Von Mâcon nach Dannemarie 17.03.-24.03.2017
Tag 20: Mâcon – Hafen Chalon-sur-Saône (17.03.17, Fr)
Der heutige Tag beschert uns wieder einen sonnigen, wolkenlosen Start um 07:45 Uhr bei ca. 8°C. Die Saône ist spiegelglatt, kaum Strömung und wir kommen mit 5,3 ktn voran.
Die Landschaft ist flach und kaum bewohnt. Vereinzelt stehen um Ufer kleinere Häuser. Die Ortschaften sind klein. Wir genießen die Fahrt und beobachten die vielen Störche, die kurz nach Mâcon wohl ein Hauptlager aufgeschlagen haben. Danach tummeln sich wieder etliche Schwäne im Wasser oder an Land. Bei KM 118,5 haben wir unsere erste und einzige Schleuse für heute (Écluse Ormes, 2,60 m Hub). Nach einer halben Stunde sind wir da bereits durch. Wir nähern uns unserem Tagesziel Chalon-sur-Saône. Beim Festmachen im Hafen müssen wir Acht geben! Wegen unserem Tiefgang kommen wir nicht in die Hafenzone rein. Wir erspähen einen Außenanleger, der noch genügend Platz hat. Der Steg scheint für unseren Tiefgang in Ordnung zu sein. Der kühle Wind aus Süd drückt uns von hinten durch die Einfahrt und von vorne kommt uns die Strömung entgegen. Der Hafenmeister ist bereits vor Ort und hilft uns beim Festmachen. Heute haben wir wieder Strom, Wasser, Duschen – ist das herrlich!
Und vor allem haben wir einen Ort gefunden, in dem es, anlässlich des St. Patrick’s Day, ein Irish Pub gibt. Michael freut sich sehr, denn er hat so richtig Lust ein gezapftes, frisches Guinness zu trinken. Das Irish dürfte so die einzige Kneipe in Frankreich sein, in der es keinen Rotwein gibt. Daher entscheidet sich Anja für einen regionalen Weißwein, einen Macon blanc. Leider gibt die Band im Irish nicht so viel her. Sie spielen eher Pop, keine typisch irische Musik, wie man es sich für ein Irish Pub vorstellt. Die Stimmung kommt daher nicht so wirklich auf, und wir schlendern gemütlich durch die Stadt zurück zum Boot.
Etmal: 62 km
Gesamt: 510,5 km
1 Schleuse
Tag 21: Chalon-sur-Saône – Hafen St. Jean-de-Losne (18.03.17, Sa)
Wetter: 8/8 bedeckt, 10 °C, kalter Wind aus SSW mit 2-3 bft
Um 9 Uhr beginnt es zu nieseln, kurz später einsetzender Regen. Wir haben uns unsere Regenkleidung angezogen. Wir kommen aber wieder flott voran, mit 5,8-6 Knoten. Heute sind es 2 Schleusen, die wir passieren: Écluse Ecuelles mit 3,20 m Hub und die Écluse Seurre mit 3,75 m Hub.
In der ersten der beiden Schleusen strömt das Wasser sehr ungestüm in die Schleusenkammer ein. Wir müssen hier Acht geben, dass wir nicht an der Mauer anstoßen. Ansonsten sind wir jeweils in 15 bzw. 20 Minuten durchgeschleust. Wir sind früh dran und machen bereits um 13:50 Uhr an der Kaimauer in St. Jean-de-Losne fest. Im örtlichen Kaffee versuchen wir herauszufinden, ob die nächste Schleuse in St. Symphorien-sur-Saône besetzt ist. Es ist Wochenende und man vermutet, dass diese samstags besetzt wäre. Die dortige Schleuse Nr. 75 ist sozusagen das Tor zum Rhein-Rhône-Kanal und unser nächstes großes Etappenziel! An dieser Schleuse erhält man eine Fernbedienung für die automatisierten Schleusen des Kanals. Somit können wir die nächsten Schleusen selbst öffnen und bedienen. An der Schleuse Nr. 8 gibt man die Fernbedienung dann wieder ab und wird wieder vom VNF-Personal geschleust.
Leider haben wir es nicht durch die Schleuse geschafft, denn als wir vor der Schleuse Nr. 75 ankommen sind, ist diese geschlossen. Wir legen am Warteponton an und erkundigen uns an einer Hinweistafel, dass man sich für das Wochenende bis Freitag, 11 Uhr, voranmelden muss. Auch rufen wir eine Service-Nr. an, jedoch bekommen wir da das Gleiche mitgeteilt. Das haben wir leider nicht gewusst und steht auch nicht in unserem Handbuch! Wir haben auch nicht damit gerechnet, so schnell voranzukommen. Somit müssen wir wohl oder übel wieder ein paar KM zurückfahren nach St. Jean-de-Losne und bis Montag warten, bevor wir weiterfahren können. Zum Glück kommen wir mit unserem Tiefgang geradeso in den Hafen H2O rein (kurze Grundberührung) und können wieder den Luxus von Strom, Wasser, Sanitären-Anlagen und sogar freies WIFI genießen. Wir zahlen 1€/Schiffsmeter pro Tag + 2€ für Strom.
