Abschied von der Türkei

Seit zwei Monaten sind wir nun hier in der Türkei. Wir haben viel gearbeitet und geschwitzt. Haben viel Neues kennengelernt und neue Freunde gefunden. Heute sind wir endlich losgefahren!

Den ganzen Tag über haben wir noch die TRISKÈLE auf die bevorstehenden Reise vorbereitet. Die Segel angeschlagen und Proviant und Wasser gebunkert. Wir haben unsere Paletten mit dem  letzten Rest unseres Haushaltes auf den Weg nach Kreta gebracht.

Um vier Uhr sind wir dann nach Marmaris zum Ausklarieren in See gestochen. Dort wartete bereits der Agent, der uns durch das Prozedere mit dem Zoll und der Hafenmeisterei half. Wir haben an dem Anlegesteg festgemacht, wo normalerweise die ganzen Kreuzfahrtschiffe anlegen. Das Ganze war neu für uns, und generell war alles heute sehr aufregend, aber das Ausklarieren verlief dann doch reibungslos. Zum Einen haben wir ohne große Vorbereitung die Manöver gefahren, zum Anderen ließen uns Zoll und Agent nicht viel Zeit zum nachdenken. Nachdem wir dann mit den Formalitäten fertig waren, wurden wir noch zu unserer Yacht begleitet und solange „bewacht“, bis wir auch endlich ablegten.

Was der Zoll nicht weiß, wir gönnten uns heute noch ein Abendessen bei Murat im Mavera Hotel. Das ließen wir uns nicht nehmen, auch wenn wir dazu in der Bucht von Icmeler ankern mussten und noch einmal türkischen Boden betreten mussten.

Morgen geht es dann Richtung Symi nach Griechenland. Also zurück in die EU. Das sind ca. 36 Seemeilen zu segeln. Um die Strecke zu schaffen, müssen wir also zeitig los. Leider hat es Michael nicht geschafft, den Amateurfunk so einzstellen, dass der Positionsreport aktuell ist. Wir bemühen uns aber, das Problem so schnell wie möglich zu beheben.

So, und jetzt genießen wir noch den leztzen Abend in der Türkei bei Freunden mit Raki und Rotwein..

Wir melden uns dann in Griechenland wieder 🙂

 

 

Endlich im Wasser!

Heute haben wir es endlich geschafft, unsere TRISKÈLE ins Wasser zu bekommen. War ein ganz schön aufregender Moment. Ist alles Dicht? Springt der Motor gleich an und läuft der auch ohne Probleme?

Letztendlich ist aber alles gut gegangen. Alles war und ist dicht. Für uns das erste Mal, und es war ganz schön aufregend!P1070562

Jetzt haben wir einen ruhigen Liegeplatz in der „Ortsrandlage“, mit einem wunderschönen Blick über die Bucht von Marmaris.

Die nächsten Tage werden wir noch damit verbringen, die letzten Kleinigkeiten an der TRISKÈLE fertig zu stellen, um dann am 14. Juli in Richtung Griechenland aufzubrechen.

Wir sind glücklich und gönnen uns  heute mal den Luxus einen Rotwein zu genießen und unseren Blick gen Marmaris zu richten 🙂

 

Unser geplanter Krantermin ist verschoben!

Ja, wir haben an Land bis zum nächsten Mittwoch (07.04.) verlängert und liegen daher nach wie vor mit unserer Triskèle auf dem Trockendock.

Eigentlich war die Triskèle rein von dem Unterwasserschiff her bereit gewesen für den Termin ins Wasser (04.07).

Der Farbaufbau am Unterwasserschiff ist abgeschlossen und sie trägt nun auch stolz ihren Namen am Bug und präsentiert sich elegant in schwarz/weiß.

Die einzigen noch notwendigen Arbeiten für die Wasserung:

Montage der Zinkanoden und die Ankerkette einholen.

Daran hätte es nicht gelegen. Die vielen, vielen Kleinarbeiten könnten wir auch noch im Wasser erledigen.

Warum aber haben wir an Land verlängert?

Wie schon berichtet, haben wir noch weitere Arbeiten in unsere „To-Do-Liste“ aufgenommen und manche davon lassen sich besser an Land durchführen, als im Wasser.

P1070480So ist mit hoher Priorität noch die Erweiterung des Geräteträgers auf den Plan gekommen. Diesen benötigen wir dringend um noch zwei weitere Solarpaneele noch vor Abreise und später den Windgenerator montieren zu können. Schließlich benötigen wir genügend Power für den Kühlschrank, Laptop, Licht zu betreiben.

 

 

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Und diese schwindelerregenden, schwierigen Arbeiten müssen noch an Land fertig gestellt werden. Im Wasser würde sich wohl der ein oder andere Stegnachbar nicht besonders freuen, wenn wir nebenan schweißen, flexen und nicht nur „Urlaub“ machen. Außerdem sind solche Arbeiten im Wasser auch von der Marina verboten. Das können wir vollkommen nachvollziehen und bleiben daher brav an Land. Wir wollen uns nicht auf Teufel komm raus in Stress versetzen und wem sollten wir hier etwas beweisen? Der Liegeplatz an Land ist auch noch günstiger als im Wasser. Wir machen soweit die wichtigen Arbeiten des Geräteträgers hier an Land fertig und dann ab ins Wasser.

Aktuelle Arbeitslage:

Der Farbaufbau an Deck ist noch nicht fertig gestellt. Zwar hätten wir auch diese Arbeiten fertig stellen können, jedoch wurde uns hier ein kleiner Strich durch die Rechnung gemacht. Unser Berater und Farbenlieferant „Osman“, der nach wie vor wegen seinem Sohn in Ankara im Krankenhaus verweilt, hatte uns zwar mit Farbe noch vor Abreise versorgt, jedoch zu wenig. Zudem haben wir wir erfahren, dass gerade unser ausgewählter Farbton (Matterhornwhite) nicht mehr verfügbar ist → Lieferzeit 4-5 Wochen! In Marmaris sowie in dem Marinashop hier ist die Farbe nicht früher lieferbar. Das geht ja nun gar nicht! Lange haben wir daher die letzten zwei Wochen hin und her überlegt, wie wir nun weiter verfahren.

