beiden dann unser Anlegemanöver live miterleben. Was wir nicht wissen ist, dass die beiden vor Aufregung schon viel früher los gefahren sind und bereits um 6 Uhr morgens hier in La Ciotat eingetroffen sind. Beim Frühstück erhalten wir die Nachricht von den beiden, dass sie schon da sind. Ok, super dann machen wir uns so schnell es geht auf den Weg zum Hafen.

Im Hafen müssen wir zuerst an den Ankunftssteg bei der Capitainerie, uns dort melden und den reservierten Liegeplatz bezahlen.

Beim Einfahren in den Hafen können wir die beiden leider nicht sehen, schade. Sie waren uns Richtung der Ankerbucht entgegen gelaufen und schafften es nicht mehr rechtzeitig zurück, erfahren wir später. Es ist 12 Uhr als wir anlegen, die Capitainerie hat jetzt erst einmal Mittagspause bis 14 Uhr. Also warten wir hier am Ankunftssteg bis diese wieder offen hat und halten nach den Zweien Ausschau.

Es ist sonnig und auch für das Wochenende sind angenehme bis 20°C gemeldet und Sonnenschein. Mit dem Wind müssen wir mal sehen, ob das mit dem Segeln dann klappt. Eigentlich ist angenehmes Segelwetter angesagt. Die zwei haben auf jeden Fall super Urlaubswetter.

Als die beiden uns dann am Steg umarmen und wir sie begrüßen, sind wir überglücklich, dass das Wiedersehen geklappt hat. Die Freude ist groß!P1090536

Als erstes wird natürlich ein Foto geschossen für unsere Mediathek und ab geht’s auf die Triskèle zur Besichtigung. Wir haben ja noch 2 Stunden Zeit, bis die Capitainerie wieder öffnet und solange nutzen wir die Zeit für eine Bootsführung.
Als die Capitainerie wieder öffnet bekommen wir den Liegeplatz Nr. 171 zugeteilt. Susanne und Alex bleiben mit an Bord und erleben zum ersten Mal unser Anlegemanöver. Es ist gut windig im Hafen und wir haben ordentlich zu tun, bis die TRISKÈLE fest am Steg vertäut ist.
Nach dem Anlegen holen die zwei ihr Gepäck für die Nacht, sprich Schlafsäcke, Kissen, Zahnputzzeug, etc. und wir machen das Boot so weit klar für unsere Gäste.

P1090539Dann kommt die große Überraschung! Wir haben ja so zwischendurch den beiden eine kleine Wunschliste gemacht mit Dingen, die uns so eingefallen sind als Mitbringsel. Aber was die beiden da auftischen übertrifft all unsere Vorstellungen! Wir bekommen ganz viel Grüße aus der Heimat ausgerichtet, über die wir uns sehr freuen! Außerdem haben die zwei Köstlichkeiten aus der Pfalz mit dabei. Diese reichen von selbstgemachten Tomaten-/ Pesto-Saucen, über 1 Fl. Q10, eine Kiste Müller-Thurgau, richtiges Mineralwasser, eine Fl. Ramazzotti und ganz viel Pfälzer Dosenwurst (außer Schwartenmagen, den hatten wir im Vorfeld abbestellt 🙂 ). Außerdem gibt es für die Crew der TRISKÈLE noch ein Satz neuer T-Shirts mit schönem Pfefferminz-Aufdruck. Vielen herzlichen Dank an alle Spender und Unterstützer, das ist absolut klasse!

Als alles ausgepackt und verstaut ist, gibt es dann Müller-Thurgau-Anleger-Schorle und wir besprechen den weiteren Tagesplan. Da die beiden auch ganz unkompliziert und spontan sind, beschließen wir, mit dem Segelntörn uns ans Wetter zu halten. Es soll wenn möglich nicht zu wenig aber auch nicht zu viel Wind sein, wenn wir raus fahren.

P1090544Für den Nachmittag nehmen wir uns jedoch nicht mehr all zu viel vor. Wir gehen in die Fußgängerzone, kaufen für das Abendessen ein, machen eine kurzen Abstecher zu deren Hotel und landen auf dem Rückweg in einem Café am alten Hafen. Bei Café au lait genießen wir die Hafenatmosphäre und dass wir zusammen sind. Den Abend lassen wir ohne größeres Abendessen bei ein paar Gläschen Rotwein, Käse und Trauben auf der TRISKÈLE ausklingen.

Der nächste Morgen verspricht tolles Wetter, jedoch nicht unbedingt zum Segeln. Nach dem Frühstück ist noch kein Wind da. Der Wetterbericht verspricht uns für den kommenden Tag eher Wind zum Segeln als heute, daher wollen wir heute einfach ein paar Meter wandern.
Susanne und Alex beziehen noch ihr Zimmer im Hotel bevor wir los gehen.

Derweil möchte ein Segelboot, ein paar Plätze neben uns, ablegen. Die Crew der BARAKA III schafft es leider nicht vom Steg abzulegen ohne sich die Moorringleine einzufangen. Lange versuchen sie sich von der in der Schiffsschraube eingefangenen Leine zu befreien. Es ist nichts zu machen. Da muss Michael mal wieder ran, so wie das aussieht. Michael bietet an, runter zu tauchen und das Boot von der Leine zu befreien. Dankend nimmt die franz. Crew das Angebot an. Die Baraka III wird zurück an den Steg geschleppt und festgemacht. Michael schwingt sich in seinen Taucheranzug. Das Hafenwasser ist nicht gerade das angenehmste Wasser zum Tauchen, da hier all mögliches Zeug hineinläuft und umher schwimmt.
Völlig außer Übung schafft Michael es dann nach vielen Versuchen runter zu tauchen. Immer wieder läuft die Taucherbrille mit Wasser voll. Auch zu wenig Blei hat er am Mann. Anja bringt noch zwei extra GewP1090555ichte, die er seitlich in das Jacket einsteckt. So richtig unter Wasser kommt er aber nicht, obwohl tiefer als 2 Meter nicht notwendig wären. Es ist nicht einfach zu tauchen, wenn man es nicht öfter praktiziert. Das letzte Mal war Ende Juli in Griechenland, als wir im Hafenbecken ein Teil verloren hatten. Damals war es irgendwie entspannter und vor allem waren nicht so viele Zuschauer drum herum. Die Crew der BARAKA III haben aber Verständnis, und was sollten sie auch anderes tun als zu warten. Anderer Orts bekommen Taucher für die Stunde 75 € + Materialkosten etc. Irgendwann schafft Michael es dann, die Leine vom Boot loszumachen. Irgendwie beim Auftauchen verliert Michael noch ein Bleigewicht, das in dem Jacket war, welches auf 6 Meter zum Hafengrund sinkt. „Das ist dann eben verloren“, sagt Michael. Noch einmal runter schafft er nicht.
Die Crew der BARAKA III ist jedoch froh, dass sie wieder frei sind, und läd‘ uns anschließend zu einem kleinen Imbiss/ Umtrunk an Bord ein.
Als Alex und Susanne vom Hotel zurück sind, gesellen sie sich natürlich noch dazu. Wir verbringen ein paar schöne Minuten zusammen, bevor jeder seine Wege geht.
Wir wollen ein wenig spazieren gehen und die Gegend anschauen. Entlang am Sandstrand laufen wir barfuß einfach mal ein Stück und genießen die leichte Brandung des Meeres am Strand. Es sind immer noch Badegäste hier, obwohl das Wasser gerade mal noch 18 °C hat. Die Meisten nutzen jedoch die angenehmen Sonnenstrahlen aus und nehmen einfach ein Sonnenbad.

P1090567Unser Weg führt uns weiter an den Stadtrand wo wir beim SNCF-Bahnhof den Bus zurück an den alten Hafen nehmen. Somit haben wir auch noch eine kleine Stadtrundfahrt gemacht. Am Hafen angekommen nehmen wir wieder Platz in einem Café und genießen die Stimmung.

Für heute Abend nehmen wir uns eigentlich vor, an Bord zu kochen. Nachdem Anja und Michael von den Duschen kommen, haben Susanne und Alex Bekanntschaft mit Michael H. gemacht. Michael H. lebt seit 10 Jahren im Ausland und seit einem Jahr hier in La Ciotat auf einem gemieteten Segelboot, ist Deutscher, geht einer Arbeit nach und hätte gute Tipps und Infos für uns, wenn wir uns hier niederlassen wollten. Selbstverständlich sind wir scharf auf solche Infos und machen schon einmal aus, dass wir uns weiter kontaktieren sollten.
Heute Abend gehen wir mit Susanne und Alex zum Abendessen in ein Restaurant nach Wahl an der Hafenpromenade. Wir entscheiden uns für das „La Voute“. Danach verbringen wir die restlichen Abendstunden an Bord der TRISKÈLE und verabreden uns für den nächsten Morgen zum Segeltörn. Wir sind gespannt, ob es den beiden zusagen wird.

Der Tag des Segelausfluges ist gekommen. Nach dem Frühstück soll es los gehen. Das Wetter ist schön sonnig, leider kein Wind. Die Wettervorhersagen haben uns mal wieder im Stich gelassen. Eigentlich war für heute doch angenehmes Showsegeln vorgesehen. Nun, wir wollen dennoch mit den beiden raus, dann eben unter Motor.

P1090573Als erstes gibt es eine kleine Übersicht über den geplanten Fahrtweg. Hierzu zeigen wir Seekarten und Hafenpläne um den beiden einen kleinen örtlichen Überblick zu verschaffen. Danach folgt eine Einweisung in Bootsgerätschaften und auch Sicherheitsweste wir erklärt und angezogen, wie im Flugzeug sozusagen.
Um die beiden nicht ganz tatenlos an Bord sitzen zu lassen, möchten wir, dass Alex sich am Ruder der TRISKÈLE platziert. Er darf mithelfen das Ablegemanöver zu fahren. Während wir die Leinenführung machen, geben wir Alex Anweisung wie er das Boot zu steuern hat. Das klappt auch alles wunderbar!
Sichtlich begeistert lenkt Alex die TRISKÈLE aus dem Hafengelände.
Als Tagesziel haben wir den Nachbarort Cassis ausgewählt. Dieser ist nur ein paar Seemeilen von La Ciotat entfernt und ein wunder schöner malerischer Ort zum Schlendern.
Hier wurden Szenen für den Film „Willkommen bei den Scht’is“ gedreht. Vielleicht sind die Hafengebühren deshalb so hoch, weil Filmstadt….wir wissen es nicht.

Entlang der beeindruckenden Felsküste fahren wir mit Motor nach Cassis. Selbstverständlich packt Anja die Schleppangel aus, vielleicht klappt es ja mit einem Fisch.

P1090591Wir nähern uns der Hafeneinfahrt und ahnen schnell, dass wir hier keinen Liegeplatz bekommen werden. Der Hafen ist zum einen sehr klein und total überfüllt. Michael dreht die TRISKÈLE um und steuert die Bucht um die Ecke an. Vor dem Sandstrand der Stadt lassen wir den Anker auf 6 Meter fallen. Nun heißt es mit dem Dingi an Land fahren. Susanne ist anfangs noch skeptisch auf das wackelige Dingi zu steigen. Aber als sie mal drinnen sitzt ist, das auch kein Thema mehr. Völlig überladen mit 4 Personen in dem kleinen Dingi und zu schwachen Motor tuckern wir zum Hafen und machen dort an einem Steg fest.

P1090611Die Stadt ist voll von Menschen, es wimmelt nur so. Anscheinend ist hier gerade eine Veranstaltung, denn wir sehen Fernsehteams, die sich darauf vorbereiten. Es stellt sich heraus, dass am Folgetag ein Halbmarathon von Marseille nach Cassis stattfindet. Hier im Hafen ist die Ankunft der Läufer. Das Hafengelände sowie die Fußgängerzone sind überfüllt mit Besuchern, Läufern. Wir finden dennoch ein Café zum Verweilen und schlendern anschließend noch ein bisschen in den Gassen und an der Hafenpromenade entlang.
Um ca. 16 Uhr machen wir uns dann aber wieder mit dem Dingi auf den Rückweg zum Boot. Unterwegs gibt es eine kleine Brotzeit und Anja hängt natürlich wieder die Schleppangel hinaus. Segeln können wir leider auch auf dem Rückweg nicht. Zu gerne hätten wir den beiden einmal gezeigt, wie schön es ist, wenn der Motor schweigt, und die TRISKÈLE nur mit Windeskraft seicht durch das Wasser gleitet. Wirklich zu schade!
P1090579Alex genießt dennoch das Gefühl vorne an Deck zu stehen, und die leichten Wellenbewegungen der TRISKÈLE zu spüren.
Der Himmel zieht sich so langsam zu und wir fahren wieder in den Hafen ein. Dort machen wir mit Unterstützung von Alex wieder an unserem Platz 171 fest. Natürlich gibt es nach dem Anlegemanöver den obligatorischen Anleger, den Susanne reicht.
Auch diesen Abend schaffen wir es nicht, das Abendessen zuzubereiten. Stattdessen machen wir wieder spontan eine Käse-/ Traubenplatte. Den Abend lassen wir im Irish Pub am Hafen ausklingen.

P1090632Nun ist es Sonntag, der Tag der Abreise von Susanne und Alex ist herangerückt. Wir sind wieder in trauriger Stimmung, denn es steht wieder ein „Lebewohl“ an. Nach dem Frühstück treffen wir uns noch mal auf der TRISKÈLE und quatschen über die vergangenen tollen Tage zusammen. Den beiden hat es sehr gefallen bei uns. Es war zwar kein Segelwetter, und wir haben keinen Fisch gefangen, dafür wurde den beiden aber nicht übel. Sie kamen super klar und hatten dennoch einen Einblick in das Bordgeschehen.
Dann jedoch ist es Zeit für die Heimreise der beiden. Wir begleiten sie noch bis zum Parkplatz wo deren Auto steht. Kurz und schmerzlos sollte der Abschied werden, und dennoch schmerzt es immer sehr, Freunde zu verabschieden. Der Versuch nicht zu heulen, scheitert kläglich. Wieder kullern Tränen unsere Wangen hinunter. Macht’s gut ihr beiden, gute Heimreise und grüßt uns alle in der alten Heimat.

Bis zum nächsten Mal 🙂

Hurra! Winterquartier gefunden!

P109049705.10.15 Heute geht es nach La Ciotat. Die Wettervorhersagen sollten einen guten achterlichen Wind bringen. Jetzt am frühen Morgen ist davon jedoch noch nichts zu spüren. Wir liegen ja aber noch in der geschützten Bucht und hoffen, dass der Wind sich draußen auf See zeigen wird. Beim Motorstarten steigt Rauch empor. Hm, wir sollten doch einmal den Luftfilter prüfen und evtl. austauschen. Das kommt gleich im nächsten Hafen mit auf unsere To-Do-Liste.