Bevor allerdings mit unserer Triskèle anlegen, beobachten wir ein Motorboot, das in unsere zugewiesene Box (2 Liegeplätze) versucht anzulegen. Irgendwie schafft der Fahrer es, mit dem Boot quer in der Box zu stehen und dabei auch den Steg ordentlich zu touchieren. Der Hafenmeister teilt ihm wohl mit, dass er so nicht liegen bleiben kann, denn wir sollen ja auch noch in diese Box. Dessen Anlegemanöver war schon ein Spektakel für uns. Michael hat uns dann perfekt rückwärts in die Box manövriert! Da sollte der sich mal ein Beispiel nehmen, denken wir und schmunzeln. Na, wir hatten aber auch wirklich keinen nennenswerten Wind!
Heut Abend machen wir uns Schupfnudeln mit Sauerkraut.
Etmal: 67 km
Gesamt: 577,5 km
2 Schleusen
Tag 22: Hafen St. Jean-de-Losne (19.03.17, So)
Heute haben wir einen Hafentag. Erst morgen können wir zur Schleuse bei St. Symphorien-sur-Saône fahren, um uns die Fernbedienung für die kommenden Schleusen aushändigen zu lassen. So traurig sind war darüber nicht, denn wir können nun Anja’s Geburtstag in Ruhe feiern ?
In der Nacht hat es geregnet. Der Himmel ist bedeckt, 14°C.
Wir machen uns auf zu einem Spaziergang in St. Jean-de-Losne und auch um eine Bäckerei und einen Briefkasten zu finden. Die Gemeinde ist sehr klein. Mit gerade einmal 36 ha Fläche soll sie die kleinste Gemeinde Frankreichs sein, wovon 20 ha allein Wasserfläche sind. Der Ort ist wirklich sehr überschaubar! Aber wir finden für den Abend dennoch ein geöffnetes Hotel-Restaurant. Auf der anderen Flussseite in Losne.
Wir lernen am Steg Richard und Kathrin aus der Normandie kennen und verabreden uns zu einem längeren Plausch im Hotel-Restaurant. Auch bekommen wir neue Stegnachbarn. Ein jüngeres Engländer-Pärchen mit Hund macht neben uns fest. Sie sind von England auf dem Weg ins Mittelmeer und sehen sehr zerrupft aus (Anm. Michael: Dreadlocks ?, find ich ja irgendwie cool und bin neidisch). Sie sind absolut nett und freundlich, wir kommen kurz ins Gespräch. Den Abend lassen wir nach dem Restaurantbesuch dann gemütlich ausklingen. Morgen geht es ja schon wieder weiter!
Etmal: 0 km
Gesamt: 577,5 km
0 Schleusen
Tag 23: Hafen St. Jean-de-Losne – Ranchot (20.03.17, Mo)
Da die Schleuse Nr. 75 bei KM 0 erst ab 09:00 Uhr besetzt ist, fahren wir heute etwas später los. Um 09:45 Uhr sind wir dann am Tor zum Rhein-Rhône-Kanal und lassen uns die berüchtigte Fernbedienung aushändigen, bzw. bekommen eine kurze Einweisung in die Bedienung. Und zum ersten Mal werden wir nach unserer Vignette gefragt.
Kurz nach dem Ausfahren aus der Schleuse Nr. 75 kommt auch schon die erste von heute insgesamt 13 Schleusen, die wir selbst bedienen. Wir sind aufgeregt, ob das funktioniert! Es läuft aber gut. Immer ca. 200 m vor der Schleusenkammer drücken wir auf „on“. Dann wir ein Funksignal zur Schleuse geschickt. Wir müssen kurz warten und dann die „1“ drücken für Bergfahrt. Anschließend wir die Schleuse auf unser Wasserniveau vorbereitet (Licht Rot/Grün). Die Schleusentüren öffnen sich und beim Lichtsignal Grün darf man dann einfahren. In der Schleusenkammer macht man sich fest. Wir bevorzugen hier auf diesem Streckenabschnitt mit 2 Leinen zu arbeiten. Eine Leine vorne am Bug und eine Heckleine. Beide sind mit einem Palstek an der jeweiligen Klampe befestigt. Das lose Ende wird dann um einen Poller an der Schleusenwand gelegt und zum Boot zurückgeführt. Dieses Ende halten wir an der jeweiligen Klampe umschlagen fest und fieren oder holen dies bei, je nach Bedarf. Meistens muss Anja jedoch beim Einfahren in die Kammer an der Leiter aussteigen, denn die Poller sind entweder recht hoch und vom Boot nicht zu erreichen oder ungünstig weit auseinander angebracht. In dem Fall nimmt Anja dann das Ende der vorderen Leine mit nach oben, macht dieses erst einmal mit 3 Schlaufen am Poller fest und nimmt die Leine von Michael ab, damit er seine befestigen kann. Michael kommt dann zum Bug und Anja macht am Poller die 3 Schlaufen wieder weg. Michael belegt die Bugklampe und Anja klettert wieder zum Boot zurück und macht auch ihre Leine fertig. Erst wenn wir mit den Leinen fertig sind, drücken wir in der Schleusenkammer am Kommandostand eine blaue Stange nach oben für ca. 5 Sekunden. Der Schleusenvorgang wird dann fortgesetzt. Die Schleusenkammer schließt sich und wird mit Wasser befüllt. Dazu bimmelt es dann immer schrill. Erst wenn die orangene Blinkleuchte am Kommandostand erlischt, geht die Schleusenkammer am anderen Ende auf und wir können ausfahren.