Der nette Ex-Münchner, mit Namen Willi, hat uns Einkomponenten Farbe in grau angeboten, die er noch übrig hat bzw. nicht benötigt. Sollten wir nun den letzten Anstrich (Antirutsch mit Sandkörnung) mit Einkomponenten Farbe grau gestalten oder verfahren wir wie geplant mit Zweikomponenten Farbe weiter? Aber welche Farbe?

P1070412Wir haben Werner kennengelernt. Werner ist mit seiner Frau Soni auf der „Sy-Fee“ 9 Jahre um die Welt gereist und hier vor kurzem angekommen. Von ihm haben wir sehr interessante und hilfreiche Informationen zu Technik, Ausrüstung erhalten und stehen in engerem Kontakt. Werner hat uns mit einem Grill, einer Hochsee-Schleppangel, Mehl, Kartoffeln und Büchern, die er nicht mehr benötigt versorgt. Wir konnten ihm immerhin mit etwas Spachtelmasse („Filler“) und ein paar Montagedingen aushelfen.
Er rät uns bei Zweikomponenten-Farbe zu bleiben.

Die Entscheidung fiel uns nicht leicht. Auch wenn alle sagen „Scheiß auf die Ästhetik“, soll es nach der mühevollen Arbeit nicht beim letzten, sichtbaren Anstrich einfach so dahin gestrichen sein.

Und die letzte Farbe muss nicht nur ansehnlich ausgewählt werden sondern auch funktionell sein, denn es handelt sich hier um eine Anti-Rutsch Farbe, die verhindern soll, dass man auch auf nassem Deck den Halt verliert. Die Farbe grau ist schön und gut und würde rein optisch herrlich ins die Farblinie unserer Triskèle passen. Bei Sonneneinstrahlung aber heizt sich diese Farbe so sehr auf, dass man Spiegeleier darauf braten könnte. Barfuß laufen ginge da nicht. Die Farbe muss daher in einem leichteren Ton sein.

Letztendlich haben wir uns nun für den Zweikomponenten-Anstrich entschieden in der Farbe creme mit der Antirutsch-Körnung vom Hersteller. Diese Arbeit erledigen wir am Montag (06.04.).

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Weitere Schichten aufgetragen heißt für uns natürlich jedes Mal vorher anschleifen, fegen und mit einem sauberen Tuch abreiben. Sicherlich immer auf den Knien oder in gebückter Haltung, was nicht besonders angenehm ist. Anders als in Deutschland, wo laut Hörensagen aktuell an die 40°C erreicht werden, ist es bei uns noch einiger Maßen zu ertragen bei ca 35 °C und einer Brise Wind. Ein Tag war es sogar für ein paar Stunden bewölkt.

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Am Sonntag, 05.07., waren wir von Yildiz und Imdat zum Barbecue eingeladen. Die zwei haben wir am Samstag auf ihrem Boot, unweit von unserem, kennengelernt. Dazu kam es, als Michael nach unserem Feierabend bei einem Glas Rotwein den Dudelsack auf dem Vordeck spielte. Ganz begeistert von der Musik haben die beiden uns zu eins, zwei Raki, Käse und Tomaten eingeladen. Natürlich hatten wir Dudelsack, Drehleier und Gitarre dabei. 🙂

Wir wollen hier kurz erwähnen, dass wir kein türkisch können und die beiden weder deutsch noch englisch sprechen. Der kleine Langenscheid-Übersetzer war da doch hilfreich, sowie die englisch sprechende Tochter, die zur Übersetzung hier und da angerufen wurde.P1070488

Rückblick:

P1070379Höhepunkt der letzten Woche war die Geburtstagsparty von Richard, einem englischen Freund, den wir letztes Jahr mit seiner Frau Angie in Icemeler kennengelernt hatten. Er hat uns via Facebook zu seiner Feier ins Hotel „Mavera“ bei Murat eingeladen. Das war ein super Abend und wir hatten sehr viel Spaß! Eigentlich wollten wir mit dem letzten Bus um zwölf nachts zurück. Den hatten wir jedoch verpasst und wurden von einem Freund des Hotelbesitzers zu unserer Marina gefahren. Vielen herzlichen Dank an der Stelle!

 

P1070395Am Unterwasserschiff haben wir auch weiter gewerkelt. Die offenen Flecken haben wir weiter mit dem Farbaufbau gestrichen. Das Ruder wurde wieder montiert, die Zinkanoden gereinigt, den alten Namen „TAO“ haben wir entfernt und den Untergrund für den neuen Namen vorbereitet.

 

 

P1070459Zwei Mal waren wir in der Stadt Marmaris und haben dort im Industriegebiet, d.h. Garagenviertel mit Hinterhofgewerbe, Edelstahlrohr gekauft für unsere geplante Erweiterung des Geräteträgers am Heck. Auch wenn das Viertel einen Mafia-Eindruck hinterlässt, bekommen wir die Rohre recht schnell zugeschnitten günstiger als bei uns im Hafen.

Ebenso haben wir Vergleichspreise in den Marineshops für Batterien, Solarpaneele, Heckdusche und Anker eingeholt. Die lange Suche nach einer GPS-Mouse für unsere Navigation via Laptop hat wohl auch bald ein Ende. In dem Laden, in dem wir die Bestellung für einen 30 kg Delta-Nachbau-Anker und zwei Solarpaneele aufgegeben haben, war man sichtlich bemüht, uns bei der Suche nach einer GPS-Mouse zu helfen. Eine sehr schwierige Herausforderung. Was bei uns jeder Internetshop verkauft oder im Handel erhältlich ist, ist hier so gut wie gar nicht zu beschaffen! Wir hoffen, dass wir diese bis zu unserer Abreise bekommen können.

P1070391Unsere alten Starterbatterien wurden diese Woche dann auch durch zwei Neue ersetzt. Diese haben wir aber nicht in Marmaris gekauft, sondern hier im Marineshop. Hauptsächlich aus dem Grund der Bequemlichkeit. Sind diese ja nicht so leicht zu transportieren und wir haben Lieferservice und bekommen die alten Batterien auch entsorgt.