Das Wasser ist wieder glasklar. Außer dem Krautgarten unter uns können wir sogar die Ankerkette gut sehen, die sich über das Krautfeld schlängelt. Auch der Anker ist beim Einholen gut sichtbar. Wir fahren dann erst einmal aus der Bucht heraus. Doch auch draußen auf See ist der Wind noch nicht spürbar. Höchstens 1 Beaufort aus Süd.Wir motoren also erst einmal, bis später so gegen 14 Uhr dann der Wind auf 3 Beaufort zunimmt, und wir die Segel setzen können. Es wird sonnig, ca. 22 °C. Wir segeln mit 4 Knoten nach La Ciotat.

P1090409Im alten Hafen von La Ciotat hofften wir einen Platz, möglichst kostenfrei, ergattern zu können. Wir werden jedoch beim Ankunftssteg gleich darauf hingewiesen, den Hafen wieder zu verlassen. Es ist kein Platz frei. Im Oktober findet hier eine Veranstaltung statt und es ist alles gesperrt. Wir sollten doch den neuen Hafen anfahren. Was ein Mist aber auch.
Im neuen Hafen finden wir genau eine Lücke, in die Michael unsere TRISKÈLE einparken möchte. Das ging dann auch recht gut, nach ein paar Malen vor und zurück. Hier wollen wir ein paar Tage bleiben, wenn die Hafengebühren nicht so umwerfend sind. Und siehe da, es sind pro Tag 32 € (Wasser, Strom, Duschen frei – WIFI leider gegen Gebühr). Wir bezahlen erst einmal für einen Tag, geben wir der Dame in der Capitainerie zu verstehen. Sollten wir einen weiteren Tag bleiben, kommen wir erneut. All zu lange könnten wir jedoch an den Platz nicht bleiben bekommen wir gesagt, da man nicht wüsste, wann der Platzbesitzer wieder kommen würde. So lange dieser jedoch noch unterwegs sei, können wir den Anlegesteg nutzen.

Ok. Wir wollen in erster Linie das Zeug für die Indoordusch-Konstruktion im örtlichen Baumarkt besorgen, nach dem Luftfilter schauen, neues Angelblei kaufen und ausgiebig duschen.

Somit machen wir uns zum ersten Mal ins französische Getummel auf. Wir finden ein Touristenbüro. Dort fragen wir nach Bustickets und bekommen auch einen Stadtplan. Die Dame zeigt uns auch wo sich der Baumarkt befindet und welche Buslinie wir dazu nehmen müssten. Schon einmal geschafft. Wir steigen in den Bus zum Gewerbegebiet. Im Baumarkt angekommen suchen wir ein paar Sachen für die Dusche und fragen uns auf französisch durch, welche Materialien wir nehmen könnten. Irgendwie klappt das auch halbwegs. Man ist wirklich sehr bemüht uns Ausländer zu verstehen.

Abends machen wir einen ausgedehnten Spaziergang durch die Straßen der Stadt. Der Wind hat ordentlich zugelegt. Die in der Bucht vor Anker liegenden Yachten tanzen in den Wellen auf und ab. Zu später Stund‘ ziehen heftige Gewitter durch. Es schüttet aus Eimern. Zum Glück sind wir da jetzt nicht da draußen. Wir werden noch einen Tag im Hafen bleiben.

Am nächsten Tag baut Michael den Luftfilter aus. Ok, der sollte dann doch mal ausgetauscht werden! Wir machen uns auf den Weg in den alten Hafen und suchen in der Werft nach Motorwerkstätten, die solch einen Filter haben könnten oder besorgen könnten. Leider haben wir kein Glück. Wir bekommen jedoch eine Adresse genannt bzw. auf dem Stadtplan markiert. Dort sollten wir es versuchen. Natürlich befindet sich dieser Händler auf der anderen Seite der Stadt. Wir laufen also hin und bekommen dort doch tatsächlich nicht genau den selben Luftfilter, jedoch einen der in die Aufnahme vom Boot passt. Super, das wäre dann auch geschafft. 🙂

Bevor wir uns zur Ankerbucht aufmachen wird noch einmal ausgiebig geduscht. Die Ankerbucht ist noch ganz schön aufgewühlt. Musik können wir hier keine machen, viel zu schaukelig ist es. Die Sehnsucht nach festen Boden unter den Füßen kommt auf. Wieder Erwarten wird die Nacht jedoch ruhig und wir können schlafen.

Die nächsten Tage verbringt Anja mit der Suche nach einem festen Winterquartier. Sie schreibt alle in Frage kommenden Häfen von Toulon in Richtung Spanien an. Das ist gar nicht so einfach bis erst einmal der Mailtext in französisch fertig ist. Dann wird nur noch kopiert und in die nächste Mail eingefügt. Am längsten dauert es, bei schaukelnder TRISKÈLE die Mailadresse zum jeweiligen Hafen ausfindig zu machen. Ständig schaukelt die Teetasse hin und her und droht umzufallen. Alles ist mal wieder in Bewegung an Bord. Tag für Tag sind wir gespannt, ob wir eine Zusage erhalten. Leider kommen am Anfang ein paar Absagen, gefolgt von halben Zusagen (nicht für den kompletten Zeitraum oder anstelle eines Wasserplatzes einen Landplatz) oder aber überteuerte Platzgebühren. Viele jedoch antworten gar nicht auf unsere Mails.

P1090511Dann haben wir endlich eine Zusage. Es ist der Hafen von Gruissan. Super, wir freuen uns sehr. Und einen halben Tag später kommt noch eine Zusage vom Hafen in Cap d’Agde. Wow, nun haben wir sogar Auswahl!
Wir vergleichen die Konditionen und wägen die örtliche Lage ab. Gruissan ist natürlich viel schöner als der Hafen von Cap d’Agde, jedoch sind wir in Cap d’Agde doch in einer größeren Stadt. Strategisch besser zum französisch lernen, Einkaufen, nächsten Flughafen, etc.
Wir entscheiden uns für den Hafen in Cap d’Agde. Jetzt muss noch der Papierkram erledigt werden. Die Ausweise, Versicherungsunterlagen und Bootspapiere werden zur Marina in Cap d’Agde geschickt. Umgekehrt bekommen wir einen Vertrag zugesendet, den wir unterschrieben zurück senden sollen. Hm, nur wie die Seite ausdrucken? Wir fragen im Touristenbüro nach, ob man freundlicher Weise uns die eine Seite ausdruckt. Nö, aber wir könnten in die Medienbibliothek gehen, dort sind Computer und man kann da Dokumente ausdrucken. Ok, das ist eine Option. Wir sind jedoch noch beladen mit Einkaufssachen vom Baumarkt und wollen mit dem Gepäck nicht mehr so weit laufen. Wir versuchen es mal im Hafenbüro und siehe da, dort ist das kein Thema. Die Dame druckt uns die Seite gleich 3x aus. Klasse! An Bord füllen wir alles aus, unterschreiben, fotografieren die Seite ab und senden diese dann zurück zum Hafenbüro in Cap d’Agde.
Jetzt müssen wir nur noch unsere Bank anweisen, den Betrag zu überweisen. Es ist schließlich schon Freitag und eigentlich sollten wir 1 Monat vor Anreise den Betrag überweisen. Wir haben den 15.10. und am 17.11. wollen wir anreisen. Das wird knapp. Wir teilen dem Hafenbüro mit, dass das Geld unterwegs ist, jedoch ein paar Tage dauern könnte. Wir bekommen die Info, dass es kein Problem sei. Das wäre nun also auch klar.
Perfekt, nun wissen wir, wo wir Weihnachten und Silvester verbringen werden. Wir können ab dem 17.11.15 einlaufen und bis Ende März 2016 dort bleiben.

Für Freunde, die uns aus der Pfalz besuchen wollen, ist das eine wichtige Info für deren Reiseplanung. Selbstverständlich tun wir die frohe Botschaft gleich kund.

P1090415Michael ist der weilen mit dem Einbau bzw. Konstruktion der Indoor-Dusche beschäftigt. Er ärgert sich maßlos über die Enge an Bord. Er verknotet sich alles Mögliche, stößt sich überall an. Der Arme, da kann ihm leider niemand helfen, da einfach kein Platz für 2 Personen in dem Bad ist. Er ist tapfer und geht an die Arbeit. Als erstes wird die Rohrführung für den Ablauf der Dusche eingebaut. Danach bohrt Michael mit dem Handbohrer das Loch für den Ablauf in das Bodenbrett, eine Geduldsaufgabe.

 

P1090458Beim ersten Laminieren des Loches kann Anja dann ein bisschen helfen, da die Arbeit draußen gemacht werden kann. Das ist eine ziemlich klebrige Angelegenheit. Nach dem Trocknen (Tag später) setzt Michael den Bodenablauf und laminiert schon einmal die Ecken und Kanten mit dem Glasfaservlies. Gut dass wir 2 Toiletten an Bord haben. Zum weiteren Laminieren der ersten Schicht muss nun auch das Klo abgebaut werden, damit ein bisschen mehr Platz da ist zum Werkeln. Die erste Schicht ist verklebt, der Kleber alle. Wir müssen zum Baumarkt, um Nachschub zu kaufen. Bei der Dichtigkeitsprüfung des Ablaufs stellt Michael dann fest, dass der Abfluss vom Waschbecken undicht ist. Einen ganzen Tag wird am Waschbecken hantiert, sodass es wieder dicht ist.P1090465

Die Tage in der Bucht vergehen. Immer wieder haben wir Tage dabei, an denen wir nichts tun können, da es so schrecklich schaukelt, auch nachts. Es fühlt sich an als säße man auf einem Schaukelpferd. Wir sehen bis in die späte Nacht DVD’s an, und hoffen, dass die Müdigkeit so groß wird, dass wir das Schaukeln nicht mehr merken und schlafen können. Nach 2 Tagen heftigen Geschaukel haben wir echt die Faxen dicke. Wir wollen endlich mal wieder ruhig schlafen oder laufen können. Alles fällt von links nach rechts und das 48 Stunden lang. Selbst auf dem Klo muss man sich so verkeilen, dass man nicht von der Schüssel rutscht. Sobald wir etwas aus der Hand geben rollt es weg. Die Schränke werden ausgestopft mit Handtüchern, alles wird festgebunden. Nur wir selbst rollen in der Koje hin und her. Es nervt höllisch.

P1090452Aber es sind auch ein paar Tage dabei, an denen wir es ruhig haben. Und wenn wir es mal Ruhig haben, dann schlafen wir auch kräftig aus, soll heißen bis zum Mittag. Verrückter Weise haben wir bei der Wetterlage mit Mistral Glück und haben es ruhig. Draußen bläst zwar der Wind wie Teufel, aber wir liegen gut geschützt in der Bucht und haben fast kein Schaukeln. Es dauert ca. 3 Tage, dann ist der Mistral wieder vorbei. Ein Blick aus der Bucht heraus, sagt uns aber, dass da draußen der Bär tobt. Hohe Wellenberge schieben sich an der Bucht vorbei. Die Wetterdaten melden 5 Meter Wellenberge. Also segeln wollen wir bei dem Wind auf keinen Fall, das ist sicher!
An Bord purzeln nun so langsam auch die Temperaturen. Es wird Zeit, dass wir die Heizung eingebaut bekommen. Dazu müssen wir jedoch längere Zeit in einen Hafen. Wir versuchen die Zeit bis zum 17.11.15 ins Winterquartier noch auszuharren und hoffen, dass es wieder ein wenig wärmer wird. Jetzt ist gerade die Dusche in Arbeit…

P1090477Am Wochenende (16.-18.10.15) ist im alten Hafen dann das große historische Fest 1720 auf das sich alle im Ort vorbereiten und weswegen auch der Hafen für Boote gesperrt ist. Wir möchten an einem Tag unbedingt das Fest besuchen. Es findet eine große Feuershow statt, die wir uns gerne ansehen möchten. Zu spät stellen wir jedoch fest, dass man hätte reservieren müssen, und somit bekommen wir leider keine Karten mehr für diese Show, schade.
Das Fest ist ansonsten jedoch ohne Eintritt und ist rund um den alten Hafen aufgebaut. Es erinnert ein wenig an die Mittelaltermärkte, die wir in Deutschland gerne besucht haben. P1090482Stände alten Handwerks sind aufgebaut, der Boden ist mit Holzmulch bedeckt. Wir finden ein paar Metstände, die unseren Gaumen beglücken. Was jedoch gänzlich fehlt, sind Essensstände mit Fingerfood. Ein paar Brotbäcker und Crèpes-Stände sind aufgestellt. Wir finden noch einen Stand, an dem Fleisch angeboten wird. Wir entscheiden uns für 2 dicke Würste im Baguette und Ketchup. Besonders gut war die Wurst leider nicht und die Konsistenz irgendwie unappetitlich. Im Nachhinein haben wir festgestellt, dass es sich hierbei um Kuttelwurst gehandelt hat… nicht so wirklich jedemanns Sache…
( und schon gar nichts für Michael’s Gaumen!).

P1090506Es werden verschiedene historische Vorführungen gemacht dazu werden alte Kanonen geladen und gezündet. Wow, die machen einen richtigen Rums, wir halten uns die Ohren zu, damit wir keinen Gehörsturz bekommen. Das geht durch Mark und Bein, wenn so eine Kanone mit Schwarzpulver abgeschossen wird.
Wir verbringen bis in die späten Stunden unsere Zeit auf dem Festgelände und lauschen den wenigen Musikgruppen. Diese erinnern sehr an die Mittelalter-Szene, jedoch hat keine der Gruppen eine Drehleier im Repertoire. P1090509Michael ist ganz begeistert von einem Dudelsackspieler. So leicht und unbeschwert trällert er die Noten hoch und runter, Wahnsinn. Wir haben vor, am nächsten Tag noch einmal zu kommen. Dann jedoch in Gewandung und mit Instrumenten. Leider ist es uns, wieder einmal wegen des Schwells, am nächsten Tag nicht möglich von Bord zu gehen. Schade, denn zu gerne hätten wir das Fest noch einmal besucht.

Aktuell hat Michael unseren Motor vom Dingi gut im Griff. Das soll heißen, dass ein Landgang ohne vorheriges Schimpfen über den Motor möglich ist. Wahrscheinlich war einfach nur das Gemisch nicht richtig gemischt. Aktuell läuft’s echt super! Wir hoffen, dass es so bleibt 🙂

Wir sind gespannt, ob ein weiteres Treffen mit Freunden aus der Pfalz noch im Oktober stattfindet. Aus der Heimat haben sich Alex und Susanne angekündigt, die sich ganz spontan frei nehmen wollen und uns besuchen möchten. Wenn alles klappt, haben wir kommendes Wochenende Besuch aus der alten Heimat. Das wäre super!