In dem Kanal haben wir es nun auch mit ganz anderen Tiefen zu tun! Er soll bis 1,80 m Tiefgang befahrbar sein. Wir haben 1,70 m. Dennoch ist der Blick ständig auf dem Tiefenmesser.
Nach der Schleuse Nr. 66 haben wir Dole passiert. Dort haben wir auch zum ersten Mal ein Problem mit der Schleuse.
Es ist landschaftlich richtig schön hier! Der Frühling entfaltet sich. Auch die Stadt Dole soll sehr, sehr schön sein. Da wir jedoch unser Tagessoll noch nicht erreicht haben, können wir hier leider nicht festmachen und uns die Stadt ansehen – wir fahren weiter.
Bei der Schleuse Nr. 63 (man zählt nun rückwärts) ist viel Gras im Kanal. Wir drosseln die Geschwindigkeit und schliddern etwas am Grund entlang. Wir sind besorgt, hoffentlich ist bald wieder eine Handbreit Wasser unter unserem Kiel!
Hinter der Schleuse 61 machen wir am Steg vom Ort Ranchot um 19 Uhr fest. Wir haben uns eigentlich auf Strom und somit auf ein warmes Nest gefreut. Leider sind die Stromkästen am Steg noch außer Betrieb, und wir können unsere Triskèle somit nicht heizen! Schade! Es wird wieder kalt heute Nacht!
Etmal: 43,5 km
Gesamt: 621 km
14 Schleusen
Tag 24: Steg Ranchot – Hafen Deluz (21.03.17, Di)
Wir fahren heute um 08:10 Uhr los. Es ist bedeckt, Wind aus SW mit ca. 8km, 13°C.
Im halb bzw. dreiviertel Stundentakt passieren wir die Schleusen. Der Schleusenvorgang an sich dauert jeweils ca. 15-20 Minuten. Demnach haben wir zwischen den einzelnen Schleusen eigentlich nicht viel Zeit. Heute ist jedoch noch ein besonderer Tag! Wir haben heute noch zwei Tunnel zu befahren! Der erste Tunnel ist nach der Schleuse Nr. 56 bei Thoraise. Der Tunnel ist 185 m lang und wurde vom dänischen Architekt, Jeppe Hein, in Zusammenarbeit mit einem Kollegen aus Besacon in ein interaktives Happening bzw. Kunstwerk umgebaut. Eine Mischung aus Licht und Wasser. An jedem Tunnelende versperrt ein herrlicher Wasserfall den Weg. Um den ersten auszuschalten, braucht man nur auf die Fernbedienung zu drücken und weiterzufahren. Sobald man im Tunnel ist, wird dieser durch Lichtpunkte beleuchtet. Der zweite Wasserfall schaltet sich, wenn man Glück hat, beim Näherkommen aus, so dass man trocken wieder aus dem Tunnel herauskommt. Da wir allerdings Winterzeit haben, ist der Wasserfall gänzlich ausgeschaltet und wir bleiben auf jeden Fall trocken. Es war aber ein sehr schönes Erlebnis, durch diesen Tunnel durchzufahren!
Vor Besacon haben wir unsere erste Doppelschleuse (Écluse 54 + 55). Die beiden Schleusen sind quasi direkt hintereinander. Man fährt aus der ersten Kammer raus und direkt in die zweite Schleusenkammer ein.
Der zweite Tunnel erwartete uns bei Besacon. Kurz vor Besacon begleitet uns ein VNF Mitarbeiter und bedient die Schleusen zur Tunneleinfahrt. Der Tunnel ist diesmal 394 m lang und erinnert an eine Tropfsteinhöhle. Wir fahren unter der Citadelle von Besacon durch! Wow! Leider können wir die schöne Altstadt von Besacon nicht ansehen bzw. nicht die Flussschleife durch die Altstadt fahren. Unser Tiefgang hindert uns mal wieder! Die Schleife lässt nur 1,30 m Tiefgang zu, daher nehmen wir den Weg durch den Tunnel.
