weiter geht’s

Nach der Veröffentlichung dieses Berichtes haben wir zu unserem geplanten Termin für die Wasserung am 04.07. nun nur noch knapp 14 Tage Zeit. Es wird wirklich eng und unsere „to do Liste“ wird nicht viel kürzer.

P1070340Mit den Streicharbeiten könnten wir fertig werden, wenn wir uns weiter so ran halten. Unser Berater Osmann ist leider schon eine Woche mit seinem Sohn in Ankara und steht uns für unsere Fragen vor Ort nicht zur Verfügung. Aber den groben Plan bis zu den letzten Anstrichen haben wir, und wir hoffen, dass er die kommende Woche wieder da sein kann. Die von ihm für den Decksanstrich gelieferte Farbe reicht leider nicht ganz aktuell, daher kaufen wir im Marinashop hier vor Ort nach.

 

 

 

P1070306Am Unterwasserschiff haben wir den 2. Anstrich mit Antifouling gestrichen und noch in der laufenden Woche die wurden uns die Abstützpfosten versetzt, damit wir auch an den Stellen den Farbaufbau von Grund auf neu machen können. Leider haben die Jungs uns im Arbeitswahn die Keile so fest reingehauen, dass unser Anstrich darunter in Mitleidenschaft gezogen wurde. Die Stellen sollten wir dann, wenn es am Tag der Wasserung am Haken/ Kran hängt, noch einmal überpinseln.

Das Boot steht nun allein auf seinem Kiel abgestützt von Holzpfosten. Anja ist da sehr skeptisch, ob das hält, aber Michael vertraut voll und ganz der Erfahrung der Arbeiter hier. Schließlich sind wir nicht die Einzigen, die so an Land herum stehen.

P1070297Bei Bauabschnitt 3 an Deck (vorderer Bereich des Cockpits bis zum Heck) kamen nach dem Entfernen der alten Lackschichten leider nicht so tolle Dinge zum Vorschein. Viel Rost und weitere kleinere und größere Löcher, die komplett durchgerostet sind. Hier wäre zu überlegen, ob wir diese nicht zuschweißen.

 

 

 

P1070327Aber da wir in Frankreich geplanter Weise im Heckbereich Änderungen für das Deckshaus vornehmen, entscheiden wir uns in dem Fall mit „Filler“ (Spachtelmasse) zu arbeiten und die Stellen großzügig zu zuspachteln. Das Zeug sieht beim Anmischen aus wie Zahnpasta bzw. jeder kennt das wohl, das Zeug für einen Gebissabdruck beim Zahnarzt. Wird genau so schnell hart, daher muss sich Michael beeilen, das Zeug auf die Löcher zu verspachteln. Schließlich ist es heiß und ohne Schatten ist das Metall noch zusätzlich aufgeheizt. Den hinteren Bereich haben wir dann auch mit Grundierung das 1. Mal gestrichen, als der „Filler“ trocken war.

P1070329Bei Deckabschnitt 1 (Bug bis Mast) haben wir uns entschlossen, die vom „Rust Remover“ heraus gedrungenen brauen, rostähnelnden Flecken nur an den betroffenen Stellen mit Schleifpapier herunter zu schleifen. Die weniger betroffenen Stellen haben wir nur oberflächlich geschliffen.

 

 

 

P1070315Nachdem wir ein weiteres Mal komplett mit „handsandig“ das Deck abgeschliffen hatten, folgte am Samstag, 20.06., der 2. Anstrich mit „Interprotect“, der Grundierung. Zum Schutz vor dem heißen Metall hat sich Anja alte Stofflappen um die Knie gebunden. Auf dem Deck könnte man wohl Spiegeleier braten, so verdammt heiß ist es.

Im Hintergrund auf dem Bild, nebenbei erwähnt, eines der Kreuzfahrtschiffe, welche in Marmaris fast täglich einlaufen und am nächsten Tag weiterziehen.

 

P1070334Ansonsten haben wir den staubigen, schwarzen Vorhang, der unsere Yacht die letzten Wochen eingehüllt hatte, entfernt und die Ankerkette komplett herausgezogen. Diese liegt nun säuberlich in Buchten auf einer Palette.
Letztes Jahr im November bei unserer Probefahrt hatten wir ja beim Ankeraufmanöver unseren Hauptanker verloren. Dieser befindet sich leider in der Bucht vorm Hafen auf ca. 15 Meter Tiefe und wird leider nicht wieder auffindbar sein, da von Schlick und Sand begraben.
Daher wollten wir nun testen, ob der Zweitanker (andere Bauform) in die Ankeraufnahme passt. Leider verlief der Test negativ. Dieser wird früher oder später wieder durch die ursprüngliche Ankerart ersetzt werden müssen.
Bei Prüfung der Ankerkette waren hier und da auch starke Abnutzungsspuren zu sehen. Das soll heißen dass so ein paar Kettenglieder nicht so ganz gut aussehen. Stellen wir uns nun die Frage, ob wir die Kette galvanisieren lassen sollen. Von unserem netten französischen Bootsnachbarn auf einem Katamaran haben wir eine Adresse erhalten. Die Firma würde dies günstig machen. Wir überlegen uns das.

Außerdem denken wir abends darüber nach, wie wir die noch zusätzlich notwendigen Solarpaneele und unseren Windergenerator am Heck montieren können. Dazu holen wir uns bei anderen Booten Ideen und prüfen unsere vorhandene Konstruktion. Klar ist, dass diese umgebaut bzw. erweitert werden muss. Michael ist sich jedoch klar, dass er das selbst machen muss, da die Preise hier in der Marina viel zu hoch sind! Demnach müssen wir bei Gelegenheit bzw. in unserer Freizeit dringend nach Marmaris in die Industriezone. Dort wären Kleinfirmen, wo man so Edelstahlrohre günstiger bekommen kann.

Und wenn wir denn schon in der großen Stadt sind, prüfen wir auch in den Bootsläden die Preise für Solarpaneele, Starterbatterien, Anker, Dichtband für Fenster, etc. Evlt bekommen wir dort etwas günstigere Preise als hier in der Marina.

Diese Woche gab es für Anja auch noch ein Tuning für ihre Matratze.
Da nach einigen Wochen auf der harten Matratze die Schmerzen an Rücken, Schultern und Hüfte morgens noch schlimmer waren als abends zuvor, mussten wir handeln. Schlechte Laune von Anja schon nach dem Aufstehen sollte Michael nicht länger erdulden müssen. Der Laden, der in der Marina Segel anfertigt, wäre auch für Matratzen zuständig. Demnach brachten wir die besagte Matratze dort hin und bekamen für schlappe 60 € einen zusätzlichen, weicheren Schaumstoff in den vorhandenen Bezug eingezogen und einen Reißverschluss. Dank dem deutschen „Marina Service“ (Hermann + Erika) bekamen wir schnelleren und günstigeren Service als normal. Wir freuen uns und testen das Ergebnis die nächsten Tage. Hoffen wir, dass es mit Anja’s Rückenschmerzen dann bald ein Ende hat.

P1070337Fundstück der Woche:

Hier in der Marina Bar wird doch tatsächlich „Glühwein“ bei 35 °C angeboten!

Die türkische Übersetzung bedeutet warm/heißer Fruchtwein. Wir verstehen das nicht wirklich und sind froh, wenn wir uns ab und zu eine kalte Cola gönnen 🙂

Na ja, andere Länder andere Sitten…

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