P1090507

Besuch der Halbinsel Giens

P1090331Nachdem wir uns vom Abschied unserer Freunde auf der Insel Porquerolles einigermaßen wieder gefasst haben, geht es nun auch bei uns weiter. Wir fahren in die Bucht vor Hyères, so das heutige Ziel. Die Stadt Hyères befindet sich am Festland gegenüber von Porquerolles. Wir benötigen mit Motor nur ca. 2 Stunden. Es regnet nach wie vor, der Wind kommt aus NE mit ca 4 Beaufort, 17 °C. Eigentlich hätten wir schön mit Halbwind rüber segeln können, jedoch aufgrund des Regens und der Abschieds-Trauer-Stimmung (siehe vorheriger Bericht) an Bord, ist uns zum Segeln nicht zu Mute. Dick eingepackt in Regenkleidung suchen wir einen Ankerplatz für die kommenden Tage. Kurz vor dem Hafen lassen wir dann den Anker fallen. Michael streckt wie immer mehr Kette als empfohlen, damit wir auch sicher schlafen können. Hier ankert noch ein Segelboot und da sollte man es ja dann aushalten können. Der Wind treibt nämlich die Wellen schön in die Bucht hinein. Wir hoffen jedoch, dass der Wind wie vorhergesagt dreht, und dann hätten wir hier eine angenehme Nachtruhe.

In Hyères wollen wir zu einem Baumarkt, um endlich mit dem Ausbau der Indoor-Dusche beginnen zu können. Die Maße und Materialbedarf hat Michael bereits schon notiert und aufgeschrieben. Irgendwie wollen wir in Hyères jedoch keinen Baumarkt via Internet finden, und so werden wir wohl weiter fahren nach La Ciotat. Dort sind nämlich gleich zwei in annehmbarer Nähe zum Hafen aufgeführt. Den Abend über erzählen wir noch lange von unserem Treffen mit Klaus, Evi und Gefolgschaft und wie schwer es uns fällt die Freunde aus der Pfalz nicht einfach so mehr sehen zu können. Die Stimmung an Bord ist gedämpft, wir machen daher einen DVD-Abend mit den Filmen „MamaMia“ und „Bienvenu chez les Ch’tis“ zur Aufheiterung.

Die Nacht konnten wir dann zwar gut ein paar Stunden schlafen, wurden jedoch morgens mit heftigen Schwell bei schaukelnder TRISKÈLE geweckt. Noch ohne Frühstück einzunehmen beschließen wir, auf die andere Seite (Westseite) der Halbinsel Giens zu fahren. So macht Frühstücken kein Spaß! Demnach lichten wir den Anker. Was wir gestern gar nicht gesehen hatten, war in der Ankerbucht vor der Hafenmole ein aufgelaufenes Segelboot. Am Strand lag es ganz schön in Schräglage auf Grund sitzend und bekam immer wieder die Wellen auf die Seite geklatscht. Oh je! Uns scheint es, als wäre das Boot ohne Eigentümer dort, alleine, sich selbst überlassen. Als wir aus der Bucht ausfahren sehen wir dann noch einen Katamaran, dem das selbe Schicksal wohl ereilt hatte. Auch er sitzt auf Grund. Wir sind froh, dass unser Anker gut gehalten hat und fahren unter Motor aus der Bucht heraus um die Halbinsel herum. Auch heute früh hätten wir eigentlich schön Segeln können. Der Wind kam schön von Osten mit 4-5 Beaufort, und wir wollten ja nach Westen. Es wäre also ein angenehmer Kurs mit Wind von hinten gewesen. Doch um die Uhrzeit ohne Frühstück, Segel setzten,… nein.
Auch hatte Anja gedacht, dass es eigentlich schneller gehen würde, aber die Südküste der Halbinsel Giens zog sich doch ein ganzes Stück hin. Jetzt waren wir schon die Hälfte motort, und wegen der anderen Hälfte noch die Segel auszupacken, dazu hatte Michael nun wirklich keine Lust, und schon gar nicht ohne Frühstück. Dann packe ich wenigstens noch mal schnell die Angel raus, denkt sich Anja. Kaum war die Schleppangel ein paar Minuten im Wasser, ein Biss! Wow, das muss ein dicker Fisch sein! Die Angelleine war schwerer als die ganzen letzten Male. Dann ging alles ganz schnell. Nach dem Biss, ein Meter eingeholt, und der schwere Brocken war mit samt Köder und Senkblei abgehauen. Die Angelschnur hing ohne Endstück im Wasser. „Was ein Dreckskerl“, schimpft Anja. „Der haut einfach mit samt Köder und allem ab!“ Zu gerne hätte sie den Fisch an Bord gezogen. Jetzt müssen wir uns erst einmal wieder neue Bleigewichte besorgen, bevor wieder geangelt werden kann. Anja’s Stimmung ist nun im Keller. Wir versuchen es noch mit an Bord vorhandenen leichteren Bleigewichten, diese tanzen jedoch auf der Wasseroberfläche und haben weder Sinn noch Zweck. So geht das nicht, leider.

P1090362Im Westen der Halbinsel Giens angekommen fahren wir vorsichtig zum Ankerplatz. Der Grund ist schon schnell auf 5 Meter angestiegen, und es ist noch ein ganzes Stück bis zum Strand. So weit weg wollen wir nicht vom Strand weg liegen. Denn wenn wir mit dem Dingi paddeln müssen, ist das nicht so witzig, vor allem nicht, wenn man bei aufkommenden Wind gegen die Wellen ankommen muss. Und da uns der Außenborder eher untreu ist als treu, gehen wir von einer Paddelaktion aus, um an Land zu kommen. Vorsichtig geht es also weiter. Hier ist überall Kraut. Hoffentlich hebt der Anker hier, denkt Michael. Bei 2,9 Meter lassen wir den Anker fallen. Es ist zwar windig, jedoch stehen keine großen Wellen in der Bucht.

P1090335Jetzt machen wir erst einmal Frühstück, bevor es weiter mit dem Tagesplan geht. Den Tag über erledigen wir an Bord so einige Dinge und ruhen uns aus. Michael bastelt für unsere Schleppangel eine neue Schnuraufnahme aus Sperrholz. Die aus Plastik ist mittlerweile ganz schön in Mitleidenschaft gezogen worden und wird aussortiert.
Mit einem Freund aus Frankreich schreibt Anja über unser Vorhaben hier einen Baumarkt aufzusuchen. Er empfiehlt uns zwei, die jedoch in La Ciotat keine Niederlassung haben. Wir fragen nach denen, die wir uns ausgesucht haben. Den einen findet er nicht gut, da er nur Chinaware verkauft und der Andere wäre in Ordnung. Also gehen wir nach Plan vor und wollen bei gutem, günstigen Wind Richtung La Ciotat (25 sm Entfernung) aufbrechen.

Zuvor jedoch wollen wir die Halbinsel Giens betreten und eine Wanderung machen. Auch hier waren wir bereits vor ein paar Jahren gewesen. Damals hatten wir auf der Halbinsel ein Haus gemietet und sind von dort aus zu Tagestouren aufgebrochen. Hier auf Giens war es, wo Michael seiner Anja den Heiratsantrag gemacht hatte. Diese Stelle wollen wir nochmals besuchen. Den Abend machen wir endlich mal wieder Musik zusammen.

Im Hinterkopf haben wir jedoch noch die große Aufgabe vor uns, ein Winterquartier für unsere TRISKÈLE und uns zu suchen. Dringend müssen wir die Häfen anschreiben und einen Platz von Dezember bis März nächsten Jahres klar machen.

P1090395Am nächsten Tag brechen wir nachdem Frühstück auf. Das Wasser ist glasklar. Das Krautfeld unter uns sieht super stark aus. Ein paar kleinere Fische sind zu sehen. Leider ist das Wasser doch schon recht kühl und wieder einmal tummeln sich Quallen im Wasser. Dieses Mal sind es Braune. Schnorcheln oder schwimmen ist also nicht drin.
Wir machen das Dingi klar und zu unserer Verwunderung springt sogar der Außenborder an. Hey klasse! Der Tag fängt ja mal gut an! Es ist windstill, sonnig bei ca 25 °C. Mit Sack und Pack fahren wir mit dem Dingi an den Strand und machen uns dann weiter in das kleine, idyllische Dorf auf. Michael hat ja immer Bammel, dass die Strandgäste unser Dingi ins Wasser lassen, und wir dann ohne da stehen würden. Das wäre schon sehr ungünstig, denn zum Boot schwimmen, das wäre für uns katastrophal. Und dann müssten wir uns natürlich ein Neues besorgen. Das alles wäre mit großem Aufwand und Bugetverlust verbunden. Aber man soll ja nicht so misstrauisch sein. Also sind wir guter Dinge, dass auch dieses Mal nach unserem Landgang das Dingi noch dort liegt, wo wir es verlassen haben.

P1090375Im Dorfzentrum angekommen versorgen wir uns erst einmal mit 2 Flaschen Vin Rouge und einer Stange Baguette. Die örtliche Kirche ist gerade geöffnet und wir schauen uns die auch kurz noch an.

Dann machen wir uns auf zu unserem Wanderpfad entlang der Felsküste, den wir vor Jahren schon gelaufen sind. Leider ist er von der Kommune gesperrt worden, wegen Absturzgefahr und unzureichender Sicherheit. Wir gehen an der Absperrung vorbei und gehen weiter. Der Pfad ist eng und steil, Bäume hängen quer über dem Pfad und die Absperrung zum Abgrund ist oft nicht mehr intakt oder nicht vorhanden. Bald kommen wir an den Ort, den wir besuchen wollten. Es ist ein Schwimmbecken, welches in den Felsen gebaut ist und direkt an das Meer angrenzt. Damals saßen wir ganz alleine abends bei Vollmond und Sternenhimmel hier und haben auf das Meer geschaut…romantisch halt 🙂

P1090355Heute sind wir mittags dort. Vereinzelnde Badegäste sind hier und sonnen sich auf den Liegestühlen. Wir laufen dann erst einmal weiter und gehen den abenteuerlichen Pfad weiter. Die steilen Stufen erinnern ein wenig an die Treppe im Film „Der Hobbit“.
Die Brandung steht heute sehr hoch und so ist der Fußweg immer wieder überspült und wir müssen Acht geben, dass wir nicht nass werden.
Den Weg verfolgen wir weiter bis er am Hafen „Port Niel“ endet und wir doch ein wenig nass geworden sind. Hier hatten wir damals Michael’s Geburtstag im Fisch-Restaurant „Le Poisson Rouge“ gefeiert.

P1090359Der weitere Wanderweg führt dann westlich der Insel entlang. Wie lange der Weg jedoch geht und wo er endet wissen wir nicht. Da es mittlerweile schon Nachmittag geworden ist, die Knie von Anja auch langsam anfangen zu schmerzen, machen wir uns auf den Rückweg zur Ortsmitte und gehen nochmals den Weg bis zum besagten Schwimmbecken. Leider sind die Badegäste immer noch dort. Wir laufen ein Stück weiter und lassen uns auf einem Felsvorsprung nieder. Hier öffnen wir eine Flasche Wein und naschen das Baguette dazu. Die Brandung ist einfach klasse, so lange man nicht mit einem Segelboot sich mittendrin befindet. Lange sitzen wir hier und genießen die Brandung, das Meer. Wir reden wieder über unsere Zukunft, wie es mit uns und der TRISKÈLE wohl weiter gehen könnte… Michael würde ja doch gerne noch die Bretagne erkunden. Wir sehen den vorbei segelnden Yachten zu und träumen wieder vom Segeln, wie schön das doch alles ist. So sieht das bei uns auch aus, wenn wir segeln, andere hier sitzen und auf’s Meer rausschauen. Wahnsinn! Das ist einfach wunderschön. Wir empfinden eine unheimliche Zufriedenheit, träumen und verlieren das Gefühl für die Zeit. Alles scheint so unendlich zu sein.

Es wird später und wir machen uns langsam auf den Rückweg zum Dingi. An einem Zaun entdecken wir etliche Lorbeersträucher. Ein P1090385paar Blätter nehmen wir uns davon mit, auch wenn wir dazu nicht autorisiert sind. Wir sind erleichtert, am Strand ist unser Dingi noch da wo wir es hinterlassen hatten. Der Motor springt auch wieder gut an, welche Freude!

Es ist schön ruhig hier in der Bucht, herrlich. Wir genießen den mal wieder magischen Sonnenuntergang.

Suche nach einem Winterquartier

P1090460Wir suchen aktuell nach einem Winterquartier, in dem wir von Dezember 2015 bis März 2016 bleiben können. So einfach ist das leider nicht, wie wir uns das vorgestellt haben. Wir haben aktuell 27 Häfen angeschrieben, natürlich auf französich 🙂

Zu erst kamen ein paar Absagen, dann Zusagen jedoch für ziemlich viel Geld oder nicht den kompletten Zeitraum.

Viele haben sich bislang noch gar nicht gemeldet.

Aktuell sind wir jedoch in näherem Kontat mit dem Hafen von Cap d’Agde. Das sieht ganz gut aus… mal sehen, ob wir dort einen Vertrag für den Zeitraum bekommen werden…drückt uns die Daumen.

Ile Porquerolles

P1090288Wir liegen in der Bucht Courtade östlich des Hafens der schönen Insel Porquerolles. Die Insel liegt vor der franz. Mittelmeerküste im Bereich der Côte d’Azur in der Nähe von Toulon. Sie ist 7,5 km lang, 3 km breit und hat ca. 350 Einwohner.

Wir wollen uns hier die kommenden Tage mit unseren Freunden von der SY IMAGINE treffen. Die Bucht ist mit weiteren Seglern und Motorbooten gut besucht. Das stört uns jedoch nicht weiter, haben wir schließlich einen angenehmen Abstand zum nächsten Boot.

 

P1090293Es ist Sonntag (27.09.) und außer dass es heute wieder Kaffee an Bord der TRISKÈLE gibt, worüber sich Michael ja immer besonders freut, wollen wir an Land und uns die Beine etwas vertreten. Das Wetter lässt es zu, und somit paddeln wir mit unserem Dingi an den Strand, um weiter ins Dorf zu laufen. Bei der Gelegenheit entsorgen wir im Hafen auch gleich unseren Müll. Im Anschluss an den Hafen befindet sich das kleine Dorf mit einem schönen Dorfplatz mit Kirche, die wir dann auch kurz besuchen. Um den Dorfplatz herum finden sich kleinere Geschäfte, Eisdielen und Restaurants, die zu Inselpreisen ihre Ware anbieten. Wir finden ein paar kleinere Ateliers, die Gemälde ausstellen. Hier im Ort ist es sehr idyllisch und ruhig. Das Dorf ist Auto frei und zudem sind wir außerhalb der Hauptsaison. Nur wenige Touristen sind auf der Insel anzutreffen. Diese werden mittels der Fähre vom Festland hierher transportiert und verlassen die Insel meist mit der letzten Fähre wieder.
P1090277Vor ein paar Jahren waren wir schon einmal hier auf der Insel. Es war zu unserer Hochzeitsreise 2010. Wir hatten Klaus vor der Hochzeit kennengelernt und erzählten ihm, dass wir auf einen Segelurlaub sparen würden. Da er zufällig selbst segelte, hatte er uns zwei freie Plätze auf dem damals von ihm gecharterten Segelboot angeboten. Die Chemie hat einfach von Anfang an gestimmt und so landeten wir 2010 zum ersten Mal auf Porquerolles. Der Himmel zog sich zu und es schaute aus, als ob bald Regenschauer oder Gewitter heran nahen würden. Wir beschlossen daher nicht allzu weit zu laufen. Da Anja auch hier und da ein Malheur im Knie hat und keine weiten Touren machen kann, beschränkten wir uns auf das nähere Umfeld.