Um 15:50 Uhr fängt es an zu regnen. Wir wechseln wieder auf Regenkleidung. Bei KM 86 scheppert es am Kiel! Evtl. sind wir auf einem Stein entlang geschrubbt. (Anm. Michael: Wir waren eigentlich im Fahrwasser – glaub ich zumindest – naja, man kann den Abstand halt schwer schätzen. Da steht ein Schild am Ufer, das besagt, man solle 20 m Abstand zum Selbigen halten. Ich war fest davon überzeugt, richtig zu sein. Gekracht hat`s trotzdem.. Später erfuhren wir, dass die Doubs eh zurzeit wenig Wasser führt und die Schifffahrt mit unserem Tiefgang gerade so möglich wäre. Vielleicht war ja das der Grund. Ach und der Lack am Kiel ist auch abgeplatzt)
Um 18:15 Uhr sind wir im Hafen von Deluz angekommen. Der Hafen ist leider direkt an dem Kanal angrenzend, d.h. dadurch, dass unser Boot doch recht lang ist mit knapp 13 Meter, schaut unsere Bugspitze bedenklich in die Fahrrinne vom Kanal (und der darüber hinausschauende Mast erst)! Wir überlegen eine Zeit, ob wir hier liegen bleiben können. Einen anderen Platz gibt es leider nicht für uns! Nun es ist ja kein Verkehr auf dem Kanal und ab 19 Uhr gehen eh die Schleusen nimmer. Demnach sollte eigentlich auch kein Verkehr mehr auf dem Kanal kommen. Der Hafenmeister ist nicht zugegen. Demnach haben wir auch leider keinen Strom… anfangs! Wir stibitzen den Strom von einem Nachbarboot und stöpseln unser Kabel an seine Steckdose. So haben wir über Nacht Strom und können uns beheizen. An den Nachbarbooten ist eh keiner an Bord! Wir klopfen, aber keiner ist da. So ist unser Gewissen beruhigt! Immerhin wollten wir ja Bescheid geben… ?
Es regnet die ganze Nacht durch. Wir bleiben an Bord und machen uns einen leckeren Bohneneintopf. Dazu reichen wir Baguette und einen Gurkensalat.
Etmal: 52,5 km
Gesamt: 673,5 km
14 Schleusen
Tag 25: Hafen Deluz – L`Isle-sur-le-Doubs (22.03.17, Mi)
08:10 Uhr, der Himmel ist bedeckt, 9 °C, kein Wind
Heute soll es ein anstrengender Tag werden!
Es geht bereits um 08:39 Uhr in die erste Schleuse von insgesamt 19 für den heutigen Tag. In der Écluse 44 bei Laissey haben wir ein bissle Schwierigkeiten beim Festmachen, aber wir bekommen es hin. 09:30 Uhr, leichter Nieselregen setzt ein, der bereits um kurz vor elf wieder aufhört.
Jeweils nach der Écluse 41 Fourbanne und Écluse 40 Baumerousse müssen wir auf die Tiefe achten! Es wird eng unter unserem Kiel. Da ist teilweise keine Handbreit mehr zwischen Grund und Kiel.
Die Schleusen passieren wir im 20 Minuten-Takt. Um 13:30 Uhr kommt dann auch die Sonne zum Vorschein. Es werden dann wieder ca. 16 °C, wobei der Wind nach wie vor kühl ist. Wir passieren Baume-les-Dames. Hinter Hyèvre-Magny bei der Écluse 35 l’Ermite haben wir dann mit der Schleuse ein Problem. Unsere Fernbedienung zeigt uns „Fehlfunktion“ an. Was nun? Wir versuchen es etliche Male, jedoch auch mit dem berühmten „Ein-und wieder Ausschalten“ kommen wir nicht weiter. Die Schleuse bleibt auf „Fehlfunktion“. Anja greift zum Handy und ruft bei der VNF-Service Hotline an und berichtet über die Störung an der Schleuse. Der Fehler wurde durch die Fernbedienung schon automatisch gemeldet. Wir sollen warten, könnte aber so eine halbe Stunde dauern, bis ein Techniker vor Ort sei. Na prima! Hoffentlich stimmt das auch, was man uns da mitteilt! Wir sind hier auf offener Strecke im Wald. Michael hält die Triskèle vor der Schleuse, was sehr schwierig ist, denn durch ein Stauwerk direkt nebenan – wir sind auf der Talseite-, werden wir durch dessen Strömung unweigerlich Richtung Ufer getrieben. Da auch kein Halteponton oder irgendetwas am Ufer zum Festmachen vorhanden ist, müssen wir dann ein Stück zurückfahren, dass wir aus dem Strom kommen. Mit der durch das Stauwerk verursachten Strömung eine schwierige Sache. Platz zum Manövrieren ist leider nicht wirklich in dem schmalen Fahrwasser, und wir müssen auch immer auf unsere Tiefe achten. Nach viel Schwitzten und Sorgenfalten auf der Stirn funktioniert es dann letztendlich, und wir sind aus dem Strom raus. Hier kann Michael die Triskèle ruhig halten. Nach einer halben Stunde Wartezeit ist dann wirklich der VNF-Mitarbeiter da und behebt die Störung. Wir sind erleichtert und fahren weiter.
Das wird es hoffentlich für heute gewesen sein mit der Aufregung. – Weit gefehlt!