Endspurt

Weil wir die letzten Tage recht viel und lange gearbeitet haben und sogar heute am Sonntag uns nicht mit süßem „Nichtstuen“ verwöhnt haben, sondern weitere Arbeitsschritte für morgen vorbereitet haben, gibt es heute keinen Bericht, obwohl es soviel zu erzählen gäbe! Von Werner, von Willi und von Richard`s Geburtstagsfete bei Murat. Und nicht zu vergessen unser heißer Tag in Marmaris.

Wir wollen aber unseren Termin am kommenden Samstag ins Wasser gelassen zu werden unbedingt halten, und so bleibt leider keine Zeit zum Schreiben.

Wir versprechen aber dafür am nächsten Sonntag einen „Extra Bericht“ zu verfassen. 🙂

Ob wir es geschafft haben oder auch nicht könnt ihr dann nachlesen. Trotzdem einen kleinen Schnappschuss von Anja bei der Arbeit 😉

Bis zum nächsten Mal.

weiter geht’s

Nach der Veröffentlichung dieses Berichtes haben wir zu unserem geplanten Termin für die Wasserung am 04.07. nun nur noch knapp 14 Tage Zeit. Es wird wirklich eng und unsere „to do Liste“ wird nicht viel kürzer.

P1070340Mit den Streicharbeiten könnten wir fertig werden, wenn wir uns weiter so ran halten. Unser Berater Osmann ist leider schon eine Woche mit seinem Sohn in Ankara und steht uns für unsere Fragen vor Ort nicht zur Verfügung. Aber den groben Plan bis zu den letzten Anstrichen haben wir, und wir hoffen, dass er die kommende Woche wieder da sein kann. Die von ihm für den Decksanstrich gelieferte Farbe reicht leider nicht ganz aktuell, daher kaufen wir im Marinashop hier vor Ort nach.

 

 

 

P1070306Am Unterwasserschiff haben wir den 2. Anstrich mit Antifouling gestrichen und noch in der laufenden Woche die wurden uns die Abstützpfosten versetzt, damit wir auch an den Stellen den Farbaufbau von Grund auf neu machen können. Leider haben die Jungs uns im Arbeitswahn die Keile so fest reingehauen, dass unser Anstrich darunter in Mitleidenschaft gezogen wurde. Die Stellen sollten wir dann, wenn es am Tag der Wasserung am Haken/ Kran hängt, noch einmal überpinseln.

Das Boot steht nun allein auf seinem Kiel abgestützt von Holzpfosten. Anja ist da sehr skeptisch, ob das hält, aber Michael vertraut voll und ganz der Erfahrung der Arbeiter hier. Schließlich sind wir nicht die Einzigen, die so an Land herum stehen.

P1070297Bei Bauabschnitt 3 an Deck (vorderer Bereich des Cockpits bis zum Heck) kamen nach dem Entfernen der alten Lackschichten leider nicht so tolle Dinge zum Vorschein. Viel Rost und weitere kleinere und größere Löcher, die komplett durchgerostet sind. Hier wäre zu überlegen, ob wir diese nicht zuschweißen.

 

 

 

P1070327Aber da wir in Frankreich geplanter Weise im Heckbereich Änderungen für das Deckshaus vornehmen, entscheiden wir uns in dem Fall mit „Filler“ (Spachtelmasse) zu arbeiten und die Stellen großzügig zu zuspachteln. Das Zeug sieht beim Anmischen aus wie Zahnpasta bzw. jeder kennt das wohl, das Zeug für einen Gebissabdruck beim Zahnarzt. Wird genau so schnell hart, daher muss sich Michael beeilen, das Zeug auf die Löcher zu verspachteln. Schließlich ist es heiß und ohne Schatten ist das Metall noch zusätzlich aufgeheizt. Den hinteren Bereich haben wir dann auch mit Grundierung das 1. Mal gestrichen, als der „Filler“ trocken war.

P1070329Bei Deckabschnitt 1 (Bug bis Mast) haben wir uns entschlossen, die vom „Rust Remover“ heraus gedrungenen brauen, rostähnelnden Flecken nur an den betroffenen Stellen mit Schleifpapier herunter zu schleifen. Die weniger betroffenen Stellen haben wir nur oberflächlich geschliffen.

 

 

 

P1070315Nachdem wir ein weiteres Mal komplett mit „handsandig“ das Deck abgeschliffen hatten, folgte am Samstag, 20.06., der 2. Anstrich mit „Interprotect“, der Grundierung. Zum Schutz vor dem heißen Metall hat sich Anja alte Stofflappen um die Knie gebunden. Auf dem Deck könnte man wohl Spiegeleier braten, so verdammt heiß ist es.

Im Hintergrund auf dem Bild, nebenbei erwähnt, eines der Kreuzfahrtschiffe, welche in Marmaris fast täglich einlaufen und am nächsten Tag weiterziehen.

 

P1070334Ansonsten haben wir den staubigen, schwarzen Vorhang, der unsere Yacht die letzten Wochen eingehüllt hatte, entfernt und die Ankerkette komplett herausgezogen. Diese liegt nun säuberlich in Buchten auf einer Palette.
Letztes Jahr im November bei unserer Probefahrt hatten wir ja beim Ankeraufmanöver unseren Hauptanker verloren. Dieser befindet sich leider in der Bucht vorm Hafen auf ca. 15 Meter Tiefe und wird leider nicht wieder auffindbar sein, da von Schlick und Sand begraben.
Daher wollten wir nun testen, ob der Zweitanker (andere Bauform) in die Ankeraufnahme passt. Leider verlief der Test negativ. Dieser wird früher oder später wieder durch die ursprüngliche Ankerart ersetzt werden müssen.
Bei Prüfung der Ankerkette waren hier und da auch starke Abnutzungsspuren zu sehen. Das soll heißen dass so ein paar Kettenglieder nicht so ganz gut aussehen. Stellen wir uns nun die Frage, ob wir die Kette galvanisieren lassen sollen. Von unserem netten französischen Bootsnachbarn auf einem Katamaran haben wir eine Adresse erhalten. Die Firma würde dies günstig machen. Wir überlegen uns das.

Außerdem denken wir abends darüber nach, wie wir die noch zusätzlich notwendigen Solarpaneele und unseren Windergenerator am Heck montieren können. Dazu holen wir uns bei anderen Booten Ideen und prüfen unsere vorhandene Konstruktion. Klar ist, dass diese umgebaut bzw. erweitert werden muss. Michael ist sich jedoch klar, dass er das selbst machen muss, da die Preise hier in der Marina viel zu hoch sind! Demnach müssen wir bei Gelegenheit bzw. in unserer Freizeit dringend nach Marmaris in die Industriezone. Dort wären Kleinfirmen, wo man so Edelstahlrohre günstiger bekommen kann.