P1090280So besuchten wir „le Moulin du Bonheur“ und das „Fort Sainte Agathe“. Das Fort ist gut erhalten, bietet eine wunderschöne Aussicht und hat ein super Ambiente zum mittelalterlichen Musizieren. Wir denken darüber nach, hier einmal Musik zu machen.

Bevor wir den Rückweg auf unser Boot antreten, kaufen wir im kleinen Einkaufsladen am Dorfplatz noch Baguette und ein bisschen Gemüse ein.

Den Abend lassen wir gemütlich auf dem Boot ausklingen und freuen uns schon darauf, wenn Klaus mit seiner Mannschaft hier auftaucht.

Über Nacht nimmt der Wind zu und bläst mit etwa 6-8 Beaufort aus NE/E in die Bucht hinein. Die TRISKÈLE tanzt im Wind und wir mit ihr. Dann fängt es an zu regnen. Bei dem Wetter kommt Klaus heute bestimmt nicht, denken wir uns. Also verbringen wir den Tag an Bord und tun eigentlich nicht viel, denn durch das Geschaukel des Bootes ist nicht viel möglich. Wir machen einen gemütlich DVD-Abend.
P1090282Auch Dienstag und Mittwoch ändert sich die Wetterlage nicht großartig. Wir binden alles an Bord fest, was durch die Gegend fallen kann, wie so oft, wenn wir ungemütliche Ankerplätze haben. Und doch – nachts werden wir hier und da durch die in den Schabs hin und her rutschenden Dosen, Tassen, Tellern, Bestecke geweckt. Alles wird ausgestopft mit Hand-/Geschirrtüchern, bis einiger Maßen Ruhe einkehrt. Die Klamotten an den Haken wandern auf den Boden, da sie an der Innenwand hin und her scheuern. Nur das Holz quietscht und knarzt im Innern noch, der Wind pfeift durch das Rigg und die Wellen klatschen an das Boot heran. Diese Geräusche kann man leider nicht abstellen – wir müssen da durch. Bei dem Wetter kommt Klaus dann wohl auch nicht zu uns. Wir telefonieren aber und besprechen die Lage. Er teilt uns mit, dass sie es sogar versucht hatten, zu uns zu segeln. Nach 2 Stunden bei dem herrschenden Wind jedoch wurde deren Vorsegel in Stücke gerissen, und sie sind wieder zurück in den schützenden Hafen von Saint-Tropez eingelaufen. Oh je, die arme Crew!

Donnerstag lässt der Wind dann endlich nach. Evtl. könnte es heute mit dem Treffen etwas werden? Wir vermuten jedoch, dass die Crew noch einen Tag abwarten würde. Bei einem Ausguck vom Boot auf unser Dingi fällt Michael dann auf, dass das Sitzbrett vom Dingi weggeflogen ist. Es ist zumindest nimmer da und schwimmt leider auch nicht im Umkreis unseres Bootes umher. Was ein Mist! Wir müssen später an den Strand paddeln – ohne Sitzbrett – und auf die Suche gehen. Vielleicht haben wir Glück und es wurde an Land gespült. Das wäre natürlich super.

P1100145Noch während des Frühstückes ruft uns Klaus an. Sie sind gleich in der Bucht von Porquerolles, wo wir denn liegen würden. Wir schauen aus der Luke und wahrhaftig, da kommt die SY IMAGINE mit Crew in die Bucht gefahren. Sofort winken wir und rufen der Crew zu. So groß ist die Freude, alle wieder zu sehen! Sie kommen an unser Boot heran gefahren und teilen uns jedoch mit, dass sie im Hafen festmachen. Natürlich kommen wir später dort hin, sagen wir zurück. Vorher machen wir uns jedoch noch auf die Suche nach unserem verlorenen Sitzbrett.

Wir machen uns daher fertig und Michael paddelt auf den Knien mit Anja zum Strand rüber. Das geht auch, ist aber auf Dauer nichts. Beim Yachtzubehör-Händler versuchen wir noch eine Wellendichtung für unsere Toilette zu besorgen – Fehlanzeige.

P1100151Wir laufen zum Steg im Hafen und treffen auf Klaus, der uns gleich wieder drückt und herzlich in Empfang nimmt. Er hat uns den Platz neben seiner SY IMAGINE reserviert. Wir sollen schauen, dass wir mit unserer TRISKÈLE gleich neben ihnen festmachen. Somit könnten wir noch einmal zusammen den Resttag bzw. Abend verbringen, und er lädt uns auch gleich zum Abendessen ein.

Wir freuen uns sehr und machen uns auf dem Rückweg zum Dingi am Strand entlang, um das verlorene Sitzbrett zu suchen. Leider finden wir das Holzbrett nicht wieder.

P1090296Am Boot angekommen bereiten wir alles zum Anker-auf-Manöver vor – doch was nun? Der Motor will nicht anlaufen. Was ist passiert? Nach ein paar Versuchen läuft er, jedoch klemmt der Arretierknopf in der Schaltung des Gashebels. Michael muss da erst einmal mit Werkzeug und WD40 ran. Kurze Zeit später ist alles in Ordnung. Wir gehen Anker auf und fahren zu dem reservierten Platz im Hafen gleich neben die SY IMAGINE. Die Crew hilft uns natürlich beim Anlegen, da auch im Hafen der Wind bläst und das Rückwärtsfahren mit unserer TRISKÈLE nicht gerade einfach ist. Die Crew von Klaus möchte vor dem Abendessen wandern gehen. Wir jedoch bleiben auf dem Boot, denn wir haben hier im Hafen wieder die Gelegenheit Wasser zu tanken. Gesagt, getan. Wir füllen unsere Wassertanks sowie unsere Trinkwasservorräte auf.

P1100207Am Abend treffen wir uns an Bord der SY IMAGINE zum Abendessen. Es gibt lecker Sauerkraut mit Kassler und Kartoffeln und, und, und… . Wir verbringen einen schönen, fröhlichen Abend zusammen. Es wird gesungen, gelacht und gequasselt. Wir fühlen uns einfach sau wohl!

Doch auch der schönste Abend geht zu Ende. Am nächsten Morgen treffen wir uns nochmals zum letzten Mal zum Frühstück bevor beide Crews sich zum Auslaufen Start klar machen. Es ist wolkig und regnet ordentlich. Bei der Fahrt nach Hyères werden wir gut nass werden und ziehen daher die Schwerwetterkleidung an. Klaus mit Crew wird den Rückweg nach Bormes-les-Mimosas antreten und am Samstag wieder zurück in die Pfalz fahren. Eigentlich wollen wir alle uns nicht verabschieden. Denn Abschied heißt für uns in dem Fall, dass wir uns nun eine ungewisse Zeit nicht mehr sehen werden. Doch es gibt kein Drumherum, leider. Die Crew der SY IMAGINE wird vor uns den Hafen verlassen. Ein letztes Mal versuchen die Fassung zu bewahren und nicht anzufangen zu heulen, vergebens. Wir wünschen uns gegenseitig alles Gute, sichern ein Wiedersehen gleich egal wo zu und drücken uns nochmals herzlich.

P1090330Gegen Nachmittag geht es leider los. Wir beide stehen auf unserer TRISKÈLE am Bug im Regen, winken zum Abschied und sehen zu, wie Klaus mit Crew (Evi, Petra, Nane, Hartmut und Frederic) aus dem Hafen fährt. Nicht zu fassen, wir heulen was geht und winken unseren Freunden noch lange zu.

Wieder ein schmerzhafter Abschied für uns!

Au revoir la Corse

Als wir an der Tankstelle von Calvi/ Korsika die TRISKÈLE mit 150 Litern Diesel betankt hatten, waren wir aufgeregt. Lange war es her, dass wir eine Überfahrt geplant hatten und über Nacht gefahren sind.

Es liegen ca. 115 Seemeilen vor uns bis nach Porquerolles, unserem nächsten Ziel. Wir kalkulieren ca. 20 Stunden ein. Der Wind bläst mit 5 Beaufort aus NE. Wenn er die Stärke behält, sollten wir gegen Mittag des Folgetages am Bestimmungsziel sein. Sollte der Wind zunehmen, kämen wir früher an. Wir gehen jedoch davon aus, dass der Wind über Nacht und auf offener See abschwächt.

Diese Fahrten über Nacht sind immer wieder aufregend und spannend. Weiß man ja nie was auf einer so langen Fahrt alles passiert. Wir sind auf uns allein gestellt, wenn wir nachts alleine Wache halten und die TRISKÈLE steuern.

P1090776Um 14:30 Uhr machen wir die Leinen los und werfen nochmals einen Blick zum Steg, an dem die SY IMAGINE noch festgemacht hat. Dort steht natürlich, wie insgeheim gehofft, Klaus und winkt uns zum Abschied zu. Wieder kommen Gefühle von Rührung, Freude und Traurigkeit in uns auf, Tränen kullern über unsere Wangen. So schön war es mit unseren Freunden hier auf der Insel Korsika zusammen den Abend und den nächsten Morgen zu verbringen. Wir hatten so viel Spaß zusammen. Nun trennen wir uns für ein paar Tage. Die Vorfreude auf das Wiedersehen ist aber groß.

P1090202

Michael lenkt bei Gegenwind die TRISKÈLE aus dem Hafen. Wir sehen die uns entgegenkommenden, brechenden Wellen und steuern noch anfangs unter Motor das Boot die Wellen hoch und ab, bis wir aus der Bucht heraus sind. Dann setzen wir das Großsegel im 2. Reff und die Arbeitsfock und schwingen uns auch in die Schwerwetterkleidung. Der Wind bläst eine lange Zeit aus NNE mit 5 Beaufort, die Sonne scheint. Wir haben Halbwind, die TRISKÈLE läuft bis zu 7,5 kn die 2 m hohen Wellen hinunter. Eine rasante Fahrt wird das, sodass Anja bei dem Wellengang und bei der Geschwindigkeit leider nicht die Schleppangel auspacken kann. Zu gerne hätte sie wieder Jagt auf ein paar Makrelen gemacht. Vielleicht klappt es später mit dem Fischen, denkt sie sich und ist vom Jagdfieber gepackt.

P1090227Bis 30 Seemeilen von der Küste von Korsika weg bleibt der Wind in der Stärke, die Dunkelheit bricht herein. In der Dunkelheit fischen wir nicht, da es mit der Angelschnur beim Einholen nur ein Kauderwelsch und tausende von Knoten geben würde. Also ginge es frühestens wieder nach Sonnenaufgang. Zum Glück schwächt der Wind etwas ab, die Wellen werden angenehmer, und wir schieben nicht mehr so arg Schräglage.

Die Sonnenuntergänge auf dem Meer sind magisch und ziehen unsere Blicke immer wieder in den Bann. Heute Abend wird vorerst unser letzter Sonnenuntergang auf dem offenen Meer sein. Diesen Moment versuchen wir so lange wie möglich in unsere Herzen aufzusaugen und zu genießen. Solche Momente dürften einfach nie zu Ende gehen! Dann wird plötzlich die Reise wieder so schön und unendlich, wenn die Sonne im Meer versinkt. Hinter uns kommt der Vollmond zum Vorschein. Welch atemberaubende Bilder und Zufriedenheit in unseren Herzen.

Die Nacht wir kühl. Wir ziehen uns gut an für die Nachtwache. Der Wind schwächt weiter und weiter ab, sodass wir bei jedem Wachwechsel ein Stück ausreffen können. Ab 02:30 Uhr segeln wir unter Vollzeug mit 6 Knoten Richtung Küste der Insel Porquerolles. Der Rudergänger hat volle Aufmerksamkeit und dennoch fallen hier und da die Äuglein kurz zu. P1090245Der Himmel ist klar, die Sterne glänzen um die Wette. Einfach herrlich die nächtlichen Aussichten. So schnell sehen wir solch einen Sternenhimmel nicht mehr. Begegnungen der unheimlichen Art (Tanker, Kreuzfahrtschiffe, Fischer) vielen glücklicher Weise aus. Nur wenige andere Schiffe sichteten wir, welche sich auf angenehmem Abstand befanden.

Die Stimmung an Bord ist sehr gut, alles läuft wunderbar. Nur die Müdigkeit zehrt an unseren Kräften. Als Anja um 8 Uhr morgens aus der Koje krabbelt, hat Michael den schönen Sonnenaufgang natürlich schon erlebt, und es ist auch schon Land in Sicht. In den Morgenstunden wird der Wind noch schwächer. Wir machen immer weniger Fahrt. Die Schleppangel wird wieder aktiviert, leider ohne den ersehnten Erfolg. Dennoch sind wir ganz stolz auf uns, dass wir bis kurz vor der Ankerbucht gesegelt sind.P1090261

Nach 25 Stunden Fahrt fällt der Anker in der Bucht östlich von Porquerolles. Wir haben es wiedermal geschafft.

Als Anleger gibt es diesmal einen guten Pfälzer Müller-Schorle auf dem Vordeck der TRISKÈLE!

Hier bleiben wir und warten in der Bucht auf unsere Freunde der SY IMAGINE, die nach ihrer Überfahrt noch einen Abstecher nach Saint-Tropez machen wollen.

Wir genießen derweil den Abend mit einem super Sonnenuntergang im Westen und tollen Vollmond im Osten.

→ Nochmals ein großes Dankeschön an unsere Pfälzer Freunde für die Mitbringsel, ohne euch wäre dieser Moment nicht möglich gewesen.P1090253

Korsika – Entlang der Westküste

P1080836Die Fahrt durch die Straße von Bonifacio war sehr gut zu passieren. Das Meer war flach, keine hohen Wellen und die befürchtete Berufsschifffahrt hielt sich auch in Grenzen. Es war friedlich. Eigentlich schön, wenn wir hätten ein bisschen Segeln können. So hatten wir das nervige Motorengeräusch ständig in den Ohren. Da aber der wenige Wind uns auf die Nase wehte, mussten wir die Strecke motoren. Die Steilklippe von Bonifacio ist sehr beeindruckend und immer wieder schön anzusehen. Wir überlegten beim Vorbeifahren noch ob wir dort nicht doch einen Zwischenstopp machen sollten. Aber da das Ankern nicht in der Seekarte verzeichnet ist, einigten wir uns darauf weiter zu fahren.