In der Écluse 31 Pompierre passiert Anja ein Missgeschick. Durch die Leinenführung beim Festmachen in der Schleusenkammer verwischt sie die Alarmstange am Kommandostand und löst somit ein Stop des Schleusenvorgangs aus. Achherje! Jetzt steht alles! So eine verdammte ….! Wieder müssen wir die Servicehotline des VNF anrufen und diesmal beichten, dass es unsere Schuld ist, dass nix mehr geht. Wie peinlich! Diese Schleuse wird von einer Dame des VNF betreut, die uns dann auch mitteilt, dass so etwas schon öfter vorkommt. Also keine Panik und nicht ganz so peinlich, dennoch ärgerlich, denn wir verlieren natürlich wieder wertvolle Fahrtzeit (20 Min).
Es ist 17 Uhr als wir vom Motor ein seltsames Geräusch vernehmen. Michael schaut nach, kann jedoch nichts finden.
In der Écluse 28 Appenans dann das nächste Problem! Wir fahren in die Schleusenkammer ein, machen soweit fest und heben die blaue Stange am Kommandostand, wie gewöhnt. Eigentlich sollte sich dann das Schleusentor hinter uns schließen. Jedoch nichts passiert! Wir versuchen es einige -Male, nichts tut sich. Was ist denn jetzt schon wieder los!? Das darf doch nicht wahr sein! Da ist heut aber der Wurm drin. Unsere Fernbedienung sagt „Einfahren bei grün“. Demnach geht das Gerät wohl davon aus, dass wir noch gar nicht eingefahren sind. An den Schleusentoren ist nämlich ein Sensor, der das Boot normal erfasst und die Einfahrt registriert. Irgendetwas ist da nicht in Ordnung. Beim Betätigen der blauen Stange tut sich nichts. Also rufen wir wieder die VNF an und melden das nächste Problem. Wir hoffen ja, dass es so schnell geht wir beim letzten Mal. Doch als nach 20 Minuten noch nicht einmal jemand zu uns unterwegs zu sein scheint, und es immer dunkler wird, bekommen wir etwas kalte Füße! Es ist bereits 18:20 Uhr. Wir müssen unbedingt hier aus der Schleuse raus! Wir wollen weiter und zwar noch heute zum nächsten Hafen, der noch 3 km und 2 Schleusen entfernt ist. Wieso kommt denn keiner?! Nach weiteren 10 Minuten kommt die Frau von der VNF wieder, die wir zuvor schon nach dem Fehlalarm bemüht hatten. Sie hatte noch einen Einsatz, daher wäre sie so spät. Nun jetzt aber hurtig, schleuse uns hier raus, denken wir (Anm. Michael: Wir bitten die Dame, doch die nächsten beiden Schleusen bis zu unserer Passage in Betrieb zu lassen, damit wir in jedem Falle es zum nächsten Hafen schaffen). Um 18:40 Uhr haben wir es dann endlich geschafft, bis wir dann einen Kilometer weiter bei PK 139 das Fahrwasser nicht treffen und fast auf eine Sandbank aufsitzen. Michael gibt mal ordentlich Gas und manövriert uns von der Sandbank runter! Das war aber nochmal knapp! Es ist fast dunkel, und wir wären nun fast noch gestrandet! Das hätte uns gerade noch gefehlt… (Anm. Michael: So ein Sch.. Den Abstand zu Ufer bei Tag zu schätzen ist schwer. Im Halbdunkel aber noch viel schwerer. Außerdem besagte unsere Flusskarten, dass die Sandbank eigentlich auf der anderen Flussseite sein sollte!!!!)
Um 19:05 Uhr passieren wir die nächste und eigentlich vorletzte Schleuse für heute. Schließlich wir wollten noch eine weiter bis zum Hafen von I’Isle-sur-le-Doubs. Doch um 19 Uhr ist Schleusenende und alle Schleusen werden automatisch ausgeschaltet. Da kann man dann nichts mehr machen. So war es dann auch. Wir stehen mit der Triskèle vor der Écluse 26 und kommen nicht weiter. Was ein Tag heute! Es hilft alles nichts. Wir müssen zurückfahren und an der Kaimauer von l’Isle-sur-le-Doubs, ohne Strom etc. festmachen. Um 19:25 Uhr beenden wir unseren chaotischen, anstrengenden Tag. Morgen geht es weiter…wir sind geschafft für heute! Na immerhin haben wir einen Supermarkt (Anm. Michael: Der hatte bereits Feierabend gemacht) direkt vor der Haustüre und eine Möglichkeit zu tanken (die wir aber nicht nutzen, da wir noch genügend Sprit an Bord haben).
Zu essen gibt es Reste vom Bohneneintopf und Tomaten-Mozarella-Salat. Dann geht es auch schon bald in Richtung Koje. Gute Nacht!