Und wenn wir denn schon in der großen Stadt sind, prüfen wir auch in den Bootsläden die Preise für Solarpaneele, Starterbatterien, Anker, Dichtband für Fenster, etc. Evlt bekommen wir dort etwas günstigere Preise als hier in der Marina.

Diese Woche gab es für Anja auch noch ein Tuning für ihre Matratze.
Da nach einigen Wochen auf der harten Matratze die Schmerzen an Rücken, Schultern und Hüfte morgens noch schlimmer waren als abends zuvor, mussten wir handeln. Schlechte Laune von Anja schon nach dem Aufstehen sollte Michael nicht länger erdulden müssen. Der Laden, der in der Marina Segel anfertigt, wäre auch für Matratzen zuständig. Demnach brachten wir die besagte Matratze dort hin und bekamen für schlappe 60 € einen zusätzlichen, weicheren Schaumstoff in den vorhandenen Bezug eingezogen und einen Reißverschluss. Dank dem deutschen „Marina Service“ (Hermann + Erika) bekamen wir schnelleren und günstigeren Service als normal. Wir freuen uns und testen das Ergebnis die nächsten Tage. Hoffen wir, dass es mit Anja’s Rückenschmerzen dann bald ein Ende hat.

P1070337Fundstück der Woche:

Hier in der Marina Bar wird doch tatsächlich „Glühwein“ bei 35 °C angeboten!

Die türkische Übersetzung bedeutet warm/heißer Fruchtwein. Wir verstehen das nicht wirklich und sind froh, wenn wir uns ab und zu eine kalte Cola gönnen 🙂

Na ja, andere Länder andere Sitten…

Der nächste Bauabschnitt 1 u. 2 an Deck

P1070251In dieser Wochen hat vorrangig das Deck unsere Aufmerksamkeit erhalten. Als 1. Teilabschnitt war der Bug bis zum Mast an der Reihe. Nach aufwendigem Entfernen des Antirutschbelages aus Sand-Lackkombi mit dem Heißluftfön, ging es weiter mit der großen und kleinen Flex. Als der Lack dann komplett entfernt war, haben wir einen „Rust Remover“ ausprobiert, den wir von einem Segler hier empfohlen bekommen haben. Diesen haben wir vollflächig auf den ersten Abschnitt aufgepinselt. Der „Rust Remover“ soll in die Poren eindringen und den Rost neutralisieren.

 

P1070266Unser Berater Osmann war nicht überzeugt davon. Wir wollten es jedoch ausprobieren und haben am nächsten Morgen mit Erschrecken an vielen Stellen auf der aufgebrachten Grundierung braune Stellen entdeckt. Ob diese nun von dem „Rust Remover“ kommen? Wir sind erst einmal ratlos. Osmann ist ebenfalls skeptisch. Evlt. müssen wir hier komplett die Grundierung noch einmal entfernen und neu machen!

Bevor wir uns das jedoch antun, wollen wir den 2. Abschnitt vergleichsweise ohne „Rust Remover“ machen. Dann werden wir ja sehen, ob es an der Chemiekeule liegt. Vielleicht haben wir den Falschen gekauft?

P1070279Wir machen uns daher die kommenden Tage wieder mit Heißluftfön und Flex bewaffnet an den Abschnitt vom Mast bis zum vorderen Bereich des Cockpits. Hierbei ging leider der von dem netten Ex-Münchner ausgeliehene Heißluftfön in die Knie und musste nun doch durch einen Neuen ersetzt werden. Am Samstag konnten wir dann den 2. Bauabschnitt an Deck mit der ersten Schicht Grundierung streichen. Sonntag Vormittag erfolgte nach ausgiebigen Frühstück der Kontrollblick und es waren in dem 2. Bereich keine braunen Flecken zu entdecken.

Nun werden wir uns überlegen, ob wir die Grundierung im ersten Bereich komplett noch einmal herunterschleifen oder ob wir die entsprechenden Stellen bearbeiten. Bevor wir das jedoch in Angriff nehmen, machen wir erst noch den 3. Abschnitt von Cockpit bis zum Heck.

 

P1070255Ganz nebenbei haben wir unten am Unterwasserschiff auch die 1. Schicht Antifouling aufgebracht. Noch eine zweite Schicht Antifouling Anfang nächster Woche und wir können die Abstützpfosten versetzen lassen, dass auch diese Flächen noch geschliffen werden können und den kompletten Farbaufbau erhalten. Diese noch ausgesparten Flächen sollen mit dem weiteren Farbaufbau an Deck aufgebaut werden, sodass wir in einem Rutsch die Farbe anrühren können. So unser Plan 🙂

 

Die kommende Woche wird „angenehm“: 36°C, eine schwache Brise Wind, keine Wolken laut Wetterbericht. Da wird die Farbe schneller hart in der Dose als dass wir streichen können.

 

P1070270Durch die anstrengenden Temperaturen und der harten Maschinenarbeit fallen wir die Woche über komplett entkräftet in den Schlaf. Saft-und kraftlos sind wir. Finger, Handgelenke, Arme, Beine und natürlich Rücken, eigentlich tut so ziemlich alles weh.

 

 

 

 

P1070282Heute am Sonntag, haben wir uns wieder eine Arbeitspause gegönnt.

Diesmal macht Anja das Waschweib während Michael den Wassertank vom Boot auffüllt und das Cockpit mit Wasser ausschwenkt, welches von feinem Staub total bedeckt ist.

Mittags sitzen wir gemeinsam in der klimatisierten Bibliothek, schreiben Berichte und machen unser wöchentliches Systemupdate. Der Abend steht zur freien Verfügung. Evlt schaffen wir es, den Bericht noch am gleichen Tag hochzuladen, wenn denn die Internetverbindung will.

 

Anbei nun noch ein paar Bilder aus der vergangenen Woche:

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Seglerisches Löten bei heißen Temperaturen. Wenn dass mal die BG nicht sieht. Da gäb’s Ärger!