P1080844Als Ankerplatz wählten wir die Bucht Golfe de Murtoli aus. Beim Einfahren in die Bucht sehen wir bereits, dass Dünung in die Bucht steht. Es ankerten jedoch noch ein Segelboot und ein Ausflugsboot dort. Wir hatten Hoffnung, dass es ruhiger werden würde. Unsere Nachbarn machten sich im Laufe des Abends dann aber noch vom „Acker“, und wir waren alleine in der Bucht. Der Strand leerte sich auch allmählich von den Badegästen. Die Ortschaft bestand nur aus ein paar Häusern. Ob es überhaupt ein Ort war, wussten wir nicht so recht. Wir waren uns sicher, dass es dort keine Bäckerei geben würde. Die Brandung an den Strand war auch heftig, sodass wir von einem Landgang absahen und lieber den Abend auf dem Boot verbrachten. Michael holte den Dudelsack hervor und spielte ein paar Lieder, diesmal sogar im Kilt auf dem Vordeck 🙂

P1080874Am nächsten Morgen war nur ein kleiner Windhauch aus NW zu spüren, jedoch wieder sonnig bei 25 °C. Wieder werfen wir den Motor an und fahren die 4 Stunden zur nächsten Ankerbucht bei Propriano. Der Anker fällt bei 8 Meter Wassertiefe unweit vom Strand entfernt. Wir können direkt auf einen Friedhof an der Küste blicken. Hier wollen wir in der Stadt nach einer Prepaid-Karte für Anja’s Handy suchen und nach einem Surfstick für Wi-Fi, damit wir auch vom Boot aus Wetterberichte und Emails abrufen können. Wir paddeln an Land und laufen in die große Stadt. Hier gibt es viele kleinere Geschäfte sowie auch einen Tabakladen, in dem wir dann eine Prepaid-Karte bekommen. Nun brauchen wir nur noch den Surfstick. Wir suchen weiter und im nächsten Kiosk verweist man uns auf einen Laden in der Nähe eines Einkaufszentrums (Casino). Dieses wäre aber etwas weiter weg. Ein Franzose, der unser Gespräch verfolgt hat, bietet uns spontan an, uns dort hin zu fahren. Wir nehmen sein Angebot gerne an und lassen uns zum Casino-Einkaufszentrum fahren. Hier gibt es zwei mögliche Adressen für unsere Belange. Wir versuchen es erst im France-Orange-Laden. Doch leider haben sie hier nur Surfsticks mit Vertrag/Abo bzw. wir bräuchten dazu ein Konto. Wir lehnen ab, haben wir schließlich kein Konto in Frankreich und laufen zum nächsten Laden SFR. Hier bekämen wir normalerweise einen Surfstick ohne Vertrag und Abo, jedoch haben sie keinen auf Lager. Vielleicht bekommen sie morgen eine Lieferung – „peut-être“. Wir sollten morgen noch einmal kommen. Unverrichteter Dinge laufen wir die 2 km wieder zurück zum Boot, kaufen vorher jedoch noch im Spar-Markt in der Nähe des Hafens ein paar Lebensmittel ein.

P1080891An Bord wollen wir die Prepaid-Karte für’s Handy freischalten. Das gestaltete sich etwas schwierig, da man auch hier eine Adresse zur Registrierung benötigt. Anja ist nun daher im Spar-Markt von Porpriano gemeldet – die haben wir einfach vom Einkaufsbeleg abgelesen 🙂 Was soll man denn sonst auch angeben, wenn man keine Adresse vorweisen kann. Es funktioniert, und wir haben eine französiche Handy-Nr. für Notfälle. Abends paddeln wir wieder an Land und gehen zwecks free Wi-Fi einen Rotwein an der touristischen Hafenpromenade trinken. Ein Restaurant folgt dem Nächsten. Die Besucher sind nach unserer Meinung meistens reiche Schnösel, die sich den noch lebenden Hummer aus den Aquarien bestellen. Wir genießen unsere zwei Gläser Rotwein und sehen dem Treiben zu, bevor wir auf die TRISKÈLE zurück paddeln.

P1080915Wir bleiben noch einen Tag in der Bucht und beschließen noch einmal das Einkaufszentrum wegen des Surfsticks bzw. Clé-Wifi aufzusuchen. Leider kam noch keine Lieferung an, und somit gab es auch heute keinen Surfstick für uns. Zurück an Bord gesellte sich eine deutsche Yacht zu uns in die Bucht. „Spirit of Winter“ mit Jürgen und Diana als Crew. Die beiden haben an Bord ein Problem mit deren Toilette und benötigen Ersatzteile, die sie in der Stadt erhoffen zu bekommen. Wir kommen ins Gespräch. Lustiger Weise kommen die beiden aus Kallstadt, also gar nicht weit weg von unserem alten Zuhause. Wir einigen uns auf die Landessprache nämlich den Pfälzer Dialekt. 🙂
Die beiden bräuchten eine 4er-Mutter. Welch ein Glück, wir haben solche an Bord und bieten den beiden gleich an, diese für den Abend zu richten. Falls sie keine im Ort finden würden, könnten sie diese natürlich haben. Tagsüber versuchen wir in der Bucht mit der Angel zu fischen. Leider klappt das im stehenden Zustand nicht. Die Fische fressen schön den Köder vom Haken, ohne dass sie zubeißen. Schade, da waren auch ein paar schöne Exemplare dabei.

Am Abend paddeln wir an Land und gehen im Restaurant vom Vorabend ins Internet. Dort treffen wir auch auf die Crew der „Sprit of Winter“ und überreichen den beiden die 4er-Mutter. Die beiden sind glücklich, da sie nämlich nicht fündig wurden. Wir quatschen bei einem weiteren Glas Rotwein über wo wir herkommen, wie wir zum Segeln so gekommen sind usw. Die Beweggründe ähneln den unseren. Schließlich laden uns die beiden auf ihre Yacht ein, um noch einen Riesling-Schorle zu trinken. Diese Einladung schlagen wir natürlich nicht ab und erleben noch einen schönen Abend mit den beiden.

P1080930Am folgenden Morgen, den 18.09.15, haben wir Wind aus NW mit ca. 4-5 Beaufort und sonnigen 23 °C. Die TRISKÈLE sowie die SPIRIT OF WINTER verlassen gleichzeitig die Bucht mit Fahrtziel nordwärts Richtung Calvi. Wir streben die Bucht von Ajaccio an. Anfangs fahren wir gegen den Wind. Mit Motor geht es aus der Bucht um das nächste Kap herum, um dann die Segel zu setzen. Wir haben die Fock und das Groß im 1. Reff angeschlagen. Später wechseln wir auf die Arbeitsfock. Wir machen bis zu 6,5 Knoten und haben ca. 2 m hohe Wellen.

Anja packt mal wieder das Jagdfieber und so hängt die Schleppangel hinten heraus. Es sah schon aus, als würde es heute nichts mehr mit frischen Fisch werden, da zieht Anja eine prächtige Makrele aus dem Wasser. Natürlich wieder bei voller Fahrt und Schräglage. Wir freuen uns mächtig, gibt es heute Abend nun wieder frischen Fisch, und wir müssen nicht mehr überlegen, was wir denn kochen wollen. Michael nimmt den Fisch natürlich gleich aus und legt ihn mit seinen 550 g in unseren Kühlschrank. Die Größe ist gut für den kleinen Backofen, den wir an Bord haben. Viel größer dürfen die Fische nicht werden. Und satt werden wir allemal von dem Prachtkerl.

P1080949Wir sind froh dann in Ajaccio angekommen zu sein, denn der Wind nimmt auch kurz vor dem Hafen noch einmal kräftig zu. Sollen wir an eine Boje oder ankern wir, stellen wir uns die Frage. Von Weitem sehen wir schon ein großes Kreuzfahrtschiff und ein paar große Fähren im Hafen liegen. Der Hafen ist riesig und es sind sehr viele Ankerbojen ausgebracht, welche auch sehr gut von den Yachties genutzt werden. Wir fahren eine Runde im Hafenbecken um die Bojen herum und entscheiden uns jedoch, neben dem Bojenfeld zu ankern. Hier ist es einiger Maßen ruhig und wir sollten eine gute Nacht zum Schlafen haben.

P1080953Nach einem Gewaltmarsch ins Gewerbegebiet finden wir auch nun endlich einen Surfstick, sprich einen Clé-Wifi, und sogar noch die Triologie von „der Hobbit“ auf französisch. Wir beschließen für uns, dass heute Weihnachten ist und freuen uns über unsere Geschenke (Fisch, Wifi und den Hobbit auf französisch). Beim Anblick eines großen Rosmarinfeldes geht Anja noch einmal das Herz auf.

Abends genießen wir den Fisch im Tomaten-Kartoffel-Beet mit einer Flasche sardinischen Weißwein. Welch ein toller Tag!

Da für Sonntag bis zu 8 Beaufort Wind gemeldet sind, beschließen wir, bis Montag in der Bucht zu bleiben und noch einmal in Ajaccio spazieren zu gehen. Hier sind wir gut geschützt und können noch etwas am Boot arbeiten. So klettert Michael z.B. zum Ankerkasten in der Vorschiffskabine und entwirrt die Ankerkette von innen. Dazu bindet er das am Boot befestigte Ende der Ankerkette los und zieht die 10 Meter Kette, die nicht ausgebracht sind, ins Innere und entwirrt diese. Danach wird sie wieder eingebunden und gut ist.

P1080983Mittags machen wir uns in die Stadt auf und entdecken eine wunderschöne, alte Bibliothek „FESCH“, die nicht nur wahnsinnig alte Bücher beherbergt sondern auch daneben ein Museum hat. Ja, wir finden uns in einem Museum wieder 🙂 Das Museum „FESCH“ stellt Kunstwerke der italienischen Renaissance aus und zu unserer Verwunderung ist der Eintritt kostenlos. Das wäre was für Michael’s Bruder bzw. auch Vater, denken wir uns und ziehen weiter Richtung Citadelle, die wir auch noch gerne sehen möchten. Leider ist diese militärisch besetzt und hat somit kein Eintritt für Touristen. Wir genießen stattdessen die Aussicht auf das Meer und ziehen wieder los zurück zum Boot.

P1080993Auf dem Weg dort hin finden wir eine Tankstelle, die Petroleum an der Zapfsäule anbietet. „Hey hier gibt es endlich Petroleum“, sagen wir uns und fragen nach dem Preis. Der junge Angestellte macht uns jedoch leider klar, dass es nur im Winter Petroleum gibt und wir somit keines bekommen könnten. Na prima! Also wieder nichts mit Petroleum. So langsam gehen unsere Vorräte wirklich zur Neige, und wir brauchen dringend Sprit zum Kochen. In der Hinterhand haben wir zum Glück noch Klaus aus W. mit dem wir uns in Calvi treffen wollen. Er hat die von uns im Internet bestellten 30 Liter Petroleum dabei. So lange muss das Zeug an Bord noch ausreichen, nur was wenn nicht?

Zurück an Bord sehen wir uns den Hobbit-Film auf französisch an und können die Nacht richtig ruhig schlafen.

P1090003Es ist Montag, der 21.09.15. Im Hafen von Ajaccio liegen heute morgen zwei Kreuzfahrtschiffe. Wir machen Anker auf und fahren bei der Ausfahrt aus Neugierde an den Kreuzfahrern näher vorbei. Das sind schon gewaltige Hochhäuser auf dem Wasser. Die TRISKÈLE wirkt wie ein kleines Spielzeugboot dagegen.

Der Wind kommt aus SW mit ca 2-3 Beaufort. Es ist wolkenlos, 25 °C.

Bis zum „Passe des Sanguinaires“ fahren wir mit Motor. Die Durchfahrt ist eng und darum wollen wir kein Risiko eingehen. Danach setzen wir die Segel. Es geht nach Sagone. Hier steht wieder etwas Schwell in der Bucht und wir schlafen recht ungemütlich.

P1090024Weiter geht es am nächsten Tag ca. 22 Seemeilen nach Girolata. Auf dem Weg dort hin genießen wir die Felsformationen der Küste. Hierbei entdecken wir einen Felsen, der wie ein Totenschädel aussieht. Einfach klasse! Es wird zunehmend kühler, gerade mal noch 20°C haben wir. Auch die Wassertemperatur wird immer kühler, je weiter wir fahren. Die Duschzeiten müssen zunehmend sorgfältig ausgewählt werden, da wir nach wie vor die Open-Air-Dusche am Heck praktizieren. Vielleicht kann Michael in der Bucht duschen. Anja hat sich bereits unterwegs eine schnelle Dusche gegönnt. Als wir in Bucht von Girolata einlaufen, laufen Einmeter hohe Wellen hinein. Wir schauen links zum kleinen Naturhafen, der ein paar Bojen zum Festmachen aufweist. Es ist eng im Hafen. Wir steuern auf die östlich gelegene Bucht zu. Dort eine Runde gedreht, schütteln wir den Kopf. Das geht nicht gut! Wir müssen in den Hafen und dort an die Boje, auch wenn’s Geld kostet. Anja hat Bammel, da der Hafen echt winzig ist und eng. Vorsichtshalber hängen wir auf dem Weg zum Bojenfeld die Fender aus. Man weiß ja nie wohin der Wind einem vertreibt. Und bevor die anderen Plastik-Yachten durch unseren Stahlkahn Schänden erleiden, sichern wir ab.

P1090034Der Hafen ist, wie im Hafenführer beschrieben, ein echtes Naturparadies! Es gibt ganze 3 Holzstege, die jedoch nicht für die Yachten reserviert sind, sonder für die Fischer und Ausflugsboote. Wir bekommen von einem Hafenbediensteten Hilfe beim Festmachen an der Boje, was auch sehr gut war. Nachdem wir das Schiff soweit fest hatten und die Blicke der Nachbarn sich beruhigt hatten, paddelten wir an den Strand zum Hafenbüro. Mit duschen open air ist hier nichts drin.

 

P1090057Am Strand erspähen wir Kühe, die sich gemütlich auf dem Kiesstrand nieder gelassen haben. Das Hafenbüro ist eine kleine Bretterbude, kaum zu erkennen. Der Hafenmeister kassiert 33 € für die Nacht + Kurtaxe 0,80 €. Wir kommen aufgrund des Bootsnamens ins Gespräch. Es ist gemütlich, ruhig und erholsam hier im Hafen. Der Hafenmeister erzählt, dass der Ort im Winter lediglich 15 Einwohner hat und nur im Sommer ca 170 Einwohner aufweist. Wir sind am „A… der Welt“, sagt er. Auf französisch „au bout du monde“. Es sind nur ein paar Steinhäuser auf dem Hügel verteilt. Dazwischen ein paar Restaurants und ein Fort. Wir wollen dieses besuchen, jedoch ist das Fort aufgrund von Einsturzgefahr geschlossen, schade. Die Wege sind alle unbefestigt, eng.

P1090036Der Ort ist nur zu Wasser zu erreichen, kein Wifi natürlich und auch mit unserem Stick haben wir keinen Empfang. Ein paar unbefestigte, schmale Wege führen in die Berge. Auto’s gibt es keine. Die Bewohner bewegen sich mit Quad’s fort. Hier scheint die Zeit still zu stehen. Außer den paar Yachties sind ein paar Wanderer unterwegs. In einem Restaurant gönnen wir uns ein Gläschen Rotwein und genießen einfach die Ruhe und die Stimmung. Abends telefonieren wir mit Klaus, wo er ist, und wann er mit seiner Crew in Calvi ankommen wird. Des Wetters wegen ist es ungewiss, ob er vom Festland aus am nächsten Tag mit dem gecharterten Segelboot losfährt. Wir wissen auch noch nicht 100%-ig, ob wir weiter fahren werden. Wir wollen uns aber so um den 25.09. in Calvi treffen, das steht fest.