Etmal: 48 km
Gesamt: 721,5 km
19 Schleusen
Tag 26: L`Isle-sur-le-Doubs – Port Montbéliard (23.03.17, Do)
Bei sonnigen 10°C, leichtem kühlem Wind aus NO beginnen wir unsere Fahrt um 08:30 Uhr, nachdem wir noch schnell ein Baguette in der Supermarkt-Bäckerei gekauft haben. Der Himmel ist zu 3/8 bedeckt. Die erste Schleuse passieren wir um 09:00 Uhr, es geht im 30 Minuten-Takt weiter. Wir retten unterwegs eine Kröte aus einer Schleusenkammer und setzen sie außerhalb wieder aus. Hoffen wir einmal, dass sie es überleben wird. Die Brücke vor der Écluse 22 St.Maurice dürfte die Niedrigste gewesen sein. Diese misst laut unserem Guide eine Höhe von 3,30 m. Wir haben eine Höhe von ca. 2,90 m ab Wasserlinie. Da aber der Wasserstand recht niedrig ist, bekommen wir bei der Durchfahrt kein Problem.
Unterwegs erhalten wir von einer Schleusenwärterin die Info, dass eine Péniche uns entgegenkommen würde, und wir uns irgendwie im Fahrwasser arrangieren müssen, denn die Péniche hat einen Tiefgang von 1,80m und kann ebenfalls nicht aus dem Fahrwasser. Also müssen wir uns irgendwie aneinander vorbeidrücken. Na, dann achten wir einmal auf Gegenverkehr.
Doch bevor es zu dieser Begegnung kommt, fangen wir uns bei PK 151 nach der Écluse 22 eine dicke, längere Leine in unsere Schraube ein. Anja erkennt das Objekt zwar noch am Bug und Michael kuppelt auch sofort aus, doch die Schraube fängt sich die Leine dennoch ein! Ein Teil der Leine kommt am Heck zum Vorschein, der Rest hängt fest! Na toll! Was für ein Tag ist das denn heute! Wir bekommen bald Gegenverkehr, haben eine Leine eingefangen und können somit nicht mehr manövrieren. Guter Rat ist teuer. Michael gibt kurze Schübe vor und zurück, doch die Leine befreit sich nicht. Auch mit dem Bootshaken kommt Michael nicht bei. Es ist vom Heck aus nicht klar zu erkennen, wie fest die Leine sich um die Schraube gewickelt hat. Der Kanal ist zum Glück recht ruhig, jedoch eng.
Wir überlegen…was tun… Anker werfen? Tief ist es ja nicht im Kanal. Aber wenn die Péniche bald kommt, müssen wir zur Seite und sollten manövrieren können. Wir treiben langsam auf das Ufer zu (leichter Wind) und sitzen dann auch bald mit dem Kiel auf. Es kommen zwei Spaziergänger auf uns zu und fragen uns, ob sie uns helfen können. Michael klettert derweilen an Land und macht uns mit einer Leine am Ufer fest. Die Heckleine bekommt der Franzose in die Hand und hält uns. Nebenbei erklärt Michael den beiden, dass wir uns eine Leine eingefangen haben, und diese nun irgendwie rausbekommen müssen. Anja wird an Bord ein wenig nervös und denkt ständig an die herannahende Péniche. „Jetzt mach‘ schon, wir haben keine Zeit zu verlieren“, sagt sie zu Michael. Michael wird jedoch von den Franzosen irgendwie zugetextet (ich hab´ die fast nicht verstanden, wegen deren Dialekt – aber mit Händen und Füssen ging das schon – hoffentlich haben die mich verstanden!) und mit Ratschlägen überhäuft. Wir müssen es schaffen vor dem Zusammentreffen die Leine raus zu bekommen. Michael schwingt sich in seinen Neopren-Anzug (naggisch auf dem Radweg) und kann zum Glück mit wenigen Handgriffen unter Wasser die Schraube von der Leine befreien! Super! Michael hat es geschafft! Die Fußgänger freuen sich mit uns. Als kleines Dankeschön überreichen wir den beiden eine Flasche Müller-Thurgau. Wieder an Bord und noch in Neopren-Kluft ist Michael erleichtert. Nach 1,5 km kommt es zur angekündigten Begegnung Stahlboot Triskèle und Péniche „Daniele“. Die Crew schaut schon ein wenig komisch, als sie den Kapitän der Triskèle in Neopren sieht. Aber zum Glück macht der Fahrer langsam und geht, wie wir, so gut es geht beiseite. Wir kommen bequem aneinander vorbei. Geschafft! Die Fahrt kann weitergehen.
Hinter der Hebebrücke, bei PK 153 (Colombier-Fontaine), die von der VNF besetzt ist, machen wir kurz an einem Arbeiterboot fest. Michael will sich umziehen. Der Ort macht einen sehr schönen Eindruck. Ein längerer Aufenthalt ist jedoch nicht drin. Hier festgemacht würden wir den ganzen Verkehr blockieren, falls denn noch einmal ein Boot vorbei wollte. Es ist schließlich kein Haltepunkt, wir haben quasi im Fahrwasser festgemacht (Anm. Michael: An der Kaimauer, die als Festmacher eingezeichnet ist, war für uns zu wenig Tiefe. Und jetzt letztendlich auch noch aufsitzen wollten wir nun doch nicht). Es geht daher für uns weiter. Die Sonne scheint bei 16 °C, Wind aus NO (ca. 20-40 km). Auch die Ortschaft Dampierre-sur-le-Doubs sieht sehr schön aus.