Reparaturarbeiten an der Leier

Reparaturarbeiten an der Leier

Fundstück der Woche! Angeschwemmt und einkasiert...nun UNSER Fender :-)

Fundstück der Woche!
Angeschwemmt und einkasiert…nun UNSER Fender 🙂

Schöne Aussicht zum Frühstück

Schöne Aussicht zum Frühstück

Aktueller Stand nach 4 Wochen

P10702384 Wochen sind wir nun hier in der Marina und wollen ein Resumé unseres aktuellen Arbeitsvorankommens ziehen. In der vergangenen Woche haben wir weitere Teeranstriche mit „VC Tar 2“ gemacht. Gestern folgten die ersten 2 Anstriche mit dem Primer „Primocon“ und nun sind wir bei insgesamt 10 Anstrichen. Das Unterwasserschiff ist in silbergrau und erhält am kommenden Montag eine weitere Farbschicht des Primers. Danach kommen die Farbschichten mit Antifouling. Glücklicherweise müssen wir nun zwischen den Anstrichen kein „handsanding“ (schmirgeln) mehr machen und können die Farbe direkt aufrollen.

 

P1070215_1Unser Berater Osmann half uns auch beim Ziehen der Unterwasserlinie. Das hatte vielleicht lange gedauert, bis das Kreppband da saß, wo es sein sollte. Kaum zu glauben, wie zeitaufwendig die scheinbar schnellen Handgriffe sind.

 

 

 

 

P1070225Des Weiteren haben wir die Logge (Geschwindigkeitsmessung) und das Lot (Tiefenmessung) wieder montiert sowie das Skek hinten.

 

 

 

 

 

 

 

P1070198Oben an Deck ging es diese Woche auch voran – mühselig – aber voran. Der Belag ist sehr hart, gerade da wo die Antirutschpartien mit Sand ausgestreut wurden. Mit der Flex kommen wir da nicht schnell genug voran. Die Scheiben sind sofort nach ein paar Zentimeter zu. Im vorderen Bereich ging es noch mit der großen Flex und großer Stahlbürste. Diese ist nun aber alleine durch den Ankerkastenbereich komplett verschlissen und wir bräuchten eine Neue aus der Stadt.

Die Fenster abzuschleifen war nicht wirklich angenehm, sind nun alle aber farbfrei und sollen auch nicht wieder angestrichen werden. Das brauchen wir auch nicht, da die Fensterrahmen aus Edelstahl sind.

P1070220Für das Entfernen der oberen Sandschicht haben wir uns für die Variante Heißluftfön und Stechbeitel entschieden. Ein ortsansässiger Deutscher (Ex-Münchner), der schon seit 20 Jahren hier in der Türkei lebt, leiht uns freundlicher Weise seinen Heißluftfön und so können wir zu zweit arbeiten. Feld für Feld arbeiten wir uns voran. Jedoch müssen wir überall noch einmal mit der Flex schleifen, da die Farbschichten auch hiermit nicht bis auf den Stahl zu entfernen sind.

Der Termin 04.07.15, an dem wir wieder ins Wasser wollen, rückt immer näher. Osmann sagt uns: „No possible“. Wir versuchen es dennoch.

P1070234Sonntag ist jedoch gemütlicher angesagt. Michael macht das Waschweib und wäscht mit der Hand unsere Wäsche, arbeitet weiter an der Bordelektronik.
Anja saugt, spielt mit der Leier und schreibt den Wochenbericht.

Die undichte Stelle im Boot ist im Übrigen dicht und wir haben keine Wasserpfützen im Boot! Michael hat hier einmal wieder super Arbeit geleistet.

Sein Auge ist vollkommen genesen, worüber wir sehr, sehr glücklich sind.

Die Woche über war es sonnig, trocken, hier und da ein paar Wolken und gut warm bei 29 °C.

 

 

Allgemeines über den Aufenthalt in der Marina:

P1070060_1Mit unserem Segelboot stehen wir mittels Gerüstbock an Land auf dem Arbeitsfeld der neuen Marina. Das Boot steht fernab von den Liegeplätzen im Hafen, jedoch mit Meerblick und Sicht auf die Stadt Marmaris am anderen Ende der Bucht. Bis in die Stadt Marmaris sind es mit dem Bus ca 9 km (ca.30 min Fahrzeit).

 

 

 

P1070179An Bord können wir kochen und haben Wasser aus unserem Wassertank zur Verfügung. Gekocht wird einmal am Tag für entweder Mittag- oder Nachtessen. Wir nutzen auch hier und da das Angebot der Marina in der Kantine Essen zu gehen. Dort bekommen wir für 2 €/ Person eine gute warme Mahlzeit. Die Kantine wird hauptsächlich von den Arbeitern hier genutzt, aber auch von Bootsbesitzern.

Unser Strom kommt entweder über das eine Solarpaneel oder per Landstrom aus der Steckdose. Wasser haben wir in einen unserer Wassertanks aufgefüllt. Michael meint, dass es modrig riecht, aber zum Kochen, Geschirrwaschen und Zähneputzen ist es ausreichend. Das Abwasser müssen wir fast täglich aus unserem Grauwassertank entsorgen. Hierzu betätigt Anja am Elektropaneel im Bootsinnern den Einschalter für die Pumpe und Michael entsorgt das Brauchwasser mittels Eimer in den nächsten Gully.

P1070138Die Sanitären Anlagen benutzen wir hier von der Marina. Diese sind relativ sauber und werden mehrmals am Tag gereinigt.

Einkaufsmöglichkeiten für Lebensmittel und Werkzeuge haben wir entweder hier in den kleinen Läden in der Marina oder eben in der Stadt Marmaris. Wobei die Preise in der Marina, wie man es sich vorstellen kann, etwas teurer sind.

Internet steht uns leider nicht an Bord zur Verfügung. Lediglich im Office oder um das Office herum haben wir free WIFI und selbst das ist sehr bescheiden! Aber einen extra Internetstick wollen wir uns nun auch nicht kaufen. Wir üben uns daher weiterhin in Geduld und nehmen den zeitaufwändigen Akt in Kauf, uns abends ein paar Stunden vor das Office zu setzen und auf funktionierendes free WIFI zu hoffen. Das Office, die Einkaufsläden, das Medical Center, Wäscherei und das Restaurant/ Bar sind natürlich am anderen Ende der Marina. Also laufen wir täglich ein paar Male einfach ca. 300 m. Morgens zum Brot kaufen nimmt Anja aber gerne das alte klapprige Fahrrad, welches Michael am liebsten schon längst entsorgt hätte.