P1090062Am nächsten Tag sind wir doch noch geblieben. Der Wind sollte laut Wetternachrichten noch einmal zunehmen, und das wollen wir uns nicht unbedingt antun. Wobei wir angeblich Rückenwind hätten auf dem Weg nach Calvi. Aber wir entscheiden uns dafür, den Tag hier zu nutzen und ein wenig wandern zu gehen. Unser Fußweg führt uns zunächst an der Steilküste entlang, bis er irgendwann ins Innere der Insel abbiegt. Der Weg ist ausgetreten und steinig und gesäumt von Büschen und niederem Gehölz. Es wachsen wilde Curry-Büsche am Wegesrand. Nach etwa einer Stunde machen wir Pause, essen und kehren um. Leider haben wir keine Wanderkarte, wissen also nicht wohin der Weg führt, wie lange dieser ist, und ob wir uns vielleicht in einer Sackgasse befinden.

Abends checken wir das Wetter und überlegen, ob wir am nächsten Tag fahren sollen. Noch eine Nacht im Hafen wird so teuer für uns, und in der Bucht vor dem Hafen steht bestimmt noch gut Schwell. Wir werden am nächsten Tag aufbrechen.

P1090111Am Morgen machen wir uns auf nach Calvi. Der Wind weht gut mit 4-5 Beaufort aus Nord. Da wir nach Norden wollen, heißt das mal wieder voll gegen an. Wir versuchen anfangs dennoch zu kreuzen, scheitern jedoch, da uns die 2 m Wellenberge mehr nach hinten versetzen, als dass wir vorankommen. Wir sehen ein, dass Segeln so nicht geht und machen dann doch den Motor für die restlichen 15 Seemeilen an. Schließlich wollen wir auch ankommen und nicht nur auf der Stelle hin und her segeln. Anja hängt natürlich wieder die Schleppangel raus und kurz vor Calvi hängt dann auch wieder eine schöne Makrele am Hacken. Ja super, dann gibt’s heute Abend wieder frischen Fisch. Das Abendessen ist gerettet.

P1090114Der Wind lässt nach und um ca. 17 Uhr machen wir an einer Boje vor dem Hafen von Calvi fest. Diese kostet 20 € die Nacht. Leider darf man aber nicht vor dem Hafen ankern und so bleibt uns nichts anderes übrig, als hier auf unsere Freunde zu warten. Mit Klaus hatten wir telefoniert und er sagte uns, dass er in ca. 1 Stunde einlaufen würde. „Wir sind hier im Bojenfeld alleine, nicht zu verfehlen“, teilt Anja Klaus mit.

Wir genießen eine Open-Air-Dusche, gehen kurz in den Ort einkaufen und bereiten unsere bislang größte Markele im Backofen vor. Hoffentlich kommt Klaus mit Crew erst, wenn wir gegessen haben oder noch vorher, damit wir denen einen ordentlichen Empfang bieten können.

P1090148Dann kommt eine Yacht direkt auf uns zu ins Bojenfeld, gibt Lichthupe. Wir sind außer uns vor Freude. Das muss Klaus und Crew sein. Wir schnappen uns den Dudelsack und Drehleier, gehen aufs Vordeck und bescheren der Crew der IMAGINE einen ordentlichen Empfang.

Klaus dreht eine Runde um die TRISKÈLE und wir begrüßen uns gegenseitig herzlich. Leider hat die IMAGINE ein paar von der langen Überfahrt geplagten Crewmitglieder an Bord. Somit fällt das Bojenfeld flach und Klaus muss im Hafen festmachen, damit die Crew sich erholen kann. „Kein Thema,“ sagen wir. „Wir kommen am nächsten Morgen zu euch an den Steg. Dort können wir uns dann richtig treffen.“

Wir genießen unsere Makrele mit Weißwein und bringen zur Sicherheit wegen des Schwells noch einen Heckanker aus. Das ist zwar verboten, aber wir tun es trotzdem. Dann können wir wenigstens auch noch gut schlafen in der Nacht.

Gesagt getan. Am nächsten Morgen machen wir neben der IMAGINE am Steg fest. Wir fallen uns in die Arme und drücken uns herzlich. Wahnsinn, es hat auch dieses Treffen geklappt.

P1090153Selbstverständlich gibt es eine Führung durch die TRISKÈLE für die Crew der IMAGINE. Klaus berichtet uns, dass er natürlich alles für uns an Bord hat, wie abgemacht. Somit war die IMAGINE unser Versorgungsschiff. Wir freu’n uns schon sehr auf die Köstlichkeiten und vor allem ganz wichtig das Petroleum. Ebenso bekommen wir unsere Post überreicht, die wir von der Postadresse zu ihm haben schicken lassen. Wir verabreden uns für den Abend zum Essen an Bord der IMAGINE und zwischenzeitlich gönnen wir der TRISKÈLE eine Dusche, gehen im großen SuperU einkaufen. Dort werden wir von dem Angebot förmlich erschlagen. Wahnsinn, welch umfangreiches Angebot. Das ist uns eindeutig viel zu viel und wir sind froh, als wir unseren Einkaufszettel abgearbeitet haben und nicht den ganzen Laden dabei gekauft haben.

P1090166Der Abend auf der IMAGINE beginnt mit einem Apparativ, Ziegenkäse und Baguette. Auf einmal sagt dann Petra, dass es aus den kleinen Gläsern ja keinen Spaß mache zu trinken und stellt die für uns mitgebrachten 2 Schoppengläser auf den Tisch. Diese werden natürlich sogleich mit Müller-Schorle gefüllt. Wir freuen uns wie kleine Kinder, blöd aber so war’s tatsächlich. Wenn man so lange in der Pfalz gelebt hat, weiß ein jeder, was es bedeutet, einen guten Schorle zu trinken.

Als Hauptgang wird leckeres Sauerkraut mit Speck und Schupfnudeln gereicht. Wir essen ausgiebig, quatschen, lachen und natürlich musizieren wir an Bord. Von Hartmut und Frederic bekommen wir noch besten Kaffee und Espresso serviert. Petra und Evi reichen zu unserem Erstaunen noch eine Schwarzwälder – Torte, einfach lecker! Den ganzen Abend bis halb drei ist die IMAGINE ein pfälzer Partyschiff. Durch die Musik kommen auch immer wieder Leute auf uns zu, interessieren sich für die Instrumente und klatschen. So auch Luc, ein Belgier, der uns, sollten wir nach Antwerpen kommen, auf ein Abendessen einladen möchte. Die Restaurantbesucher an der Hafenpromenade bekommen ein Konzert der besten Klasse vorgeführt.P1090168

Wir überreichen der Crew der IMAGINE als Dankeschön für die mitgebrachten Dinge noch die von uns mitgebrachten sardischen Köstlichkeiten (sardische Wurst und Käse sowie Cannonau-Rotwein und einen leckeren Mirto-Likör). Endlich können wir Müller-Schorle an Bord der TRISKELE trinken, haben leckeres Sauerkraut und ganz wichtig das Petroleum zum Kochen.

Wir verabreden uns noch für den nächsten Morgen zum Frühstück. So schnell wollen wir nun doch nicht Adieu sagen müssen.

Nach einem ausgiebigen Frühstück machen wir ein weiteres Treffen auf der Insel Porquerolles aus. Dort wollen wir uns noch ein letztes Mal treffen, bevor die Crew der IMAGINE wieder nach Hause in die Pfalz muss.

P1090200Klaus interessiert es, die TRISKÈLE mal zu steuern und so fährt er unser Schifferl an die Tanke im Hafen und sagt ganz klar, dass das Boot sehr träge reagiert. Aber für den erfahrenden Skipper natürlich kein Problem, und so warten wir dann auf den Tankwart, der leider kurz vor unserem Anlegen in die 2-stündige Mittagspause verschwunden ist. Mit Klaus quasseln wir noch über unsere Zukunftspläne ob und wie oder wo es weiter gehen wird. Wir sind uns einig, dass wir die Entscheidung über die Zukunft der Crew der TRISKÈle auf nächstes Jahr vertagen wollen. Als Klaus sich zu seinem Boot am anderen Ende des Hafens aufmacht, stehen uns wieder Tränen in den Augen. Diese Abschiede sind einfach schrecklich. Ein Trost bleibt, wir sehen uns in Porquerolles noch einmal. Bis dahin sind wir wieder alleine.

P1090190P1090055

P1090059P1090161P1080985

Die letzten Tage auf Sardinien

P1080602Nachdem uns unsere Gäste in Santa Maria Navarrese verlassen haben, verlassen auch wir den Hafen und machen uns auf in Richtung Norden. Der Wind kommt mal wieder aus der Richtung wo wir hin wollen, also kreuzen wir. Zuerst segeln wir gerefft. Später als der Wind dann nachlässt reffen wir aus. Die Strecke führt uns entlang eines Naturschutzgebietes. Hier begegnen uns hauptsächlich Ausflugsboote. Diese bieten den Touristen Ausflüge zu Grotten an oder Tagesausflüge zu wunderschönen Sandstränden, die nur zu Wasser erreichbar sind. Wir fahren entlang der steilen Felsküste, die sehr beeindruckend ist.
Der Wind nahm dann aber wieder ab, und so fuhren wir das letzte Stück mit Motor zur ausgewählten Bucht Cala Sisine, die auch eine Traumbucht auf Postkarten darstellt. Zu unserem Leid haben wir beim Ankermanöver richtig Probleme. Die Ankerwinde macht wieder alles, nur nicht das was sie tun sollte. Die Kette klemmt, oder rauscht ungehindert aus. Der Anker hält nicht, wir müssen noch einmal Anker auf und von vorne mit dem Ankern beginnen. Das Kabel der Bedienung klemmt sich zwischen Kette und Winde ein. Michael ist verzweifelt, flucht wie ein Rohrspatz und hat keine Kraft mehr. Nachdem er sich ein paar Male die Hände an der Kette wundgescheuert hat, ist genug. Michael hat die Schnauze voll! „Das Boot wird verkauft! Ich habe keine Lust mehr!“

Anja sieht hilflos vom Steuerstand aus zu, wie sich Michael vorne am Bug abmüht und mit den Nerven am Ende ist. Hoffentlich klemmt er sich die Hand nicht so heftig ein, dass Finger gequetscht werden oder er sich gar die Hand bricht bei der Aktion. Leider kann sie ihm in der Situation nicht helfen. „Wir können hier nicht einfach weg laufen“, ruft Anja zu Michael. „Sobald wir in Frankreich sind, wird das Boot zum Verkauf angeboten. Solange müssen wir noch durch.“

P1080627Der Anker hält letztendlich dann und wir liegen in einer eigentlich wunderschönen Bucht. Leider ist an einen Landgang nicht zu denken, da die TRISKÈLE so arg schaukelt, dass wir sie nicht alleine lassen können. Auch ein Schnorchelgang wäre schön, ist aber wegen des heftigen Schwells und dem gewittrigem Wetter gestrichen. So können wir nur die Aussicht auf den Strand und die Felsen so gut es geht genießen. Wenn keine Gewitterwolken über uns hingen, Der Himmel wolkenlos wäre, wäre es wirklich wie auf den Postkarten hier. Aber wir ahnen für die Nacht Schlimmes, und so kam es auch. Wir machen beide kein Auge zu, denn wir werden ordentlich durchgeschaukelt. Gewitter ziehen über uns hinweg, alles scheppert, wackelt und knarrt im Boot. Wir fallen in unserer Koje von einer Seite auf die Andere. Es geht hoch und runter, nach links und nach rechts und im Kreis herum. Das war die schlimmste Nacht, die wir bislang erlebt hatten! Wir sind froh, als der Morgen anbricht. Nichts wie weg hier!
Wirklich schade für diese schöne Bucht, aber bei dem Wetter einfach unmöglich.

P1080637Zum Glück ist der nächste Hafen nicht allzu weit weg, und wir flüchten wörtlich genommen in den Hafen um uns auszuruhen und auszuschlafen. Der Anker geht zum Glück gut auf und wir fahren unter Motor verfolgt von Gewitterwolken in den Hafen von Gonone ein. Dieser ist sehr klein und hat für Yachten unserer Art eigentlich keine extra Liegeplätze. Neben den Ausflugsbooten ist ein bisschen Platz. Dort versuchen wir festzumachen.

 

P1080640Das Anlegemanöver war wegen des Seitenwindes schwierig. Nach mehreren Versuchen hat es schließlich geklappt. Am Heck der TRISKÈLE haben wir uns aber durch eine Berührung mit dem Betonsteg eine Schramme zugezogen. Hier müssen wir wieder den Lack neu streichen. Wir sind froh fest gemacht zu haben und laufen zum Hafenbüro. Wieder einmal verlangt man aber völlig überteuerte Preise. Keine Sanitäranlagen, kein Wi-Fi gibt es hier, und das soll 60 € die Nacht kosten! Absoluter Wucher! Wir lassen uns dann jedoch auf 2 Tage für 60 € ein, aber auch nur, weil wir absolut übernächtigt sind, fix und alle und am Horizont ringsum überall Gewitter toben. Wie wir später im Wetterbericht erfahren, toben zwischen Sardinien und Sizilien heftige Unwetter und die Ausläufer waren bis hierher zu spüren.

 

P1080660

Nachmittags nach dem Ausschlafen machen wir einen kleinen Stadtrundgang, suchen eine Bäckerei und gönnen uns ein Eis. Am Abend gehen wir für free Wi-Fi in eine Salsa-Bar mit Live-Musik. Hier haben wir endlich einmal Gelegenheit ein bisschen zu tanzen. Der Abend war wunderschön und tat der Seele richtig gut. Am Folgetag im Hafen bessern wir die Lackschäden am Heck aus und erholen uns. Den Abend verbringen wir wieder in der Salsa-Bar und tanzen.

Am nächsten Morgen suchen wir als erstes die Poststelle in Gonone auf. Anja hatte am Vortag ein paar Postkarten geschrieben, die wir noch abgeben wollten. Dass man dazu viel Zeit mitbringen muss, hätten wir nicht gedacht. Das Postamt war voll und nur ein Schalter besetzt. Die Stimmung der wartenden Leute ist aber gelassen. Nach ca. einer Stunde konnten wir endlich weiter um noch unsere Einkäufe zu tätigen.

P1080684Gegen Mittag haben wir die Segel gesetzt und sind mit Großsegel und Fock bis nach St. Lucia gesegelt. Der Himmel bescherte uns kurz vor dem Ankern noch kurzfristig ein bisschen Regen. Der Ankerplatz war erträglich trotz dem leichten Schwell, der in die Bucht stand. Am Abend machen wir Musik zusammen. Das war wieder richtig schön.