Die Hebebrücke kurz vor Montbéliard ist leider nicht besetzt. Wir müssen warten und rufen wieder die VNF-Hotline an. Es kommt jemand und öffnet die Brücke. Es wäre wohl besser gewesen, im Vorfeld anzurufen und zu fragen, ob die Brücke besetzt ist (Anm. Michael: wir haben leichte Grundberührung, Wind von der Seite, einen Langkieler und müssen rückwärts – keine gute Kombination. Deshalb drehen wir uns, nur nicht so, wie wir wollen).
Bei KM 164 machen wir um 15:30 Uhr im Hafen von Montbéliard fest. Das Einparken in die Box dauert ein wenig. Es ist windiger geworden und wir werden ständig vertrieben und müssen mit dem Backbordbug anlegen – unsere schlechte Seite denn der Radeffekt dreht das Heck bei jedem Rückwärtsschub nach Steuerbord. Aber wir schaffen es. Die Häfen im Kanal sind eben doch nicht so für große Boote, bzw. für Boote mit einem Tiefgang wie wir ihn haben, ausgebaut. Viel Auswahl an Anlegemöglichkeiten haben wir eh nicht. Der Hafen ist jedoch kostenlos, da zu der Jahreszeit noch außer Betrieb. Wir haben aber Wasser und Strom am Steg. Wir können somit an Bord ausgiebig duschen und heizen. Unseren Wassertank füllen wir natürlich dann auch wieder auf. Man weiß ja nie, wo und wann man wieder auf kostenloses Wasser trifft.
Hier im Hafen von Montbéliard machen wir die Bekanntschaft von Erwin. Es ist quasi unser Bootsnachbar für diese Nacht. Wir kommen ins Gespräch und verabreden uns für später bei uns an Bord. Zuerst wollen wir aber noch kurz einkaufen, kochen, essen. Wir erzählen von unseren Umbau-und künftigen Reiseplänen. Er hat ein kleineres Boot, lebt sehr sporadisch und ist seit Jahren schon unterwegs (Rentner). Staunen tun wir, als er uns erzählt, dass er mit einer „Nussschale“ namens „Arved Fuchs“ auf der Ostsee unterwegs war. Schaut einfach mal unter: http://www.yachtblick.de/allgemein/mit-der-badewanne-uber-die-ostsee/
Erwin ist noch voll fit und liest uns fleißig aus seinem Logbuch vor – aber der schläft auch jeden Morgen gaaaanz lange aus! Der Abend wird lang, und wir fallen todmüde um Mitternacht in unsere Koje.
Etmal: 24 km
Gesamt: 745,5 km
12 Schleusen
2 Hebebrücken
Tag 27: Port Montbéliard – Port Dannemarie (24.03.17, Fr)
Heute wird es interessant und anstrengend, denn die geplante Strecke wird ein Schleusenmarathon werden! Wir beginnen den, nennen wir es mal einen Arbeitstag, um 08:00. Der Himmel ist zu 8/8 bedeckt, ca. 10 °C, es weht ein leiser Zug aus Ost.
Die erste Schleuse für heute, Écluse 14 noch in Montbéliard, passieren wir 20 Minuten nach dem Ablegen. Die Schleuse Nr. 13 haben sie irgendwie im Buch vergessen, denn es geht gleich mit Écluse 12 Exincourt weiter. Hier jedoch müssen wir wieder das Personal von VNF bitten, uns zu helfen. Wir sind zwar in der Schleusenkammer, haben soweit auch geschleust, aber das Tor zum Herausfahren öffnet sich nicht. Wir warten gut 10 Minuten, und als sich dann nichts tut, rufen wir an. Der Schleusenwärter ist gemütlich unterwegs mit Cowboyhut, schon älteres Semester. Bei der Gelegenheit teilen wir ihm mit, dass wir an der Schleuse 8, wie im Buch beschrieben, die Fernbedienung abgeben möchten. Kein Problem, das macht er. Sein Bezirk geht bis zur letzten automatisierten Schleuse. Dort wartet er auf uns. Na dann bis später.
Zuvor wird es aber interessant, denn nach der Écluse 9 Allenjoie befahren wir eine Kanalbrücke, die über den Fluss Allan führt. Das ist schon ein seltsames Gefühl mit dem Boot auf einer Brücke über einen Fluss.
An der Écluse 8 Fontenelles geben wir dann die Fernbedienung samt Koffer bei dem Cowboyhut-Schleusenwärter ab. Erst hier wird wieder unsere Vignette bzw. die Registrier-Nr. benötigt.
Ab jetzt werden wir von seinen Kollegen geschleust und begleitet. Er möchte wissen, wo wir heute unseren Tag beenden wollen, damit er seinem Kollegen, der Wochenenddienst hat, Bescheid geben kann. Wir planen den Port in Dannemarie heute anzulaufen.
Die Hubbrücke nach der Écluse 6 in Froidefontaine wird vom Schleusenwärter betreut. Es gibt keine Wartezeit. Da wir dann schon 12 Uhr haben, und die Schleusenwärter nun 1 Std. Pause haben, fahren wir noch in die von ihm vorbereitete Écluse 5 ein, müssen aber warten, bis der Wärter seine Pause beendet hat. Ringsum ist „nur“ Land…keine Ortschaft, wo wir mal schnell abwandern könnten. Wir machen daher auch Pause, und um 13 Uhr geht es pünktlich wieder weiter.