Zu unseren Kosten:

Wie auch zu Hause haben wir uns ein Budget eingeplant, das wir versuchen einzuhalten. Für Lebensmittel, Haushalt hatten wir uns noch in Deutschland ein Limit von 350 € per Monat eingeplant. Hierzu zählen aber auch Transferkosten z.B. für den Bus.

Nach den aktuell 4 Wochen haben wir das Budget um 100 € überschritten, wobei wir aufgrund des Großeinkaufes auch auf Vorrat gekauft haben und unsere Vorräte noch in den nächsten Monat einfließen. Wir versuchen hier die Ausgaben noch weiter zu drücken. Das werden wir noch schaffen! Die Kosten für den Krankenhausaufenthalt haben wir hier nicht mit eingerechnet, da wir die Auslagen ja wieder zurück erhalten sollten.

Der größte Kostenfaktor ist natürlich alles drum herum. Die Kosten für Material, Maschinen, Farben, Werkzeuge…. Hier liegen wir aktuell bei 4000 € wobei wir noch keine Rechnung für Strom und Wasser für den Monat Mai erhalten haben. Die große Abrechnung kommt dann zum Schluss, wenn wir wieder ins Wasser kommen. Dann werden die Zählerstände abgelesen.

Der größte Auslagenposten waren die unterschiedlichen Anstriche für das Unterwasserschiff mit 2850 €. Diese Kosten hätten erst nächstes Jahr in Frankreich auf uns zukommen sollen, aber eigentlich liegen wir gut im Budget.

Für das Deck bekommen wir von Osmann die nächsten Wochen Farbe geliefert. Die Kosten hierfür sollten geringer ausfallen.

Es geht schleifend voran…

Hospitalaufenthalt die II. 26.05.15

Das Auge will und will nicht 100%-ig heilen. Es tränt und ist unheimlich lichtempfindlich. Michael geht das schon sehr auf die Nerven, denn ohne Sonnenbrille geht nichts und ohne Medikamente auch nicht.

P1070143_1Nachdem wir einen Nachmittag frei haben, weil Osmann uns wie versprochen den „Filler“ zwischen die zwei Farbschichten spachtelt, fahren wir mal wieder in die Stadt Marmaris ins Krankenhaus. Vorher klären wir telefonisch ab, ob auch der Augenarzt vor Ort ist, nicht dass wir umsonst in die Stadt fahren. Bei der Gelegenheit wird auch der große Rucksack mitgenommen, um Vorräte zu kaufen. Im Krankenhaus eingetroffen wird erst einmal ein „Eintrittsgeld“ von ca. 41 € verlangt bzw. abgebucht. Nach gefühlt einer Stunde Wartezeit kommt Michael dann dran.

P1070148_1Der Arzt hat nun auch richtige Gerätschaften und findet auf der Iris ein schwarzes Stück, welches da nicht hingehört → könnte ein Metallsplitter sein, so die Vermutung vom Arzt. Mit einer Nadel holt er den Fremdkörper von der Iris und putzt auch gleich drum herum ein wenig, wo auch etwas undefiniertes sich befindet. Michael erhält ein neues Rezept und ein schickes Augenpad. Die Behandlung wird extra abgebucht. Mit Arznei und Behandlung sind wir diesmal um 136 € erleichtert worden. Aber alle Belege werden unserer Auslandskrankenversicherung eingereicht. Nur zu dumm, dass wir noch nicht einmal einen Umschlag im Gepäck mitgenommen haben. Diese befinden sich gut verstaut auf den Paletten, die wir uns nachschicken lassen wollen. Wir bekommen aber vom Hospital glücklicher Weise einen Umschlag überlassen → gratis 🙂

Als kleine Belohnung für den für die Strapazen in der Stadt gönnen wir uns einen echten türkischen Döner → sehr lecker!

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Zwangspausen wegen Gewitter und Regen

Der Verlauf der Woche war dann nicht ganz so erfolgreich. Mussten wir doch wegen Gewitter und Regen ein paar Zwangspausen einlegen.P1070163

Zwischenzeitlich erkundigten wir uns in der Marina nach Preisen für ein weiteres Solarpaneel (120 Watt ca. 200 USD), 2 Starterbatterien für den Motor (Varta 100 AH je 325 TL), Alternativen zu unserer Innenbeleuchtung an Bord (LED-Birnen oder LED-Schlauch), fragten nach einer Preiskalkulation für Maststufen nach und machten uns Gedanken, wo wir den Windgenerator montieren könnten. Bezüglich den Maststufen werden wir uns wohl noch weiter umhören müssen, bzw. nach Alternativen suchen (gebraucht, selber machen oder vorerst darauf verzichten). Der aktuelle Preis entspricht nicht ganz unseren Vorstellungen (günstigstes Angebot 2000 TL ohne Montage!).

Michael ist weiter an der Installation der Amateurfunkanlage dran und hat auch schon ersten Kontakt zur Intermar-Funkrunde aufgenommen. Er ist ganz stolz, nun auch ein Teil der Funkrunde zu sein.

In der nun 3. Woche haben wir mittlerweile das Unterwasserschiff zum 3. Mal mit Grundierung (Interprotect) gestrichen und den Übergang zwischen Ober-und Unterwasserschicht damit zum 4. Mal. Gegen Ende der Woche konnten wir auch noch 2 Schichten VC Tar 2 streichen. VC Tar 2 ist ein Teeranstrich und soll sehr gut und lange haltbar sein. Und schon erstrahlt unsere Triskèle im schönen schwarzen Kleid. 🙂

P1070169Immer wieder fragen wir Osmann, was wir als nächstes tun können und erkundigen uns derweil, wie wir mit dem Abschleifen des Decks beginnen können. Da der weitere Farbaufbau immer einen Tag Ruhezeit zur Trocknung braucht, könnten wir an Deck anfangen abzuschleifen. Wenn es denn nicht regnet. Vorher ist jedoch entsprechende Vorarbeit zu leisten. Wir müssen alles an Deck befindliche gut einpacken und abkleben oder abmontieren. Osmann nimmt den kleinen Hammer und klopft auf die Rostblasen. Oh je was da zum Vorschein kommt. Das muss unbedingt gemacht werden!