 

 

 

 

 

P1080707Am nächsten Tag wollten wir eigentlich früh los, sind jedoch erst gegen halb zehn aufgebrochen. Unter Segel sollte uns die TRISKÈLE in die Bucht Cala Sabina bringen. Das Verkehrstrennungsgebiet bei Olbia haben wir gut passiert. Nur ein paar Fähren haben wir beachten müssen. Bei 6 Knoten Fahrt unter Segel hat Anja 2 Fische (Makrelen) an Bord geholt. Super, heute Abend gibt es frischen Fisch 🙂 Der Wind frischt auf 6 Beaufort auf, sodass wir die Arbeitsfock anschlagen. Beim Ankermanöver hat eigentlich alles gut geklappt.

 

P1080735Nur fällt unser Anker nicht auf Sand sondern auf felsigem Untergrund. „So wie das aussieht, hängt der Anker zwischen Felsbrocken“, so das Ergebnis nach Michaels Ankerschnorcheln. Ob wir den morgen früh einfach so wieder rausbekommen? Ach das wird schon, sagen wir uns. „Halten tut er auf jeden Fall für die Nacht“, sagte Michael und widmete sich der Zubereitung des Abendessens. Zu den zwei Makrelen im Kartoffeln – Tomatenbeet gab es einen leckeren Weißwein aus Sardinien. Das ist wieder herrliches Segeln, sagen wir uns, und alles ist gut. Schlafen konnten wir dann auch recht akzeptabel, da der Wind unsere TRISKÈLE immer schön im Wind hielt, und wir nicht quer zu den Wellen standen. Die einzige Sorge galt jedoch dem Ankermanöver am nächsten Morgen.

P1080784Trotz aller Bedenken ist der Anker ohne Probleme frei gekommen. Das hätten wir nicht gedacht, sind aber darüber froh. Es ist Sonntag und somit gibt es auch wieder Kaffee für den Capitän Michael. Heute geht es durch das Maddalena Atoll. Wir segeln anfangs bei 3-4 Beaufort später durch die Straße von Maddalena bei 2 Beaufort und raumen Wind (Rückenwind). Bis zur Einfahrt in das Atoll bei Cabo Ferro liefen die Wellen von schräg achtern unter der TRISKÈLE durch und ließen diese ordentlich rollen. Im Atoll war die See aber ganz flach. Das war super tolles Schönwetter- Sonntagssegeln 🙂 Wir glitten sanft dahin, und der Wind zog uns zwischen den Inseln hindurch. Hier war nun wesentlich mehr Segelverkehr als sonst bisher, und wir mussten dann auch auf die Anderen mal aufpassen. Ebenso waren teure Rennyachten und Show-Segelfahrer unterwegs. Aber die sollten uns nicht stören.

Ach ja, Anja erhielt heute „Angelverbot“. Nach dem gestrigen Erfolg mussten wir diesen Abend erst einmal die Reste von Vorgestern vertilgen. Nicht dass die Pasta schlecht wird. Den Abend verbringen wir ruhig in der Bucht von Porto Puddu. Diese Bucht liegt kurz vor dem Absprung nach Korsika und unserem Tor nach Frankreich. Hier bleiben wir, bis gutes Wetter für die Überfahrt vorhergesagt wird. Die Straße von Bonifatio ist unter Seglern gut bekannt, denn oftmals bläst der Wind hier ordentlich durch, sodass sich eine raue See aufbaut. Dann wird das Meer ungemütlich und das muss man sich nicht freiwillig antun. Wir haben ja schließlich noch ein paar Tage Zeit bis zu unserem Treffen mit Klaus und Familie bei Calvi auf Kosika. Demnach no stress und abwarten. P1080800

Am Abend liegen wir gemeinsam vorne auf dem Deck und schauen uns ein herannahendes Gewitter an, bzw. die Wolkenformationen. Das Gewitter kam zum Glück nicht in unsere Bucht, jedoch wurde es ganz schön windig und frisch und der geplante Landgang viel daher aus. Proviant hatten wir noch genügend nur Wi-Fi wäre wegen der Wetterdaten ganz gut gewesen. So hielten wir uns nur an den Wetterinformationen unseres Navtex-Gerätes fest (Navtex: Kurzwetterberichte, Warnnachrichten in Form von Textnachrichten per Seefunkt).

Am nächsten Tag beschließen wir noch einen Tag in der Bucht zu bleiben und evlt. einen Landgang zu machen. Als wir jedoch alle Sachen gepackt haben, frischt der Wind auf und wir wollen die TRISKÈLE dann doch nicht alleine lassen. Wir haben zudem beobachtet, dass der benachbarte Katamaran auf Drift ging. Wir halten daher Ankerwache und beobachten den Katamaran. Michael versuchte mit dem Beiboot den Nachbarn Bescheid zu geben, dass sie den Anker beobachten sollten. Von denen schien keiner den Abdrift zu bemerken. Der Außenborder unseres Beibootes ließ uns jedoch mal wieder im Stich, und außer dass sich Michael wieder maßlos geärgert hatte, konnten wir nichts tun. Hätte Michael nicht zuvor noch den Tank aufgefüllt, er hätte den Motor vor lauter Zorn im Meer versenkt. Glück also für den alten Johnson-Zweitakter, der wieder seinen Platz am Heck der TRISKÈLE einnehmen durfte, ohne etwas geleistet zu haben. Michael kam dann nach seinem Wutanfall unverrichteter Dinge wieder zurück an Bord. Die Tagesration Ärgernis wegen nicht funktionierendem Außenborder war dann auch genug für den Tag.

Schwimmen oder schnorcheln war leider wegen dem bewegtem Wasser und dem starken Wind eindeutig zu ungemütlich, fiel daher auch als Beschäftigung für Anja aus. So saßen wir lange im Cockpit und sahen den vorbei flitzenden Surfern zu, die zu Hauf die Bucht belagerten und sich gegenseitige Rennen um die ankernden Boote lieferten. Michael ärgerte sich derweil weiter über den nicht laufenden Außenborder und beobachtete den Katamaran.

Am nächsten Tag gingen wir Anker auf und fuhren aus der Bucht in der Hoffnung auf guten Wind. Leider war kein Wind in Sicht, auch wenn das Navtex dieses uns versprochen hatte. Immer wieder suchten wir den leisesten Hauch für zum Setzen der Segel, jedoch überhaupt keine kleine Brise zum Segeln.

Anja bringt das dann immer auf die Palme. Motoren heißt Sprit verbrauchen, und das hat wiederum zur Folge, dass wir nachkaufen müssen.

Anja ist so etwas wie die Finanzbehörde der TRISKÈLE und bekommt bei Michaels Aussagen wie „dann wir müssen halt motoren“ oder „wir haben keinen Wind“ = „mach den Motor an“ immer Schlechte Laune. Nicht nur dass ihr das Motorengeräusch auf den Zeiger geht, sie sieht dann die Dollarzeichen von der Tanke, und damit das schwindende Geld im Portemonnaie. Für Leute wie uns, die aktuell keine Einnahmen haben, ein schwieriges Thema.

Es half jedoch nichts, ohne Wind geht einfach kein Segeln. Vor lauter Frust hängt Anja dann die Angel raus, um wenigstens das Nachtessen zu sichern, so Gott will. Nur beißen die Fischlein leider bei Motorfahrt nicht an, so auch bei dieser Fahrt. Wahrscheinlich geht den Fischen das Motorengeräusch auch auf den Zeiger und nehmen daher Reißaus.

P1080831Selbstverständlich wird auf dem Weg nach Korsika die Trikolore gehisst. Dies ist Kapitänssache, und Michael nimmt das Procedere natürlich selbst in die Hand.

Frankreich wir kommen!

PS: Natürlich sind wir schon längst auf Korsika angekommen. Wir hoffen, euch diesen jedoch bald online stellen zu können.

Wiedersehen mit Freunden

Aus der Bucht von Sa Pedra Pera führte uns die Reise weiter nach Arbatax bzw. in die Bucht vor Arbatax. Eigentlich wollten wir uns in Arbatax mit unseren Freunden Manuela und Natale treffen und hatten uns auch schon verabredet. Die dortigen Hafengebühren haben uns im wörtlichen Sinn jedoch umgehauen. Bei der Internetvoranmeldung veranschlagte man für unser Boot unserer Größe 141 € die Nacht. Das ist in unserem Budget nun wirklich nicht drin, da wir für mehrere Tage hätten buchen müssen, um ein paar Tage im Landesinnere zu bleiben. Demnach änderten wir kurzfristig unsere Pläne und zielten die Ankerbucht nördlich vor dem Hafen an.
P1080258Auf dem Weg nach Arbatax hatten wir endlich Anglerglück und zogen unseren ersten Fisch an Bord. Hey super, heute Abend gibt es anstelle der geplanten Pasta frischen Fisch! Auch wenn der Arme ein bissle zu klein für 2 Personen war, haben wir dennoch geteilt. Und zu groß sollten die Fische auch nicht sein, damit diese in unsere kleine Backröhre passen.
Wir ankern kostenlos vor der Hafeneinfahrt von Arbatax und bereiten unser leckeres Nachtmahl zu. Lecker war das!
Am nächsten Abend suchen wir wieder free Wi-Fi. Die Suche war äußerst langwierig, da in der am Strand gelegenen Strandbar kein Internet zur Verfügung stand. Wir laufen gefühlte 5 km in die Stadt, entlang der befahrenen Straße durch Industriegebiete und ohne Bürgersteig, bis wir am Hafenende dann endlich in einem Kiosk Wi-Fi kostenlos nutzen können. Dort buchen wir uns für 3 Tage in den nächsten Hafen Porto Turistico von Santa Maria Navarrese ein und das für „nur“ 35 €/ Nacht. Wir sind glücklich, einen günstigeren Hafen gerade auf der anderen Buchtseite gefunden zu haben. Unseren Freunden geben wir Bescheid, dass sie uns dann bitte dort abholen möchten. „Alles klar“, schreibt uns Manu per Facebook, „wir werden euch schon finden, Natale kennt den Hafen“.
Ein paar Tage bleiben wir vor dem Hafen von Arbatax liegen, machen Musik und fahren am 03.09.15 dann das kurze Stück nach Santa Maria Navarrese unter Motor, ohne noch einmal mit Manuela Kontakt gehabt zu haben.
Das Anlegemanöver klappt gut, haben wir auch kaum Wind, viel Platz und einen Helfer am Steg, der die Leinen in Empfang nimmt.
P1080324Ganz aufgeregt ob wir unsere Freunde um 14:00 Uhr treffen, warten wir auf dem Boot und machen die TRISKÈLE soweit fertig, dass wir sie ein paar Tage alleine lassen können. Die Zeit vergeht, und es ist schon weit nach 14 Uhr. Wir machen uns mittlerweile Sorgen. Haben sie uns eine weitere Nachricht geschrieben, dass es doch nicht klappt? Haben sie auf dem Weg hierher vielleicht eine Autopanne? Ohne Internet und Telefon haben wir die beiden dann nachmittags ca 15:30 Uhr im Hafen erspäht. Vor lauter Freude ruft Anja ein lautes „Manuuuuuu“ in den Hafen. Der Hall von den Bergen lässt den Namen wahnsinnig laut erschallen. Sofort sehen die beiden von dem anderen Ende des Hafens zu uns rüber und winken Freude strahlend. Wir weinen Freudentränen, als wir uns am Steg C72 verschwitzt in die Arme fallen! So glücklich sind wir, uns wieder zu sehen!
Bei unserer Verabschiedung aus Freisbach hatte nicht jeder von uns an ein Wiedersehen hier auf Sardinien geglaubt, und nun sind wir wieder zusammen, wenn auch nur für ein paar Tage.
Gleich wollen unsere ersten Gäste an Bord natürlich alles sehen. Wir machen daher einen Rundgang, erklären alles an Bord bevor wir unsere 7 Sachen packen und uns mit den beiden mit einem Fiat Panda uns ins Landesinnere kutschieren lassen.
Die Fahrt in die Berge nach Gadoni, wo Natale zu Hause ist, war schon sehr abenteuerlich. Die Straßen sind eng und kurvig, und wir schaukeln im Fiat Panda von links nach rechts. Er erzählt uns von Banditos, die hier in der Gegend Geldtransporter überfallen. Wie im Wilden Westen ginge es hier zu, Straßenschilder sind teilweise zerschossen. Manuela übersetzt alles fleißig, was uns Natale alles erzählt, da er nur italienisch spricht. Wir genießen die Fahrt, sitzen wir seit langen mal wieder in einem Auto und können die Landschaft genießen. Michael ist ganz stumm und saugt die Eindrücke wie ein Schwamm in sein Inneres auf. Er sieht richtig entspannt, zufrieden und glücklich aus. P1080503Wir fahren entlang der mit Kakteen am Straßenrand bewachsenen Straßen. Diese wachsen in großen Büschen wild am Wegesrand und tragen Früchte. Die Bauern nutzen diese Kakteen auch, um ihre Grenzen zu markieren, da durch die enorm stacheligen Kakteen kein Dieb ein Durchdringen hat. Die Früchte der Kakteen sind essbar, jedoch ohne Handschuhe nicht abzupflücken, da diese sehr stachelig sind.
Weiter geht es durch einen Ort namens Desolu. „Hier wohnt seltsames Volk“, erzählt uns Natale. Man solle dort am Besten nicht anhalten. Die Leute morden gerne und gibt ordentlich Gas. Wir befinden uns bereits in den Bergen. Der Ort ist, wie Gadoni auch, in den Hang gebaut. Die Häuser sind in Terrassen gebaut.
Unterwegs halten wir an einer natürlichen Quelle und füllen den Wasserbehälter auf. Diese Quellen gibt es zu Hauf am Straßenverlauf, und das Trinkwasser ist sehr gesund. Die Bewohner hier nutzen diese Quellen für ihren täglichen Wasserbedarf. Überall halten die Menschen und füllen an den Quellen ihre Wasserkanister.
Unterwegs durch die Orte zeigt Natale uns immer wieder große Wandgemälde, die an die Hauswände gemalt wurden. Meistens zeigen diese die traditionellen Trachtengewänder der Bewohner. Ebenso zeigt er uns Bäume, die bis zur Krone keine Rinde mehr tragen. Man erntet alle 8-10 Jahre die Rinde von den Korkbäumen und macht daraus Schalen und sonstige Korkwaren. In Natales Haushalt finden wir auch verschiedene Korkschalen.
P1080331In Natales Haus angekommen beziehen wir unser Gästezimmer und legen uns vor Freude gleich einmal in das Doppelbett. Endlich mal wieder zusammen in einem Bett liegen und vor allem ohne Geschaukel! Hurra! Wir haben viel Spaß an dem Abend und quatschen, lachen, essen, trinken nach Herzenslust. Draußen ziehen Gewitter über die Berge, es donnert und kracht. Bekannt für Sardinien ist auch der Mirto-Likör. Natale hat selbstverständlich einen Selbstgemachten, den wir ebenfalls verkosten dürfen. Natale ist übrigens Schreiner von Beruf und hat in seinem Haus schöne geschnitzte Holzarbeiten stehen. Besonders die schönen Holztruhen haben es uns angetan, jedoch haben diese auf unserem Boot keinen Platz, schade.
Am gleichen Abend stopfen wir auch seine Waschmaschine mit unserer Schmutzwäsche ein paar Male voll. Die Bettwäsche hatte es besonders nötig, nach fast 3 Monaten ohne Wechsel! Vielen Dank an der Stelle nochmals, dass wir diese nutzen durften. Endlich wieder Wäsche, die fein duftet und nicht vor Salz klebt.
P1080439Am nächsten Morgen wollen wir nach einem kurzen Besuch auf dem Amt, um Manuela’s italienischen Pass abzuholen, in den Wald. Michael stellte fest, dass er die Zahnbürste auf dem Boot vergessen hat und falls möglich, im Ort eine kaufen möchte. Anja würde gerne einen Brief noch auf dem Postamt abgeben. Zuerst fahren wir das Postamt an. Dort lässt man uns freundlicher Weise vor. Eine Dame freut sich darüber, dass wir Deutsche sind und begrüßt uns mehrmals mit einem „guten Morgen“. Irgendwie war diese Dame jedoch seltsam, hörte sie mit dem begrüßen nicht so wirklich auf. Weiter ging es auf’s Amt. Dort sind Natale und Manuela natürlich bekannt wie bunte Hunde und die Dame freut sich ohne Ende, als sie die beiden sieht. Die Frau hinterm Tresen hört nicht mehr auf zu erzählen und es wird alles Mögliche über deren Familien getratscht. Natale erzählt ihr natürlich auch unsere Geschichte von der Triskèle. Anja steht höflich dabei und lächelt, wenn es nötig ist, da sie ja die Gespräche nicht wirklich verseht. Nachdem Manu dann endlich ihren Pass in den Händen hält, geht es weiter zum nächsten Kiosk. Dort werden wir nach einer Zahnbürste für Michael fündig. Auch hier werden die beiden herzlich in Empfang genommen, unsere Geschichte der Triskèle erzählt. Leider beginnt es zu tröpfeln und dennoch haben wir Hoffnung, dass wir unseren geplanten Grilltag in den Bergen machen können. Bei Natale zu Hause gab es dann erst einmal ein Frühstück deluxe. Manuela ruft ihre Mutter an und berichtet kurz. Thea ist aus dem Häuschen und freut sich, auch als wir mit ihr sprechen. Eigentlich hätten wir uns auch mit ihr und ihrem Mann getroffen, jedoch reisen die beiden zu spät an, und wir können nicht so lange auf die beiden warten.