Die Gegend wird allmählich „deutsch“. Wir haben das Gefühl durch den Schwarzwald zu fahren, denn die Tannen erinnern uns an die Gegend von Baden-Württemberg. Bei der Écluse 3 Montreux-Château erreichen wir den höchsten Punkt unserer Reise. Wir sind nun 340 m über dem Meeresspiegel. Ab jetzt geht es abwärts! Demnach schleusen wir nicht mehr nach oben, sondern nach unten. Die Kilometerangaben im Guide fangen wieder bei 0 an. Die Schleusen-Nr. geht noch bis Nr. 2, dann geht es gleich mit Nr. 3 weiter und zählt wieder aufwärts… Etwas kompliziert die Zählerei…
Bei Valdieu beginnt dann der wirkliche Schleusenmarathon! Die Écluse 3 – 10, je mit 2-3 Metern Hub nach unten, folgen im Minutentakt! Auf dem Bild sieht man es ansatzweise gut. Die Schleusenkammern reihen sich sozusagen aneinander an. Dazwischen ist ein kurzes Becken, indem man allenfalls einem aufwärtsfahrendem Boot begegnen kann. Festmachen ist auf dem Abschnitt nicht drin. Da das Schleusen nun ein Mehraufwand für das Personal von VNF darstellt, sind auf dem Streckenabschnitt auch 2 Personen beschäftigt. Die erste Person schleust uns in eine Schleuse, während die zweite Person die nächste Schleuse schon vorbereitet. Die zwei wechseln sich ab, helfen sich gegenseitig, und wir haben natürlich keine Pause. Sobald wir durch eine Schleuse gefahren sind, fahren wir in die Nächste ein. Es geht Schlag auf Schlag, ist aber anstrengend. Schade, dass die zwei Mitarbeiter von der VNF nicht so redefreudig sind, aber unfreundlich sind sie auch nicht. Sie geben immerhin dem Hafenmeister in Dannemarie Bescheid, dass wir kommen. Die Gegend ist nicht stark besiedelt. Ein paar vereinzelte Häuser sehen wir. Es ist richtig ländlich und einsam. An jeder Schleuse steht jedoch ein Häuschen, das von den Schleusenwärtern bewohnt werden kann. Einige stehen leer und dürfen nicht verkauft werden. Sie sind nur zu vermieten bzw. reserviert für VNF-Mitarbeiter.
Im Hafen von Dannemarie drehen wir eine kurze Runde, bis wir einen Platz für uns gefunden haben. Es ist windig und böig (20-40km), und so legen wir am liebsten längsseits gegen den Wind an. Auch hier müssen wir auf die Tiefe im Hafen achten! Beim Anlegen ist uns ein Hafenlieger behilflich. Die Hafenmeisterin ist auch gleich zur Stelle und begrüßt uns. Irgendwie kommen wir gleich mit dem Hafenlieger, einem Deutschsprachigem, ins Gespräch. Anja will wissen, ob wir hier im Ort oder vielleicht im Hafenbüro einen Guide für den Rhein bzw. dem Kanal-D’Alsace bekommen könnten. Ab der Schleuse Niffer hören unsere Bücher nämlich auf, und wir müssten ohne Routenplaner weiterfahren. Das gefällt Anja nicht so wirklich. Die Hafenmeisterin verneint leider, aber der Hafenlieger sagt doch glatt, dass er wohl ein Buch hätte…. Es wird gesprochen, dass wir uns das besagte Buch doch gerne einmal etwas näher ansehen möchten, und kurze Zeit später findet es den Weg auf die Triskèle. ? Wir behalten es natürlich nicht, sondern notieren uns die Infos, die wir zur Weiterreise benötigen. Besonders die Telefonnummern der kommenden Schleusen sowie die Lage und Tiefe der Häfen sind für uns interessant und von großer Bedeutung.
Der Hafen kostet uns 10 € die Nacht + 2 € Strom. Duschen kostet extra (Jetons). Wir verzichten auf die Hafendusche. Was wir etwas schade finden ist, dass man hier bereits schon in „Deutschland“ angekommen ist. Überall wird schon deutsch gesprochen, so auch die Hafenmeisterin.
Bei einem kurzen Spaziergang in die Ortsmitte von Dannemarie suchen wir eine Bäckerei für den Baguette-Einkauf morgen früh. Wieder im Hafen angekommen macht Michael den Krantransport für Deutschland klar. Ebenso telefoniert er mit dem Hafen in Germersheim und informiert über unsere aktuelle Lage und voraussichtliche Ankunft. Das muss schließlich auch alles organisiert und koordiniert werden. Wir sind gerädert und müde.
Heute machen wir uns Rührei mit Salzkartoffeln und Gurkensalat zum Abendessen.
Etmal: 31 km
Gesamt: 776,5 km
26 Schleusen
1 Drehbrücke