Nette Begegnungen

P1070168Eine schöne Begegnung bescherte uns diese Woche am Steg eine Schildkröte. Kaum zu sehen auf dem Weg krabbelte sie ihres Weges. Leider fernab vom Grün, sodass wir sie in den angrenzenden Busch zum Marinagelände ausgesetzt haben.

 

 

 

 

Schlimmste Geschichte der Woche:

Virus an Bord bzw. auf Stick! Leider durch den Ausdruck der 2 Seiten für die Krankenkasse, haben wir uns auf den Datenstick einen Virus eingefangen. Geht Anja ja einmal schnell in das Office und druckt etwas aus. Nun haben wir den Salat! Unser Virenscanner hat Viren bei der Überprüfung des Sticks gut erkannt und die Dateien in Quarantäne gesteckt. Diese sind nun bereinigt und das sollte dann Anja eine Lehre sein für die Zukunft! Nur nicht mehr mit wichtigen Daten an ein öffentliches Netz! Ist ja noch einmal gut gegangen.

Endlich erster Anstrich!

Hospitalaufenthalt 17.05.2015

Nachdem es schon halbwegs bergauf ging mit Michael’s Auge, hat er kurz vorm vergangenen Wochenende wieder Fremdkörper ins Auge bekommen. Das Auge scheint sich nicht mit dem Antifouling anfreunden zu wollen uns ist erneut knall rot, brennt. Michael will nun doch ins Hospital, einen Augenarzt aufsuchen. Andere deutsche Segler hier in der Marina empfehlen uns ein Krankenhaus in Marmaris. Dort wäre ein Augenarzt stationiert, auch Sonntags!

Wir also mit dem Bus nach Marmaris. Der freundliche Busfahrer lässt uns unweit des Hospitals aussteigen. Dort eingetroffen viel Personal, jedoch kein Augenarzt, der sich dem Problem annehmen könnte. Eine Arzthelferin, die glücklicherweise englisch spricht, schickt uns ins nächste Krankenhaus. Mit auf dem Weg bekommen wir für den dortigen Arzt einen Zettel mit einer Nachricht auf türkisch.

Im nächsten Krankenhaus ist ebenfalls viel Personal, wenig los und wir kommen gleich dran. Der Arzt und der Arzthelfer kümmern sich um Michael sobald auch geklärt war: cash oder Kreditkarte.

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Der Arzt hier ist auch kein Augenarzt, hat keine benötigten Gerätschaften, leuchtet einmal kurz ins Auge von Michael und lässt ihn kurz Finger zählen.

Wenigstens bekommt Michael für den Kurzbesuch für 100 € ein Rezept geschrieben: Antibiotika, ein Mittel gegen die allergische Reaktion und noch einen Refesher für’s Auge.

Die nachfolgende Suche nach einer geöffneten Apotheker an einem Sonntag war eine ganz schöne Plagerei. Michael, der halb blind bei schweißtreibender Hitze neben seiner Anja genug zu tun hatte, den Bürgersteig zu sehen, wollte dann schon fast aufgeben. Die uns angegeben Position der Apotheke in der Nähe der Post, war zwar richtig, nur gibt es in Marmaris zwei Poststellen und wir haben leider zuerst die Falsche aufgesucht. Aber schlussendlich haben wir die Apotheke gefunden und die Arznei erhalten für insgesamt knapp 14 €.P1070097_1

Nun hieß es drei Medikamente in unterschiedlichen Intervallen verabreichen. Also haben wir an den folgenden Tagen doch wieder mehr Pausen gemacht, als wir eigentlich wollten.

Um definitiv zu verhindern, dass auch Anja Partikel ins Auge bekommt und die gleiche Misere erleidet, haben wir uns beide mit richtigen Atemmasken und Partikelfilter ausgestattet. Diese haben sich in der laufenden Woche wirklich bewährt. Die Masken liefen nicht mehr von innen an und sind absolut staub- und geruchsfrei. Welch ein Segen! Warum denn nicht gleich so? Und natürlich sind wir nun auch mit geeigneten Sicherheitsschuhen ausgerüstet 🙂

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2. Arbeitswoche

In der 2. Woche haben wir Etliches geleistet. Bei heißen Temperaturen an die 30 °C haben wir das komplette Unterwasserschiff fertig abgeschliffen. Nach dem Abschliff Feinarbeiten gemacht, d.h. besonderen Stellen besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Zwischenzeitlich war unserer Farbenlieferant da → Osmann. Hier sei kurz erwähnt, dass der erste Osmann doch nicht Osmann heißt, sondern zu Osmann gehört. Er ist bei ihm angestellt. Der richtige Osmann liefert uns alles von Farben, Primer, Aceton, Antifouling, Tücher, Pinsel bis Farbrollen, etc. Er hat uns beraten, den Farbaufbau sinnvoll und langlebig auszuwählen. Er ist schwierig zu verstehen, kann aber immerhin etwas englisch.

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Osmann berät uns auch, wie wir den Aufbau nach dem Schleifen weiter vollziehen sollten.

Nach dem Schleifen zuerst „handsanding“. Mit feinem Schleifpapier (P150) komplett bearbeiten, danach mit dem Kompressor abblasen und mit Aceton staub- und fettfrei machen. Er ist sehr geduldig und erklärt uns doch immer wieder, welche weiteren Schritte zu tun sind. Wir bekommen selbst den Kompressor von ihm geliehen. Das Resultat der zweiten Woche: Am Freitag, den 22.05., haben wir den ersten Anstrich auf der Steuerbordseite gemacht. Am 23.05. dann auch die Backbordseite incl. Ruder.

Wir sind beide platt. Arme und Beine sind geschafft.

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Anja ist jetzt erst einmal froh, dass sie keine Flex mehr halten muss. Eine Farbenrolle ist doch wesentlich angenehmer zu halten. Am Sonntag ist „arbeitsfrei“, demnach nur Arbeiten innerhalb des Bootes.

 

Wassereinbruch an Land?!