P1080358Bis wir alle Sachen in unseren „Safari-Panda“ gepackt haben ist es schon Mittag. Natale möchte alles für uns perfekt machen und ärgert sich über das Wetter, da es immer noch verregnet ist. Aber für’s Wetter kann ja keiner was, und wir fahren trotzdem in den Wald in die Grillhütte. Dort sind wir geschützt und haben auch bei schlechterem Wetter ein Dach über dem Kopf. Auf dem Hinweg haben wir ordentlich Spaß. Wir lachen und albern im Fiat Panda herum, drehen lustige Videos. Müssen wir dann auch noch einmal umdrehen, da Natale den Schlüssel zur Grillhütte vergessen hatte. Weiter zeigt er uns auf der Weiterfahrt einen geschlossenen Bergstollen, der nur noch für Besucher geöffnet ist. Viele der Leute hatten hier früher gearbeitet. An der Grillhütte angekommen laden wir erst einmal alles Grillzeug aus und fahren weiter in den Wald. Feuerholz brauchen wir noch. Dieses sammeln wir unterwegs. Der Wald ähnelt dem Pfälzer Wald, haben wir so das Gefühl. Jedoch sind hier keine befestigten Straßen oder so. Die Wege sind eng, holprig und unbefestigt. Viele Wildschweine gibt es hier, man sieht ihre Spuren im Waldboden.
P1080417Natale zeigt uns dann seine Lieblingsstellen im Wald. Er kennt den Wald wie seine Westentasche und führt uns von einem schönen Aussichtspunkt zum Nächsten. Die Aussicht ist atemberaubend und wunderschön! Wir staunen und sind begeistert. Die Größe und Weite ist leider nicht auf den Bildern festzuhalten. Auch die Eindrücke, die wir hier im Wald in uns aufnehmen sind unbeschreiblich und intensiv.
Wilder Rosmarin wächst im Wald in großen Büschen, sehr zur Freude von der alten Kräuterhexe Anja. Natale gibt uns wilden Thymian zum Inhalieren in die Hand. Wir inhalieren ordentlich an dem Thymian. Wow, welch ätherische Berauschung!
Zurück in der Grillhütte fängt Natale an, die Schweinehälfte, die er extra für uns besorgt hat und mit dem Mirtogewürz eingelegt hat, zuzubereiten. Hierzu ist natürlich ein ordentliches Feuer von Nöten. Mit dem gesammelten Holz wird Feuer gemacht.
P1080484Die Schweinehälfte spießt er auf und stellt diese vor das Feuer. So soll sie gut 1,5 Stunden vor dem Feuer schmoren. Um den Hunger und die Wartezeit zu verkürzten gibt es allerdings noch Würstchen und Schweinebauch vorab. Nur nicht satt essen, denken wir uns, denn das Schwein möchten wir unbedingt auch noch verkosten. Leider kam kurz vor dem Essen wieder ein Gewitter auf, und wir mussten das Festmahl in der Grillhütte verlegen. Natale hatte sich wirklich super Mühe gemacht und war nur mit der Zubereitung des Fleisches beschäftigt. Das Schweinefleisch richtete er nach der Schmorzeit in Mirtogewürz in einer seiner Korkschalen an. Alles war einfach perfekt! Wir hatten seit langem mal wieder Holzfeuer, Grillwürstchen, Schweinefleisch vom Grill, guten Cannonau-Rotwein und vor allem Freunde um uns herum, die mit uns alles teilten. Zu schnell wurde es dunkel und wir traten den Heimweg wieder zurück nach Gadoni an. Dort vereinbarten wir, dass wir frühzeitig am nächsten Tag losfahren. Wir wollten auf dem Rückweg zum Hafen noch unbedingt Petroleum kaufen. Natale hatte sich in Santa Maria Navarrese erkundigt wo man dieses bekommen solle. Außerdem hatten wir den beiden einen Turn auf der TRISKÈlE angeboten, daher wollten wir rechtzeitig wieder an Bord sein. Die Fahrtzeit betrug immerhin wieder 2,5 Stunden zurück und das ohne Zwischenstopp. Leider wurden wir bezüglich des Petroleums nicht fündig. Es ist einfach nicht mehr zeitgemäß mit Petroleum an Bord zu kochen und somit auch nicht mehr aufzutreiben. Natale hätte noch Stunden weiter gesucht, doch baten wir, die Suche abzubrechen. Bis Korsika wird unser Restbestand hoffentlich noch halten.
Im Hafen angekommen verstauen wir alles, inkl. Restbestände vom Grillschwein und der Pasta des Vorabends.
Lustiger Weise und völlig überraschend treffen wir vor dem Hafenbüro dann noch 2 Freunde aus unserer Heimat. Uli und Sebastian, die mit ihrem Bus fast zeitgleich mit uns ihre Reise begonnen haben. Die beiden sind geplante 80 Tage unterwegs und machen eine Reise durch Europa mit dem Bus. Ein paar Tage zuvor hatten wir mit den beiden per Facebook Kontakt und stellten fest, dass sie ebenfalls auf Sardinien angekommen waren. Da die beiden etwas flexibler in der Routenplanung waren als wir, haben sie die Route zu uns gelegt. Evlt würde man sich ja dann treffen können, wenn es zeitlich passt. Und nun einfach so, standen die beiden da. Einfach klasse! Wir haben uns sogleich für einen Tag später zu einem Segelturn verabredet.
Zuerst aber waren Manuela und Natale für einen Ausflug auf der TRISKÈLE dran.
„Leinen los“ und los ging es mit Segel in die Bucht südlich vor Arbatax. Auf dem Weg dort hin hat Natale die Angel ausgepackt und versuchte sein Glück. Es war ein herrlicher Segeltag. Leider ohne Anglerglück, aber das war nicht schlimm. Auf dem Speiseplan stand an dem Abend Bohneneintopf. Wir hatten einen herrlichen Abend zusammen an Bord verbracht. Es wurde viel gelacht, gequatscht und musiziert. Am nächsten Morgen gingen wir Anker auf und fuhren unter Motor die Strecke wieder zurück in den Hafen, da auch kaum Wind herrschte. Manuela musste leider am nächsten Tag wieder zurück nach Deutschland fliegen und den gewohnten Arbeitstrott antreten. Natale bleibt in Sardinien zurück und wird entweder als nächstes nach Deutschland kommen oder auf den nächsten Besuch von Manuela warten.
Wir nehmen herzlichst von den beiden Abschied, natürlich unter Tränen, und dass wir irgendwann in naher Zukunft uns wieder sehen. Wo das sein wird, bleibt vorerst noch offen.
Vielen Dank euch beiden für die schönen Tage auf Sardinien! Es war einfach wunderschön!

P1080529Kaum sind die beiden im Auto und fahren los, kommt auch schon der blaue Tourbus von Uli und Sebastian zu uns an den Hafen angefahren.
Wir freuen uns sehr auf die beiden, und dass das alles so reibungslos verläuft, ganz ohne Handy und Internet. Wir drücken uns herzlich und zeigen den beiden wo sie ihren hippen Bus parken können.
Als allererste Begrüßung gibt es von den beiden endlich einen Weißweinschorle für uns! Wir sind glücklich und gerührt! Endlich einen Schorle im Schoppen genießen zu können. Seit unserer Abfahrt träumt Michael von einem guten Pfälzer Schorle im Schoppenglas mit richtigem sprudelndem Wasser. Herrlich!
Die beiden zeigen uns ihren Tourbus im Schnelldurchlauf – klasse Ausstattung auf engstem Raum. Mit ihm sind die beiden schon seit ca. 2 Monaten unterwegs quer durch Europa und laufen immer wieder Campingplätze für die Übernachtung an. Anders als wir benötigen die beiden immer wieder Landstrom und sanitäre Anlagen. Wir drängeln ein wenig, denn wenn wir noch in eine Bucht segeln wollen, so sollten wir langsam los.
Und wieder heißt es Leinen los im Hafen von Santa Maria Navarrese mit unserem zweiten Gastpaar auf der TRISKÈLE. Unterwegs erzählen wir so von unserem Bordleben, wie die Segel zu bedienen sind, usw. Auch hängen wir wieder die Schleppangel ins Wasser in der Hoffnung auf frischen Fisch. Auf dem Weg Richtung Arbatax machen wir verschiedene Segelmanöver. Der Wind frischt auf und so erleben die beiden auch live, welchen Akt es ist, die Segel zu tauschen.
P1080537Auch haben die beiden die Chance, die TRISKÈLE selbst einmal zu steuern. Nach dem ersten Biss an der Angel schickt Anja ganz unvorbereitet Uli ans Steuer. „Halte die TRISKÈLE einfach einmal so… Wir holen derzeit den Fisch an Bord.“ Leider sprang uns der Fisch wieder vom Haken.
Auch beim zweiten Biss hatten wir keinen Erfolg, das große Tier an Bord zu holen.
Sebastian fragte kurz vorher noch: „Wie merkt man eigentlich, ob ein Fisch zugebissen hat?“ Anja zog an der Schnur. „Jetzt ist einer dran!“ Leider schaffte es auch der Fisch nicht zu uns an Bord. Uli hat das Steuer fest im Griff und findet sichtlich Spaß daran, während Sebastian und Anja die Angelleine wieder auseinander pfriemeln. Auch Sebastian machte eine gute Figur am Steuer. Die Wellen nahmen zu, und wir entschieden, die Bucht nördlich von Arbatax für die Nacht anzusteuern. Dort sollten wir nachts besser liegen können als südlich. Abends gab es leckere Schweinehälfte vom Vortag mit natürlich köstlichem Rotwein. Den ganzen Abend haben wir gequatscht und Bilder gezeigt.
Beide Teams haben in den letzten 2 Monaten schließlich reichlich erlebt. Zu schnell ging der Abend vorbei, und der Wind drehte dann doch noch auf die andere Richtung. Die Nacht verlief nicht ganz so ruhig wie erhofft. Am nächsten Morgen war es Uli und Sebastian dann doch mehr oder weniger flau im Magen. Wir beschlossen, den ruhigen Hafen anzufahren und dort noch eine Nacht zu verbringen. Die beiden boten uns an, tagsüber mit ihrem Tourbus unsere Einkäufe zu erledigen. So sind wir mittags mit den beiden in einen größeren Supermarkt im Nachbarort gefahren und haben dort ordentlich für die kommenden Tage auf See eingekauft. Nachmittags gingen die beiden an den Strand zum Schnorcheln, und wir machten uns an die Arbeit an Bord. Wollten wir vor der Abfahrt die Genua richtig einpacken, die wir irgendwann beim Segel bergen achtlos in den Segelsack gestopft hatten. Ebenso musste die Membran der Abwasserpumpe eingebaut werden. Diese hatten wir zu Natale schicken lassen und er hat uns die beim Besuch mitgebracht. Dann mussten noch die Wassertanks und Trinkwasservorräte befüllt werden. Die E-Mails haben wir geprüft und uns wieder einmal aufregen müssen. Die Spedition hat uns Mahnungen für die bereits im Voraus überwiesene Leistung geschickt. Was sollte den das schon wieder. Immer am Vortag, wenn wir los wollen kommen solche Botschaften. Anja macht gleich eine böse Mail an den Großverteiler der Spedition fertig mit ordentlich Zorn. Außerdem bestellen wir noch Online 30 Liter Petroleum und lassen diese zu Klaus in die Pfalz schicken. Er wird Ende September in Calvi mit seiner Familie sein und uns treffen. Er hat noch viel mehr im Gepäck für uns. Das gibt aber eine andere Story. Wir checken noch das Wetter und machen unsere Route fest für die nächsten Tage.

Abends laden Uli und Sebastian uns zum Italiener im Ort ein. Vielen Dank euch beiden hierfür! Das Essen und der Abend war einfach klasse mit euch.
Die Nacht verlief ruhig im Hafen und wir konnten alle richtig schlafen. Am nächsten Morgen gab es noch einmal ein gemeinsames Frühstück bevor wir auch leider von den beiden uns verabschieden mussten. Unsere Route wird nun weiter Richtung Norden gehen und die von Uli und Sebastian Richtung Süden von Sardinien. Gegenseitig wünschten wir uns noch eine gute Fahrt.

Vielen Dank nochmals hier an der Stelle an die ersten beiden Gästepaare an Bord der TRISKÈLE. Wir hatten eine super schöne Zeit zusammen!
Eure Einträge in unser Gästebuch sind für uns wichtige Begleiter auf der Weiterreise und eine lebende Erinnerung.
P1080500P1080449P1080433P1080446P1080414P1080391P1080413