Michael hat bei der Kontrolle der Motorbilge festgestellt, dass sich Wasser aus irgendeinem Grund dort P1070134_1angesammelt hat. Er vermutet zuerst Schwitzwasser, das sich mit der Zeit durch Feuchtigkeit ansammelt. Es lässt ihm keine Ruhe woher sich das Wasser – in so einer Menge ca. 8 Ltr. in 2 Wochen – ansammelt. So widmet er sich nicht anstelle wie geplant der Amateurfunkanlage sondern der Fehlersuche woher das Wasser kommt. Dazu schraubt er die Bodenplatten ab, sieht in den Verwinkelungen unseres „Kellers“ nach, räumt die komplette Küche aus und findet anscheinend den Übeltäter. Das Kühlaggregat bildet Schwitzwasser, welches in die Bilge tropft. Aber auch das war nicht wirklich die Ursache für diese Mengen an Wasser. Bei der weiteren Suche findet er eine undichte Warmwasserleitung, die gemächlich, aber kontinuierlich vor sich her tropft. Der Nachmittag ist somit auch mit sinnvoller Arbeit ausgefüllt.

 

Krantermin für ins Wasser schon früher!

Aus irgendeinem Grund sind wir davon ausgegangen, dass wir am 24. Juli wieder ins Wasser kommen, bzw. Krantermin hätten. Ein Blick abends in unsere Papiere besagt nun jedoch, dass wir bereits am 04. Juli Krantermin haben!! 20 Tage früher! Und wir haben mit unserem Farbanstrich am Unterwasserschiff ja mehr Arbeit als zuvor eingeplant war.

Ach du liebe Güte! Wie sind wir nur auf den 24.07. gekommen?

Nun ist der Zeitplan noch einmal etwas enger und wir müssen uns sputen!

Steht nach den geplanten 10 Anstrichen für das Unterwasserschiff ja eigentlich noch das Deck an abzuschleifen und zu streichen! Zwischen jedem Anstrich muss erst wieder das komplette Unterwasserschiff mit dem Schleifpapier per Hand angeraut werden („handsanding“) und mit dem Kompressor abgeblasen werden. In unserer Tatenkraft haben wir zudem auch zu viel abgeschliffen. Wir hätten nicht so hoch bis an die rote Wasserlinie abschleifen dürfen und bekommen prompt von Osmann einen Rüffel! Jetzt fällt zusätzliche Arbeit an. Zwischen Freibord (oberhalb der roten Wasserlinie) und Unterwasserschiff muss eine Verbindung geschaffen werden, da es unterschiedliche Lackarten sind. Die einkomponentige Farbschicht muss mit einer zweikomponentigen Farbschicht verbunden werden. Direkter Kontakt muss vermieden werden. Da muss noch „Filler“ dazwischen gemacht werden als Verbindung zwischen oben und unten. Osmann hilft uns hierbei, wenn wir soweit sind. Der Zeitplan wird eng.

Schaffen wir das? Wir müssen uns sputen!

Schleiffreier Tag, Michael’s Ausfall und türkische Schlosserkunst

Schleiffreier Tag 14.05.15

P1070069_1Nachdem Anja einen Tag zuvor mit ihrem Muskelkater zu kämpfen hatte, wurde heute ein Plan erstellt, wie das Ruderblatt ausgebaut werden kann.

Die Vermutung, dass dieses so schwer sein würde, dass wir beide es nicht schaffen würden, hat sich jedoch nicht bewahrheitet.

Glücklicherweise haben wir es zu zweit geschafft!
Michael plante sorgfältig und genau und am Ende konnte es recht ohne großen Kraftaufwand auf zwei Böckle zum Schleifen platziert werden – Anja’s nächster Part.

 

 

 

P1070066_1Ebenfalls auf dem Tagesplan stand, ein Stück Rumpf herauszutrennen.
Der Vorgänger hat am Bug vorne ein für uns unnötiges Guckloch mit Potential zum Wassereintritt eingebaut. Welchen Sinn und Zweck dies genau hatte, können wir uns nicht erklären. Jedenfalls stellt dies eine Gefahrenquelle für Wassereintritt dar und muss somit weg. Aktuell steht da auch ein wenig Wasser drin. Michael setzt also mit der Flex an und schneidet das Stück vorsichtig heraus.

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P1070061_1Anja macht in der Zeit im Innern Brandwache und schaut, dass die Funken uns nicht das Boot in Brand stecken.

Verlief aber alles sehr gut. Anschließend organisierten wir noch den Schlosser mit Hilfe des deutschen Marina Services für uns das Loch wieder zuzuschweißen. Dieser sollte morgen kommen.

 

 

 

Michael’s Ausfall und türkische Schlosserkunst 15.05.15

P1070075_1Heute wollten wir mit voller Kraft ran an das Schleifen. Irgendwie hat Michael aber bei der letzten Schleifaktion wohl Antifouling ins Auge bekommen und sein Auge ist knall rot. Da ein Mann kein Schmerz kennt, ran an die Arbeit.

Anja macht sich derweil über das Ruderblatt her.

P1070080_1Leider wurde das Auge immer röter und röter und so hat Anja ihren Michael vormittags doch noch in das Marina eigene Medical Center bewegen können.

Die freundliche Dame im weißen Kittel hat ihm Antibiotika ins Auge getropft und meinte, wir sollten drei Stunden später noch einmal kommen, sollte es nicht besser werden. Dies war dann auch so.

Michael, sehr verärgert darüber, dass er nun heute beim Schleifen ausfällt, macht sich im Innern des Bootes an den tropfenden Wasserhahn und an die Amateurfunkanlage. Schließlich will er nicht unnötig herumsitzen, während seine Anja draußen das Ruderblatt schleift und sich einer beißenden Antifoulingstaubwolke unterzieht.

 

Aber auch Anja wird nachdem eine Seite des Ruderblattes fertig ist gebremst – die Schlosser sind da.

P1070082_1Osmann geht an die Arbeit und macht das Loch im Rumpf wieder zu.
Michael ist skeptisch – ob er das auch gut genug macht?
Und wie bekommt Osmann den 4mm Stahl in eine Runde Form gebogen, sodass dieser zur Rumpflinie passt?P1070084_1

 

 

 

 

 

 

Den Rest des Nachmittags läuft nun nichts mehr. Also schreibt Anja den Bericht für’s Internet.